Δαφνί
End 31.12.1499
Description
Kl., etwa 9 km wnw. von Athen, an der Heiligen Straße nach Eleusis, in einem Einschnitt des Aigaleōs-Geb.
Hist.: Aufgrund des Denkmalbefundes bereits in altchristlicher Zeit Kl. (→ Mon). Nach Zerstörung byz. Neugründung vielleicht um 1000, jedenfalls vor 1048 (Unterschrift eines Priestermönches τῖς μονῖς τοῦ Δαφνήου in Stiftungsurkunden der Bruderschaft des Theotokos Naupaktiōtissa; weiters belegt in der Vita des Hos. Meletios und auf Abtssiegel des 11. u. 12. Jh.. Etwa 1207 ging das Kl. als Schenkung des Othon de la Roche an die Zisterzienser von Bellevaux, in deren Besitz es bis zur türk. Eroberung blieb; ab 1458 wurde es wieder von griech. Mönchen besiedelt. Im 13. Jh. war der Abt von Daphni (Abbas de Dalphino, Daufensius) häufig an der Schlichtung kirchlicher Streitigkeiten in Griechenland beteiligt. Es diente als Begräbnisstätte der fränk. Herzöge von Athen. — Sagenhafte Gründung durch Magellone im 17. Jh. im Kl. geläufig.
Mon.: Über antikem Apollōn-Heiligtum frühchristliche Marmorspolien einer Basilika; Reste des quadratischen, festungsmäßig ausgebauten Peribolos des 5./6. Jh., mit Toren an West- u. Ostseite, dessen Verlauf teilweise mit dem heutigen deckungsgleich ist. Byz. Katholikon: Oktogonalbau (Kuppelstützen aus vier parallelen Mauerpaaren) mit dreiteiligem Narthex u. Exonarthex, über denen sich im Obergeschoß die Bibliothek befand; drei außen dreiseitige Apsiden; Kästelmauerwerk, datiert Ende 11. Jh. Während der Frankenherrschaft Erneuerung der Westfront des Exonarthex durch gotisierende Bögen; im Inneren gut erhaltene Mosaiken, meist datiert 1080–1100. Nördlich des Katholikon Reste der Trapeza. In geringer Entfernung ö. des Kl. Reste einer Friedhofskirche H. Nikolaos.