Σκίαθος
Description
, Insel der n. Sporaden, zwischen der Halbinsel Magnēsia u. Skopelos, 45 km2
Hist.: In frühbyz. Zeit besiedelt1‘2,3, bis zum 6. Jh. (531) wohl eigenes Bistum (Suffragan von Larisa), doch später Skopelos angegliedert. Die Insel — wahrscheinlich bei Angriffen slaw. Stämme auf kleinen Booten, vom Pagasitischen Golf aus — im 7. Jh. geplündert u. entvölkert, so daß sie der Stratege Sisinnios um 680 seit langem unbewohnt vorfand; nach der Restaurierung der byz. Herrschaft zu Thessalia gehörig. — Wie → Skopelos u. Skyros 1207 von Geremia Ghisi erobert, dessen Familie es bis zur byz. Rückeroberung unter Licario 1276/7 besaß; in spätbyz. u. venez. Zeit als Seeräubernest genannt. Wohl gleichzeitig mit der Eroberung Thessaliens 1393 von den Türken besetzt, doch nach der Schlacht bei Ankara Rückgabe an die Byzantiner. Nach türk. Eroberung von Kpl. Auf Wunsch der Einwohner 1454 Übernahme der Insel unter venez. Obhut. In der 2. Hälfte des 15. Jh. Wiedererrichtung des Bistums, welches dann auch während der Turkokratie bestand. 1538 endgültige türk. Eroberung durch Chaireddin Barbarossa, wobei die n. Sporaden entvölkert wurden. — Häufige Nennung in griech. u. westlichen Portulanen (Shiati, Scati, Loscato u. ä.) — Ende 15. Jh. gemeinsam mit → Skopelos 1200 Einwohner, nach anderer Angabe zwei kleinere Burgen u. 15 Dörfer.
Mon.: Die moderne u. antike Stadt im SO der Insel im MA. nur Hafen; auf einer kleinen Insel (heute Halbinsel) in der Hafenbucht bis vor kurzem Reste (unter anderem Basen von zwei Tortürmen) des venez. Hafenforts erhalten. — An der Nordspitze vorgelagertes Kap Kastron von der Insel ursprünglich nur über eine Zugbrücke erreichbar, mit Resten der befestigten ma. Siedlung; im Stadttor altchristliche Spolien; im Kastron Ναὸς τοῦ Χριστοῦ, einräumige Kirche mit Holzdach, rechteckig vorspringender Apsis, vielleicht noch vortürk. (Fresken 1. Hälfte 17. Jh.). — Bei der Trulos-Bucht an der Südwestküste neben anderen Siedlungsresten dreischiffige frühchristliche Basilika, mit außen halbrunder Apsis; in der Nähe Reste eines Rundturms. — Am Hafen des Kastron (Nordspitze) Kirchenruine, Rest eines Kl. Euangelismos Theotoku: Kreuzkuppelkirche (kpl. Viersäulentyp, mit außen dreiseitiger, nur wenig hervortretender Apsis), 13. Jh. — Die übrigen Klöster bereits türkenzeitlich.