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TIB 1

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ID 124482
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Case Study TIB 1 , Tabula Imperii Byzantini

Description

Johannes Koder/Friedrich Hild, Hellas und Thessalia (Tabula Imperii Byzantini 1), Wien 1976.

Relations

Places (473)
Name Class Begin End Description
Achladion Place etwa 17 km osö. von Stylis, an der Grenze zwischen dem Malischen Golf u. dem Kanal von Ōreoi Hist.: — Mon.: Unmittelbar nw. über dem Dorf (Flurname Kastro) Burghügel mit eingeebnetem Plateau (Bauschutt u. geringe, überwachsene Mauerreste, da die Anlage nach dem 2. Weltkrieg zur Gewinnung von Baumaterial demoliert wurde); vorher war "eine Ringmauer, ein Paliokastro, das dem MA. angehören soll" zu sehen. Strategisch günstige Lage für die Kontrolle der Einfahrt in den Malischen und Euböischen Golf; Sichtverbindung zur Burg von → Lithada (1) auf Euböa.
Achladochōrion Place 24 km onö. von Trikala Hist.: — Mon.: Im Ort neben neuerer Pfarrkirche Koimsis Theotoku-Kirche des 13. Jh. mit Dachtransept u. außen halbrunder Apsis.
Agathōn, Κl. Place Kl. bei Kapnochōri am Nordhang des Oitē-Geb., 3 km w. von Neai Patrai Hist.: Vielleicht das μονύδριον τῶν υπερορίων‘po v popow, in dem 1271 Johannes I. Angelos bei seiner Flucht aus dem belagerten → Neai Patrai Reittiere erhielt. Mon.: Klostergebäude Neubau aus jüngster Zeit (jetzt Landwirtschaftsschule). Katholikon wahrscheinlich 15. Jh., Kuppel u. Dach jedoch nach Brand 1821 erneuert; Athos-Typ der Kreuzkuppelkirche mit zwei seitlichen Konchen, Lite u. Exonarthex; die drei Konchen außen dreiseitig; an Prothesis u. Diakonikon sowie an den beiden Schmalseiten der Lite je eine Kapelle angesetzt; zum Grundriß vgl. Kl. → Antinitsa; 1959 nahe der Südwand des Naos angeblich Fund des Grabes des H. Agathōn; günstige Verkehrslage an einem Paßübergang w. des Oitē-Hauptstocks.
Aidēpsos Place 3 km n. des zugehörigen Hafenortes Lutra Aidēpsu, an der gleichnamigen Bucht, Nordeuböa Hist.: Beide Siedlungen seit der Antike wahrscheinlich durchgehend bewohnt, wobei Aidöpsos wohl als Rückzugssiedlung in gefährdeter Zeit anzusprechen ist. Im 15. Jh. das casale Lipso häufig Opfer türk. Plünderungen, daher 1416 von Steuern befreit; in der Folge meist verpachtet (gemeinsam mit → Lithada (1)), seit 1431 im Besitz der Familie Summaripa (bis 1470); 1470 nach der Eroberung Negropontes von den Truppen Mehmeds II. besetzt. Ein ma. Badebetrieb vielleicht 1217 belegt durch die Erwähnung von Einnahmen aus dem balneum Pentradi — Weitere Belege in Piraterieberichten (Lipisso) u. alten Karten (Lipso, Adepso) Mon.: Vielleicht befand sich eine Festung ober dem Dorf Aidöpsos, anstelle der späteren Kirche H. Paraskeuē; dort noch Reste eines späteren Baues (türk. Wachtturm ?). — In der sog. „Grotte Sullas“ eine kreuzförmige Kapelle mit Blindkuppel.
Aigina Place Insel im Saronischen Golf, etwa 8 km. nö der Halbinsel Methana (Peloponnes) u. 23 km ssw. von Peiraieus, 85km² Hist.: In frühbyz. Zeit und bei Könst. Porph. zu Hellas gehörig; in frühbyz. Zeit die antike Siedlung an der Westküste besiedelt (dort wohl auch eine jüd. Kolonie) u. noch während der slaw. Invasion Zuflucht für die Einwohner von Korinth‚ doch spätestens ab dem 9. Jh. arab. Piratenangriffen ausgesetzt und stark entvölkert. Aigina durfte aber wieder an alter Stelle besiedelt worden sein, da es von Idrisi (Näna) als guter, von einer Burg verteidigter Hafen geschildert wird. Seit dem 4. Jh. (sicher seit dem 8. Jh.) Bistum (Suffragan von Korinth), vor 900 zum Erzbistum angehoben, in welchem Rang es bis ans Ende der byz. Zeit verblieb 1371 für kurze Zeit dem Metropoliten von Athen unterstellt. In der 2. Hälfte des 12. Jh. durch Piraten wieder fast entvölkert, die die Insel als Operationsbasis benützten u. beherrschten. 1204 ursprünglich den Venezianern zugedacht, doch tatsächlich dem Dukat von Athen als eigenes Lehen zugehörig, bis es nach dem Tod des Bonifacio da Verona (1317) durch Erbschaft in katalan. Besitz (Aifonso Faclrique) kam, wo es bis Ende 14. Jh. verblieb (castrum de la Eguena et Insula, Egena, Cugneria u. ä.) wahrscheinlich Anfang 13. Jh. Verlegung der Hauptsiedlung in das Hinterland der Nordküste, während an der Westküste in spätbyz. Zeit lediglich ein kleiner Hafenort anzunehmen ist (→ Mon). 1425 wurde auf Ersuchen der Cavopenna (seit 1394 Herren von Aigina) die Insel unter venez. Schutz genommen (Legena, Leiena) u. ging nach deren Aussterben (1451) direkt in den Besitz der Venezianer über, die es durch einen Rektor verwalteten 1537 Eroberung durch die Türken unter Chaireddin Barbarossa. — Weitere Belege in griech. und westlichen Portulanen. Mon.: Im Bereich der heutigen Stadt, nahe dem Hafen, gut erhaltener, dreigeschossiger Wehrturm (etwa 5 x 6,5 m, Eingang über Freitreppe ins 1. Obergeschoß, an der Südseite Brunnen); der sogenannte „Morosini-Turm“ im Gelände der antiken Siedlung heute nicht mehr erhalten. Am Stadtrand (Bardia) nachjustinianische, dreischiffige Basilika, erhalten der Ostteil der Anlage mit außen halbrunder Apsis u. Synthronon; Reste einer spätantiken, im 7. Jh. verfallenen Synagoge (Bodenrnosaik mit Bauinschrift). — Etwa 1 km ö. der heutigen Stadt Kirche H. Theodöroi (Omorph Ekklsia), ein kleiner, einschiffiger, von einer Längstonne überwölbter Bau mit außen dreiseitiger Apsis, laut Inschrift 1282 erneuert im Inneren gut erhaltene Fresken vom Ende des 13. Jh. — Reste der spätbyz. u. türkenzeitlichen Siedlung etwa 6,5 km ö. der heutigen Stadt, nahe dem neuzeitlichen Kl. H. Nektarios, an den Abhängen eines 355 m hohen Berges, knapp 2 km von der Nordküste, jedoch von dort nicht eingesehen (Flurname Paleochora); am Gipfel Ruine des Kastells (Umfassungsmauer mit je einem Tor am n. u. sö. Ende, im Inneren Reste von Zisternen u. eine Doppelkirche); von der Stadt selbst erhalten die Hauptlinien des Straßennetzes (Straßenbreite 1,5—2 m), Plätze, Hausruinen u. über 35 Kirchen(ruinen), wovon über 10 spätbyz., jedoch nur H. Nikolaos Maurikas (kreuzförmige Kuppelkirche, 1. Freskenschicht 2. Hälfte 12. Jh., 2. Schicht datiert 1522) vor 1300; an Kirchentypen dominieren kleine ein- oder zweischiffige Basiliken mit Tonnengewölbe, sowie Kreuzkuppelkirchen, deren Kuppellast auf den Längsmauern ruht; in der ehemaligen Bischofskirche Gennsis Theotoku antike u. frühchristliche Spolien verbaut.
Aigosthena Place Am Golf von Korinth, im Inneren der gleichnamigen Bucht, s. des Kithairōn gelegen, heute Porto Germeno. Hist.: Die antike Siedlung ist auch in frühbyz. Zeit belegt und wird noch bei Hieroklēs als Stadt in Achaia angeführt. Sie dürfte durch die Barbareninvasionen ab Ende 6. Jh. vernichtet worden sein. In mittelbyz. Zeit ist aufgrund von Ruinen und Münzfunden (Konstantin IX. [1042-1055] u. Manuēl I. [1143-1180]) ein Kloster nachweisbar. Trotz einer gegenteiligen Nachricht wohl nie Bistum gewesen. Spät- u. nachbyz. Name Porto Germeno. Mon.: An der Stadtmauer der antiken Siedlung, deren Reste sich von der Akropolis bis zur Küste herab verfolgen lassen (s. Eckbastion), Spuren einer fünfschifflgen Basilika des frühen 6. Jh. mit außen halbrunder Apsis; an das fast quadratische Langhaus war lediglich ein schmaler Narthex angesetzt. Ein s. quadratischer Anbau diente als Baptisterium, wie das erhaltene Marmortaufbecken zeigt. Die Fußböden von Mittelschiff, Narthex und Baptisterium waren mit Mosaiken verziert. Über der Basilika wurde vielleicht im späten 10. Jh. unter Wiederverwendung eines Teiles ihrer Mauerzüge ein Kloster errichtet, dessen kleines Katholikon, eine kreuzförmige Dreikonchenkirche mit Kuppel, sich im ö. Teil des Mittelschiffes erhebt.
Alepospita Place Dorf am Nordostabfall des Oitē-Geb., 8 km s. von Zētunion Hist.: Vielleicht Siedlungsplatz im Zusammenhang mit der Thermopylenbefestigung (→ Thermopylai) des 10. Jh. gegen die Bulgaren (→ Mon). Mon.: Vom Metamorphōsis Sōtēros-Kl. bei Alepospita lediglich Reliefplastik und andere Spolien erhalten und in Lamia aufbewahrt.
Aliberi Place etwa 2 km n. der gleichnamigen Bucht, Zentraleuböa Hist.: In spätbyz. Zeit wahrscheinlich zu → Porthmos (Protirno) gehöriges Dorf. Mon.: Im Ort kleine einschiffige Basilika Koimēsis Theotoku, Fresken inschriftlich datiert 1393 — Mehrere Wachttürme in der Umgebung des Ortes nicht mehr erhalten. — Nahe dem Ort kleine Kirche H. Dēmētrios Katakalu (antike Spolien verbaut).
Alkōn Place Hist.: Unter Kaiser Justinian erneuerte Festung in Thessalien Mon.: –
Allagē Place zwischen dem Fluß → Rebenikos u. Larisa, Lage unbekannt Hist.: Station auf dem Normannenfeldzug Alexios‘ 1. zur Befreiung von → Larisa. Gleichsetzung mit dem gleichnamigen Ort, nahe dem Michael VIII. starb, nicht möglich, da dieser bei Lysimachia in Thrakien anzusetzen ist. Mon.: –
Ambrosos Place auf einer Anhöhe bei Disotomon, welche die Paßstraße nach Antikyra beherrscht Hist.: Die auch unter dem Namen Amphrysos bekannte Siedlung ist noch für das 6. Jh. gesichert, während ihre weitere Existenz (Ambrosia) fraglich erscheint. Mon.: HIRSCHFELD erwähnt noch einige Mauerreste der Akropolis.
Ampelōn Place heute Ampelos, kleine Insel in der Bucht von → Antikyra, etwa 9 km w. der Bucht von Zaltsa Hist.: Etwa 943—946 Aufenthaltsort des Hos. Lukas, als er vor Plünderungen am Festland (→ Kalamion) flüchtete. Die Insel war trocken u. wasserlos (νησίον ... ξηρὸν χαὶ ἅνυδρον). Bereits im 16. Jh. auch als Ampleos belegt. Mon.: —
Amphikleia Place am Nordabhang des Parnassos, s. des Kēphissos Hist.: – Mon.: Auf der Akropolis (jetzt Friedhof) der antiken Siedlung, n. des heutigen Orts rechteckiger Turm (8,50 x 10,50 m) aus antiken Spolienquadern; Rest eines spätbyz. Befestigungssystems entlang des → Kēphissos.
Anabyssos Place am Saronischen Golf sö. Des Laureotischen Olymps, etwa 10 km wnw. von Laurion Hist.: – Mon.: In der Flur Kataphygi Grundmauern mehrerer Gebäude (spätbyz. oder frühe Türkenzeit) u. über 40 byz. Gräber. – In Dasōmenos Lophis ein frühchristliches Grab.
Anastasis Place Siedlung in Böotien (?), Lage unbekannt Hist.: Als frühbyz. Siedlung belegt, aufgrund des Zusammenhangs wahrscheinlich in Böotien; Namensvariante Anastasia. Mon.: –
Andromachē, Kap Place Kap, als s. Ausläufer der Lidoriki-Berge w. Begrenzung des Golfs von Itea Hist.: 1081 setzten die Einwohner von → Britinitsa u. → Galaxeidi einem Teil der normannischen Flotte (unter Robert Guiscard) beim Kap. Andromachē Widerstand entgegen (volksetymologische Erklärung für den Namen des Kaps, das vordem Galaxeidi geheißen habe); der Bericht eher auf das Unterhemen Rogers II. 1147 zu beziehen. Mon.: –
Anthēdōn Place Hafenort an der gleichnamigen Bucht am n. Golf von Euböa, etwa 2 km n. von Lukisia Hist.: Die antike Polis auch in frühbyz. Zeit besiedelt u. wahrscheinlich um 540 im Rahmen der justinianischen Festungsbauten in Griechenland nochmals ausgebaut. Scherbenfunde machen Besiedlung bis 7. Jh. wahrscheinlich; die Erwähnung (Ἀντιέδου) der Ikonoklastennotiz als letzter Beleg erweist vielleicht Fortbestand noch im 8. Jh. Nachfolgesiedlung vielleicht Lukisia im Landesinneren (→ Mon). Mon.: Der erhaltene Baubestand gehört einheitlich in das 4. – 7. Jh., aus historischen Erwägungen wohl in justinianische Zeit (nach 540). Damals Ausbau des Hafens, wobei unsicher ist, ob die Stadt auch wiederbefestigt wurde; das ummauerte Hafenbecken vollständig rekonstruierbar. Unmittelbar s. des Südkais Fundamente einer dreischiffigen Basilika mit außen halbrunder Apsis u. seitlich die Breite des Langhauses überragendem Narthex (Reste von Bodenmosaiken erhalten). Die H. Geōrgios-Kirche etwa 1,5 km ö. von Lukisia vielleicht Markierung der mitttel- u. spätbyzantinischen Nachfolgesiedlung: einschiffige Vierkonchenkirche mit hoher achteckiger Pendentifkuppel (Datierung aufgrund der sorgfältigen isodomen Mauerung mit Ziegelumrahmung 2. Hälfte 11. Jh.; Freskenreste). → Larymna.
Antikyra Place in der gleichnamigen Bucht am Golf von Korinth, etwa 5 km s. von Distomon Hist.: Im 6. Jh. als Stadt belegt. – Das metochion sto gialo etwa 6 km w. des Ortes zwar erst in der Türkenzeit nachweislich → Hos. Lukas gehörig, aber aufgrund des Denkmalbefundes wohl schon im 11. Jh. Klostereigentum; das Metochion wohl mit katalan. Mathociyii (turris que dicitur Mathociyii) gleichzusetzen; es dürfte daher in katalan. Zeit den Herren von → Steiri als Hafenbefestigung gedient haben und in der Türkenzeit wieder an Hos. Lukas gekommen sein. → Drakos. Mon.: In Antikyra Anfang des 20. Jah. Reste einer Kirche des 5. – 6. Jh. gefunden. – In Aspra Spitia, ö. von Antikyra, Reste eines spätantiken Gutshofes (Münzfunde bis Ende 4. Jh., damals zerstört, nicht neu besiedel). – Metochion στὸ γιαλό („am Strand“): Zweigeschossige Kapelle, Untergeschoß wohl ursprünglich Grabkapelle in mehrere, einzeln zugängliche Kammern unterteilt; Obergeschoß Ende des 11. Jh. aufgesetzt, ein rechteckiger Bau mit drei außen dreiseitigen Apsiden, die Kuppel ruht in deutlicher Anlehnung an das Katholikon von → Hos. Lukas auf acht Stützen; Baumaterial z. T. Spolien der benachbarten antiken Stadt Metedōn. Vielleicht im Zusammenhang mit der Katalanenherrschaft Ausbauzum Festungsturm durch Anbau von starken Mauern an den vier Seiten der Kirche. Die Anlage jüngst anläßlich der Errichtung einer Fabrik vernichtet. – Ö. davon die einfache Kapelle H. Spyridön mit Fresken der Türkenzeit.
Antinitsa, Κl. Place am sw. Steilabfall des gleichnamigen Berges (1144 m) im Othrys-Geb., 12 km n. von Zētunion Hist.: Vielleicht an Stelle eines gleichnamigen Dorfes die spätbyz. Gründung des Kl. Gennēsis Theotoku. Mon.: Katholikon wahrscheinlich 2. Hälfte des 15. Jh.: Athōs-Typ der Kreuzkuppelkirche mit zwei seitlichen Konchen; geräumige Lite mit w. anschließender, offener Vorhalle; die drei Konchen außen fünfseitig; an Prothesis u. Diakonikon, sowie an der Südseite der Vorhalle je eine Seitenkapelle angesetzt; Mauerung: Lagen kleiner behauener Quader u. dreifacher Ziegelbänder abwechselnd. Im Klosterhof in Stein gefaßte Quelle, in der das Wappen (Form nach 1413) der Familie Giustiniani eingemauert war; die gesamte Klosteranlage im 2. Weltkrieg vernichtet u. später erneuert. – Vgl. Kl. → Agathōn bei Neai Patrai.
Anō Kurunia Place am Westrand des Oxylithos-Geb., etwa 6 km s. von Kymē, Zentraleuböa Hist.: – Mon.: Im Ort quadratischer Wachturm als Teil einer Turmkette zwischen der Küste und →Cuppa bzw. → Aulōn
Aphidnai Place am Nordostabfall des Parnēe-Geb., etwa 26 km nnö. von Athen Hist.: – Mon.: Etwa 3 km sw. des Ortes kleine Marienkirche, einräumige Basilika mit außen dreiseitiger Apsis, deren 1. Bauphase (Ostteil der Kirche) mittelbyz. (12. Jh. ?) ist.
Apidanos, Fluß Place Fluß, heute Pharasliōtēs Hist.: Der in der Gegend von Pharsalos entspringende Fluß in byz. Zeit noch unter dem antiken Namen Apidanos belegt. Mon.: –
Argalia Place Festung, vielleicht bei H. Anna, Nordeuböa Hist.: Vor 1277 Plünderung eines venez. Schiffes durch Griechen der contrata Argalium, die offenbar wenig vorher samt der zugehörigen Burg von den Byzantinern unter Licario besetzt worden war. Nach 1280 Rückeroberung des castello d‘Argalia durch venez. Marineeinheiten. Lokalisierung ungewiß, vielleicht das Katō Kastri bei Kap → Artemision, eher meines Erachtens das Kastro bei H. Anna. Gleichsetzung mit Acalia der alten Karten denkbar. Mon.: Etwa 4 km ö. von H. Anna an der Küste (Flurname Kastro) Reste eines Turmes auf einem Hügel mit eingeebnetem Plateau.
Armena Place Burg auf einem sw. Vorsprung des Kliosi-Geb., oberhalb von Kapsala, etwa 2 km sö- von → Stura, Südeuböa Hist.: Die wahrscheinlich Anfang des 13. Jh. errichtete Burg (Namensformen Armina, Larmano, Larmena) um 1276 von den Byzantinern unter Licario erobert u. befestigt u. erst 1296 — nach Karystos — von Bonifacio da Verona rückerobert. 1318 kam die Burg wie ganz Südeuböa als Mitgift für Marulla da Verona, die Alfonso Fadrique heiratete, in katalan. Besitz, wurde aber — wohl ab dem Vertrag zwischen Katalanen u. Venedig 1321 — durch venez. Kastellane verwaltet u. schließlich 1341 von Venedig angekauft . Sie sollte 1348 samt den zugehörigen Dörfern als Lehen vergeben werden, wofür sich wahrscheinlich niemand fand, da der Bailo von Negroponte 1366 u. 1368 aufgefordert wurde, die Erhaltungskosten für die Burg möglichst niedrig zu halten. Wahrscheinlich 1470 zugleich mit → Stura von den Türken erobert. — Weitere Belege in alten Karten. Mon.: Auf einem Vorberg des Kliosi-Geb. sö. von Stura ausgedehnte Anlage; erhalten eine jüngst restaurierte Marienkirche, sowie Reste von Zisternen, Festungsmauern (Teil des nw. Tores) u. andere Bauten.
Artemision, Kap Place Kap an der Nordspitze Euböas, gegenüber der Halbinsel Magnēsia Hist.: Der Name des Kaps nicht nur in Verbindung mit der Perserschlacht bekannt, sondern auch bei aktuellen Ereignissen erwähnt u. somit wohl geläufig; eine Siedlung (ἕστι χαὶπόλις Εὐβοίας) dürfte am Kap nicht bestanden haben. In Portulanen nach der vorgelagerten Insel auch → Pontiko benannt. Mon.: Am Kap keine ma. Reste nachweisbar; 4 km sw., in der Bucht von Gubai (Flurname Katō Kastri) Burghügel mit eingeebnetem Plateau u. geringem Bauschutt.
