Kalampaka, Σταγοί
End 31.12.1499
Properties
| ID | 125412 |
|---|---|
| System Class | Place |
| Place | Urban Settlement |
| Case Study | TIB 1 |
| Administrative unit | Greece |
Description
, heute Kalampaka, am Eintritt des Pēneios-Tales in die westthess. Ebene
Hist.: Das ma. Stagoi identisch mit dem antiken Aiginion es überwachte u. beherrschte die Stelle, wo die Routen aus Epirus u. Makedonien zusammentreffen u. Zugang in das Pēneios-Tal sowie nach Thessalien finden. Wann Aiginion in Stagoi umbenannt wurde, ist unsicher; erstmals begegnet der neue Name in einer Notitia aus der Zeit Leōns VI.. Unsicher auch die Ableitung aus griech. στάξ, σταγών („Tropfen“) oder slaw. staja („Stall, Gebäude“); verschiedentlich auch von εἰς τοὺς ἁγίους hergeleitet. Als Bistum bis in die Türkenzeit oft belegt, im 13. u. 14. Jh. auch in der Namensform Stamē. Um 1020 wurde Stagoi aus dem thess. Kirchenverband ausgeschieden u. an das Erzbistum Ochrid abgetreten Mitte 11. Jh. erscheint es aber schon wieder als Suffragan von → Larisa. Eine Besitzbestätigungsurkunde für die Kirche von Stagoi von 1163 zeigt, daß die Stadt damals zum Thema Serbia gehörte (In dieser Bestätigung Verweis auf zwei frühere Urkunden von Nikphoros Botaneiatēs u. Alexios I.). Weitere Besitzbestätigungen unter Andronikos III. von 1336, u. dem Patriarchen Antōnios IV. (1393). Bischof Dēmētrios von → Domenikon, der 1250 um die Rechte über zwei Klöster seiner Diözese kämpfte, wurde später nach Stagoi versetzt Mitte 14. Jh. das Bistum von einem Archōn Hieremias Chranisthlabos verwaltet. — Zur politischen Geschichte von Stagoi wenig bekannt: Nach den Bulgarenkriegen Besuch des Kaisers Basileios II. im phrurion von Stagoi. Auf dem Feldzug des Guy II. de la Roche von Athen gegen Anna von Epirus wurde auch Estagus berührt. Nach dem Tod des Stephanos Gabriēlopulos kam Stagoi 1333 gemeinsam mit → Trikala, → Phanarion, → Damasis u. → Elassōn an Johannes Orsini von Epirus. Aus der Zeit der Serbenherrschaft mehrere Gouverneure (κεφαλαί) von Stagoi bekannt: Theodōros Orphanoiōannēs, Lukas Komētopulos u. Stephanos Koresēs. → Dupianē. In den Besitzbestätigungen für das Bistum Stagoi sind genannt: 1) eine Prodromos- u. eine Barbara-Kirche in Stagoi, 2) als Metochien die Dörfer → Kobeltzion (mit Land von 1000 Modioi, γῆ μοδίων χιλίων bzw. τοπίον Χιλιόμοδον [sic]) u. Knina, weiters die Klöster der Theotokos → Dupianē, der Theotokos in → Limpochobon, der Panagia ἐν τῷ Ἀσπροποτάμω (→ Achelōos), des H. Nikolaos Knina (wohl beim oben genannten Dorf Knina) u. des H. Nikolaos Petra; ferner zur Angabe der Grenze des Bistums Stagoi 3) die Orte → Bardani, → Boïbonda, → Chaliki, Gabrobikos, → Grebenoseli, Karitza, → Kornēsia, → Kothōni, Mēlea, Melobon, → Mertzion, Musinia (Musinta), → Myrokobon, Orchobiana, → Smolia → Sthlataina, Trampuchunista, Tzērnitzobon, Xylikoi, 4) die Flüsse bzw. Bäche → Achelōos (Aspropotamos), → Delbinon, Salabria (→ Pēneios), → Susitza , 5) die Berge → Blempi (Blempon), → Kormpos (= Krompos ?), → Koziakos, → Kursebon, Leuka Orē, → Motzara (Monezara), → Mponasa, Mpukobikos (Mpokobikos), → Zygos, 6) die Flurnamen Diaracha, Hēmeroklimatos (Ἡμέρου Κλήματος), Loetron, βρύσις τοῦ Μαύρου νεροῦ (Μαυρονέρου), τὸ τῶν Χλαπῶν σύνορον.
Mon.: Da Stagoi vom heutigen Kalampaka überbaut ist, keine Spuren der ma. Festung erhalten. Die jetzige Pfarrkirche Koimsis Theotoku von Kalampaka ist die Bischofskirche von Stagoi. Die Kirche des 11. oder frühen 12. Jh., die auf eine frühchristliche zurückgeht, von der noch unter anderem Ambon, Templon sowie Synthronon erhalten u. Teile eines Mosaikfußbodens aufgedeckt sind, im Kern eine dreischiffige Basilika mit höherem Mittelschiff, drei halbrunden Apsiden u. einem Narthex. Der Exonarthex, die s. angebaute — heute abgerissene — Stoa u. der Glockenturm spätere Zubauten. In der Lite (Esonarthex) auf der Nordwand inschriftlich die Besitzbestätigungen für das Bistum Stagoi von 1336 u. 1393 (siehe oben) erhalten.