Σκόπελος
Description
, Insel der n. Sporaden, zwischen Skiathos u. Diadromoi (amtlich Halonnēsos), 96 km²
Hist.: Antiker Name Peparsthos nach 6. Jh. lediglich als Reminiszenz, bei Hierokiēs u. Kōnst. Porph. (Σκέπολα, bei der Eparchia Thessalia) beide Namen. Die Insel somit administrativ Thessalien zugehörig; sie war in frühchristlicher Zeit ein eigenes Bistum (Bischof von Phrata, Oparata = Peparēthos, auf der Synode von Serdica; vielleicht noch in Nikaia 787), begegnet aber dann erst Mitte 11. Jh. wieder in einer Bischofsliste als Suffragan von → Larisa. Im 7. Jh. wahrscheinlich, wie → Skiathos, durch Slawen bzw. arab. Piraten entvölkert. Mit Zustimmung des latein. Kaisers u. über Aufforderung der Venezianer 1207 (wie → Skiathos u. Skyros) von Geremia Ghisi erobert, dessen Familie es als Lehensträger des latein. Kaisers (bzw. ab 1244 der Fürsten von Achaia) u. als venez. Staatsangehörige besaßen (fränk. Namensformen Loscopolo, Scopulo, Scopella u. ä.); 1276/7 von den Byzantinern unter Licario erobert. In der Folgezeit als Seeräubernest berüchtigt; 1307 kurzer Aufenthalt Muntaners (illa de Spoll), um 1333 Landung der Flotte Umur Paša‘s bei der ersten Unternehmung gegen Thessalien (Iskebolos). Wohl gleichzeitig mit der Eroberung Thessaliens 1393 von den Türken besetzt, doch nach der Schlacht bei Ankara 1403 Rückgabe an die Byzantiner; 1439 Verproviantierung der kaiserlichen Flotte auf der Rückkehr vom Unionskonzil 20.Nach dem Fall von Kpl. übernahmen 1454 auf Wunsch der Einwohner die Venezianer die Herrschaft; im 15. Jh. in → Skiathos u. Scupelum duo castra parva et ville XV, nach anderer Angabe 1200 Einwohner. 1538 endgültige türk. Eroberung durch Chaireddin Barbarossa, wobei die n. Sporaden entvölkert wurden. — 1239/40 u. 1247/48 Erwähnung eines Theodosios-Kl., welches vermutlich bei der türk. Eroberung vernichtet wurde (keine Erwähnung in Dapontes Verzeichnis).
Mon.: Ini. Nordteil der Stadt Skopelos auf antikem Akropolishügel geringe Mauerreste des Kastron, innerhalb des Kastron alte Bischofskirehe H. Athanasios (einräumig, Tonnengewölbe, im Inneren Freskenreste). — Etwa 1 km sw. der Stadt die Episkopē: Über antikem Heiligtum u. altchristlicher Kirche (Spolienfunde) Reste einer dreischiffigen Basilika mit drei außen halbrunden Apsiden u. Narthex, erbaut 6586 (1077/8) durch Bischof Anastasios (Inschrift), wahrscheinlich 1538 zerstört; darüber kleine Kirche des 16./17. Jh., umgeben von einer zweigeschossigen rechteckigen Befestigung, an der Front oben Balkonansatz, unvollendet, wohl nach 1453 erbaut; vielleicht Sitz des venez. Rektors. — Von den zahlreichen, meist schon türkenzeitlichen Kirchen u. Klöstern (vgl. Verzeichnis von Daponte) hervorzuheben das Kl. H. Barbara, etwa 3 km ö. der Stadt: Umgeben von festungsartigem Peribolos mit innen angesetzten türkenzeitlichen Kellia das Katholikon, eine Kreuzkuppelkirche mit drei stark hervortretenden fünfseitigen Apsiden, Prothesis u. Diakonikon durch durchgehende Mauern separiert; Narthex lediglich auf Breite des Mittelschiffs; wahrscheinlich vor 1538 erbaut. — Vielleicht wurde auch die antike Akropolis Palaiokastro bei Glōssa spätbyz. wiederverwendet.