Atalantē Place etwa 7 km w. des gleichnamigen Golfs am Fuß des Chlōmon Oros gelegen Hist.: Da keine frühbyz. Quellenbelege nachweisbar, kann man vielleicht in dem wenig sö. gelegenen → Opus den Siedlungsvorläufer von Atalantē sehen. In der Partitio Romaniae begegnet Talantum zum ersten Mal; nach 1204 als Handelsplatz geläufig, dessen Bucht (porto Chalandrin) oft von Schiffen angelaufen wird; für die Bucht von Atalantē daher viele Fälle von Piraterie belegt (Talandum, Lotalandi u. ä.). Zur Zeit der Katalanenherrschaft war Atalant mit dem böotischen → Karditsa (Akraiphnion) vereinigt; die Festlandküste von Arkitsa bis etwa zum Ptōon Oros mit dem sehr fruchtbaren Hinterland (→ Kōpaïs) stellte offenbar ein Lehen dar. Noch 1381 scheinen auf einer Liste der Adeligen, die den Obödienzeid leisten, senyors de la Cardaniça e dela Talandi auf. Als Bistum hingegen ist Atalantē erst in nachbyz. Zeit belegt. Mon.: Im heutigen Ortszentrum erhalten eine dreiräumige Krypta des H. Athanasios (Chamaithanais) mit gewölbtem Dach (Mauerung: Ziegel, Mörtel); von der ma. Burg keine Reste erhalten.
Athēnai Place in der gleichnamigen, von den Gebirgen Aigaleōs, Parnēs, Pentelikon u. Hymēttos umgebene Ebene, zwischen den Flüssen Kēphissos u. Ilissos, etwa 8 km nö. Des zugehörigen Hafens Piräus Hist.: Die seit 86 v. Chr. (Plünderung durch Sulla) unbefestigte Stadt nach 253 mit einem neuen (,‚valerianischen“) Mauerring umgeben, der 267 von den Herulern vernichtet wurde; diese plünderten, zerstörten u. entvölkerten die Stadt; in der Folge nur langsame Regeneration u. Reduzierung des ummauerten Stadtgebietes aus strategischen Erwägungen auf den Akropolis-Hügel u. den n. anschließenden Stadtteil bis zur Hadriansbibliothek (,‚spätröm. Mauer“). 396 friedlicher Vergleich mit den Goten unter Alarich, der von einer Eroberung absah. Am Beginn des 5. Jh. neue Errichtung der Akademie u. Beginn einer Blüte Athens, damit verbunden wieder Besiedlung des gesamten Stadtgebietes, weshalb unter Justinian dann auch beide Mauerringe ausgebessert wurde. Durch ihn veranlaßt (529) Schließung der heidnischen Akademie u. endgültiger Durchbruch des Christentums, das bereits seit apostolischer Zeit nachweisbar war; doch bleibt Athen lange einfaches Bistum (Suffragan von Korinth); erst nach der Eingliederung des Illyrikum in den Patriarchat von Kpl., am Beginn des 9. Jh. Anhebung zum autokephalen Erzbistum; wohl unter dem Einfluß der Kaiserin Eirn (zeitweise gelungene) Versuche der weiteren Anhebung zur Metropolis (Belege: Erwähnung Hilduins Anfang 9. Jh.; Konzilsakten von 869/70 u. 879, Notita Leōns VI.) — wahrscheinlich auf Betreiben von Korinth — des öfteren vereitelt u. erst um 975 endgifitig gelungen (Die Parthenōn-Inschriften nennen bis 819 Bischöfe, bis 975 Erzbischöfe u. ab dann erst Metropoliten); Suffragane (ab etwa 900): → Euripos, → Daulia, → Korōneia, Andros, → Ōreos, Sykros, → Karystos, → Porthmos, → Aulōn u. Syra, ab dem 12. Jh. auch Kea. Unter Michael VIII. vorläufige, unmittelbar nach 1470 definitive Abtrennung der Mētropolis → Euripos samt den Suffraganen Ōreos, Karystos, Porthmos u. Aulōn. — 662/3 Aufenthalt Kōnstans̕ II.; während u. nach der slaw. Einwanderung starker Rückgang an Bedeutung gegenüber dem aufblühenden Verwaltungszentrum von Hellas → Thēbai, mit seinem Hafen Euripos, die von Kpl. besser erreichbar waren; Verfall auch bedingt durch arab. Piraterie. 1018 Besuch Basileios̕ II. nach dem Sieg über die Bulgaren, wobei er die Theotokos-Kirche am Parthenön beschenkte. — Im 11. u. 12. Jh. Hauptort des orion Athenarum‚ welches Attika, das w. anschließende Gebiet von → Megara bis zum Isthmos u. die Inseln im Saronischen Golf umfaßte u. auch im Teilungsvertrag von 1204 belegt ist. Die Verhältnisse in Athen u. Umgebung im 12. Jh. genauer bekannt durch die Schriften des Metropoliten Michaēl Chōniatēs; er vermochte 1204 einen Eroberungsversuch des Leōn Sguros abzuwehren, so daß letzterer gezwungen war, nach Plünderung der Unterstadt weiterzuziehen, mußte aber dann Ende 1204 vor Bonifaz von Montferrat kapitulieren, welcher Othon de la Roche als Herzog von Athen einsetzte. Nach 1204 Bestellung eines latein. Erzbischofs, dem der Sprengel des griech. Metropoliten mit sämtlichen Bistümern, Klöstern, Dörfern u. sonstigen Besitzungen vom Papst unterstellt wurde (Brief von 1209). Stadt u. Herzog tum im Besitz der de la Roche bis zu deren Aussterben (Guy II. † 1308), dann Herrschaft des Gautier de Brienne, dessen Vater schon zeitweise als Bailo regiert hatte. Nach dessen Niederlage u. Tod in der Schlacht von → Halmyros (1311) Besetzung der Stadt u. des gesamten Herzogtums durch die katalan. Kompanie (katalan. Cetines, Satines, Sethines, Staines, Tenes u. ä.); die Katalanen verloren 1385 die Unterstadt und 1388 die Akropolis an Nerio 1. Acciajuoli; unter ihm erstmals seit 1204 wieder Zulassung eines griech. Metropoliten. Nach Nerios Tod (1394) ging Athen dem Testament entsprechend an Venedig (Verwaltung durch einen Kastellan); 1397 vorübergehende Besetzung der Unterstadt durch türk. Truppen unter Timurtaš; Anfang 1403 Eroberung der (seit 1401 belagerten) Akropolis durch Antonio Acciajuoli (Sohn Nerios), Herrn von Theben; unter ihm letzte Blüte, verbunden mit teilweisen Ausbau der Stadt. 1395 Besuch des Nicolaus de Marthono, 1436 (u. 1444) des Ciriaco de̕ Pizzico. Nach Antonios Tod (1435) seine ihm nachfolgenden Neffen bereits den Türken tributpflichtig; 1444 kurzzeitige Unterwerfung Athens durch den Despoten von Morea, Konstantin, beendet durch türk. Intervention 1446. 1456 endgültige Übergabe der bereits besetzen Unterstadt u. der Akropolis an die Türken, wobei der letzte Herzog von Athen, Franco Acciajuoli mit → Thebai entschädigt wurde. Mon.: Befestigungen: Die valerianische Stadtmauer, errichtet über den Resten der Themistoklēs-Mauern, jedoch im O unter Einbeziehung des von Hadrian gebauten Stadtviertels, umfaßte ein Areal, das im NO an den Südwestfuß des Lykabttos u. im SO an den Ilissos grenzte (dort, gegenüber dem Stadion eine Brücke), im SW auf den Anhöhen Philopappos u. Pnyx verlief u. im W noch einen Teil des Kerameikos mit einbezog (Mauerreste sichtbar im Bereich des Kerameikos — dort auch Torbauten — u. der Pnyx; Flächenbedeckung etwa 2,2 km2). 267 durch die Heruler zerstört, am Begiim des 5. Jh. wieder errichtet u. durch Justinian nochmals erneuert; in mittelbyz. Zeit wahrscheinlich verfallen, bezeichnet aber, jedenfalls bis 1204, das bewohnte Gebiet. Bei einer (türkenzeitlichen ?) Erneuerung Mauerverlauf n. an der Akropolis entlang, so daß diese vom Stadtgebiet separiert wurde, wie die Pläne Coronellis zeigen. Die sog. spätröm. Stadtmauer wurde nach der herulischen Eroberung, zwischen 276 u. 282, zum Großteil aus Spolien u. Resten zerstörter Bauten errichtet, bezeichnet zunächst den nach 267 wesentlich verringerten Bevölkerungsstand u. gleichzeitig den Kern des byz. Siedlungsraumes; sie umfaßte das Areal n. der Akropolis inklusive der Agora bis zur s. Begrenzung der Hadriansbibliothek (Flächenbedeckung mit der Akropolis etwa 0,16 km2). Diese Stadtgröße wahrscheinlich auch nach 1204 nicht unterschritten, ein zeitweises Ausufern einer unbefestigten Vorstadt ist anzunehmen; späte Bezeichnung Rizokastron für das Gebiet n. der Akropolis in Übertragung des Namens von der Mauer, die wahrscheinlich im 11. Jh. unter Benützung antiker Baureste im Geländeverlauf unten um den Akropolis-Hügel gelegt u. auch nach 1204 wiederholt erneuert wurde. Die eigentliche Akropolis-TJmfassungsmauer überstand die Zerstörung durch die Heruler u. wurde unmittelbar danach erneuert (Errichtung des sog. Beul-Tors vor den Propyläen, Bau einer Zisterne hinter denselben); weitere Erneuerungen unter Justinian, im 11. Jh. u. nach 1204: Errichtung eines Wachtturms über dem rechten Flügel (1875 abgerissen), Schließung des Beulé-Tors durch zusätzliche Befestigungen; Bau eines weiteren Wachtturins im Ostteil des Burgberges (Belvedere), so daß von der Akropolis aus die Kontrolle über die gesamte Ebene von Athen u. bis zur Küste möglich war; nach 1311, vielleicht erst unter den Acciajuoli, Umbau der Propyläen in einen Palast. — Kirchliche Bauten: Innerhalb der Akropolis fungierte der Parthenōn seit etwa Mitte des 5. Jh. als der Theotokos geweihte Bfschofskirche (dreischiffige Basilika mit außen dreiseitiger Apsis u. großem Narthex; Erneuerungen in späterer Zeit: Anfang 11. Jh. Bau eines viergeschoßigen Turms in der Südwestecke, über einem frühchristlichen Baptisterium; unter Michaēl Chōiatēs Freskenausstattung, unter den Acciajuoli Erneuerung der Fresken). Weiters das ebenfalls vor Ende des 5. Jh. in eine Marienkirche umgewandelte Erechtheion (gleicher Typus wie Parthenön) u. eine Kirche im südlichen Flügel der Propyläen. — Zu allen weiteren Kirchenbauten innerhalb des Athener Mauerringes vgl. Lit. Die Wasserversorgung erfolgte in byz. u. türk. Zeit zum Großteil durch die Hadrianische (unter Antoninus Pius 140 fertiggestellte) Leitung, welche das Wasser in einem 1.60 m hohen u. 0.70 m breiten Hauptkanal (z. T. in den Fels gehauen, z. T. mit Ziegeln gemauert) vom Quellgebiet im → Pentelikon über Chalandri, sö. an den Turkobunia vorbei u. den Südosthang des Lykabēttos entlang zu einem fast 500 m3 fassenden Sammelbecken am Südwestfuß des → Lykabēttos führt, von wo es in Bleiröhren in die Unterstadt geleitet wurde. Die antiken Quellen, Zisternen u. Brunnenanlagen wurden weiterverwendet (insbesondere Asklēpieion, Kallirroē, Klepsydra) u. z. T. mit Kirchen überbaut, zusätzlich wurden, vor allem in fränk. Zeit, in der Akropolis (Südostecke der Umfassungsmauer), Zisternen neu gebaut. Die im 17. Jh. belegte Einteilung der Stadt in acht Bezirke (platōmata) wohl erst nach der türk. Eroberung eingeführt. — →Amarusi, → Argyrupolis, → Chasia, → Curiomonaster, → Daphni, → Dekeleia, → Elaiōn, → Galatsi, → Halimus, → Homologētōn, → Hymēttos, → Illissos, → H. Iōannēs Karea, → H. Iōnnēs Theologos, → Kaisarianē, → Kalisia, → Kastron tu Christu, → Kēbisa, → Kynēgru tōn Philosophōn, → Liōsa, → Lykabēttos, → Menidi, → Peiraieus, → Pentelikon, → Peristerai, → Petrakē, → Phrangokklēsia, → Phylē, → Spēlia Pentelēs, → Taō Pentelē, → Taxiarchai Asterē, → Theotokos Kleistōn, → Trachōnes.
Atrax Place am rechten Ufer des Pēneios 1 km nw. von Aliphaka (heute Kastron) auf einem Vorsprung des Titanos-Geb. Hist.: Die antike Siedlung noch frühbyz. erwähnt. Der in der Antike viel verwendete (unter anderem für den Bau der II. Sophia in Kpl.) atrakische Marmor nicht in Atrax, sondern weiter ö. am Mopsion Oros (früher Chasa bali, etwa 15 km nö. von Larisa) gebrochen. In byz. Zeit hier Festung zur Sperre des Pöneiosdurchbruchs zwischen west- u. ostthess. Ebene. Mon.: Byz. Mörtelmauern auf die Umfassungsmauern der antiken Oberstadt und auf die Quermauer zwischen Ober- u. Unterstadt aufgesetzt. Vom Nordtor in byz. Zeit eine Mörtelmauer zum etwa 150 m entfernten Pneios gebaut, zur Sicherung des Wassers für längere Belagerungen. Heute nichts erhalten. Nach Auskunft von Dorfbewohnern wurden die Ruinen bei der Feldbebauung geschleift.
Attalē Place am Südabhang des Dirphys-Geb., etwa 21 km nö. Vom Chalkis Hist.: 1252 wird in einem päpstlichen Besitzbestätigungsschreiben ein Atalii rnonasterium in der Diözese Nigripons erwähnt; das Kl. selbst aber wohl schon in mittelbyz. Zeit entstanden (→ Mon). Heute Metochion des Kl. Makrymallē. Mon.: Am Ortsrand von Attalē Reste des Katholikon (H. Nikolaos): Kreuzkuppelkirche mit auf Pfeilern bzw. den Längsmauern ruhender Kuppel, drei Apsiden (Mittelapsis siebenseitig, Seitenapsiden vierseitig), Narthex u. später angebautem Exonarthex, datiert 10./11. Jh.
Aulaki Place 13 km ö. von Zētunion, 4 km w. von Stylida, am Malischen Golf Hist.: Der byz. Stadtkommandant von Lamia bot 1423 angesichts der drohenden türk. Invasion zusammen mit → Stylida auch die befestigte Siedlung Aulacki (Vlachi, Delaulachium) den venez. Behörden in Negroponte zur Besetzung an. Nach längeren Verhandlungen über nahm Venedig den Schutz der beiden Festungen im Juli 1423. Gleichzeitig erhielten venez. Unterhändler den Auftrag, zu versuchen, die beiden Orte in den bevorstehenden Vertrag mit den Türken mit einzubeziehen. Der endgültige Verlust an die Türken ist wahrscheinlich etwa 1444 anzusetzen (Fall Lamias). Vielleicht identisch mit latein. Suffragan Valacensis von Neai Patrai. Mon.: Von den Resten einer Befestigungsanlage direkt am Meer (Flurname Palaiopyrgos), Mauerung unter Verwendung antiker Spolienquader ‚ ist nichts mehr erhalten.
Aulis Place am s. Golf von Euböa, 13 km nw. von Sykaminon Hist.: Besiedlung vor 1204 nicht nachweisbar, da die Quellen lediglich Reminiszenzen an die Antike bringen, doch wegen des Kirchenfundes (→ Mon) ab etwa 1000 wahrscheinlich. Im Rahmen des venez.-genues. Krieges wurden 1350 vierzehn genues. Schiffe in der langgestreckten Bucht zwischen → Ōrōpos und Aulis von den Venezianern eingeschlossen und zum Großteil erobert. Seit den Ende des 14. Jh. gehörte das Gebiet um Aulis wahrscheinlich den Venezianern („Fünfmeilenterritorium“ gegenüber Euböa). — Die Kirche H. Nikolaos (Mon) vielleicht identisch mit ecclesia S. Nicolai dc Gatapharo am Festland gegenüber von → Euripos, die 1223 bei einer Grenzziehung zwischen den Diözesen Euripos und Athen genannt wird. Mon.: Kirche II. Nikolaos (vor 1914 vernichtet u. kürzlich rekonstruiert): Mischtypus aus Kreuzkuppelkirche und Dreikonchenkirche mit außen dreiseitiger Apsis u. Narthex, mit ungewöhnlich großen Fenstern, datiert Anfang 11. Jh. — Etwa 1 km s. des Artemistempels Fund eines großen byz. Gebäudes, darin ein Meines Kapitell u. eine Marmorplatte.
Bardani Place heute Parameron, 16 km w. der Porta Panagia Hist.: Genannt in Besitzbestätigungen für das Bistum → Stagoi von 1336 u. 1393. Auf älteren Karten als Wardari bzw. Varzari eingetragen. Mon.: —
Barlaam, Κl. Place Kl., 2 km n. von Stagoi, auf einem Felsen der Meteōra Hist.: Gegründet um 1350 von Barlaam, einem Zeitgenossen des H. Athanasios Meteōritēs, bei der Höhle Drakospēlaia. Von Barlaam eine Kirche der drei Hierarchen (Basileios, Grēgorios und Iōannēs) und einige Kellia erbaut, die im 15. Jh. verfielen. Um 1517 von Theophanēs und Nektarios Apsaras die Kirche der drei Hierarchen wiederhergestellt; 20 Jahre später eine neue Kirche der Hagioi Pantes errichtet. → Meteōron. Mon.: Anstelle der ehemaligen Kirche der drei Hierarchen, die 1517 wiederhergestellt wurde (→ Hist), heute eine 1627 erbaute Seitenkapelle im Kl. H. Pantes.
Batheia Place etwa 2 km sö. von Katō Batheia (amtlich Amarynthos), am s. Golf von Euböa, Zentraleuböa Hist.: Anfang des 13. Jh. (daher wohl auch im 12. Jh.) das casale Vatia im Besitz der Kirche Athens, doch ging das Dorf samt Umgebung (u. Burg) später in den Besitz der Venezianer über, die es — nachweisbar im 15. Jh. — verpachteten; das Dorf besaß außerhalb der Burg zumindest 80 Häuser. Wahrscheinlich, wie Negroponte, 1470 von den Türken erobert. Mon.: Etwa 2 km sö. vom heutigen Katō Batheia an der Küste vorspringendes Kap Gerani (Flurname Palaiochōra); neben geringen Mauerresten auf dem eingeebneten Plateau zwei kleine Kirchen mit Dachtransept des 14. Jh. (Metamorphōsis Sōtēros, Koimēsis Theotoku). Etwa 2 km n. von Katō Batheia auf einem Hügel „Panagitsa“-Kirche mit Dachtransept u. sehr sorgfältiger Mauerung, inschriftl. datiert vor 1311.
Bathy Place kleine Bucht, im Golf von Dombrena (?) Hist.: Die Großeltern des Hos. Lukas wohnten einige Zeit im λιμὴν Βαθὺς, bevor sie nach Kastorien (→ Kastri, →Delphoi) weiterzogen; Geburtsort des Vaters des Hos. Lukas. Lokalisierung eher in der heute gleichnamigen w. Seitenbucht des Golfs von Dombrena als im Golf von Itea (gegen Piraten gut geschützte Lage). Vielleicht dort die χωρία Βαθύ u. Ἀχρόβαθυ des 11. Jh. anzusetzen. Mon.: —
Bela Place im Metropolitansprengel von Neai Patrai, Lange unbekannt Hist.: Ein ἐπίσχοπος Βελᾶς Mitte 12. Jh. als Suffragan von → Neai Patrai belegt. Mon.: —
Belestinos Place heute Belestinon an der Gabelung der Bahnlinie von Bolos nach Larisa bzw. nach Kalampaka, 16 km wnw. von Golos Hist.: Die byz. Siedlung anstelle des antiken Pherai, das in frühbyz. Zeit noch belegt ist. Bedeutend durch seine Lage an der wichtigen Straße von Dēmētrias nach Larisa; bei Belestinos Einmündung von Straßen aus Pharsalos und Thēbai Phthiōtides. Bei Sesklon Reste der alten Straße von Dēmētrias nach Larisa gefunden, von den Einheimischen Belestinostrata genannt. Ein Wachtposten aus byz. Zeit in der Nähe von Belestinos am Hügel Spartia gehörte wohl ebenfalls zu dieser Straße. Ende des alten Pherai mit der Slaweninvasion. Die Nachfolgesiedlung mit dem neuen, slaw. Namen Belestinos erstmals 1208 belegt; der in Innozenzbriefen erwähnte dominus de Valestino ist Berthold von Katzenellenbogen. 1213 ein nach Belestinos benanntes Kl. belegt (abbatia in Armiro, quae Valestinum dicitur), das Papst Innozenz III. dem Bischof Barholomaeus von → Gardikia hetera zusprach. Auf einem Siegel Bartholomaeus als Cardicensis epi(scopus) et Valestinen(sis) bezeichnet. Vom frühen 13. Jh. an erscheint Belestinos als Bistum in den Notitiae und Patriarchatsurkunden. Ein Bischof Michaēl von Belestinos in einer Inschrift aus dem 13./14. Jh. genannt. In Belestinos bzw. dessen Eparchia lagen Weingärten des Kl. → Nea Petra, das zum → Makrinitissa-Kl. gehörige Hilariōn-Kl., ferner ein Kl. des H. Nikolaos Neos. 1259 die koratōria tu Belestinu im Thema Halmyros und in den achtziger Jahren des 13. Jh. das Gebiet von Belestinos selbst das Thema urkundlich bezeugt. Mon.: Außer christlichen Gräbern am Tempel von Pherai und Fundamenten, die möglicherweise einer Kirche zugehören, nichts erhalten.
Beneton Place an der Ostküste der Magnēsia, etwa 10 km nö. von Kanalia am Boibē-See Hist.: — Mon.: Etwa 3 km sö. von Beneton und ebensoweit nö. vom Phlamurion-Kl. byz. Kastell bei der Stelle Kastelli bzw. Palaio Phrurio auf einem kleinen Plateau über dem Meer.
