Trikkē, Τρίκαλα
End 31.12.1499
Properties
| ID | 125494 |
|---|---|
| System Class | Place |
| Place | Urban Settlement |
| Case Study | TIB 1 |
| Administrative unit | Greece |
Description
, Stadt am Lēthaios, einem Nebenfluß des Pēneios im NW der westthess. Ebene
Hist.: Die byz. Festung Trikala auf dem letzten, weit in die Ebene vorspringenden Ausläufer der Chasia Ors anstelle der Akropolis des antiken Trikkē gebaut. Die ma. Blüte der Stadt unter anderem dadurch zu erklären, daß sie → Gomphoi als Verkehrsknotenpunkt ablöste. Der alte Name Trikkö durchgehend in der kirchlichen Onomastik, während in der Historiographie ab Anna Komnēnē die Form Trik(k)ala vorherrschte. Die Entstehung des Namens Trikala u. die Frage, ob Trikkē oder Trikala die ältere Form sei, umstritten; slawisch ist der Name aber wohl nicht. Als Bistum (Suffragan von → Larisa) seit dem 4. Jh. nachweisbar. Erster namentlich bekannter Bischof ein Hēliodōros, den die christliche Legende mit Hēliodōros, dem Autor der Aithiopika, gleichsetzte. Der als Teilnehmer am Konzil von Nikaia 325 überlieferte Diodöros von Trikkö6erscheint nicht in den Konzilsakten u. ist wohl identisch mit Hēliodōros.In den Notitiae bis in die Türkenzeit belegt, zuletzt in der verderbten Form Τριάνης mit dem Vermerk ἡvομένη (sic) τῆ μητροπόλει. Prokop erwähnt den Wiederaufbau der Stadtmauern von Τρίχα in justinianischer Zeit. Bei Hieroklēs wird die Stadt Τρίχαι genannt; Konstantin Porphyrogennētos rechnet Τρίχη zur Eparchia Thessalisa des Themas Makedonia. In der Historiographie Trikala erstmals 1082/83 erwähnt (Besetzung durch die Normannen). Bei Kekaumenos die Einwohner von Trikala als Τριχαλῖται bezeichnet. Im Privileg des Kaisers Alexios III. für die Venezianer von 1198 unter den thess. Städten auch Tricala genannt. 1217 soll der latein. Kaiser Peter von Courtenay in Trikala mit Theodōros Angelos von Epirus zusammengetroffen u. in dessen Gefangenschaft geraten sein. Um 1258 wurde die Stadt von Johannes Palaiologos erobert. Der Bischof Johannes von Trikala trat 1278 als Verfechter der Union mit der röm. Kirche gegen Johannes I. Angelos von → Neai Patrai auf.1304 berührte Guy II. auf seinem Zug gegen Anna von Epirus auch Trikala. 1325 Herrschaft „eines Griechen“ (wohl Stephanos Gabriēlopulos) über Trikala. Nach dessen Tod 1333 kam Trikala vertraglich an Johannes Orsini von Epirus; wenig später im Besitz Andronikosʼ III. Um 1355 das Gebiet von Trikala in der Hand des Nikolaos, eines Vasallen des Stephan Dušan. Von 1359 bis zur Eroberung Thessaliens durch die Türken 1393 Residenz der serbischen Herrscher. — Trikala auch Sitz einer Judengemeinde.
Mon.: Die anstelle der Akropolis von Trikkē erbaute byz. Burg in der Türkenzeit umgebaut u. heute z. T. als Restaurant verwendet. An der Südseite der Akropolis noch Reste der justinianischen Mauern festgestellt Auf einer Säule der ehemaligen byz. Kirche H. Stephanos stand die inzwischen verschollene Inschrift, welche den Basileus Symeōn Palaiologos (= Symeōn Uro) u. die Despoina Anna nannte. Bei Erdarbeiten auf dein n. vom Kastron liegenden Hügel Prophētēs Elias ein Mosaikfußboden mit Inschrift entdeckt, welcher nach Aussage der Inschrift zum Narthex einer Basilika aus der Mitte bis zweiten Hälfte des 5. Jh. gehörte. Mauerreste einer ehemaligen byz. Kirche im Kastron, vielleicht die Reste der dem → Porta Panagia-Kl. gehörigen Sōtēr Christos-Kirche.