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Lykostomion (2) (Tempē-Tal)

Λυκοστόμιον

Begin 01.01.0300
End 31.12.1499

Properties

ID 125096
System Class Place
Place See of Bishopric
Case Study TIB 1
Administrative unit Greece
TIB 1 DigTIB Reader

Description

, am Nordabfall des Kissabos (Ossa) zum Tempē-Tal, im Bereich des sog. Kastron tēs Hōraias
Hist.: An der engsten Stelle des Tempē-Tals bei der röm. Straßenstation Stenae in früh-byz. Zeit wohl das Bistum των Θετταλικών (Θεσσαλικών) σάλτων (σάλτων) anzusetzen (Suffragan von → Larisa), dessen Bischof Perrebios in den Akten des Konzils von Ephesos 431 begegnet; der Plural Θεσσαλικοί σάλτοι aufgelöst bei Hieroklēs zu Σαλτοβουραμίσιον (Σάλτος Βουραμήσιος) η. Σαλτοσιόβιος (Σάλτος Ίόβιος). Die Hieroklēs-Liste später in der Ikonoklastennotiz (Σαλτουβόργης 11. Σαλτουμηόνης) u. bei Kōnstantinos Porph. (Βουραμίνσιος u. σάλτος Ί[ωανν]ούβιος) ausgeschrieben. Die beiden Namen wohl daher zu erklären, daß es sich um zwei dicht übereinander liegende Siedlungen handelte, die vielleicht bei der Slaweninvasion zugrundegingen. Das Bistum begegnet erst wieder in einer Notitia des frühen 13. Jh., u. zwar in der neuen Namensform Lykostomion, welche ab dem 11. Jh. auftaucht u. auch als Name für den Pēneios u. das → Tempē-Tal im besonderen Verwendung fand. In einer türkenzeitlichen Notitia mit dem nahe gelegenen Palatmōn vereinigt. Die zu Makedonien gehörige Festung Palatmōn, welche in ihrem Kern aus der Zeit der Frankokratie stammt, entlastete etwa seit dem 12. Jh. die Festung Lykostomion; außerdem hatte sie den Vorteil nicht, nur das Tempē-Tal, sondern auch den außen am Meer entlangführenden Umgehungsweg sperren zu können. Im Bericht über die Kämpfe zwischen Bohemung u. Alexios I. (Verballhornung von Lykostomion) 1325, als große Teile Thessaliens in katalan. Besitz waren, in der Hand eines Griechen. Nach dem Tod des Stephanons Gabriēlopulos 1333 Lykostomo wie → Golos u. → Kastri (1) von Iōannēs Monomachos eingenommen. Um 1340 wurde es vom Metropoliten Antōnios von Larisa besucht; 1350 unterwarf es sich dem Iōannēs Kantakuzēnos.
Mon.: Unterhalb des als Kastron tēs Hōraias bezeichneten, vermutlich fränk. Wachtturms zwei Umfassungsmauern u. ein weiterer Turm festgestellt, die z. T. aus Bruchstein u. Ziegeln erbaut waren u. somit ins MA. weisen. Heute außer Resten des oberen Turms nichts mehr erhalten. Das jetzt nur mehr von Ampelakia aus zugängliche Kastron tēs Hōraias früher auch vom Tempē-Tal aus erreichbar; dieser Zugang wohl durch die Sprengarbeiten für die Anlage der modernen Autostraße vernichtet, ebenso wie die Reste des alten Lykostomion.

literature

TIB 1 — 208