Berliki, Kap Place 14 km sö. der Pēneios-Mündung Hist.: Aus der Abfolge der Stationen in den Portulanen Berliki, bzw. cavo di Verliqui, foxe de Vendichi, eindeutig beim heutigen Kap Dermatas (früher Kap Kissabos) zu lokalisieren. Möglicherweise auch das in Zusammenhang mit Piraterie 1278 genannte Velica hierher zu verlegen, ebenso die Flur Blilia, Fundort einer byz. Kirche (→ Mon), mit Berliki in Zusammenhang zu bringen. Mon.: Im Umkreis des Kaps Dermatas zahlreiche Funde aus byz. Zeit. Zwischen dem Kap und Meliboia auf der Anhöhe Bigla Ruinen einer byz. Festung; etwa 5 km s. vom Kap ein Kl. H. Iōannēs Theologos; darin eine Templonplatte aus einem byz. Patriarchats-Kl. (Inschrift) als Spolie verbaut, welche vermutlich von einer der Klosterruinen auf dem Abhängen des Kissabos-Geb. stammt, die im vorigen Jh. noch zu sehen waren. Etwa 1 km sö. von diesem Kl. in der Flur Bilika Theotokos-Kirche aus dem 11./12. Jh. (kleine einräumige Basilika mit dreiseitiger Apsis). → Rizus.
Besaina Place heute Aetolophos (früher Desianē), 5 km sw. von Hagia Hist.: Die Lokalisierung von Besaina in Aetolophos (Desianē) gesichert durch den Fund des bischöflichen Synthronon on der Panagia-Kirche des Ortes (→ Mon) und durch den früheren Namen Desianē. Als griech. Bistum in den Notitiae des 11. – 15. Jh. und einem Synodalschreiben von 1371 belegt. Aus einer im nahen Hagia gefundenen Inschrift ein Euthymios als πρωτοσπαθάριος Βεσαίνης (wohl ein Großgrundbesitzer aus der Gegend von Besaina, der sich den Titel eines Prōtospatharios erkauft hatte) bekannt (11. Jh. ?). Bei Benjamin von Tudela, der in der 2. Hälfte des 12. Jh. von Halmyros über Besaina (Bissena) nach Thessalonikē reiste, eine hundertköpfige Judengemeinde für Besainia bezeugt. Aus einem Brief des Michaēl Psellos die Armut des Bistums bekannt. Im Vertrag des Alexios III. von 1198 mit den Venezianern die Episkepsis Vesenis (Episcepsis Besenae, ἐπίσχεψις Βεσήνης) genannt. Bei der Partitio Romaniae 1204 Vesna (Bessena, Βεσσήνη) zur Pertinentia Imperatricis, scil. der Frau Alexios’ III., gerechnet. Nach der fränk. Landnahme in Thessalien ein latein. Bistum in Besaina (Vessinensis episcopus) installiert. Kaiser Heinrich wies nach dem Tode des Bonifaz von Thessalonikē dessen Gattin Margarete unter anderem auch die oben genannte Pertinentia Imperatricis in Thessalien zu. In diesbezüglichen Bestätigung durch Papst Innozenz III. 1210 werden neben Bessena → Dēmētrias, → Archontochōrion und die beiden → Halmyros genannt. Mon.: Von den drei Kirchen in Aetolophos eine dem H. Nikolaeos Neos von → Bunaina geweiht. Anstelle einer frühchristlichen oder byz. Kirche steht die im Volksmund Panagia genannte Kirche Koimēsis tu Theotoku. Neben zahlreichen Spolien aus byz. Zeit (Marmorplatten, Kapitelle), die in der neuen Kirche verbaut sind, noch das Synthronon der alten Bischofskirche erhalten. Etwa 1,5 km n. von Aetolophos beim heute verlassenen Dorf Bathyrema byz. Siedlungsspuren und Ruinen einer Nikolaos-Kirche.
Biainē Place bei Binianē (8 km nö. v. Phrankista) ? Hist.: Name eines Bistums der Mētropolis → Larisa, das lediglich in einer Notitia des 11. Jh. begegnet; möglicherweise bei Binianē zu lokalisieren. Das ephemere Auftauchen dieses Bistums in sehr entlegener Gegend vielleicht aus Missionstätigkeit nach der Slaweninvasion zu erklären. Mon.: —
Bilia Place am Südabhang des Kithairōn, nahe der Durchzugsstraße von Theben zur Peloponnes, etwa 10 km ö. von Aigosthena Hist.: Siedlung vielleicht im Gefolge der slaw. Einwanderung nach dem 6. Jh. entstanden. Mon.: Im Ort spätbyz. Kirche Panagitsa, einschiffige Basilika mit Längstonne (zwei Verstärkungsbögen) u. außen dreiseitiger Apsis, z. T. Kästelmauerwerk; südlich ein späterer Zubau; im Inneren türkenzeitliche Fresken.
Bitrinitsa Place etwa 3,5 km wnw. vom Hafenort Erateinē, am Golf von Korinth Hist.: Nach dem Namen („windiger Ort“) wohl eine Gründung der Zeit der Slaweninvasion. 1147 von den Truppen Rogers II. geplündert. Ab dem vierten Kreuzzug zu Salona gehörig wurde des 1304 als Hafenplatz erwähnt. Die vielleicht schon im 13. Jh. errichtete Burg erst nach der Machtübernahme durch die Katalanen genannt, welche es offenbar als selbständiges Lehen innerhalb der Grafschaft Salona vergaben (Belege für 1318, 1362, 1366, 1368 u. 1380; castellanus castri nostri Veteranisse). 1394 wurde des Gebiet türk., was 1395 durch einen Reisenden explizite bestätigt wird (terra Vetranicza). Nach 1397 kurze Rückeroberung (→ Loidoriki) durch den Despoten von Morea, Theodōros Palaiologos, der die Burg an die Johanniter abgab, die sie freilich gegen die Türken auch nicht halten konnten. Letztere überließen Burg u. Hafen den Venezianern, die zuletzt 1445 vom Despoten von Morea, Kōnstantinos Palaiologos, für kurze Zeit daraus vertrieben wurden; damals Umbenennung in → Katakuzēnopolis? Mon.: In der Südwestecke der Küstenebene von Erateinē, nahe heutiger Paralia Tolophōnos (Flurname Polyportu) Reste der antiken Siedlung, deren Spolien auch in umliegenden Kirchen verbaut; am Westrand der Ebene auf einem steilen Hügel Ruine einer kleinen fränk. Burg.
Blempi, Βerg Place Berg 17 km ö von Stagoi Hist.: Erwähnt in Besitzbestätigungen für das Bistum → Stagoi aus den Jahren 1336 u. 1393. Wohl identisch mit dem Berg Glepi einer älteren Karte. Mon.: —
Boibē, See Place ehemaliger See, heute zur Gänze trockengelegt; in byz. Zeit die Orte → Kastri, → Kanalia, → Kripus, vermutlich auch → Petra u. → Melissa in der Nähe des Seeufers gelegen, woraus sich die ungefähre Ausdehnung des Sees ergibt. Hist.: Der Name des Sees vom antiken Boibē abzuleiten, das am Südostufer lag und frühbyz. noch belegt ist. Spätbyz. Kerkinitis limnē genannt, wohl in Reminiszenz an Kerkineon (→ Kastri). Ein Teil des Sees bei → Kripus hieß Baltos („Sumpf“). → Kōpaï.
Boion Place Akropolishügel über Mariolata, am Nordabfall des Parnassos, zwischen Grabia u. → Lilaia Hist.: Die antike Siedlung in byz. Zeit außer als historische Reminiszenz auch bei Hieroklēs belegt. Durch den Denkmalbefund erscheint eine Besiedlung etwa bis zum 10. Jh. gesichert (→ Mon). Mon.: Am Fuß des Akropolishügels Reste einer dreischiffigen Basilika mit halbrunder Apsis und Querschiff, Narthex beiderseits die Langmauern überragend, Reste von Fußbodenmosaiken; über der Apsis u. dem Mittelteil des Querschiffs Spuren einer kleinen einschiffigen Kirche des 7. – 9. Jh.; in dieser Zeit das Basilika-Gelände als Friedhof verwendet. Über der zweiten Kirche steht die türkenzeitliche Kapelle H. Dēmētrios.
Bumelita Place etwa 2 km sö. von Martinon u. 5 km w. von Larymna Hist.: Nachfolgesiedlung des antiken Bumelitaia, Anfang des 6. Jh. als Stadt in Hellas genannt; dürfte in frühbyz. Zeit noch besiedelt gewesen und erst mit Beginn der Slaweninvasion verfallen sein. Mon.: Nur antike Besiedlung nachweisbar.
Bunaina Place vielleicht beim heutigen Bunaina an einer Straße von Karditsa und Larisa Hist.: Die Legende des H. Nikolaos Neos, welcher Zeit Leōns VI. am ὄρος τῆς Βουναίνης bei Bunaina den Märtyrertod erlitt, mit guten Gründen auf einen Einfall der Bulgaren unter Symeōn zurückzuführen. Spätestens 985 der legendäre Besuch des Euphēmianos Dux von Thessalonikē, in Larisa u. Bunaina anzusetzen, da 986 Samuel die Reliquien des Achilleios, bei denen Euphēmianos Heilung suchte, von Larisa nach Prespa bringen ließ. Auf diesen Besuch vielleicht die Gründung des Dēmētrios-Kl. von Bunaina zurückzuführen, das 1289 u. zwischen 1331 u. 1341 als Besitz des → Lykusada-Kl. aufscheint, da Dēmētrios der Lokalheilige von Thessalonikē ist. Lediglich im 11. Jh. Bunaina auch als Bistum (Suffragan von → Larisa) belegt. Das „Thema Bunaina“ der Besitzbestätigung für das Lykusada-Kl. von 1289 nur als geographische Gebietsbezeichnung, etwa als periochē Bunainēs, zu verstehen. Die ursprüngliche Namensform lautete ἡ Βούναινα und ist wohl nicht slawisch. — Für eine Lokalisierung beim heutigen Bunaina (früher Tsiampaslar) spricht der H. Nikolaos-Kult ö. von diesem Ort (→ Mon) sowie ein in älteren Karten noch verzeichnetes Kl. H. Dēmētrios etwa 1 km nö. von Tsiampaslar, welches dann wohl mit dem in den Urkunden für das Lykusada-Kl. genannten Dēmētrios-Kl. identisch ist. Mon.: Etwa 1,5 km ö. von Bunaina neuere Kirche des H. Nikolaos Neos anstelle einer älteren abgebrannten, daneben eine Quelle (Hagiasma); der Kult des H. Nikolaos Neos hier noch sehr lebendig, jedoch keinerlei Denkmäler aus byz. Zeit. → H. Nikolaos Neos.
Bētumas, Κl. Place heute Monē Bitumas, 7 km ssö. von Stagoi Hist.: Das Katholikon des Kl., eine Theotokos-Kirche, 1161 auf Kosten des Kōnstantinos Tarchaneiōtēs und seiner Frau Zōē errichtet. Mon.: Keine man. Baureste nachweisbar.
Chairōneia Place am s. Rand des → Kēphissos-Tals vor dessen Auseinandertreten zum → Kōpaïs-Becken, etwa 7 km nw. von Lebadeia Hist.: Die Stadt in frühbyz. Zeit besiedelt; 552 durch Erdbeben stark zerstört. Sie dürfte dennoch weiterbestanden haben, wie die mehrfache Nennung als Stadt in Hellas zeigt. Nach 1204 die Burg Teil eines Festungssystems entlang des → Kēphissos. 1381 Erwähnung schon in der späten u. türkenzeitlichen Namensform Kapraina (urkundlich: la Cabrena) als Besitz des P. de Bellestar. Burg u. Stadt gelangten wohl gleichzeitig mit → Lebadeia endgültig in türk. Besitz (1460). Mon.: Im Ort Reste einer altchristlichen Basilika H. Parasekeuē, dreischiffig, mit teils erhaltenem Marmorfußboden. — Sw. des Ortes, anstelle der antiken Akropolis Reste der ma. Burg: Weiterverwendung der antiken Mauer z. T. in situ, durchgehend die daraufgesetzten ma. Mauerreste erkennbar; sie zog sich auf den sehr exponierten 1. Gipfel hinauf, von da weiter durch eine Mulde auf den 2. höheren Gipfel. Am 2. Gipfel nur mehr Grundmauern eines Turms (des Donjon ? Mauerung: Bruchstein u. Mörtel, kaum Ziegel).
Chaliki Place heute Chalikion, 37 km wsw. von Stagoi Hist.: In Besitzbestätigungen für das Bistum → Stagoi von 1336 u. 1393 genannt. Mon.: —
Chania Αulōnariu Place etwa 2 km sw. von Aulōnari, an der Hauptstraße nach Kymē, Zentraleuböa Hist.: Straßenstation und Marktplatz des nahegelegenen ma. Zentrums der zentraleuböischen Talsenke; dies wohl schon in spätbyz. Zeit, da die Dēmētrios-Kirche (vielleicht zeitweise Bischofssitz ?) damals ausgebaut wurde (→ Mon). → Aulōn. Mon.: Im Ort Kirche H. Dēmētrios, dreischiffige Basilika (Zubau der Seitenschiffe im 13. Jh. ?), mit drei außen dreiseitigen Apsiden; in der Mauerung zahlreiche Spolien einer älteren Kirche verwendet. Über Mittelschiff nachträglich Dachtransept, über Narthex Kuppel errichtet (beide Kästelmauerwerk).
Charmaina Place am Kissabos (Ossa)-Geb. in der Nähe des Marmarianōn-Kl. Hist.: Der slaw. Ortsname Charmaina in mittelbyz. Zeit irrig von Orchomenos abgeleitet. Erstmals als Bistum im 11. Jh. zu belegen. Weitere Erwähnungen in den Notitiae vom 13. Bis ins 15. Jh. 1318 dem Metropoliten von Larisa, welcher wegen kriegerischer Auseinandersetzungen seine Diözese nicht betreten konnte, das Patriarchats-Kl. → Marmarianoi nahe Charmaina vorübergehend als Residenz angewiesen. In Charmaina selbst ein Panagia-Kl. bekannt, das 1277 von Theodosios Hieromonachos, ἀρχιμανδρίτης τῆς τῶν Χαρμενιτῶν χώρας, dem → Makrinitissa-Kl. geschenkt wurde. Aus den diesbezüglichen Urkunden die Lange von Charmaina am Kissabos (Ossa)-Geb. gesichert; daher die Lokalisierung bei Phanarion in Westthessalien nicht möglich. Mon.: —
Chasia (nw. von Athen) Place etwa 15 km nw. vom Stadtzentrum Athens, am Südabhang des Parnēs-Geb. Hist.: Das casale Cassas 1209 unter den Besitzungen des Bistums Athen genannt. → Phylē. Mon.: Wahrscheinlich schon in die frühe Türkenzeit ist die dreischiffige Basilika H. Petros (mit Narthex und außen dreiseitiger Apsis) zu datieren. Noch unpubliziert der nahe dem Ort (in Kalybia Chasias) gelegene H. Iōannēs Nēsteutēs, eine Dachtranseptkirche vom Typ A.
Chorton Place etwa 31 km sö. von Golos am Pagasitischen Golf Hist.: In der Umgebung von Chorton und am ehesten auf dem Chortokastron genannten Hügel (→ Mon) das antike Spalauthra zu suchen, als dessen Nachfolgesiedlung Chorton zu betrachten ist. Mon.: In Chorton Ruinen einer frühchristlichen Basilika mit Mosaikfußboden, ferner s. von Chorton an der Straße nach → Mēlina (Einfriedung in der Straße 50 m s. der Ortstafel von Chorton) Reste einer kleinen einschiffigen Basilika mit einer Apsis, Phrankokklēsia genannt. Auf dem Hügel Chortokastron s. oberhalb des Ortes Reste einer Nikolaos-Kirche anstelle eines antiken Tempels und ma. Mauerreste (ehemalige byz. Festung ?).
Chrysinon, Κl. Place Kl. 11 km wsw .von Stagoi Hist.: Aus dem Chrysinu-Kl. kam vor der Mitte des 14. Jh. Makarios, der erste Prōtos der Skētē tōn Stagōn (→ Dupianē) u. zog sich später wieder dorthin zurück. In einer alten Karte als Hrisinu-Kl. eingetragen. Mon.: —
Cuppa Place Cuppa, Burg am Südostabhang des Maurobuni-Geb., etwa 9 km wnw. von Aulōn (Aulōnari), Zentraleuböa Hist.: Das in la Vallona gelegene Kastell 1269 von den Byzantinern unter Licario erobert und befestigt, 1272 von den Franken wieder zurückerobert; 1276 vielleicht nochmals von den Byzantinern besetzt (castel de Cepa). Im 15. Jh. war es nach einer Erneuerung Sitz der beiden Capitanei Avalone (la Coppa … ubi semper steterunt Capitanei Avalone) bzw. später eines der beiden Kapitäne, während der andere in → Potiri residierte. 1470 von den Türken erobert, wobei angeblich 3000 christliche Einwohner getötet wurden. — Weitere Belege für die Burg in alten Karten. Mon.: Auf einem steilen Bergrücken sw. von Brysē, Flurname Kupa, Reste einer ma. Festungsmauer, in der auch Spolien einer antiken Anlage verbaut sind; nahe einer neuzeitlichen Marienkirche etwas unterhalb des Bergplateaus ein Hagiasma in Form einer natürlichen Grotte (Quelle), das antike u. ma. Bauspuren trägt u. bis jetzt als Kapelle dient; im 19. Jh. noch größere Reste des Donjons u. der Burgmauern vorhanden. Gute Sichtverbindung nach → Potiri, → Aulōn, → Ochthonia u. → Koili.
Curiomonaster Place Dorf im Nahbereich der Athener Diözese, vielleicht am Südabhang des Parnēs-Geb. Hist.: im päpstl. Besitzbestätigungsschreiben für Athen von 1209 das casale Curiomonaster angeführt; da zwischen Felin (→ Phylē) und Cassas (= Chasia) genannt, Lokalisierung am Parnēs wahrscheinlich. Namenserklärung Χωριομναστήρι (unter Hinweis auf kretisches Beispiel), eher aber τῆς Κυρᾶς τὸ μοναστήρι; Curiomonaster wäre dann das zum Theotokos-Kl. gehörige Dorf, wobei sich das im Parnēs gelegene Kl. → Theotokos Kleistōn anbietet.+ Mon.: —
Damasis Place ausgedehnte byz. Festung nw. oberhalb des heutigen Damasion Hist.: Die hochgelegene byz, Festung, die nur durch Zisternen mit Wasser versorgt werden konnte, ist typisch für die zur Zeit der Araber- u. Slaweninvasionen angelegten byz. Kastra; sie hatte die doppelte Funktion der Sperre → Titarēsios-Tales und eines Damasion abzweigenden Weges über den Paß Reveni in die ostthess. Ebene. Trotz einer im Ort Damasion gefundenen Inschrift, in welcher die Einwohner von Mylai genannt sind, wohl nicht mit dem antiken Mylai zu identifizieren. 1333 kam Damasis nach dem Tod des Stephanos Gabriēlopulos zusammen mit → Stagoi, → Trikala, → Phanarion und → Elassōn an Johannes von Epirus, der es befestigte; 1359 von Radoslav Chlapen belagert und eingenommen. Mon.: Die im oberen Drittel des Bergrückens gebaute Umfassungsmauer dem Gelände angepaßt und fast zur Gänze erhalten (Zweischalenmauer aus Bruchstein mit Mörtel und Ziegelbruch). An der höchsten Stelle trennt eine Zickzackmauer die Anlage in zwei Hälften; vom Donjon nur mehr die Grundmauer erhalten. Ursprünglicher Eingang von W her; von hier bester Zugang zum Berg. Gepflasterter, etwa 2 m breiter Weg, welcher um einen aus dem Mauerwerk sw. herausragenden Turm herum zum Mauerdurchlaß führte, der auf der anderen Seite durch ein massives rechteckiges Gebäude (Wachthaus) gedeckt war.
Daphni Place Kl., etwa 9 km wnw. von Athen, an der Heiligen Straße nach Eleusis, in einem Einschnitt des Aigaleōs-Geb. Hist.: Aufgrund des Denkmalbefundes bereits in altchristlicher Zeit Kl. (→ Mon). Nach Zerstörung byz. Neugründung vielleicht um 1000, jedenfalls vor 1048 (Unterschrift eines Priestermönches τῖς μονῖς τοῦ Δαφνήου in Stiftungsurkunden der Bruderschaft des Theotokos Naupaktiōtissa; weiters belegt in der Vita des Hos. Meletios und auf Abtssiegel des 11. u. 12. Jh.. Etwa 1207 ging das Kl. als Schenkung des Othon de la Roche an die Zisterzienser von Bellevaux, in deren Besitz es bis zur türk. Eroberung blieb; ab 1458 wurde es wieder von griech. Mönchen besiedelt. Im 13. Jh. war der Abt von Daphni (Abbas de Dalphino, Daufensius) häufig an der Schlichtung kirchlicher Streitigkeiten in Griechenland beteiligt. Es diente als Begräbnisstätte der fränk. Herzöge von Athen. — Sagenhafte Gründung durch Magellone im 17. Jh. im Kl. geläufig. Mon.: Über antikem Apollōn-Heiligtum frühchristliche Marmorspolien einer Basilika; Reste des quadratischen, festungsmäßig ausgebauten Peribolos des 5./6. Jh., mit Toren an West- u. Ostseite, dessen Verlauf teilweise mit dem heutigen deckungsgleich ist. Byz. Katholikon: Oktogonalbau (Kuppelstützen aus vier parallelen Mauerpaaren) mit dreiteiligem Narthex u. Exonarthex, über denen sich im Obergeschoß die Bibliothek befand; drei außen dreiseitige Apsiden; Kästelmauerwerk, datiert Ende 11. Jh. Während der Frankenherrschaft Erneuerung der Westfront des Exonarthex durch gotisierende Bögen; im Inneren gut erhaltene Mosaiken, meist datiert 1080–1100. Nördlich des Katholikon Reste der Trapeza. In geringer Entfernung ö. des Kl. Reste einer Friedhofskirche H. Nikolaos.
Daphnusia Place Flurname, am n. Golf Euböa, 8,5 km osö. von H. Kōnstantinos, unmittelbar s. der Autobahn Hist.: — Mon: Dreischiffige Basilika mit beiderseits die Längswände überragenden Querschiff, Narthex, außen halbrunder Apsis u. weiträumigem Exonarthex; deutliche bauliche Trennung von Langhaus u. Querschiff durch zu Mauern umfunktionierte Pfeiler, freistehendes Templon. Im Haupt- u. Querschiff gute Fußbodenmosaiken (geometrische u. pflanzliche Muster) mit Stiftungsinschrift des Eugeneios u. der Dionyseia; Datierung Anfang 5. Jh.; der Ambon in der Südostecke des Hauptschiffes 6. Jh..
