Μέγαρα
End 31.12.1499
Properties
| ID | 125136 |
|---|---|
| System Class | Place |
| Place | Urban Settlement |
| Case Study | TIB 1 |
| Administrative unit | Greece |
Description
, in der gleichnamigen Ebene, am Saronischen Golf, etwa 3 km von der Küste, 35 km w. von Athen
Hist.: In frühbyz. Zeit als Stadt in Achaia belegt, von den Goten geplündert doch Besiedlung dank seiner Akropolis auch während der Slaweninvasion wahrscheinlich (Erwähnung in der Vita des Nikōn Metanoeite); in mittelbyz. Zeit das Gebiet um Megara eine eigene episkepsis, bei der Aufteilung 1204 den Kreuzfahrern zugeschlagen (orium Athenarum cum pertinentia Megaron). Megara begegnet im 4.—6. Jh. als Bistum, dürfte aber aufgelassen worden sein u. wird erst wieder am Beginn der Lateinerzeit, um freilich 1222 im Zuge der Zusammenlegungen mit Athen vereinigt zu werden; in der Katalanenzeit (nachweislich ab 1351) wurde das Bistum reaktiviert (Suffragan von Athen, Magara, Magvera, Meguera u. ä.). Nach der Errichtung des Dukats von Athen verlief bei Megara (citra Macram) die Grenze mit Morea; in der Ebene von Megara (el plano de la Megara) sammelte Wilhelm II. von Achaia seine Truppen vor der Schlacht von → Karydē, die Truppen des Sebastokratōrs Iōannēs plünderten die Umgebung auf einem Streifzug; Erwähnung der de la Roche als Besitzer von la Maigre im Testament des Walther von Brienne. 1311 von den Katalanen besetzt, 1371 im Einvernehmen mit den Katalanen u. de la Roehe von Venedig, 1374 von Nerio Acciajuoli; er überließ 1390 den Venezianern el castello e la terra de la Megra, die es ihm jedoch 1394 im Rahmen des Friedens mit dem Despotat von Morea zurückgaben u. im Krieg um seine Erbschaft (u. auch später) nicht wiedergewannen. Somit im 15. Jh. wie Athen im Besitz der Acciajuoli; 1455 hier Enthauptung der Chiara Acciajuoli, der Witwe Nerios II., u. in der Folge 1456 Eroberung durch die Türken. — 1214 als Besitz des Deutschen Ordens ein hospitale S. Iacobi dc Macra Atteniensis diocesis erwähnt. Weitere Belege in Itineraren u. Portulanen (Migra, Magar u. ä).
Mon.: Von der ma. Siedlung anstelle der beiden Akropolishügel mi heutigen Ortszentrum nur geringe Reste. — Außer Funden frühchristlicher Architekturteile u. Spolien Reste eines frühen Peristyl-Wohnhauses, dessen Räume im Rechteck um einen Innenhof angeordnet waren; die zahlreichen Kirchen im Bereich des Kastron wahrscheinlich zur Gänze türkenzeitlich. — Etwa 1 km nw. von Pachē, s. von Megara, auf einem Akropolishügel an der Küste (Flurname türkenzeitlich Dōdeka Ekklēsies) geringe Reste einer spätma. Burg (etwa rechteckige Anlage 150 x 80 m), durch Wiederverwendung im 2. Weltkrieg stark verfremdet 1. — In der näheren Hingebung der Stadt zahlreiche, zumeist türkenzeitliche Kirchen; noch spätbyz. sind zwei Kirchen n. von Megara (Flurname Elaiōn): H. Sōtēra (Metamorphsōis Sōtēros), Kreuzkuppelkirche (kpl. Viersäulentyp, mit jüngst eingestürztem Narthex, Kästelmauerwerk mit kufischen Ornamenten, im Inneren Fresken), datiert 13./14. Jh.; bereits am Südabhang des Nioskurē -Geb. H. Nikolaos (einfache Kreuzkuppelkirche, Viersäulentyp, ohne Narthex, außen dreiseitige Apsis, die vier Kapitelle von älterem Bau). Vielleicht noch byz. zwei Kirchen ö. von Megara (Flurname Kardatas): H. Geōrgios (einschiffig, mit Dachtransept, Typ A2) u. H. Dēmētrios (einschiffig, mit Dachtransept, Typ A3).