Αίγινα
End 31.12.0599
Properties
| ID | 124594 |
|---|---|
| System Class | Place |
| Place | Metropolis |
| Case Study | TIB 1 |
| Administrative unit | Greece |
Description
Insel im Saronischen Golf, etwa 8 km. nö der Halbinsel Methana (Peloponnes) u. 23 km ssw. von Peiraieus, 85km²
Hist.: In frühbyz. Zeit und bei Könst. Porph. zu Hellas gehörig; in frühbyz. Zeit die antike Siedlung an der Westküste besiedelt (dort wohl auch eine jüd. Kolonie) u. noch
während der slaw. Invasion Zuflucht für die Einwohner von Korinth‚ doch spätestens ab
dem 9. Jh. arab. Piratenangriffen ausgesetzt und stark entvölkert. Aigina durfte aber wieder an alter Stelle besiedelt worden sein, da es von Idrisi (Näna) als guter, von einer Burg verteidigter Hafen geschildert wird. Seit dem 4. Jh. (sicher seit dem 8. Jh.) Bistum (Suffragan von Korinth), vor 900 zum Erzbistum angehoben, in welchem Rang es bis ans Ende der byz. Zeit verblieb 1371 für kurze Zeit dem Metropoliten von Athen unterstellt. In der 2. Hälfte des 12. Jh. durch Piraten wieder fast entvölkert, die die Insel als Operationsbasis benützten u. beherrschten. 1204 ursprünglich den Venezianern zugedacht, doch tatsächlich dem Dukat von Athen als eigenes Lehen zugehörig, bis es nach dem Tod des Bonifacio da Verona (1317) durch Erbschaft in katalan. Besitz (Aifonso Faclrique) kam, wo es bis Ende 14. Jh. verblieb (castrum de la Eguena et Insula, Egena, Cugneria u. ä.) wahrscheinlich Anfang 13. Jh. Verlegung der Hauptsiedlung in das Hinterland der Nordküste, während an der Westküste in spätbyz. Zeit lediglich ein kleiner Hafenort anzunehmen ist (→ Mon). 1425 wurde auf Ersuchen der Cavopenna (seit 1394 Herren von Aigina) die Insel unter venez. Schutz genommen (Legena, Leiena) u. ging nach deren Aussterben (1451) direkt in den Besitz der Venezianer über, die es durch einen Rektor verwalteten 1537 Eroberung durch die Türken unter Chaireddin Barbarossa. — Weitere Belege in griech. und westlichen Portulanen.
Mon.: Im Bereich der heutigen Stadt, nahe dem Hafen, gut erhaltener, dreigeschossiger
Wehrturm (etwa 5 x 6,5 m, Eingang über Freitreppe ins 1. Obergeschoß, an der Südseite
Brunnen); der sogenannte „Morosini-Turm“ im Gelände der antiken Siedlung heute nicht
mehr erhalten. Am Stadtrand (Bardia) nachjustinianische, dreischiffige Basilika, erhalten der Ostteil der Anlage mit außen halbrunder Apsis u. Synthronon; Reste einer spätantiken, im 7. Jh. verfallenen Synagoge (Bodenrnosaik mit Bauinschrift).
— Etwa 1 km ö. der heutigen Stadt Kirche H. Theodöroi (Omorph Ekklsia), ein kleiner, einschiffiger, von einer Längstonne überwölbter Bau mit außen dreiseitiger Apsis, laut Inschrift 1282 erneuert im Inneren gut erhaltene Fresken vom Ende des 13. Jh. — Reste der spätbyz. u. türkenzeitlichen Siedlung etwa 6,5 km ö. der heutigen Stadt, nahe dem neuzeitlichen Kl. H. Nektarios, an den Abhängen eines 355 m hohen Berges, knapp 2 km von der Nordküste, jedoch von dort nicht eingesehen (Flurname Paleochora); am Gipfel Ruine des Kastells (Umfassungsmauer mit je einem Tor am n. u. sö. Ende, im Inneren Reste von Zisternen u. eine Doppelkirche); von der Stadt selbst erhalten die Hauptlinien des Straßennetzes (Straßenbreite 1,5—2 m), Plätze, Hausruinen u. über 35 Kirchen(ruinen), wovon über 10 spätbyz., jedoch nur H. Nikolaos Maurikas (kreuzförmige Kuppelkirche, 1. Freskenschicht 2. Hälfte 12. Jh., 2. Schicht datiert 1522) vor 1300; an Kirchentypen dominieren kleine ein- oder zweischiffige Basiliken mit Tonnengewölbe, sowie Kreuzkuppelkirchen, deren Kuppellast auf den Längsmauern ruht; in der ehemaligen Bischofskirche Gennsis Theotoku antike u. frühchristliche Spolien verbaut.