Daulia Place am Ostabfall des Parnassos, w. des Kēphissos-Tales, 15 km nw. von Lebadeia Hist.: Die vielleicht an einer Ostwestverbindung (Atalantē—Daulia—Delphoi—Salona) gelegene Siedlung noch in frühbyz. Zeit belegt, dürfte auch während der Slaweninvasion durchgehend besiedelt gewesen sein. Als Bistum war es Suifragan (an 2. Stelle nach Euripos) von Athen und ist in den Bischofslisten ab dem 9. Jh. kontinuierlich vertreten; vielleicht in spätbyz. Zeit, wahrscheinlich aber erst im 15. Jh. (erster Beleg türkenzeitlich) zeitweise Abtrennung des Bistums Talantion (Atalantē) von Daulia. In der Lateinerzeit nahm der Bischof von Daulia kirchenpolitisch u. wirtschaftlich eine Schlüsselstellung ein; zwischen 1208 und 1212 Adressat zahlreicher päpstlicher Schreiben im Zusammenhang mit dem kirchenfeindlichen Verhalten der fränk. Fürsten begegnet auch als Adressat Honoriusʼ III. 1233 mußte das Bistum einen Teil des Unterhalts des von seiner Insel vertriebenen Bischofs von Andros bestreite. 1311 ist der Bischof von Daublie einer der Testaments vollstrecker des Gautier de Brienne, wofür seine Kirche 200 hyperpyra erhält. Während der Katalanenzeit einige Bischöfe belegt, unter ihnen 1384 GuUamos als Vermittler zwischen dem Patriarch Neilos und Papst Urban VI. — Spätbyz. Gleichsetzung mit Delphoi. Mon.: Auf dem Akropolis-Hügel s. des heutigen Ortes Teile der antiken Stadtmauer, welche deutliche Spuren ma. Erneuerung tragen, im. Inneren Kirchenruine H. Theodōroi (einschiffige Basilika mit außen halbrunder Apsis u. zahlreichen Verstärkungsbögen im Inneren; Mauerung außen Bruchstein, innen zahlreiche Spolienquader, z. T. mit Inschriften, davon eine christlich). — Michaēl Chōniatēs erwähnt in einem Brief um 1198—1200 ein Kl. in Daulia, in welchem vielleicht ein Vorgänger des heutigen Theotokos-Hierusalēm-Kl. (4 km w. des Dorfes) zu sehen ist.
Dekeleia Place Dorf, etwa 14 km n. von Athen Hist.: Seit dem 11. Jh. (Besitzbestätigung von 1164) besaß das Erzbistum Athen in Dekeleia ausgedehnte Weinberge. Auch im Schreiben Innozenzʼ III. von 1209 werden als Besitz der Athener Kirche das casale Ducheleos, sowie die monasteria beatus Nicolaus de Ducheleo u. St. Trinitas genannt. Die Identifizierung mit Dekeleia gestützt durch gleichnamige Denkmäler an Parnēs-Abhang (→ Mon). Mon.: Nahe der Lungenheilstätte am Südabhang des Parnēs-Geb. neben einer starken Quelle (Hagiasma) Kirche H. Trias als Rest des gleichnamigen Kl.; Katholikon : einschiffige Kirche mit Dachtransept (A2), außen dreiseitige Apsis, Narthex u. Propylon, datiert 16.–17. Jh. — S. des Kl. H. Trias Kapelle H. Nikolaos, ursprünglich Metochion des Kl., einräumiger Bau mit außen dreiseitiger Apsis, datiert 17. Jh..
Delphoi Place am Südabhang des Parnassos, 12 km sö. von Amphissa, etwa 8 km nö. von Itea Hist.: Byz. Belege meist antike Reminiszenzen bzw. geographische Hinweise; bedeutungsvoll auch der Orakelspruch bezüglich des Sieges des Christentums über den delphischen Apollōn. Im Itinerarium Antonini eine Station an der Strecke Nikopolis—Athen; Blüte im 4. Jh., wie Inschriften auf Kaiser (bis Valentinian I. u. Valens) und Berichte zeigen; wurde auch von Hieroklēs im 6. Jh. noch unter die griechischen Städte gezählt. Da spätere Belege lediglich den frühbyz. Zustand referieren, ist der Untergang im Gefolge der Slaweninvasion nach dem 6. Jh. anzunehmen (Pseudo-Sphrantzēs verwechselt es mit Daulia). Die mehrfach versuchte Gleichsetzung mit Kastorion nicht belegbar u. unwahrscheinlich (Der türkenzeitliche Name Kastri für Delphoi an einem von Ruinen bedeckten Ort zu unspezifisch). Christianisierung vielleicht schon Ende 4. Jh., jedenfalls gefördert durch offizielle Verbote heidnischer Temple unter Theodosios I. u. deren Zerstörung unter Arkadios (Apollōntempel vielleicht in christliche Kirche umgewandelt). Christentum jedenfalls im 5. Jh. belegt durch Baureste (→ Mon) u. Inschriften, darunter eine mit Erwähnung des Bischofs Pantamianos (einziger Beleg für Bistum). → Pythō(n). Mon.: Durch Besiedlung in türk. Zeit u. durch frühe, unsystematische Ausgrabungen Denkmalslage ungünstig u. viele — zeitlich nicht mehr bestimmbare — Kirche nur aus älteren Berichten nachweisbar (Theotokos, H. Iōannēs bei der Kastalia, H. Nikolaos beim Apollōn-Tempel, Pantanassa, H. Geōrgios, Prophētēs Elias). Neben zahlreichen frühchristlichen Architekturspolien v. a. hervorzuheben Fund von Resten einer Kapelle des 6./7. Jh., Teile eines Fußbodenmosaiks, sog. theodosianische Kapitelle u. Kämpfer des 4./5. Jh., vermutlich Kirche H. Geōrgios; Reste einer dreischiffigen Basilika extra muros (im heutigen Dorf, teils unter der Hauptstraße) mit wertvollen Mosaikfußboden im Mittelschiff (jetzt im Museum); Apsisfund (Mauerung: Bruchstein, Ziegel) in der Südostecke des Peribolos des Apolōn-Tempels, datiert Ende 4. Jh. (?). — In türkenzeitlichen Reiseberichten das Panagia-Kl. ö. der Kastalia öfters erwähnt.
Desphina Place in einer kleinen Hochebene zwischen den Bergen Kutsuras u. Neraidolakkōma, 7 km ö. von Kirra Hist.: — Mon.: Taxiarchen-Kapelle am nö. Rand des Dorfes neben neuerer, größerer Kirche; einräumige Kirche mit Längstonnengewölbe u. außen halbrunder Apsis, in der Mitte der Tonne Verstärkungsbogen; gut erhaltene Fresken, datiert 1332. — Weitere Denkmäler in der Umgebung (Prodromos-Kl., H. Trias) bereits türkenzeitlich.
Desē Place 34 km w. von Trikala, an der alten Straße von Trikala über Pylē nach Arta Hist.: Die Besitzungen in und bei Desē 1331 durch Andronikos III. und 1382 auf einer Lokalsynode in → Zablantia dem → Porta Panagia-Kl. bestätigt. Mon.: Oberhalb der neuen Dorfkirche ältere Klosterkirche der Panagia (heute H. Trias), die zweifellos anstelle einer noch älteren steht; Kreuzkuppelkirche (Viersäulentyp).
Diadromoi Place zwei Inseln der n. Sporaden, nö. von Skopelos Hist.: Das antike Ikos u. seine Nachbarinsel 904 als Station an der Reiseroute der Gefangenen von Thessalonikē nach Kreta erwähnt, sowie 993 als Aufenthalt eines Mönches des Kl. auf → Gymnopelagēsion; weitere Nennung 1439 als langer Zwangsaufenthalt eines Teiles der kaiserlichen Schiffe bei der Rückkehr vom Unionskonzil. Häufig erwähnt in Portulanen, wobei Diadromoi (Ἰλιοδρόμι, Δρόμον, Dromo, Drano u. ä.) für Liadromia steht, während Xeronēsi mit Σαραχηνό, Seraqino, Saracino u. ä. bezeichnet wird; die enge Passage (Basiliko-Hafen bei Xeronēsi) offenbar beliebte Zuflucht bei widrigen Winden, wozu auch der Funde eines Wracks (datiert aufgrund der Ladung Mitte 12. Jh.) zwischen den beiden Inseln paßt. Xeronēsi offenbar immer unbewohnt, während Liadromia frühbyz. bei H. Dēmētrios u. spätbyz. im Kastron (Halonnēsos) besiedelt war (→ Mon). Die beiden Inseln teilten vermutlich die Geschicke von → Skiathos u. → Skopelos. Mon.: An der Ostseite der Insel Liadromia, gegenüber dem Basiliko-Hafen (Flurname H. Dēmētrios) ausgedehnte Reste von Bauten u. Zisternen, darunter Ruine einer dreischiffigen Basilika mit außen halbrunder Apsis (34,70 x 17,30 m). — Um den Hauptort Halonnēsos auf einer steil ansteigenden Kuppe im SW der Insel noch ausgedehnte Reste einer Befestigungsmauer, z. T. in neuzeitlichen Bauten, z. T. im Gassenverlauf erkennbar; die zahlreichen Kirchen im Ort u. auf der Insel türkenzeitlich. — H. Anargyroi, etwa 2,5 km w. des antiken Ikos (Kokkinokastron), auf einem Steilhang über der Westküste (erhalten neben den Resten eines Kellions u. neben neuzeitlicher Kirche das Katholikon, 4,85 x 6,20 m, eine einräumige Kuppelkirche mit in den Felsen gebauter Ostwand), vielleicht Metochion des Kl. Megistē Laura (Athōs); auch die türkenzeitliche Kirche H. Dēmētrios Metochion der Laura.
Dolichē Place 19 km n. von Elassōn, 7 km wsw. von Pythion Hist.: — Mon.: Anstelle des antiken Dolichē (?) nachantike Festung (Mauer aus kleinen Steinen um ein künstlich eingeebnetes Gipfelplateau eines Kastri genannten Hügels etwa 3 km w. vom heutigen Dolichē), die möglicherweise byz. ist und zusammen mit → Pythion zur Speere der Straße durch den Paß von Petra diente.
Domenikon Place etwa 1 km nö. vom heutigen Domenikon anstelle des antiken Chyretiai Hist.: Bedeutend als befestigte Siedlung an einer Engstelle der Straße, welche von Thessalien über → Elassōn und dann entweder über den Paß von Petra (δίοδος της Πέτρας) oder den Paß von Serbia (δίοδος τῆς Βολουστένης ἢ τὸ στενὸν τοῦ Σαρανταπόρου) nach Makedonien führte. Die Engstelle bei Anna Komēnē als κλεισούρα mit dem Beinamen Δομενίκου παλάτιον bezeichnet. Hier wurde 1082 Bohemund von Michaēl Dukas angegriffen. Als Suffragan der Mētropolis Larisa erstmals im 11. Jh. belegt. Im Jahre 1250 ein Bischof Dēmētrios von Domenikon in einem Synodalschreiben erwähnt; aus diesem Schreiben lernen wir auch zwei sonst nicht bekannte und nicht lokalisierbaren Klöster der Diözese von Domenikon kennen, das Dēmētrios-Kl. mit der Bezeichnung Prokobikos und das Kl. der Theodōroi in Krompoi. 1371 nochmals das Bistum Domenikon als Suffragan von → Elassōn vereint. Mon.: Die Stadtmauer des antiken Chyretiai vermutlich in justinianischer Zeit erneuert (Ausbesserungen mit Bruchstein, Ziegeltrümmern und Marmorfragmenten). Von den byz. Kirchen, die Leake erwähnt, nichts mehr erhalten. Das von Leake als Kathedrale und von Stählin als „große Kirche des H. Georgios“ bezeichnet Gebäude ist ein kleines türkenzeitliches Kirchlein auf der ehemaligen Akropolis. Den Ortsbewohnern sind frühchristliche Katakomben unten der Georgskirche bekannt (nicht zugänglich); es handelt sich dabei wohl um die von Stählin schon angeführten Fundamente eines ehemaligen Asklepiostempels. Von einer byz. Kirche stammt wohl die mittelbyz. Templonplatte aus der Kirche τῶν Παμμεγίστων Ταζιαρχῶν in Domenikon.
Domokos Place an der Paßstraße zwischen Zētunion und Pharsalos unmittelbar vor dem Abstieg in die westthess. Ebene Hist.: Das byz. und heutige Domokos anstelle des antiken Thaumakoi, das noch in frühbyz. Zeig belegt ist und in der Bistumsbezeichnung Thaumakos fortlebt. Von der Antike bis in die neueste Zeit von großer Bedeutung durch seine beherrschende Lage an der wichtigsten Straße von Thessalien nach S über den Phurka-Paß. Als Bistum vor der Frankokratie in Notitiae aus der Zeit Leōns VI. und aus der Mitte des 10. Jh. belegt. Im Vertrag des Kaisers Alexios III. mit den Venezianern 1198 die Episkepsis Domocu (Ἐπίσκεψις Δομοκοῦ, episcepsis Domoci) angeführt. Bei der Partitio Romaniae 1204 Domocos (Thaumacus, Δομοκός) zur Pertinentia Imperatricis gerechnet. Von 1208 bis 1212 erscheint Domokos als latein. Bistum (Dimicensis episcopus, ecclesia) öfters in der Korrespondenz des Papstes Innozenz III.. 1208 mit dem Bistum → Kallindos (Calidoniensis) vereinigt. Im folgenden mehrmals ein procurator Dimicensis erwähnt, da sich der Bischof offensichtlich nicht um seine Diözese kümmerte. Später wieder als griech. Bistum Thaumakos aus den Notitiae des 13.–15. Jh. bekannt. 1371 in einem Synodalschreiben an 3. Stelle unter den 16 Bistümern der Mētropolis → Larisa genannt. 1304 zog Nikolaus III. von Saint Omer über Domaco, chastel qui est a lʼentré doe plain de la Blaquie nach Thessalien. Beim Feldzug des Walter von Brienne mit der verbündeten katalan. Kompanie gegen das byz. Thessalien wurde 1310 Domokos (Domochò, Δομοκοῦ τὸ κάστρον) neben anderen thess. Festungen erobert. 1325–27 kurzfristig im Besitz der Katalanen (→ Gardikia hetera, → Halmyros, → Pharsalos). 1393 Domokos (Δομοκίη) von den Türken erobert; damals Stephan, Sohn des Symeōn Uroš, Herr von Pharsalos und Domokos. Mon.: Von der byz. Festung heute nur noch die Reste des Donjons auf dem Gipfel der ehemaligen Akropolis erkennbar. In der Türkenzeit zur Sperre des Phurka-Passes etwa 2 km ssw. von Domokos die Strongylokastron genannte Artilleriefestung angelegt, welche mitunter irrig als ma. Festung aufscheint.
Drakos Place kleine Insel am Eingang des Golfs von Antikyra, etwa 7 km s. des Hafens Hist.: Belegt in Portulanen (ὁ Δράκος), auch der Name des Golfs von → Antikyra (Porto de Arago). Mon.: —
Drazi Place am Nordabhang des Kandēlion-Geb., etwa 7 km wnw. der Kleisura, Nordeuböa Hist.: Ursprünglich wahrscheinlich slaw. Ansiedlung. Der nahegelegene Wachtturm vielleicht als Vorwerk der Festung → Kleisura (2) entstanden. Mon.: Etwa 2 km s. des Dorfes burgartiger quadratischer Wachtturm (Seitenlänge etwa 15 m), ursprünglich viergeschossig, mit guter Sicht über die Ebene u. Bucht von Mantudi bis zu den n. Sporaden; überlieferter Name Beza Pyrgos (πύργος τοῦ Μπεζᾶ).
Driskolē Place 11 km nnw. von Pharsalos Hist.: — Mon.: In der Lit Reste einer blühenden spätröm. Stadt und einer Festung bezeugt, welche die ganz byz. Zeit hindurch bestand; jetzt nicht mehr erhalten.
Drongos, Berg Place Berg, auf dem das → Makrinitissa-Kl. erbaut wurde, oberhalb von Golos Hist.: In der 2. Hälfte des 13. Jh. öfters in den Urkunden für das Makrinitissa-Kl. genannt; der Name slawisch. Mon.: → Makrinitissa
Dryanubaina Place heute Portaria und Katōchōrion oberhalb von Golos Hist.: Oft genannt in den Urkunden für das 1271 gegründete → Nea Petra-Kl. oberhalb von Portraia. Da mitunter ausdrücklich epanō u. katō Dryanubaina unterschieden werden, wohl erstgenanntes bei Portaria und letzteres bei Katōcbōrion (etwa 1 km sö. von Portaria) zu suchen. Der über Portaria gelegene Berg mit dem Nea Petra-Kl. als ὂρος τη̃ς Δρυανουβαίνης urkundlich bezeugt. Dryanubaina urkundlich auch als θέμα nachweisbar. Die Bewohner von Dryanubaina finanzierten durch jährliche Abgaben den Baugrund für das → Nea Petra-Kl. Dryanubaina später nach dem im Dorf gelegenen Theotokos-Kl. mit dem Beinamen Portraia (→ Mon), einem Metochion des Nea Petra-Kl., in Portarea, heute in Portaria umbenannt. In Dryanubaina lag auch das H. Nikolaos Palirropatēs-Kl,, ein weiteres Metochion des Nea Petra-Kl. In Katōchōrion (katō chōrion tēs Dryanubainēs) lag das Hesychastērion (Ήσυχασταρεῖον) genannte Theotokos-Kl., welches 1273 durch den Patriarchen Iōsēph I. dem Nea Petra-Kl. unterstelle wurde (1274 von Michaēl VIII., 1280 nochmals von Michaēl Panaretos, dem Bischof Dēmētrias, bestätigt. In oder Katōchōrion lagen auch die Kl. H. Apostoloi tu Megalogenus und H. Nikolaos tu Xylopa, welche 1274 dem Nea Petra-Kl. zugesprochen wurden. Mon.: Anstelle der byz. Metochia heute in Portaria die stark erneuerten Kirchen der Panagia und des H. Nikolaos (in letzterer zahlreiche Spolien der byz. Kirche vermauert).
Drymia Place n. des Oberlaufes des Kēphissos, am Südabfall des Kallidromon-Geb., 8,5 km nw. von Amphikleia Hist.: Besiedlung bis 6. Jh. aufgrund der Belege wahrscheinlich. Mon.: Die „Mauerreste einer kleinen, dreieckigen Stadt“ vielleicht auch noch byz. erneuert.
Dupianē Place Kl. auf dem gleichnamigen Felsstock der Meteōra, nw. von Kastraki, 2 km nw. von Stagoi Hist.: In einem Chrysobull des Kaisers Andronikos III. von 1336, welches auf das Praktikon eines gewissen Manusēs (aus dem 12. Jh. ?) zurückgeht, das Kl. der Theotokos Dupianē dem Bischof von Stagoi unterstellt. Dieses spielte schon 1341 eine führende Rolle im Gebiet der späteren Meteōra-Klöster, da damals die Mönche um den hl. Grēgorios am Stylos bei Stagoi Abgaben ans das Dupianē-Kl. zu entrichten hatten. Vermutlich stand schon vor der Errichtung des Kl. in einer Höhle auf der Westseite des Dupianē-Felsens eine Theotokos-Kirche am Fuße dieses Felsens (→ Mon). Sie diente wohl dem Kl. als Katholikon und wurde später zum Prōtaton eines unter der Führung des Theotokos Dupianē-Kl. sich entwickelnden Klosterverbandes, der sogenannte σκήτη τῶν Σταγῶν. In der Folgezeit daher der Abt des Dupianē-Kl. auch Prōtos der Skētē von Stagoi; erster bekannter Prōtos der Skētē scheint ein Makarios gewesen zu sein, der um 1350 die Gegend von Stagoi wieder verließ. 1362 der Skētē unter dem Prōtos Neilos die Unabhängigkeit von den serbischen Machthabern in Thessalien sowie verschiedene Besitzungen von Symeōn Uroš zugesichert. Zum Schutz vor Räubern in der Umgebung des Dupianē-Felsens von Neilos vier Kirchen in Höhlen gebaut. Eine dieser Kirchen, das Katholikon des verlassenen → Hypapantē-Kl., noch erhalten; ihre Gründung durch Neilos 1366/67 bezeugt eine Inschrift im Inneren der Kirche. 1372 bestätigte Johannes Uroš in zwei Prostagmata die Besitzungen der Skētē. Von Neilos oder seinem Nachfolger Neophytos auf der Nordseite des Dupianē-Felsens das Pantokratōr-Kl. errichtet, welches Neophytos testamentarisch dem → Meteōron-Kl. auf dem Platylithos oberhalb von Dupianē. — In den Verband der Skētē von Stagoi gehörten auch die heute nicht mehr existenten Klöster H. Dēmētrios, des Theostēriktos und die μονὴ Κοφηνίων, ferner die Höhle des Kyrillos ἐν τῆ τοποθεσία τῆς Μηχάνης, die Höhle von Pēgadi und das Kellion Petra. Im Zusammenhang mit den Besitzungen urkundlich noch folgende Toponyme erwähnt: Baba, (πέτρα) τοῦ Δράγα Πρεκονίτζα, Skala, Skaphidakia, Φωλέα τοῦ Τυπός. Der Name Dupianē slawisch. Mon.: Freskenreste im Inneren der 1861 restaurierten kleinen Zōodochos Pēgē-Kirche, am w. Fuß des Dupianē-Felssens legen eine Gleichsetzung mit der Theotokos Dupianē-Kirche, dem Prōtaton der Skētē von Stagoi, nahe; Grundmauern von Anbauten w. n. u. s. der Kirche. — An der Nordostseite des Dupianē-Felsens die Ruinen des ehemaligen Pantokratōr-Kl.
