Description
Die Kunstdenkmäler Österreichs. Niederösterreich südlich der Donau, Teil 1: A bis L (ed. Bundesdenkmalamt, Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs, Horn/Wien 2003)
Relations
Places (1)
| Name | Class | Begin | End | Description |
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| Ebreichsdorf, Pfarrkirche zum Heiligen Andreas | Place | Die gotische Pfarrkirche zum Heiligen Andreas befindet sich rund 400 m südöstlich des Schlosses Ebreichsdorf und ist im Kern ein romanischer Saalbau ohne Strebepfeiler mit leicht eingezogenem Chor und einem vorgestellten barocken Westturm (1784, mit Zwiebelhelm). Urkundlich wird sie erstmals im Jahre 1120 erwähnt. 1313 war sie eine Filiale von Traiskirchen und wurde 1320 eine eigene Pfarre. Nach dem Einfall der Ungarn im Jahre 1474 wurde die Kirche Ende des 15. Jahrhunderts wieder aufgebaut. Eine weitere Renovierung erfolgte nach einem Erdbeben im Jahre 1590. Damals ließ Hieronymus Beck von Leopoldsdorf (1525-1596) sowohl die Friedhofsmauer als auch die Gruft errichten. Seit 1909 ist sie Patronat der Schloßherren Drasche-Wartinberg. In der Nordmauer der Kirche wurde eine romanische Quadermauer im Zuge von Restaurierungen im 20. Jahrhundert am Langhaus freigelegt (mit zwei vermauerten Trichterrundbogenfenstern aus dem 12. Jahrhundert). Im Süden über abgeschrägtem Sockel drei zweibahnige spätgotische Maßwerkfenster sowie einbahniges gotisches Emporenfenster (viertes Viertel des 15. Jahrhunderts). Fragment einer Marmorgrabplatte mit Minuskelinschrift (Hanns Fudprem, Zwerg des Schloßinhabers SImon Potl/Pötel, gestorben 1453), darüber Rest einer Wappentafel (Simon Potl/Pötel, 1481), gotischer Grabstein mit Hügelkreuz (erstes Viertel des 14. Jahrhunderts), Grabstein des Michael Garzin (gestorben 1555, Reisebegleiter des Hieronymus Beck von Leopoldsdorf), Gedenkstein der Familie Hieronymus Beck von Leopoldsdorf und dessen Söhne (1592). Im Norden befindet sich die Sakristei (zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts). Reste romanischer Fresken (Christus am Kreuz, figürliche Darstellungen) im Bereich der Kanzel sowie ornamentale spätgotische Freskenreste im Chor unter Putz erhalten. Frühbarocke Hängekanzel um 1650. Östlich vor dem Chor befindet sich die Familiengruft der Familie Beck von Leopoldsdorf (angelegt unter Hieronymus Beck von Leopoldsdorf vor 1596, achtseitiger mit Steinplatten gedeckter Grabhügel, darunter gewölbter Gruftraum, darauf Tumba mit reliefierten Wappentafeln und Inschrift, Wappen des Hieronymus Beck von Leopoldsdorf sowie je drei Wappenpaare der Familie und Schwiegereltern des Marcus und Hieronymus Beck von Leopoldsdorf, 1516, 1522, 1544, 1553, 1560 und 1564, an den Stirnseiten Wappen der Anna Leuprecht und des Konrad Beck bzw. Wappen der Anna Lauterse und der Margarete Hundpis, davor halbtonnenförmiger Haustein (?) mit dem Wappen des Hieronymus Beck von Leopoldsdorf und verwitterter Inschrift) (Dehio NÖ Teil 1, 367-369). |