Kuluris, Σαλαμίς
Description
, Insel im Saronischen Golf, durch die Bucht von Eleusis von der attisch-megarischen Festlandsküste getrennt, 93,3 km2
Hist.: In frühbyz. Zeit die antiken Siedlungen wahrscheinlich bewohnt, doch kein Bistum; wahrscheinlich Entvölkerung durch slaw. Einwanderung u. vor allem arab. Piraterie in nachjustinianischer Zeit (daher Fluchtsiediung auf → Pera)‚ weshalb die Insel im 10. Jh. praktisch unbewohnt war. Weitere Nennungen von Salamis meist historische Reminiszenzen, da etwa ab mittelbyz. Zeit die bereits seit dem 4. Jh. v. Ohr. als Name für Kap Punta belegbare Bezeichnung Koluris auf die gesamte Insel übertragen wurde. Wie → Aigina wurde Culuris 1204 den Venezianern zugesprochen; Ende des 13. Jh. Bonifacio da Verona als dominator Caristi et Gardichie, Selizirij (= Culuri?) et Egue belegt, daher vermutlich nach dessen Tod (1317) in katalan. Besitz übergegangen. Da die Einwohner an die kaiserlichen Behörden in Monembasia Steuern entrichteten, 1319 Strafexpedition der Murtati dc Nigroponte, wobei 500 Personen in die Sklaverei verkauft wurden. Um 1332/33 Landung des Umur Paša mit 170 Schiffen auf Quluri: Da er dort ein griech. (?) Heer antraf, Rückzug. An dem gegen Smyrna gerichteten Unternehmen (1344) auch Schiffe von Salamis beteiligt. 1350 unter katalan. Herrschaft (insularum Egene et Cullure dominus); Entwicklung im 14. u. 15. Jh. wohl gleich der des benachbarten → Athēnai. Weitere Belege in griech. (Κούλουρη) u. westlichen (Colori) Portulanen.
Mon.: Am Südostrand von Mulki/Aianteion Friedhofskirche Metamorphōsis Sōtēros, Kreuzkuppelkirche (Viersäulentyp, Säulen u. Kapitelle Spolien) mit außen dreiseitiger Apsis, kleinem Narthex u. Meiner n. Seitenkapelle. — Etwa 2 km ö. des Ortes, am Südabhang des Maurobuni-Geb., geringe, in jüngster Zeit überbaute Reste der ma. Hauptsiediung: Ruine einer Kuppelkirche H. Dēmētrios (Grundriß freies Kreuz) mit außen halbrunder Apsis, datiert 1. Hälfte 11. Jh., daran ein seitlicher Narthex Ende 13. Jh. angebaut; in der Kirchenruine Fund von sechs fränk. Münzen (nach 1250); frühchristliche Baureste u. neun Gräber um die Kirche; nö. der Kirche Grundmauern einer Festungsanlage; im neuzeitlichen Kl. Zōodochos Pēgē zahlreiche Spolien verbaut u. verstreut — In Peranē Kirche Eisodia Theotoku mit zahlreichen frühchristlichen Spolien; 300 m sö. geringe Reste einer frühchristlichen Basilika. — In Salamis frühchristliche Gräber, im NW der Stadt byz. Friedhof u. Siedlungsspuren; Kuppelkirche H. Iōannēs (Dreikonchenkirche mit außen dreiseitigen Apsiden). — Im NW der Insel, nahe dem Kl. Phanerōmenē (17. Jh.) ma. Siedlungsspuren u. spätbyz. Kirche H. Grēgorios.