Dystos Place am Ostufer des gleichnamigen abflußlosen Sees, etwa 11 km sö. von Aliberi, Südeuböa Hist.: Die Burg (ma. Name nicht bekannt, doch bei Coronelli belegt) diente wahrscheinlich als s. Außenposten einer Festungskette entlang der Senke von Aulōnari (→ Aulōn); sie stand über einen Wachtturm bei Kutumulas mit der Burg von → Porthmos in Verbindung. Mon.: Auf der antiken Akropolis von Dystos, etwa 400 m ö. des Ufers u. 3 km sö. des heutigen Dorfes die Reste der Burgmauer in Form eines unregelmäßigen Vierecks (Torrest an der Südmauer), am Gipfel der dreigeschossige Donjon, von dem jedoch zwei Wände eingestürzt sind. — Bei Kutumulas, etwa 4,5 km nw. der Burg ein gut erhaltener, fast quadratischer, dreigeschossiger Wachtturm mit Blick über den Straßenverlauf nach N u. W.
Dēmētrias Place beim heutigen gleichnamigen Ort, 2 km sw. von Golos Hist.: Dēmētrias, das die ganze byz. Zeit hindurch bezeugt ist u. erst am Ende dieser Periode von → Golos abgelöst wurde, liegt an der Stelle der antiken Doppelstadt Pagasai- Dēmētrias. Bedeutend vor allem durch seine Hafenanlagen, lag es in ständigem Konkurrenzkampf mit den weiter s. in der Ebene von Halmyros gelegenen Hafenstädten → Thēbai Phthiōtides u. → Halmyros. In der Spätantike Station einer Straße von Chalkis nach Larisa. Dieser Straßenzug u. Dēmētrias als Station für das MA. bei Idrisi belegt. Erster bekannter Bischof von Dēmētrias, das den 1. Rang unter den Suffraganen der Mētropolis Larisa einnahm, ist Maximos im Jahr 422. Das Bistum im folgenden oft in den Konzilsakten u. Notitiae belegt, zuletzt in byz. Zeit in einem Synodalschreiben von 1371 erwähnt. Unter Justinian wurde die Stadt neu befestigt, Hieroklēs, in der Folge auch Konstantin Porphyrogennētos, rechnen sie zur Eparchia Thessalia. Nach der Slaweninvasion wurde im Gebiet von Dēmētrias der slaw. Stamm der Belegezitai (→ Belechtuïa) seßhaft. 901 oder 902 Eroberung durch die Araber unter Damianos. Im Zusammenhang mit diesem Ereignis Dēmētrias von den Historikern z. T. als χάστρον u. als im Thema Hellas gelegen bezeichnet. Unter Kaiser Michaēl IV. um 1040 kurzfristig von den Bulgaren erobert u. damals die bereits verfallenen Mauern von den Besatzungstruppen wieder instandgesetzt. Knapp vor 1070 neuerdings arab. Überfall auf Dēmētrias. Seiner Bedeutung als Hafenstadt u. Warenumschlagplatz entsprechend immer wieder in den Verträgen zwischen Byzanz u. Venedig erwähnt (1082, 1148, 1187, 1198). In der Partitio Romaniae 1204 zusammen mit anderen thess. Städten als Besitz der Kaiserin Euphrosyne Dukaina, der Gattin Alexiosʼ III., angeführt. 1210 Dimitriata mit → Besaina, → Archontochōrion und den beiden → Halmyros von Kaiser Heinrich von Flandern Margarete, der Witwe des Bonifaz von Montferrat, geschenkt; Bestätigung dieser Schenkung durch Papst Innozenz III. Als latein. Bistum ab 1208 belegt. 1212 Dēmētrias dem bedürftigen Bischof von → Gardikia hetera zugewiesen. In der Auseinandersetzung zwischen den byz. Separatistenstaaten in Epirus u. Thessalonikē fiel Dēmētrias 1240 in die Hände Manuēls, des ehemaligen Königs von Thessalonikē. Tatsächlich damals die Stadt u. ihre Umgebung im Besitz der reichen Familie der Maliasēnoi (Gründer der Klöster → Makrinitissa u. → Nea Petra). Andauernde Streitigkeiten zwischen dem Bischof von Dēmētrias u. den Maliasēnoi um die Klöster am Pēlion, die als Stauropēgklöster keine Abgaben an den Bischof von Dēmētrias zu zahlen hatten. Vor Dēmētrias, wahrscheinlich vor dem alten Südhafen, 1271 Seeschlacht zwischen den Venezianern von Euböa u. einer byz. Flotte unter Alexios Philanthrōpēnos, dabei Entscheidung zugunsten der Byzantiner durch das Eingreifen eines Landheere unter Johannes Palaiologos. 1284 Dēmētrias von Tarchaneiōtēs belagert u. mit 24 hölzernen Türmen umgeben, die Belagerung aber erfolglos abgebrochen. Im Vertrag zwischen Byzanz u. Venedig von 1278 Dēmētrias mehrmals genannt, ein Beweis für die damalige Bedeutung der Stadt für den venez. Handel. 1299 erfolgloser Versuch Andronikosʼ II., die Stadt auf diplomatischem Wege dem Reich zurückzugewinnen. 1310 mit anderen thess. Orten vorn der katalan. Kompanie im Auftrag Walters von Brienne erobert, später als Sitz des Grafen von Dēmētrias (comte Mitra, comte de Mitre) zum katalan. Herzogtum gehörig (so noch 1381). Von der serbischen Herrschaft in Westthessalien das Gebiet von Dēmētrias nicht berührt. 1333 begegnet erstmals die Nachfolgesiedlung der Stadt, das 2 km nö. davon gelegene → Golos. Seit 1393 Dēmētrias mit dem übrigen Thessalien türkisch. Mon.: Die byz. Stadt bedeckte nur einen Teil der hellenistischen, vor allem die Gegend um den ehemaligen Nordhafen zwischen Burbulithra u. Peukakia. Von der byz. Stadtmauer nur geringe Reste erhalten. Unter den byz. Bauwerken besonders interessant die Basilika der Damokratia (so genannt nach der Stifterin, deren Name in einem Mosaik erhalten ist) des 4./5. Jh. nahe dem Nordhafen sowie die s. außerhalb der byz. Stadt am Fuße des Hügels Ēlias gelegene Friedhofskirche des 4. Jh. (älteste Kirche Thessaliens). Von der Dontia („Zähne“) genannten röm. Wasserleitung, die vom Pēlion in einem weiten Bogen nach Dēmētrias führte, noch zahlreiche Pfeiler w. der byz. Stadt erhalten; sie wurde im MA. weiterverwendet u. mit Mörtelmauerwerk ausgebessert.
Dōrusa Place Insel, vielleicht gleichnamige Nebeninsel von Ankistrion im Sarōnikos w. von → Aigina Hist.: Hieroklēs nennt unter den Städten in Hellas auch νῆσος Δωροῦσα, vielleicht mit heutiger Insel Dōrusa (auch Theodōrusa) gleichzusetzen; vielleicht bezieht sich der Name auf die wesentlich größere Nachbarinsel Ankistri. Identifizierung mit Donusa (Denusa) ö. von Naxos wohl abzulehnen. Mon.: —
Echinos Place am Nordufer des malischen Golfs, etwa 1,5 km vom Meer entfernt, 25 km ö. von Zētunion Hist.: In frühbyz. Zeit bis in das 6. Jh. bewohnte Siedlung, zu Thessalia gehörig, im 5. u. 6. Jh. Bistum, später wohl nicht mehr; auf den Konzilien von Ephessos, Chalkēdōn vertreten, erhielt noch unter Justinian neue Mauern, wurde aber durch das Erdbeben 551 (vielleicht auch durch eine gleichzeitige Sturmflut ?) stark beschädigt u. ging daher wohl in der Slaweninvasion unter. In De thematibus zählt es zu den Städten der Eparchia Thessalia u. wird seit Leōn VI. in den Bischofslisten geführt, sowohl vor 1204, als auch während der Lateinerherrschaft als Suffragan von → Larisa; doch dürfte spätestens nach 1204 lediglich eine kleine Burg die Stelle der antiken Stadt eingenommen haben (→ Mon). Mon.: Nördlich des heutigen Dorfes Achinos steiler, von Spolien übersäter Kastron-Hügel; Reste der äußeren Umfassungsmauer aus isodomen antiken Quadern, die — wahrscheinlich im 6. Jh. — neu verwendet wurden; am Südabhang quadratischer Turm (etwa 6 x 6 m), zur Gänze aus Spolien erbaut; am Gipfel Ortsfriedhof, dessen Umfassungsmauer ebenfalls aus isodomen Mauerwerk (z. T. in situ) besteht; in der Mitte türkenzeitliche Kirche Koimēsis Theotoku; beide Mauerringe — wohl spätbyz. — durch Bruchsteinmauerwerk (unter Verwendung von Ziegeln u. Mörtel) erneuert u. ausgebaut. — Beim Dorf (Flurname Peribolaki) Funde antiker u. frühchristlicher Spolien bei Kirchenruine H. Athanasios (Reste eines Fußbodenmosaiks).
Elateia Place am Nordrand des Kēphissos-Tales, gegenüber von Tithorea, 13 km n. von Daulia Hist.: Frühbyz. als befestigte (→ Mon) Siedlung und als Bistum (Synode von Serdica 347, Bischofsbrief von 457) belegt. Münzfunde Justinians u. Justins II. Während der Slaweneinwanderung wohl verlassen; Quellenbelege nur noch Ikonoklastennotiz und in De thematibus als Stadt Ἐλ⟨ατ⟩ἰνα (zwischen Skarpheia u. Daulia); jedenfalls dürfte der Sitz des Bistums auf → Daulia übergegangen sein. Die Stelle der alten Siedlung war jedoch bis in spätbyz. Zeit kontinuierlich bewohnt (Münzfunde 10. — 12. Jh., zwei Hortfunde des 13./14. Jh.). Wahrscheinlich bereits in spätbyz. Zeit besaß das Kl. → Hos. Lukas in der Nähe des Ortes ein Metochion H. Geōrgios. Mon.: Nordöstl. d. antiken Mauerrings über dem Athēnē Kranaia-Tempel Reste einer justinian, Befestigung (Münzfunde Justinians I., Justins II.). — Im Umkreis der Panagia-Kapelle Münzfunde des 10. — 12. Jh., im Boden derselben 2 Hortfunde der Frankokratie; die Kapelle zu Ehren des „Steins von Kana“ (mit diesbezüglicher Inschrift) errichtet, der auch hier eingemauert gefunden wurde.
Eleusis Place
Eleutherai Place
Enipeus, Fluß Place Hauptfluß der westthess. Ebene, Quellen in der Othrys, Mündung in den Pēneios n. von Kortiki Hist.: Der antike Flußname in byz. Zeit erhalten. Mon.: —
Episkopē (1) (am Taurōpos) Place ehemalige Siedlung am rechten Ufer des Flusses Megdoba (Taurōpos), etwa 8 km s. von Dytikē Phrankista, jetzt im Kremastōn-Stausee Hist.: Aufgrund des Namens in spätbyz. u. frühtürk. Zeit Sitz eines Bischofs, wahrscheinlich des Λιτζᾶς καὶ Ἁγράφων (→ Lytza). Mon.: Bis zur Flutung des Dorfes (1995) durch den Kremastōn-Stausee befand sich am Südrand von Episkopē, unmittelbar am Flußufer eine Kirche Koimēsis Theotoku, Kreuzkuppelkirche mit drei außen halbrunden Apsiden u. schmalem Narthex; in der Mittelapsis Synthronon u. Bischofsthron; die Kuppel ruhte auf den — lediglich im Bereich des Querschiffs unterbrochenen u. somit pfeilartig wirkenden — Trennwänden der drei Schiffe; im Inneren Fresken (Reste von drei Schichten, datiert ikonoklastenzeitlich, da anikonisch, sowie 11. u. 13. Jh.), welche vor der Flutung abgenommen u. sichergestellt wurden.
Episkopē (2) (Αnō Bolos) Place Kl. auf einem isolierten Hügel oberhalb von Golos beim heutigen Anō Bolos Hist.: — Mon.: Der Hügel trug seit frühchristlicher Zeit Kirchenbauten, wie ein als Spolie verwendetes theodosianisches Kapitell in der Ruine einer Kapelle am Hügel zeigt. Am Gipfel die Episkopē genannte Kirche Koimēsis Theotoku, welche in der Türkenzeit Sitz des Bischofs von Dēmētrias war, anstelle eines älteren byz. Kl.; von diesem und anderem Bauten zahlreiche Spolien verbaut, so auch eine Reliefdarstellung der Theotokos → Makrinitissa.
Eria, Κl. Place
Euripos — Egripos Place an der gleichnamigen Meeresenge, durch das Herantreten der Insel Euböa an das böotische Festland gebildet, etwa 28 km nö. von → Thēbai, Zentraleuböa Hist.: Antiker Name Chalkis bis zum 6./7. Jh. in Verwendung, später lediglich als klassitzistische Benennung; Übertragung des Namens der Meerenge auf die Stadt wahrscheinlich seit Einrichtung des Themas Hellas, als Euripos der zum Verwaltungssitz → Thēbai gehörige Flottenstützpunkt (mit Arsenal) und Sitz von Hafenbehörden wurde (ἄρχων Χρήπου, ἀβυδικὸς τοῦ Χρεποῦ; Chrēpu vielleicht als verkürzte Form, etwa von Ch[alkidos Eu]ripu? — Vor 1204 eine dem Thema untergeordnete Verwaltungseinheit horion Thēbōn kai Euripu nachweisbar). Ein Bistum Euboia belegt auf dem Konzil von Nikaia 325, etwa ab Mitte 5. Jh. unter dem Namen Chalkis, spätestens seit 869/70 unter dem Namen Euripos, als 1. Suffragan von → Athēnai. Etwa 871 vergeblicher Flottenangriff des Emirs Esman von Tarsos auf die damals von einem Mauerring umgebene Stadt; ebenso erfolglos eine venez. Flotte, die 1171 die Stadt belagerte und z. T. (die Vorstadt mit dem Venezianerviertel ?) niederbrannte. Bereits seit dem 1. Byz. Handelsvertrag mit Venedig (1082) hier eine venez. Handelsniederlassung, die wohl bis 1204 durchgehend existierte. Im 12. Jh. fand Benjamin von Tudela eine jüd. Gemeinde (200 Seelen) vor, die auch spätbyz. nachweisbar ist; er hob die internationale Handelsbedeutung der Stadt hervor. Auch Idrisi schilderte die Umgebung von Igribus als fruchtbar und reich. Ende 1204 Übergabe an die Kreuzfahrer (unter Bonifaz von Montferrat), die auf der Felsklippe mit Euripos ein Fort bauten; fränk.-venez. Name der Stadt (und in der Folge der gesamten Insel ab 13. Jh. durch Verballhornung und Fehletymologie von Euripos Negroponte (mit zahlreichen Namensvarianten). Bei der Aufteilung Euböas bleib die Stadt ungeteiltes Eigentum der Dreiherren Euböas, Venedig, erhielt (weiterhin) ein Stadtviertel (la Lambardia). Der Bischof von Euripos, Theodōros, leistete (offenbar im Einverständnis mit seinem griech. Vorgesetzten) den Obödienzeid und konnte daher im Amt bleiben, seine Nachfolger freilich waren dann Lateiner (Suffragane d. latein. Erzbischofs von Athen). Das latein. Bistum spätestens seit 1314 mit dem latein. Patriarchat von Kpl. junktimiert. Von griech. Seite bereits zwischen 1256 und 1282 (im Zuge der zweitweisen militärischen Wiedergewinnung Euböas) Anhebung zur Mētropolis, was zunächst ohne Folgen blieb; 1366 Verwaltung der Metropolen Athen und Euripos dem Mönch Neophytos überantwortet, doch wurde die griech. Priesterschaft wohl auch weiterhin durch einen Prōtopapas geleitet; zwischen der türk. Eroberung und 1474 endgültige Einrichtung der Metropole (Suffragane → Ōreos, → Karystos, → Prothmos, → Aulōn und Kanalia). Ab der 1209 erfolgten Belehnung der Dreiherren von Euböa durch Venedig schrittweise Vergrößerung des venez. Machtbereichs durch Ausdehnung des Stadtviertels und Übernahme des Brückenforts im Euripos (1256); 1257/58 kurze Besetzung durch Truppen von Achaia und Rückeroberung durch die Venezianer. 1317 Eroberung der (gesamten ?) Stadt durch die Katalanen, die jedoch bald wieder vertrieben wurden. 1332 Plünderung der Umgebung durch Umur Paša und in der Folge (einmalige ?) Tributzahlung seitens des venez. Bailo; 1350 Plünderung der Umgebung, 1351 vergebliche Belagerung der Stadt durch die Genuesen, doch bedingen starke Schäden die Erneuerung der Festungslagen seitens der Venezianer. 1438/39 Besuch Johannes̕ VIII. auf der Hin- bzw. Rückfahrt vom Unionskonzil; 1458 Besichtigung des Euripos durch Mehmed II.; 1470 Belagerung u. Eroberung der Stadt durch die Türken. — Eine bewegliche Brücke aus Holz über den Euripis belegt im 6. Jh., die Existenz von Stadtmauern schon im 9. und 10. Jh.; erstmals Bau eines Kastells auf der Klippe durch die Franken 1204, Ausbau durch die Venezianer; bereits in mittelbyz. Zeit beide Häfen, n. und s. der Meerenge, (λιμένες Εὐρίπου) in Benützung. — Neben dem Stadtnamen die sprichwörtliche Bedeutung von Euripos für Unbeständiges immer geläufig. Mon.: Fund eines Fußbodenmosaiks (8 x 9 m) von unbestimmbarem Bauwerk mit figuralen und pflanzlichen Darstellungen, datiert 1. Hälfte 5. Jh. — H. Paraskeuē (ma. Marienkirche), dreischiffige Holzdachbasilika mit je vier Säulen und einem Pfeiler beiderseits, in ihren Grundzügen in theodosianische Zeit datiert; vielleicht Ausbau im 12. Jh. (die diesbezügliche Inschrift aber eher zum → Panagia Peribleptos-Kl. bei → Politika gehörig), starke Gotisierung im 13. Jh. — Die venez. Stadtmauern samt Toren und das Brückenfort auf einer Felsklippe im Euripos (mit seinerner Bogenbrücke zum böotischen Festland und hölzerner Ziehbrücke zur Insel) im 19. Jh. vernichtet, aber in Grundzügen rekonstruierbar. — Die venez. Stadtwasserleitung führte von einer Quelle des Lilas-Flusses bei → Mistros über das Lilas-Tal (→ Lilanto) u. → Phylla nach Dokos, von wo sie die Stadt erreichte; erhaltene Reste der Wasserleitung: an der Straße Dokos — Chalkis zwölf Pfeiler sowie Mauerreste (insgesamt auf 2,3 km kontrollierbar); am ö. Stadtrand von Chalkis (Stadtviertel Chilidonia) elf Bogen zur Gänze und drei weitere Pfeiler.
Eurymenē Place beim heutigen Kokkino Nero 4 km sö. von Karitsa Hist.: Die byz. Festung anstelle des antiken Eurymentai, das in justinianischer Zeit neu befestigt wurde. Möglicherweise bis in die spätbyz. Zeit als Befestigung am Umgehungsweg des Tempē-Tales in Gebrauch. Mon.: Unweit nw. von Kokkino Nero Reste der man. Festung erkennbar (Mauerwerk aus Bruchstein u. Ziegeln), ferner w. oberhalb des Ortes auf der Anhöhe Tsiligiōrgē Reste eines byz. Turmes und einer einschiffigen Dreikonchen-Kirche. In der 1719 erbauten Brücke etwa 5 Minuten über den heißen Quellen bei Kokkino Nero Spolien aus mittelbyz. Zeit vermauert, im Pflaster der darüberführenden alten Straße Scherben aus frühchristlicher Zeit. Pflasterspuren der etwa 50—100 m über dem Meer führenden alten Straße auch unterhalb des → Theomētōr-Kl. bei → Stomion.
Ezeros, See (Südthessalien) Place heute ausgetrocknet, w. von → Ezeros → Xynias Hist.: Ma. slaw. Name für den antiken Xynias-See. Im 13./14. Jh. mehrfach in den Urkunden für die Klöster → Lykusada und → Zablantia genannt. Am See lag ein Ἀρκύδιον genanntes H. Nikolaos-Kl., Metochion von Zablantia. Mon.: —
Fata Place Bucht n. des Kaps an der Südwestküste Südeuböas, wahrscheinlich heutige Anēmporiu-Bucht, etwa 5 km sw. von → Stura Hist.: In westlichen Portulanen porto u. capo della Fata zwischen Kap → Kolōnai u. der Insel → Kabalinai belegt, wahrscheinlich Anēmporiu. Mon.: —
Gabrianē Place in den ö. Ausläufern des Othrys-Geb., 8 km sw. von Pteleos, 4 km nö. von Kyparissōn Hist.: — Mon.: Im alten, 1950 verlassenen Dorf Gabrianē, 7 km wnw. der heutigen Siedlung Kirche Koimēsis Theotoku, einschiffige Basilika mit außen fünfseitiger Apsis; Dach und Fresken 1948 durch Brand beschädigt, ersteres seither erneuert; Fresken durch Inschrift datiert 1743 (Datierung nicht mehr erhalten). Mauerung: Bruchstein u. Mörtel; das Apsisfenster durch Marmorsäulen mit Kapitell geteilt, über dem Fenster christlicher Grabstein (Kreuz, Inschrift mit Datierung auf 23. März der 1. Indiktion).
Gaduronnēsos Place Insel etwa 6 km w. von Kap Hist.: Johannes VIII. suchte auf der Reise zum Konzil von Ferrara Anfang Dezember 1437 vor rauher See hier Zuflucht u. wurde beinahe von katalan. Piraten überfallen. Die Insel war als Schlupfwinkel von Piraten berüchtigt. Mon.: —
Galatsi Place n. Vorort von Athen, am Nordwestabhang der Turkobunia Hist.: — Mon.: Kirche H. Geōrgios, genannt Ὄμορφη Ὲκκλησιά, Kreuzkuppelkirche, Zweipfeilertypus, mit später angebauter s. Seitenkapelle u. Narthex; Kirche u. Seitenkapelle mit je einer außen dreiseitigen Apsis; Kästelmauerwerk, vermischt mit frühchristlichen Spolien, die auf einen frühbyz. Vorgänger schließen lassen; Datierung: Kirche 11. Jh., Kapelle 13./14. Jh., Narthex 15. Jh. Im Inneren sind alle Teile der Kirche mit gut erhaltenen Fresken der Palaiologenzeit bedeckt.
Galaxeidi Place am Südende der gleichnamigen Bucht, im Westteil des Golfs von Itea Hist.: Neben → Krisa wichtigster ma. Hafen im Golf von → Itea. Quellenbelege ab 10. Jh.: 981 oder 996 (wohl nicht unter Zar Symeon 924—927) Verwüstung durch Bulgaren, worauf die Einwohner auf die umliegenden kleinen Inseln im Golf von → Itea flohen u. erst etwa 50 Jahre später zurückkehrten. Die Stadt auch von den Normannenfeldzügen 1081 u. 1147 berührt. Nach 1204 dem Herrschaftsgebiet der Autremencourt (→ Salona) einverleibt, doch ab 1211 Unterstützung des Michaēl von Epirus; in der Folge zu Epirus, bzw. ab 1271 zu Neai Patrai gehörig. Unterstützte zunächst den byz. Statthalter von Thessalien gegen die Katalanen, kam aber dann 1311 mit → Salona an letztere; erste türk. Besetzung 1394; Ende 14. Jh. im Besitz des Despotats von Morea u. 1403 für kurze Zeit an den Johanniter-Orden; 1447/8 nochmals kurzfristig von Kōnstantinos Kantakuzēnos befestigt, dann endgültig türkisch. Mon.: Von dem in der Chronik von Galaxeidi mehrmals erwähnten Kastron nichts erhalten. Die von den Johannitern 1404 gebaute Kirche Ἄγιος Ἰωάννης τῶν Ὶεροσολύμων später in H. Panteleēmōn umbenannt, bis nach dem 1. Weltkrieg trotz mehrfacher Erneuerungen erhalten u. in jüngster Zeit durch eine Nikolaos-Kirche ersetzt. Weitere in Chron. Gal. Genannte Kirchen bereits türkenzeitlich (Panagia, Proph. Ēlias). → Kl. Sōtēr Christos.
Gardiki (westthess. Ebene) Place 14 km ö. von Trikala an der Straße nach Larisa, anstelle des antiken Pellinaion (Pelinna) → Palaiogardiki Hist.: Pelinna in frühbyz. Zeit noch belegt, aber irrig der Phthiōtis zugewiesen. Als Bistum erst ab 11. Jh., bereits unter dem slaw. Namen Gardiki (Suffragan von → Larisa). Später zumindest zeitweise mit dem unweit w. gelegenen Bistum → Peristera zusammengelegt, wie wir aus einem Schreiben des Michaēl Chōniatēs an den Bischof Epiphanios von Gardiki und Peristera wissen, worin Michaēl diesen bittet, ihm Kutschenbauer (ἀμαξοποιοί) nach Athen zu schicken. Als Bistum zuletzt 1371 belegt. Mon.: Die byz. Stadt im Gebiet der antiken Oberburg von Pelinna; dort auf den antiken Polygonalmauern ma. Mörtelmauern. Ebenfalls aus dem MA. (14. Jh.) die Ruine einer dreischiffigen Basilika H. Paraskeuē; heute nur noch das Mittelschiff erhalten.
Gardikia (hetera) Place 35 km onö. von Zētunion, 2 km n. von Pelasgia (früher Gardiki) am Ausgang des Malischen Golfes, mit gutem Blick auf die Meerenge zwischen dem nw. Euböa und dem Festland Hist.: Die Burg von Gardikia anstelle der Oberburg des antiken Larisa Kremastē (Pelasgia), das in frühbyz. Zeit noch belegt ist. Mit dem neuen slaw. Namen erstmals im 11. Jh. u. zwar als Bistum erwähnt (Suffragan von → Larisa) . 1165 traf Benjamin von Tudela in der zerstörten Stadt nur noch wenige Griechen und Juden an. Zur Zeit Kaiser Isaaks II. (1189) unter die Mētropoleis gereiht (ό Γαρδικίου)‚ jedoch ohne Suffragane. Nach 1204 Sitz des latein. Bischofs Bartholomaeus, der auch noch Valestinum (→ Belestinos) als beneficium bekam; dem im ständigen Streit mit den Johannitern verarmten Bischof 1212 außerdem → Dēmētrias zugewiesen. Erst 1213 Schlichtung des Streites mit den Johannitern durch Papst Innozenz III.; dabei wurden dem Bischof von Gardikia auch bestätigt: die septem casalia Toliasiki (τὸ Λιαδίκι), Jajadinami (ἠ ἀγία Δύναμη), Toalepocori (τὸ ̕Αλεποχώρι), Olognos (ό Λόγγος), Icanapiza (ἠ Καναπίτσα ?), Iconzobi (ἠ Κοντσόπη), Stenes (Στενές), weiters duo molendina integra und tria inadeficata (scil. molendina) in loco qui dicitur Suppettusu, welche die Kirche von Gardikia durch ein altes Privileg Konstantins, eines Verwandten des Kaisers Alexios (gemeint wohl Konstantin Angelos, der Schwiegersohn des Kaisers Alexios I.), besaß. 1222 Gardikia wieder griech. u. Erzbistum (ἀρχιεπίσκοπος Γαρδικίου bzw. Γαρδικίων)‚ wenig später auch Mētropolis (Gerdikia). 1275 kam Gardichy zusammen mit → Grabia, → Siderokastron und → Zētunion als Mitgift an Wilhelm de la Roche. Im Zusammenhang mit Piraterie 1278 Cardiche, Lacardica, Gaudica genannt. Wahrscheinlich 1294 von Guy II. de la Roche an Bonifacio da Verona gegeben, welcher zumindest bis 1311 Herr von Gardikia blieb. Zusammen mit den anderen südthess. Städten → Pharsalos, → Domokos und → Halmyros 1325—27 katalanisch. Aus den Jahren 1363 und 1396 (?) latein. Bischöfe (Cardicensis) bekannt. 1470 Gardikia nach der Eroberung von Euripos den Türken übergeben, wobei die Einwohner nach Kpl. deportiert wurden. In einem späten Portulan Chardichi als Hafen genannt (gemeint wohl die Bucht unterhalb von Pelasgia). Mon.: Das ma. Kastron auf der antiken Oberburg; Mörtelmauern auf die antiken Mauern aufgesetzt. Eine antike Zisterne im MA. erneuert. Außerhalb der antiken Stadtmauer auf der Südwestseite Reste eines viereckigen Gebäudes mit Mörtelmauern, Phrangekklēsia genannt. Heute von den ma. Bauten nichts mehr erhalten.
Gerontikē Place in Thessalien, Lage unbekannt Hist.: Unter Kaiser Justinian erneuerte Festung in Thessalien Mon.: —
Gialtra Place an der gleichnamigen Bucht gegenüber von Aidēpsos, Nordeuböa Hist.: Spätbyz. Siedlung, vielleicht auch Thermalbad (ύγειά λουτρά); 1416 als Dorf im Besitz Venedigs belegt (in locis nostris de Lipso et Gralutra (sic!), an anderer Stelle Ialutra — et Litada), die Einwohner erhielten damals nach türk. Plünderungen für fünf Jahre Steuerfreiheit. Mon.: Am w. Vorkap der Bucht von Aidēpsos, im Ortszentrum von Gialtra, auf einem Hügel Mauerreste bis 1,50 m Höhe (Mauerung: Bruchstein, Mörtel, Ziegeibruch) als Spuren eines Turmes (einer Befestigung?) erhalten. An der Straße nach Aidēpsos, n. von Gialtra, jenseits der gleichnamigen Bucht Reste einer byz. Kirche der Taxiarchai.
Giffinam Place kleine Burg im katalan. Herzogtum von Athen, Lage unbekannt Hist.: Im August 1366 wurde Bonifaci d’Aragó`als Wiedergutmachung für 5000 Hyperpyra, die ihm Pere de Pou zu Unrecht vorenthalten hatte, turris que dicitur Giffinam, positam in eodem ducatu (soll. .Athenarum) verliehen. Die Lesung Gittina ist nicht belegbar, desgleichen ist eine Identifizierung mit → Zētunion unbegründet; Lokalisierung daher unbestimmt. Mon.: —
Giura, Insel (n. Sporaden) Place Insel der n. Sporaden, etwa 4 km nö. Gymnopelagēsion (Kyra Panagia) Hist.: In griech. (Γερά) u. westlichen Portulanen u. Karten (Algura, Lariura u. ä.) erwähnt. Mon.: Reste eines ehemaligen kleinen Klosters?
Gla Place Insel am Eingang der Bucht von Topolia im ehemaligen Kōpaϊs-See, in byz. Zeit wahrscheinlich mit dem ö. benachbarten Ufer zusammenhängend, da die Kōpaϊs damals relativ klein war. Hist.: — Mon.: Im 19. Jh. noch Reste eines fränk. Wachtturms vorhanden.
Glyphada Place am Saronischen Golf, sö. von Phalēron Hist.: — Mon.: Dreischiffige Basilika mit Narthex aus der Wende 5./6. Jh.; der Marmorfußboden im Mittelschiff z. T. erhalten. Nach der Zerstörung (6.—7. Jh.) in mittelbyz. Zeit darüber eine einschiffige Basilika errichtet, deren Längsmauern aus den vermauerten Säulenarkaden der ersten Anlage gebaut wurden. Nach der Zerstörung in der Turkokratie Bau einer Kapelle über Apsis und Bema der altchristlichen Anlage:
Golos Place heute Bolos, am Pagasitischen Golf Hist.: Anstelle des antiken lölkos im sog. Kastron tu Bolu im Westteil des heutigen Bolos; in frühchristlicher Zeit Iōlkos noch literarisch u. archäologisch bezeugt. In der Folgezeit vom benachbarten → Dēmētrias in den Schatten gestellt u. erst wieder im 14. Jh. nachzu weisen, als Iōannēs Monornachos 1333 nach dem Tod des Stephanos Gabriēlopulos in Thessalien einfiel u. neben → Kastri (1) u. → Lykostomion (2) auch Golos eroberte. 1359 räumte Symeōn Uroš dem → Zablantia-Kl. bei Trikala das Recht auf die Nutzung der Salzgärten bei Golos ein. Nach der Eroberung Thessaliens 1393 das Kastell von Golos Sitz der türk. Garnison; seither Golos die führende Stadt am Pagasitischen Golf. Der Name slawisch; nach anderer Interpretation vom alten Iōlkos abzuleiten. Mon.: Die Mauern des byz. Golos auf denen des frühchristlichen Iōlkos Zahlreiche Kapitelle (meist theodosianische) und Arehitekturfragmente von frühchristlichen Kirchen im Kastron tu Bolu gefunden; w. des Kastron der frühchristliche u. byz. Friedhof.
Gomphoi Place etwa 2 km nö. vom heutigen Muzakion, 15 km sws. von Trikala Hist.: Das antike Gomphoi in frühbyz. Zeit noch belegt. Kaiser Justinian ließ die Mauern der Stadt erneuern. 531 ein Bischof Eustathios von Gomphoi (Gomfiensis civitatis episcopus) bekannt (Suifragan von → Larisa). Ob es als Bistum das 6. Jh. überdauerte, ist trotz einer gegenteiligen Aussage fraglich. Bei Konstantin Porphyrogenntos als Stadt der zum Thema Makedonia gehörigen Eparehia Thessalia genannt. Seine Bedeutung in der Antike und im frühen MA. verdankte Gomphoi vor allem der beherrschenden Lage an der Gabelung der Routen, welche von Trikala durch die Porta Muzakiu u. die Porta Panagia nach Arta führten. Mon.: Von der frühbyz. Stadt auf der Anhöhe Episkopē jetzt nichts mehr erhalten.
Gonnoi Place 3 km w. vom Ausgang des Tempē-Tales nach Thessalien und unmittelbar osö. des heutigen Gonnoi, Flurname Kastri Hist.: Das antike Gonnoi noch in frühbyz. Zeit belegt. Bedeutend durch seine Lage am w. Ausgang der Tempē-Schlucht, welche von Gonnoi gut eingesehen werden konnte; zugleich Ende einer Route von Thessalonikē über Litochōron und den Askōris-See nach Thessalien (n. Umgehung des Tempē-Tales). Eine Identifizierung mit → Lykostomion wohl nicht möglich. Mon.: Von der ma. Siedlung noch ein Mörtelgebäude und ein vierkantiger Turm aus der Frankenzeit festgestellt. Jetzt nichts mehr erhalten.
Goritza (bei Phanarion) Place amtlich H. Anargyroi (früher Goritsa Paliurē), 4 km von Phanarion Hist.: Zwei Mühlen in Goritza 1348 von Stephan Dušan dem → Lykusada-Kl. als Besitz bestätigt. Der Name slawisch. Mon.: —
Grabia Place Burg an einem sö. Ausläufer des Oitē-Geb., oberhalb des Flusses Kukubistianos (Pindos), etwa 3 km w. von Kastelli u. 5 km nw. des heutigen Grabia Hist.: Grabia früher Gebietsname, slaw. Herkunft, daher nach 6. Jh. slaw. Besiedlung des Gebietes wahrscheinlich; als Flußname auf die Burg, und nach deren Verlassen auf die heutige Siedlung übertragen. Die Burg wohl Anfang 13. Jh. im Gefolge der fränk. Eroberung Griechenlands entstanden; erste Erwähnung in einem Schreiben Innozenz‘ III. (quidam Graeci de Grania [sic]) ? 1259 zog Wilhelm II. Villehardouin par la Graive u. über die → Sideroporta ins Spercheios-Tal (vor der Schlacht von Pelagonia), 1304 nahm Nikolaus III. von Saint Omer denselben Weg; Grabia lag also am Schnittpunkt wichtiger Verbindungen: die Straßen von Theben, Lebadeia u. Daulia bzw. vom Golf von Korinth u. Salona trafen hier zusammen u. führten über das Siderokastron in das Spercheios-Tal. 1275 ging die damals im Besitz des Johannes I. von Neai Patrai befindliche Burg so wie → Gardikia, → Zetunion und → Siderokastron als Mitgift an Wilhelm II. de la Roehe u. teilte wohl ab damals das Schicksal letzterer Festung. Mon.: Am linken Ufer des Flusses Kukubistianos aus einem steilen Hügel (Flurname Pyrgos) über der Akropolis des antiken Pindos ausgedehnte Reste einer fränk. Festung; am höchsten Punkt (Südostecke) Reste eines quadratischen Donjon (7,60 x 7,60 m) bis zu 6 m Höhe, Eingang von SO; weiters Reste der Umfassungsmauer (dem Gelände angepaßt) durchgehend erkennbar; Haupttor (mit Ruine eines Wehrturms) im N, Fluchtpforte am ö. Steilabfall; innerer Burgbereich (Südostecke, den Donjon eingeschlossen) zusätzlich ummauert; Steilabfall nach S u. O; Mauerung: Bruchstein, Mörtel u. wenig Ziegelbruch.
Gradistion Place bei der heutigen Monē Spēlias, 38 km sw. von Trikala Hist.: Das in der Archontia von → Stagoi gelegene Theotokos-Kl. έν τω σπηλαίω τοϋ Γραδιστίου 1328 vom Sebastokratōr Stephanos Gabriēlopulos in seinen Rechten bestätigt. Mon.: Oberhalb der Höhle des alten Kl. das neuzeitliche Spēlias-Kl.
Grebenoseli Place heute Neraϊda, 35 km wsw. der Porta Panagia Hist.: Genannt in Besitzbestätigungen für das Bistum → Stagoi von 1336 u. 1393. Auf älteren Karten als Gervenoselion oder Greveno eingetragen. Der Name slawisch. Mon.: —
Gymnon Place am sö. Abhang des Olympos-Geb., etwa 5 km n. von Batheia, Zentraleuböa Hist.: — Mon.: Nördlich oberhalb des Dorfes quadratischer Wachtturm (Seitenlänge 7,5o m; Mauerung: Spolien), wahrscheinlich zum Schutz des Weges nach Cuppa u. Kymē. — Etwa 2 km nö. des Dorfes Kirche H. Geōrgios mit Dachtransept, außen dreiseitiger Apsis u. Eingängen von W u. S; an der Südwestecke antike Spolie mit Inschrift vermauert; datiert 13./14. Jh.
Gymnopelagēsion, Insel (n. Sporaden) Place Insel der n. Sporaden, etwa 7 km nö. von Halonnēsos u. 4 km sw. von Giura, 28 km2 Hist.: Infolge arab. Plünderungen des ursprünglich selbständige Kl. των Γυμνοπελαγισίων von den letzten Mönchen verlassen u. 993 an das Kl. Megistē Laura (Athōs) verkauft, in dessen Besitz die gesamte Insel als Metochion bis in die Neuzeit verblieb. Wohl wegen der zwei guten Häfen (im N. Planētēs, im SW Kyra Panagia) als Piratenbasis gefürchtet (venez. Berichte von Überfällen bei Limon de Thetis, Limipathegisi, Limonopelaus). 1439 infolge Wassermangels beschwerlicher Zwangsaufenthalt der kaiserlichen Flotte bei der Rückkehr vom Unionskonzil; in alten Karten als Limene Pelagnisi, Pelerissa u. ä. verzeichnet. Mon.: Reste des Metochions des Kl. Megistē Laura etwa in der Mitte der steilen Ostküste, oberhalb einer kleinen Bucht.
Hagia (1) Place Kl. am Nordabhang des Knēmis-Geb., etwa 3 km w. von Kamena Burla, am n. Golf von Euböa Hist.: Urkundlich belegt erst ab 1587, doch aufgrund der Baudenkmäler (→ Mon) sicher mittelbyz.; wahrscheinlich nicht mit dem gleichnamigen Suffragan von → Neai Patrai Mitte 12. Jh. gleichzusetzen. Mon.: Katholikon dreischiffige Basilika mit drei außen dreiseitigen Apsiden; Kästelmauerwerk; älteste Bauteile 11./12. Jh., doch mehrfach umgebaut und erneuert, innen Fresken, durch Stifterinschrift datiert 1757; im Klosterhof Spolien (Säulenreste u. Basen) eine früheren Baues.
Hagia (2) Place 30 km nö. von Larisa in einer Senke zwischen Kissabos und Pēlion Hist.: Der im Gebiet → Kellia in einer Senke zwischen → Kissabos (Ossa) und → Pēlion gelegene Ort wohl die ganze byz. Zeit hindurch besiedelt. Vielleicht Nachfolgesiedlung des antiken Dōtion, das in frühbyz. Zeit noch belegt ist. Bedeutend durch seine Lage an einer Straße, welche das Tempē-Tal ö. umging und über Hagia nach Larisa führte. Die Verbidung Hagia — Larisa für die frühbyz. Zeit nachweisbar durch einen unweit von Hagia gefundenen Meilenstein des beginnenden 4. Jh. Mon.: Im Hof der Koimēsis Theotoku-Kirche in Hagia Kapitell des 6. Jh. In der H. Nikolaos Neos-Kirche beiderseits der Hauptapsis alter Bogenansatz sichtbar.
Hagia Monē Place Kl. Koimēsis Theotoku, etwa 2,5 km sö. von Kokkinon, am rechten Ufer des Flusses Mornis, 6 km w. von Lidoriki Hist.: Das Theotokos-Kl. laut Stifterinschrift von Mönch Myrōn im September 1198 gegründet. — Vielleicht mit dem in einem Brief des Metropoliten Iōannēs Apokaukis von Naupaktos Anfang 13. Jh. erwähnten Hagia zu identifizieren (ο χθες Αγίας, νΰν δέ μοναχός άγιορίτης) Mon.: Vom ehemaligen Kl. neben einer neuzeitlichen Kirche Reste des Katholikon erhalten: Kreuzkuppelkirche (Zweisäulentyp; Säulenbasen in situ erhalten, Kapitelle in neuer Kirche verwertet; kein Dachtransept) mit Narthex; Mauerung: Kästelmauerwerk oder kleine Quader; Prothesis u. Diakonikon im Vergleich zur außen trapezförmigen Apsis sehr klein u. nur von dieser her zugänglich; aufgehendes Mauerwerk nur mehr in Südostecke erhalten.
Hagios Place etwa 3 km n. von Aidēpsos, Nordeuböa Hist.: — Mon.: Etwa 1 km s. des Ortes Kirchenruine H. Dēmētrios als Rest eines Klosters; Mischtypus zwischen Kreuzkuppelkirche u. Oktogonalbau, mit weiträumigem Narthex u. außen dreiseitiger Apsis; datiert 12. Jh.
Halalas, Insel Place
Haliartos Place am Südufer des ehemaligen Kōpaϊs-Sees, an der Straße Theben—Lebadeia Hist.: Die antike Siedlung bis in spätbyz. Zeit bekannt; byz. Besiedlung nicht nachgewiesen, ein türk. Dorf (Gutshof ?) aufgrund des Namens Mulki wahrscheinlich. Mon.: Nahe der antiken Akropolis ein fast quadratischer (7,80 x 7,90 m) Wachtturm aus behauenem Bruchstein (Ecken: Spolienquader); Rest eine spätbyz. Befestigungssystems entlang des → Kēphissos u. des Südufers der → Kōpaϊs.
Halimus Place am Westabhang des s. Hymēttos, sö. von Phalēron Hist.: — Mon.: Ursprünglich einschiffige Basilika, deren Längsmauern im 6. (oder Anfang 7.) Jh. durch zwei Säulenreihen ersetzt wurden, dadurch Umbau in dreischiffige Anlage. Damals auch Anbau des Narthex u. Errichtung des Ambon im Mittelschiff. In mittelbyz. Zeit (nach teilweiser Zerstörung?) Umbau; damals Prothesis u. Diakonikon mit Apsiden versehen.
Halmyros Place Dyo Halmyroi, anstelle der 4km vom Meer entfernten Akropolis des antiken Halos (6 km sö. vom heutigen Halmyros) u. zugehöriger Hafenort am Pagasitischen Golf; daher auch Bezeichnung als „zwei Halmyroi“ Hist.: Das alte Halos in frühbyz. Zeit noch belegt. Die ma. Nachfolgesiedlung Halmyros erstmals im 11. Jh. als Suffragan von → Larisa angeführt. Als Bistum später nur noch in Zusammenhang mit → Dēmētrias 1271 u. 1272 erwähnt. Halmyros verdankte seine Bedeutung in erster Linie den Niederlassungen der ital. Seemächte Venedig, Pisa und Genua, zu denen sich auch eine starke Judengemeinde gestellte. 1108 belegt in Kreuzfahrerbericht (Amiroth). Neben der oft bezeugten Georgskirche der Venezianer erinnern vielleicht auch die Ruinen einer Markos-Kirche an die venez. Kolonie. Die Pisaner hatten hier eine Jakobs kirche, welche 1158 bei einer Plünderung der Stadt durch ein Flottenkommando des Königs Wilhelm von Sizilien abbrannte. Bei den Venezianerverfolgungen1171 auch die Venezianer in Halmyros schwer getroffen. Im Privileg des Kaisers Alexios III. für die Venezianer 1198 erstmals die zwei Halmyroi (duo Almeri) genannt. Die Partitio Romaniae 1204 führt die duo Almiri unter den thess. Gütern der Gemahlin Alexios III. Daher wies Bonifaz von Montferrat gerade Halmyros dem Alexios III. als Wohnsitz an, wo er als Privatmann leben sollte. Später Halmyros im Besitz des Wilhelm von Larisa (W. de Lanissa dominus de Armiro) u. dann die beiden Halmyroi (duo Almurus) zusammen mit → Besaina, → Dēmētrias und → Archontochōrion Margarete, der Witwe des Königs Bonifaz, zugewiesen 1209 längerer Aufenthalt Kaiser Heinrichs zur Regelung der Verhältnisse in Griechenland. Halmyros blieb bis 1246 im Besitz der Lateiner, wie aus einem Chrysobull Michaēls II. von Epirus hervorgeht (Bezug auf das erst 1246 aus den Händen der Lateiner zurückeroberte Hilariōn-Kl. bei Halmyros). 1259 das Gebiet von Halmyros urkundlich als Thema bezeugt. Die Venezianer erhielten 1265 hier wieder ein Quartier, aus dem sie offensichtlich vorher vertrieben worden waren. Vor 1278 zahlreiche Fälle von Piraterie im Raume von Halmyros belegt (Amiro, Almiro, Larmirum, Larmiro). 1289 unter den Besitzungen des → Lykusada-Kl. auch einige im Gebiet von Halmyros genannt: εις τον τόπον τοϋ 'Αλμυρού χωρίον ή Μαγούλα καί οί Σιμισαράτοι λεγόμενοι σύν τη έκεϊσε γη των Λεβαχάτων καί Ταρωνάτων. In der Umgebung von Halmyros lag auch das dem Athōs-Kl. Batopedi gehörige u. 1301 erwähnte Kleinkloster Sōtēr Christos. 1307 Plünderung, 1309 Aufenthalt der Katalanen in Halmyros (Lalmiro). 1310 mit anderen südthess. Städten von der katalan. Kompanie unter Walther von Brienne erobert. Bald darauf entzweite sich Walther mit der Kompanie und verlor 1311 im Kampf mit den Katalanen bei Halmyros Schlacht und Leben. 1327 Almiro nochmals im Besitz der Katalanen (→ Domokos, → Gardikia hetera, → Pharsalos). In Besitzbestätigungen für das → Lykusada-Kl. Halmyros noch mehrmals, zuletzt 1348 genannt. Vom 14. Jh. an büßte es allmählich seine Bedeutung als Hafenstadt zugunsten des neugegründeten → Golos ein. In den Portulanen des 15. Jh. erscheint noch der Pagasitische Golf als Golf von Halmyros (Golfo bzw. Colfo de Darmiro, Larmiro, Armiro). Mon.: Von den bei Giannopulos beschriebenen drei Festungen (1. anstelle des alten Halos, 2. bei der Mündung des Platanorrerna [früher Matatzēs], 3. bei Tsengeli) fast nichts erhalten. Die ma. Besiedlung am Gipfel der Akropolis von Ilalos nachweisbar, wo noch der Grundriß eines quadratischen Turmes (etwa 4 m Seitenlänge) aus Bruchstein u. Mörtel zu erkennen ist. Am Fuß der Akropolis, auf der ö. Seite der Autobahn Reste eines Turmes aus Bruchstein u. Mörtel mit großen Quaderblöcken als Basis (Spolien oder antike Mauer ?) 32 Die Unterstadt von Halmyros lag zwischen den beiden Festungen an der Mündung des Platanorrema u. bei Tsengeli, welche wohl Reste der alten Stadtbefestigungen sind. Die Festung bei Tsengeli heute im Gebiet eines Militärflughafens u. unzugänglich.
Histiaia Place in der Südostecke der gleichnamigen Ebene, etwa 6 km ö. von → Ōreos Hist.: → Ōreos Mon.: Dreischiffige Holzdachbasilika mit späterem Exonarthex; die die Schiffe trennenden Wände ruhen auf Marmorsäulen und altchristlichen Imposten.
Holorita Place Burg etwa 3 km n. von Psachna, am Nordrand der Ebene von Psachna, Zentraleuböa Hist.: Die Burg Holorita (Colochit u. ä.) in Karten seit dem 15. Jh. belegt u. aufgrund der Kartenangaben mit dem Kastri von Psachna gleichzusetzen; vielleicht eine der elf Burgen auf Euböa, für deren Instandhaltung Venedig 1430 verantwortlich war. Mon.: Etwa 3 km n. von Psachna auf einer die Umgebung beherrschenden Anhöhe (Flurname Kastri) Reste einer ausgedehnten Festung, erhalten die dem Gelndever1auf angepaßte äußere Umfassungsmauer, in der auch antikes Baumaterial verarbeitet ist, und Zisternenreste.
Homolion Place unweit sw. vom heutigen gleichnamigen Ort (früher Lapsochōrion) am Nordabhang des Kissabos (Ossa) Hist.: Die antike Siedlung noch in frühbyz. Zeit belegt. Durch Grabfunde auch die byz. Besiedlung nachweisbar. Von Homolion aus ließ sich die Stelle überwachen, an der der Pēneios überbrückt wurde u. die am Meer entlangführende Umgehungsstraße des Tempē-Tales abzweigte. Mon.: Oberhalb vom heutigen Homolion in einer natürlichen Höhlung des Kissabos Ruinen der Einsiedelei II. Paraskeu aus byz. Zeit.
Hos. Lukas, Kl. Place , Kl., etwa 3 km sö. von Steiri, 7 km nö. der Bucht von Antikyra, auf halber Höhe des Amalia-Geb. Hist.: Nach dreijährigem Aufenthalt auf → Ampelōn kehrte Hos. Lukas etwa 946 auf das Festland zurück, lebte in einem von ihm neu erbauten Kellion nahe einer starken Quelle, wo er mit Hilfe des Strategen von Hellas, Krinitēs, ab 942 die Barbara-Kirche (heute Panagia) baute (vollendet erst zwei Jahre nach seinem Tod, 953). Seine Anhänger bauten dort ein Kl. u. wandelten seine Mönchszelle, nunmehr sein Grab, in einen kreuzförmige Grabeskirche (εις σχήμα σταυρικόν) um, die Vorgängerin des heutigen Katholikon. Blüte des Kl. in mittelbyz. Zeit (→ Mon); in der Überlieferung gilt Hos. Lukas als 1. Abt; 1048 Erwähnung eines ηγούμενος των Στειρίου als Mitglied einer Bruderschaft. Nach 1204 wurde das Kl. dem Orden vom Hl. Grab übergeben, doch verblieb ein Großteil der griech. Mönche unter latein. Aufsicht im Kl.; daher häufiger Zwist, bisweilen auch Austreibung einzelner Mönche. Deshalb bald wieder ausschließlich von griech. Mönchen bewohnt u. um 1300 ein griech. Abt belegt. Nach 1311 wahrscheinlich Verlust großer Teile des Klosterlandes an die katalan. Herren von → Steiri (so das Metochion στο γιαλό von → Antikyria). Ab etwa 1394 weitere Beeinträchtigung durch türk. Besetzung des benachbarten → Salona. 1436 Besuch des Ciriaco de‘ Pizzicolli, der besonders die Bibliothek lobte. Vor 1460 endgültig türk. Inbesitznahme des Gebiets. Im 16. Jh. (frühestes Besitzverzeichnis) wichtigste Metochia: → H. Nikolaos sta kampia, H. Blasios u. Lykuresi bei Panopeus, Panagia in → Kalamion, H. Geōrgios Lephta bei → Elateia, Panagia Staïku bei Myrōn (= → Myrrinion ?), → H. Lukas auf Euböa, weiterer Landbesitz bei Steiri, Arachoba u. Lebadeia. Mon.: Der die Außenmauer bildende Zellentrakt nur teilweise erhalten; in der Mitte freistehend das dem Hos. Lukas geweihte Katholikon, eine kreuzförmige, oktogonale Trompenkirche, wahrscheinlich Mitte 11. Jh. (,‚unter Könstantinos Monomachos“) erbaut, mit einer außen dreiseitigen Apsis. Neben der auf acht Stützen ruhenden Hauptkuppel eine kleinere über dem Presbyterium; w. anschließend Narthex; der schmale, rechteckige Exonarthex aus dem 12. Jh. im 19. Jh. vernichtet Innenausstattung: Marmorfußboden u. -wandverkleidung bis zum Gewölbeansatz; steinerne Ikonostase des 11. Jh.; Wandverkleidung über Gewölbeansatz Mosaiken des 11. Jh.; gleichzeitige Fresken in einigen Seitenkapellen u. in der Empore — Unter dem Katholikon als Krypta die ursprüngliche, kreuzförmige Grabeskirche des Hl., erbaut um 955, mit Gräbern von Äbten (nicht Kaisern) u. Fresken des 11. Jh. — An die Nordwand des Katholikon z. T. angebaut die Koimēsis Theotoku, Kreuzkuppelkirche (Viersäulentyp) mit drei außen dreiseitigen Apsiden, Lite u. Exonarthex; Kuppel nachbyz. umgebaut; Kästelmauerwerk mit pseudokufischen Ornamenten; nur wenige Fresken des 12.—13. Jh. erhalten; Marmorfußhoden. Die Marienkirche jedenfalls älter als das Katholikon u. wahrscheinlich mit der Barbarakirche zu identifizieren — Trapeza freistehend s. des Katholikon, Eingang von W, stark restauriert. — An der Südwestecke der Klostermauer Glockenturm, im Erdgeschoß ursprünglich Brunnenanlage, darüber kleine, quadratische Kapelle, Oktogonalbau mit Kuppel u. außen dreiseitiger Apsis, 11. Jh.
Hos. Meletios Place , Kl., am Südabhang des Pastra-Geb., etwa 9 km ö. von Eleutherai Hist.: Um 1081 kam der Mönch Meletios auf den Berg Myupolis (heute Pastra); er erhielt von Theodosios. dem Abt des dortigen Symbolon-K1., die Sōtēr-Kapelle zugewiesen, bei der er einige Zellen baute. Nach dessen Tod wurde Meletios Abt; damals starke Expansion, da ab etwa 1084 jährlicher Zuschuß von 422 hyperpyra (aus Einnahmen in Attika) durch ein Chrysobull gesichert. Meletios errichtete 22 (oder 24) Filialklöster in der näheren Umgebung. Nach seinem Tod 1105 Umbenennung des Symbolon in Hos. Meletios. Grab des Gründers an der Nordwand des Esonarthex des Katholikon. In der Folge wahrscheinlich Verfall der Filialen, jedoch Blüte des Hauptklosters, insbesondere seines Scriptoriums. Der Abt Iōannikios etwa 1208—1218 Briefpartner des Michal Chōniatēs. Das Kl. blieb auch nach 1204 durchwegs in Händen griech. Mönche, seine Abgabenfreiheit wurde 1218 bestätigt (conventus S. Meletii de Monte Miopoleos), diese Bestätigung 1236 erneuert, da offenbar Übergriffe des benachbarten Erzbischofs von Theben vorkamen. Überfall u. Plünderung durch Theodōros Angelos von Epirus schädigten das Kl. schwer (zu datieren vielleicht 1218 anläßlich des Annexionszuges gegen Neai Patrai u. Zētunion); doch blieb es ohne Unterbrechung in Funktion. Mon.: Die Klosteranlage hat etwa rechteckige Form, ist von einer Befestigungsmauer umgeben, an die innen die Mönchszellen (in zwei Geschossen), die Trapeza (im W, rechteckig, mit einer halbzylindrischen Konche an der s. Schmalseite), Speisekammer, Küche u. Depoträume angesetzt sind; in der Südinauer befestigter Klostereingang. Das Katholikon freistehend: Kreuzkuppelkirche, kpl. Viersäulentyp (Säulen u. Kapitelle antike Spolien), mit außen dreiseitiger Mittelapsis u. zwei halbrunden Seitenapsiden; s. angesetzt eine Taxiarchenkapelle, deren Kuppel direkt auf den Längsmauern ruht. Der Exonarthex etwa 1150 vergrößert u. seitlich so weit hinausgezogen, daß die Taxiarchenkapelle s. mit eingeschlossen ist, u. n. ein Grabraum des Hos. Meletios in den Berg getrieben wurde; unter dem Esonarthex Krypta. Um 1200 ein nach W offener Exonarthex zugebaut. Von der reichen Architekturplastik (Fensterrahmen, Templon, Trapeza) ist viel erhalten. — Kirchen u. Kapellen außerhalb des Kl.: Reste einer viersäuligen Kreuzkuppelkirche (Flurname Sōtēriza) nö. des Kl. will ORLANDOS mit der Sōtēr-Kapelle identifizieren, welche Hos. Meletios vom Abt Theodosios als erste Bleibe erhielt. Dem gleichen Kirchentyp gehören die Reste einer Kapelle nahe einer neueren Marienkirche etwa 200 m sw. des Kl. an, welche ORLANDOS aufgrund von Resten des Marmorfußboclens gleichzeitig mit dem Esonarthex des Katholikon datiert. Die Kapelle H. Theodōroi (etwa 1 km w. des Kl.) ist eine zweisäulige Kreuzkuppelkirche, während bei den Kapellen H. Nikolaos (w. der H. Theodōroi) u. H. Geōrgios (s. des Kl., nahe Oinoē) die Kuppel direkt auf den z. T. verstärkten Längsmauern ruht.
Hymēttos, Geb. Place in Nordsüdrichtung verlaufender Bergrücken, der die Ebene von Athen von den Mesogeia trennt; endet bei Kap Kaburi am Saronischen Golf bzw. bei H. Paraskeuē im N Hist.: Der Name im MA. geläufig, wie Michaēl Chōniates bezeugt, der auch ausdrücklich die blühenden Dörfer des Hymēttos hervorhebt; ab 13. Jh. neben der alten Bezeichnung durch Verballhornung (ital. il Matto, dies sowohl in griech., als auch in türk. Übersetzung verwendet:) Deli dağ, Trellobuni; sprichwörtlich — wie in der Antike — für seinen hochwertigen Honig, der seine Berühmtheit bis in die Türkenzeit beibehielt. Bedeutung als Verkehrssperre (ankte Befestigungen): Hauptumgehung n. bei H. Paraskeuē (Flurname Stauros, dort an heutiger Mesogeia-Straße die Neophytos-Säule mit datierter Inschrift 6746 = 1238); neben mühsamen Pfaden meist nahe den Klöstern, noch die s. Umgehung des Hymēttos-Hauptstockes am Pirnari-Paß (mit ö. vorgelagertem → Kastron tu Christu) von Bedeutung. — In byz. Zeit wichtig als Wasserreservoir für Athen (vor allem die Quelle bei Kaisarianē). — Wohl schon seit frühchristlicher Zeit der Klosterberg im Bereich Athens (→ Iōnnēs Karea, → Iōannēs Theologos (2), → Kaisarianē, → Kynēgu tōn Philosophōn, → Taxiarchai Asterē). Mon.: Neben den unter Hist. Genannten in Stauros Reste einer byz. Klosteranlage unter türkenzeitlicher Kirche Prophētēs Ēlias.
Hypapantē, Kl. Place Kl. 3,5 km n. von Stagoi, auf einem Felsen der Meteōra Hist.: Das Katholikon des heute verlassenen Kl. der älteste Bau auf den Meteōra-Felsen; nach einer Inschrift 1366/67 von Neilos, dem Prōtos der Skētē tōn Stagōn (→ Dupianē), als Analēpsis-Kirche errichtet. → Meteōron Mon.: Etwa 20 Minuten n. vom Meteōron-Kl. in einer Höhle an der Nordseite des vor letzten der Meteōra-Felsen erbaute kleine Kapelle vom Typ der einschiffigen Basilika mit Dachtransept. Im Inneren Wandmalereien aus der Gründungszeit der Kapelle.
Hyēttos Place 2 km ö. von Lutsion, 10 km w. von Martinon, n. des ehemaligen Kōpaïs-Sees Hist.: Die antike Akropolis bis ins 6. Jh. als Siedlung gesichert u. wohl in mittelbyz. Zeit wegen der günstigen Wasserversorgung zumindest zeitweise Klosterplatz. Mon.: Im Gelände der Akropolis neben sechs weiteren Kirchenruinen (Spolien verbaut) kleine einschiffige Basilika II. Athanasios mit großer, außen haibrunder Apsis u. Tonnengewölbe, durch zwei Verstärkungsbögen gestützt, zwei Säulen mit korinthischen Kapitellen; Mauerung unter starker Verwendung von Spolien, darunter einer antiken Inschrift; in der Südostecke Rest eines röm. oder frühchristlichen Fußbodenmosaiks erhalten; im Inneren Fresken, datiert 1685.
Hērakleia (Thermopylai) Place am linken Ufer des Asōpos, bei dessen Austritt aus dem Oitē-Geb. in die Ebene von Zētunion, auf einem nach allen Seiten steil abfallenden Felsplateau Hist.: Außer bei Geographen noch bei Prokop genannt, der berichtet, die Stadt sei in das justinianische Festungssystem der → Thermopylai einbezogen gewesen; eine Festungsmauer habe hier das gesamte Tal des Asōpos gesperrt u. Hērakleia mit der ansonsten nicht bekannten Burg → Myropōlēs verbunden. Die Siednlung dürfte in nachjustinianischer Zeit endgültig verlassen worden sein; sie ist jedenfalls kaum mit → Ravenica zu identifizieren, auch eine Gleichsetzung mit → Siderokastron ist unmöglich. Mon.: Auf dem ebenen Festungsplateau neben hellenistischen auch byz. Mauerreste (Verwendung von Mörtel) festzustellen; an der Westseite Spuren einer justinianischen Rekonstruktion (?); Reste einer großen byz. Zisterne.
Ilissos Place Fluß, Quelle am Nordwestabhang des Hymēttos nahe dem Kl. → Iōannēs Theologos (2), Verlauf in w. Richtung, s. am ma. Athen vorbei; im Mittellauf kurzfristig Teilung in zwei Arme u. Bildung einer kleinen Insel sö. des Olympieion; ma. Mündung in den attischen Kēphissos Hist.: Der Fluß in byz. Zeit durchgehend belegt, freilich unter antikem Namen. Die Basilika auf der Insel im Ilissos vielleicht noch im 12. Jh. in Verwendung. Mon.: Auf der Ilissos-Insel, unmittelbar sö. des alten, weiten Mauerringes, Reste einer drei schiffigen Basilika mit Querschiff u. außen haibrunder Apsis u. n. angesetzter, früher datierter Krypta, deren Zuweisung an den Märtyrer Leonidēs aufgrund einer Predigt des Michaēl Chōniatēs eher abzulehnen, jedenfalls nicht gesichert ist. — Etwa 120 m sw., am linken Ufer des Ilissos, die 1778 vernichtete Panagia στην Πέτρα, enstanden durch Umbau des antiken Mētrōon έν "Αγρα in eine einschiffige Basilika mit Narthex um die Mitte des 5. Jh.
Itea Place etwa 2 km w. von Kirra, 12 km sö. von Amphissa, am Golf von Itea Hist.: Die Siedlung im MA. unter diesem Namen nicht belegbar; einzige Nennung eines Bischofs Theodōros von Itea (Konzil Kpl. 879) Irrtum oder Verschreibung. Die byz. Siedlungen waren → Krisa (Chryson, heutiges Kirra) als Hafen für → Salona u. → Galaxeidi mit den vorgelagerten Inseln (→ Itea, Inseln im Golf). Mon.: Am nö. Ortsrand Fund einer marmornen Altarschrankenplatte mit Kreuzverzierung inmitten antiker Mauerreste (jetzt im Museum zu Delphoi).
Itea, Inseln im Golf von Place Hist.: Die kleinen Inseln im Golf von → Itea (im Ma. nach dem damaligen Siedlungszentrum → Galaxeidi benannt: τά νησόποολα του Γαλαξειδίου) dienten in Kriegszeit als Zuflucht, insbes. während der Bulgareninvasion Ende 10. Jh., u. weisen entsprechende Besiedlungspuren auf (→ Mon); sie gingen nach 1204 in fränk. Besitz über; um 1404 H. Dēmētrios u. H. Kōnstantinos von den Einwohnern von → Galaxeidi an die Johanniter übergeben. Mon.: Folgende Inseln weisen Besiedlungsspuren auf: Apsēphia (frühbyz. Baureste über die gesamte Insel verstreut; Zisternenrest; am Westufer, nahe dem Leuchtturm, Rest einer Befestigungsmauer, in der Spolien verbaut sind), H. Athanasios (Spuren ma. Bauten), H. Dēmētrios (Spuren ma. Bauten, Zisternen, reichlich späte Keramik), H. Geōrgios (zwei Kapellen, in der nw. gelegenen Spolien verbaut; zahlreich Besiedlungsspuren u. ma. Keramik, vor allem im → Galaxeidi zugewandten Westteil der Insel. H. Kōnstantinos (neben Gebäuderesten eine Kapelle H. Kōnstantinos), Panagia (frühbyz. Siedlungsspuren u. Keramik an der Südostseite, in den Fels gehauene Zisternen, Reste einer Befestigungsmauer).
Itōn Place bei Zerelia, etwa 8 km w. von Halmyros Hist.: Die antike Stadt Itōn(os) in frühbyz. Zeit noch belegt. Mon.: Keramikfunde am Hügel Zerelia bezeugen Besiedlung in byz. Zeit.
Kabalinai, Insel Place Insel im s. Golf von Euböa, am Eingang der Bucht von Halmyropotamos, etwa 6 km nw. der Insel Stura Hist.: Das antike Glaukonnēsos spätbyz. offenbar ein Piratenschlupfwinkel (le Cavaline); weiters Belege in Portulanen (ταϊς Γαβαλίναις, ixola delle Chavaline u. ä.) und auf alten Karten. Mon.: —
Kadi Place am ö. Abfall des Maurobuni-Geb., etwa 8 km sw. von Kymē, Zentraleuböa Hist.: — Mon.: Im Dorf quadratischer Wachtturm als Teil einer Turmkette zwischen der Küster und → Cuppa bzw. → Aulōn.
Kaisarianē Place Eisodia tēs Theotoku-Kl. am w. Abhang des Hymēttos, in unmittelbarer Nähe starker Quellen, ö. von Athen Hist.: Anstelle des antiken Aphrodits-Heiligtums wohl bereits in frühchristlicher Zeit eine Kirche (zahlreiche Reste frühchristlicher Bauplastik) . Um 1000 durfte das Kl. entstanden sein, welches nach 1204 im Besitz der Athener Kirche nachweisbar ist (abbatia S. Siriani). Doch blieben auch in der Lateinerzeit Griechen in Kaisarianē, denn noch nach 1210 sandte Michaēl Chōniatēs von Kea einen Beschwerdebrief an dessen griech. Abt. Während der Turkokratie florierte das Kl., da es von allen Abgaben befreit war. Mon.: Innerhalb des Klosterverbandes stammt das Katholikon, eine Kreuzkuppelkirche vom zusammengesetzten viersäuligen Typ (Kästelmauerwerk), wohl aus der Zeit um 1000. Drei außen dreiseitige Apsiden schließen den Bau nach 0 ab, ein späterer Narthex nach W. Der achtseitigen Kuppel über dem Naos entspricht eine etwas kleinere über dem Narthex. Die reiche Freskenausstattung des Naos datiert in das 16. Jh., die des Narthex 1682. Der Lutron s. des Katholikon ähnelt in Gestalt und Gliederung (Dreiteilung) sehr stark dem von → Zōodochos Pēgē bei Pylē; dennoch ist seine Funktion als Badehaus umstritten, zuletzt diente er als Ölmühle. Klosterküche und Refektorium, w. des Katholikon, in ihrer jetzigen Form aus der Türkenzeit, ebenso die s. an das Katholikon angebaute Antōnios-Kaplle. — W. des Kl. bezeichnen die Reste einer kleinen Kirche neben einer Taxiarchen-Kapelle die Lage des Klosterfriedhofs. Die byz. Kirche mit Kuppel, deren Abstützung durch Mauerpfeiler an die H. Theodōroi in Athen erinnert. Die s. angebaute rechteckige Kapelle H. Markos entstammt der Lateinerzeit (daher der Name Phrankomonastēro, der dann auf Kaisarianē übertragen wurde), doch fanden sich bei neueren Grabungen darunter Reste einer altchristlicl,en dreischiffigen Basilika mit halbkreisförmiger Apsis, deren Spolien sich im jüngeren Bau wiederfinden.
Kakosaiesi Place
Kala Nēsia Place vier kleine Inseln im ö. Golf von Korinth, etwa 15 km sw. von Riva dʼOstria Hist.: Auf der ö gelegenen, größten Insel Zōodochos Pēgē im 16. Jh. ein bewohntes Kloster κτισμένο ωσάν κάστρο namens Παναγία άπύ τά Καλά Νησία, das vermutlich schon in spätbyz. Zeit existiert hat. Mon.: Auf der Insel Zōodochos Pēgē kleine gleichnamige Kirche.
Kalamion Place am ö. Ausgang der Bucht von Antikyra Hist.: Die Siedlung vielleicht nahe dem antiken Bulis, in der Bucht von Zaltsa, u. eher nicht mit dem Metochion στο γιαλό (nahe antikem Medeōn, bei → Medeōn, bei → Antikyra) zu identifizieren. Hos. Lukas verbrachte dort drei Jahre (etwa 940–943) in einer Hütte, bevor er auf die Insel → Ampelōn zog. Vielleicht mit dem Metochion Panagia Kalamiōtissa gleichzusetzen, welches im 16. Jh. im Besitz des Kl. Hos. Lukas war. Mon.: —
Kalapodi Place am Südosthang des Barbas-Geb., etwa 10 km w. von Atalantē Hist.: — Mon.: Auf einem Feld in Dorfnähe, auf dem Hügel Episkopē, Rest einer gekrümmten ma. Mauer (Apsis ?) sowie zahlreiche frühchristliche u. byz. Spolien.
Kalisia Place 3 km w. des Kl. Taō Pentelē am s. Abhang des Pentelikon-Geb., nahe Athen Hist.: 1209 wurde die Kirche Athens im Besitz des casale Galixtes und der Abbatia S. Nicolai bestätigt, 1218 unter anderem das Kl. S. Nicolai de Kalliscia de Montepentell. vom Zehnten befreit. Auch in der Türkenzeit ist der Konvent nachweisbar. Mon.: Als Rest des Kl., welches zuletzt Metochion des Kl. Taō Pentelē war, stehen eine einschiffige Kuppelkirche H. Nikolaos εις τά Καλίσια (16. Jh.) u. ein rechteckiges Gebäude (ehemalige Kellia ?).
Kallindos Place beim heutigen Phyliadōn (früher Chiliadu) 18 km sö. von Domokos Hist.: Das in einer Notitia des 11. Jh. als Suifragan von → Larisa belegte Kallindos wohl mit dem Bistum Calidoniensis identisch, welches 1208 von Papst Innozenz III. dem Bischof von → Domokos zugesprochen u. 1212 auch vom Bischof von Zētunion beansprucht wurde. Der Streit zwischen Zētunion u. Domokos um das Bistum Calidoniensis (zurückzuführen wohl auf griech. Kalydōn) läßt auf eine Lage zwischen diesen beiden Orten schließen. In Frage kommt nur die Gegend von Melitaia u. aufgrund des Namensanklangs der früher Chiliadu u. jetzt Phyliadōn genannte Ort.
Kallion Place am Zusammenfluß von Belasitsa, Kokkino u. oberem Mornos, auf einem s. Vorberg des Bardusia-Geb., etwa 4 km nw. von Lidoriki Hist.: Die Besiedlung der antiken Akropolis durch den Denkmalbefund für die frühbyz. Zeit (→ Mon), sowie aufgrund des früheren Dorfnamens auch für die Zeit der slaw. Einwanderung gesichert. Mon.: Auf dem Akropolishügel bei Kallion, innerhalb des antiken Stadtterritoriums, Reste einer frühchristlichen Basilika (geometrische Fußbodenmosaiken, Erneuerungsinschrift des Priesters Dionysios u. vier weitere Inschriften).
Kalogēriana Place heute Kalogriana 8 km nö. von Phanarion Hist.: Von Andronikos III. wurde zwischen 1331 u. 1341, von Stephan Dušan 1348 Landbesitz in Kalogēriana dem → Lykusada-Kl. zugewiesen. Mon.: —
Kalybia Place am Fuß eines sw. Ausläufers des Ochē-Geb., etwa 3,5 km nw. von Karystos, Südeuböa Hist.: — Mon.: Am nö. Ortsrand Taxiarchs-Kirche, vielleicht Katholikon eines ehemaligen Kl.; Kreuzkuppelkirche (Viersäulentyp) mit drei außen dreiseitigen Apsiden u. einem Narthex mit Dachtransept, datiert 2. Hälfte 12. Jh.; an der Südseite eine spätere Nikolaos-Kapelle angebaut.
Kanala Place , Siedlung in Böotien, vielleicht am Golf von Euböa, Lage unbekannt Hist.: Mitte 12. Jh. als Suffragan von Theben ό Κανάλων belegt, welcher vielleicht gleichzusetzen ist mit dem Suffragan ό Καναλίων der nach 1470 neu errichteten Mētropolis Euripos; das Bistum wäre dann an der Euböa zugewandten Seite Böotiens im Bereich des Euripos zu suchen. Mon.: —
Kanalia (Boibē-See) Place , etwa 16 km nnö. Von Golos am Südostufer des ehemaligen Boibē-Sees Hist.: Bei Kanalia erreicht eine byz. Route von → Hagia (2) über → Kentauropolis, Polydendrion und Keramidion den → Boibē-See. Zur Sicherung dieser Route dienten drei Festungen auf den Hügel oberhalb von Kanalia, von denen nur mehr an einer Stelle Ziegelreste erhalten sind. In Kanalia lag das Kl. H. Geōrgios, das 1259 der Nea Monē auf Chios als Metochion zugewiesen wurde. 1271 verkaufte des H. Geōrgios-Kl. von Kanalia einen Weingarten in der Umgebung von → Belestinos an das → Nea Petra-Kl.. Dieser 1272 von Patriarch Iōsēph I. Galēsiōtēs dem Nea Petra-Kl. bestätigt. Etwa 2 km s. von Kanalia byz. Kirche H. Nikolaos (→ Mon). Mon.: Die Kirche II. Nikolaos einschiffiger Bau mit Tonnengewölbe und außen dreiseitiger Apsis. In den Mauern antikes und frühchristliches Material verwendet. Fresken des 13. Jh. in Apsis, Prothesis und am Ostende der Nordmauer. Hist.: Bei Kanalia erreicht eine byz. Route von → Hagia (2) über → Kentauropolis, Polydendrion und Keramidion den → Boibē-See. Zur Sicherung dieser Route dienten drei Festungen auf den Hügel oberhalb von Kanalia, von denen nur mehr an einer Stelle Ziegelreste erhalten sind. In Kanalia lag das Kl. H. Geōrgios, das 1259 der Nea Monē auf Chios als Metochion zugewiesen wurde. 1271 verkaufte des H. Geōrgios-Kl. von Kanalia einen Weingarten in der Umgebung von → Belestinos an das → Nea Petra-Kl.. Dieser 1272 von Patriarch Iōsēph I. Galēsiōtēs dem Nea Petra-Kl. bestätigt. Etwa 2 km s. von Kanalia byz. Kirche H. Nikolaos (→ Mon). Mon.: Die Kirche II. Nikolaos einschiffiger Bau mit Tonnengewölbe und außen dreiseitiger Apsis. In den Mauern antikes und frühchristliches Material verwendet. Fresken des 13. Jh. in Apsis, Prothesis und am Ostende der Nordmauer.
Kapandritē Place , in der fruchtbaren Ebene n. des Sees von Marathōn, nahe den w. Ausläufern des Parnēs-Geb. Hist.: Da der Name im 12. Jh. als Familienname mehrfach nachgewiesen ist, liegt wahrscheinlich die übliche Bezeichnung einer Siedlung nach dem Besitzer (του Καπανδρίτη) vor. Falls Chandebride (casale) des Papstbriefes von 1209 mit Kapandritē identisch, seit dem 12. Jh. im Besitz der Athener Metropole. Mon.: —
Kappua Place , heute Kappas etwa 4 km w. von Phanarion Hist.: 1382 u. 1388 ein Bischof Damianos von Kappua u. → Phanarion erwähnt. Möglicherweise identisch mit dem sonst nicht lokalisierbaren u. seit dem 13. Jh. belegten Bistum Kapulianōn. Mon.: —
Kapraina (Boibē-See) Place , heute Glaphyra, etwa 4 km s. des Südostufers des ehemaligen Boibē-Sees Hist.: Nachfolgesiedlung des antiken Glaphyrai, dessen Namen das heutige Dorf wieder trägt. Glaphyrai noch in frühbyz. Zeit belegt, Kapraina zwischen 1260 u. 1272 mehrfach als Besitz des → Makrinitissa-Kl. nachweisbar.
Karditsa Place , im w. Ausläufer des Ptōon-Geb., nahe dem Nordostufer des ehemaligen Kōpaïs-Sees Hist.: Da außer bei Steph. Byz. (Akraiphia) keine nachantike Erwähnung vorliegt, in früh u. mittelbyz. Zeit wahrscheinlich nicht besiedelt. Dafür spricht auch, daß die laut Inschrift 6819, 9 Ind. (1311) von Antoine le Flamenc – als Dank für die Errettung aus der Schlacht bei Halmyros gegen die Katalanen 1311 - errichtete Georgskirche wohl ursprünglich Katholikon eines Klosters war (Nennung des Priestermönchs Germanos u. des Abtes Nikodēmos als Erneuerer. — Der ältere Siedlungsplatz könnte demnach vielleicht das nahegelegene Dorf → Kokkinon gewesen sein). Reguläre Besiedlung seit der Katalanenherrschaft nachweisbar: Karditsa bildete zusammen mit → Atalantē ein Lehen, ab 1365 im Besitz der Familie Puigpardines belegt, deren Lehenseid 1381 erneuert wurde (Galceran de Puigpardines e Francesch germá seu senyors de la Cardaniça dela Talandi). Mon.: Im Ort Akraiphnion, unterhalb der antiken Akropolis Kirche H. Geōrgios: Kreuzkuppelkirche, Viersäulentyp, mit außen dreiseitiger Mittelapsis und runden Seitenapsiden; später angebauter Narthex, neuzeitlicher Exonarthex; Mauerung unregelmäßig durch starke Verwendung von Spolien aus der benachbarten Akropolis, in der Ostrnauer Ansätze zu Kästelmauerwerk; unter Putz Freskenreste erhalten (vgl. Stiftungsinschrift von 1311).
Karitsa Place , etwa 6 km sö. der Pēneios-Mündung an einer Stichstraße, die vom Eingang ins Tempē-Tal über Homolion ans Meer führt Hist.: Das heutige Dorf in byz. Zeit von größerer Bedeutung durch seine Lage an der am Meer entlangführenden Umgehungsstraße des Tempē-Tals. Daher auch im Itinerar des arab. Geographen Idrisi (Ḫārist, → Karystos). Mon.: —
Karydē Place , Paß im Westteil des Pateras-Geb., etwa 15 km n. von Megara Hist.: Über den Paß, der wahrscheinlich in spätbyz. Zeit die Grenze des Herzogtums Athen darstellte (citra passum Megarae), führte eine wichtige ma. Straße von Böotien in die Peloponnes. Am Monte Gariddi (le Caride, Queridi) 1258 entscheidende Niederlage des Guy de la Roche gegen Wilhelm von Achaia. Der Hinweis al passo del Moscro detto Cariddi bei Marino Sanudo irreführend, da Moscro (wohl verballhornt Nioskur) heute einen Gipfel im sö. Ausläufer des Pateras-Geb. bezeichnet. Mon.: An der ma. Straße (heute Saumpfad) s. des Gebirgskammes (Fhirname Megalo Bathychōri), 2 km ö. von Psatha, am Rand einer kleinen, kesselartigen Hochebene antiker Rundturm aus Quadern, der vielleicht im MA. weiterverwendet wurde, in der Nähe Rest einer Zisterne; weitere ma. Bauten (Wachttürrne, Mauerreste) nicht mehr nachweisbar.
Karystos Place , an der gleichnamigen Bucht, in einer fruchtbaren, dem Ochē-Geb. vorgelagerten Küstenebene, Südeuböa Hist.: Die zu Hellas gehörige Stadt wahrscheinlich durchgehend bewohnt, doch erscheint fraglich, ob die Veränderung der Siedlungslage bereits am Ende der frühbyz. Zeit oder erst — was m. E. wahrscheinlicher ist — am Beginn der Frankenherrschaft erfolgte, als der Burgbau (→ Mon) und die Piraterie die Entfernung von der Küste sinnvoll machten; ein Hinweis darauf bei Idrisi, der (Mitte 12. Jh.) Ḫārist (→ Karista) als bevölkerte, von fruchtbaren Feldern und Obstgärten umgebene Stadt am Meer erwähnt. Seit Leōn VI. nachweislich Bistum (Suffragan von Athen), bestand als solches zunächst auch während der Lateinerherrschaft fort (Caristiensis), wobei der griech. Bischof offenbar fürs erste im Amt blieb, doch 1222 Vereinigung des Bistums mit → Euripos; von griech. Seite blieb das Bistum bestehen u. wurde 1470 reaktiviert, nunmehr aber als Suffragan der neugegründeten Mētropolis Euripos. Karystos bereits 1198, im Privileg Alexios̕ III., unter den Städten mit venez. Handelsniederlassung genannt, ebenso im Teilungsvertrag von 1204. 1205 von Jacques d̕ Avesnes für Bonifaz von Montferrat in Besitz genommen und als Hauptstadt des s. Lehensdrittels von Euböa (terezo di Caristo) an Ravano dalle Carcere vergeben. 1276/77 von byz. Truppen unter Licario erobert, 1296 Rückeroberung durch Bonifacio da Verona. 1318 der terzero di Caristo als Mitgift für Marulla da Verona, die Alfonso Fadrique heiratete, in katalan. Besitz; ab 1339 Ankaufsverhandlungen zwischen Venedig u. den Katalanen bezüglich der Burg von Karystos, doch gelang ein endgültiger positiver Abschluß erst 1365, so daß Karystos 1366 venez. Wurde. Das Lehen Karystos wurde zwar auch weiterhin vergeben, doch blieb die Burg in venez. Besitz, was durch Erlässe bezüglich Erhaltungskosten und Besatzung belegt ist; 1470 nach dem Fall von Euripos von den Türken erobert. — Weitere Belege als Ausgangspunkt für Personenschiffahrt, sowie als Hafen (Calastro, Carastro) in griech. und westlichen Portulanen (Caristo, Calisto, Chasisto u. ä.). Mon.: Am Hafen (heutige Stadt) das Mpurtzi, ein quadratischer (Seitenlänge 18 m) Festungsbau auf einer ins Meer vorgeschobenen Klippe (jetzt verlandet), zweigeschossig, quadratischer Innenhof, Eingang von N, Mauerung z. T. aus großen, antiken Spolienquadern, erbaut wahrscheinlich Ende 14. Jh. — Die spätma. Siedlung (heute Myloi) am Fuß des Festungsberges Montofoli eines Vorbergs des Ochē-Geb., etwa 4 km n. der modernen Stadt; erhalten die Festung Castel Rosso (Verballhornung aus Caristo), mit doppeltem Mauerring (etwa dreieckiger Grundriß), wobei die äußere Mauer den gesamten Burgberg umschloß: dem Haupttor an der Südwestseite war eine Barbakane vorgelagert, in der Südwestecke ein fünfseitiger Turm; innerhalb des Mauerrings zahlreiche Reste von Häusern und Zisternen, sowie am Gipfel neben neuerer Prophētēs Ēlias-Kirche der quadratischen Donjon. — Von N führte eine Wasserleitung an den Burgberg heran (15 Bogen teilweise erhalten, bergwärts lediglich gemauerte Rinne), die bei einer starken Quelle am Westabhang des Ochē-Geb. beginnt (→ Zōodochos Pēgē).
Kastorion Place , Ort am oder nahe dem Nordufer des Golfs von Korinth, wahrscheinlich im Bereich von Hos. Lukas, Lage unbekannt Hist.: Als Geburtsort des Hos. Lukas u. Zufluchtsort seiner Eltern, wohin sie vom λιμήν Βαθύς zogen, wird die κώμη Καστόρων angegeben. Aufgrund der Lebensumstände des Heiligen wohl nicht in der Peloponnes, sondern bereits n. des Golfs von Korinth; Identifizierung mit → Delphoi nicht begründet, vielleicht aber gleichzusetzen mit dem Bistum (?) → Kaïstorion im 12. Jh. Mon.: —
Kastri (1) Place , beim heutigen Kastrion am Nordufer des ehemaligen Boibē-Sees Hist.: Die ma. Burg anstelle des frühbyz. Kerkineon, das justinianischer Zeit neu ausgebaut wurde. Möglicherweise hier das Bistum Katria (= Kastria ?) anzusetzen, das im 11. Und 14. Jh. belegt ist u. dem lat. Bistum Castoriensis (Gastoriensis) entsprochen dürfte. 1325 das castrum del Castri zusammen mit castrum de → Liconia in Besitz eines Griechen Missilino (= Melissēnos), der die Oberherrschaft der Katalanen anerkannte und seine Schwester dem katalan. Marschall Odon de Novelles zur Frau gab. Nach dem Tod des thess. Machthabers Stephanos Gabriēlopulos 1333 Kastri zusammen mit → Golos u. → Lykostomion (2) von Iōannēs Monomachos erobert. 1350 unterwarf sich Kastri dem Johannes Kantakuzēnos. Der 1380 bekannte Misili de Novelles senyor del castell den Estanyol ist wohl Nachkomme aus der Ehe der Schwester des Missilino von Kastri mit Odon de Novelles (s. o.), u. das castel den Estanyol mit Kastri zu identifizieren. Estanyol jedoch Personenname (Kastell des Don Estañol). Mon.: Dem Gelände angepaßte Burg auf einem Ausläufer des Pēlion. Umfang des ummauerten Areals etwa 800 Meter. Bruchsteinmauerwerk ohne Ziegel; mehrere Rundtürme und ein Dreieckturm im Verlauf der Umfassungsmauern noch erhalten. Am Gipfel Donjon und daneben eine Zisterne. Das Innere durch zwei Quermauern in drei Abschnitte gegliedert; im untersten Abschnitt eine türkenzeitliche H. Geōrgios-Kapelle, in welcher antike Spolien vermauert sind. Am ehemaligen Seeufer Reste eines Turmes (etwa 5,5 m x 8,5 m, bis 3 m Höhe erhalten) aus Bruchstein, Mörtel und Ziegelbruch bei einer starken Quelle; offenbar der Turm früher mit der übrigen Festung in Verbindung. Heute führt eine Straße zwischen Turm und Festung durch.
Kastri (2) Place , Hafen in einer kleinen, tief eingeschnittenen gleichnamigen Bucht am Südostende Euböas, etwa 11 km sö. von Karystos Hist.: Seit Mitte 13. Jh. in Portulanen (porto Castro) u. Landkarten bzw. Reisebeschreibungen (le chasteau, ii castri) belegt; die kleine Anlage war wohl nie Adeissitz, sondern lediglich Hafenbefestigung; die Bucht als Zuflucht bei Stürmen am Cabo d̕ Oro (→ Xylophagos) beliebt. 1350 hier Plünderung genues. Schiffe durch Venezianer, 1351 Landung der genues. Flotte in contratta Castri. Mon.: Neben den Resten des antiken Geraistos auf dem nö. der Bucht vorspringenden Kap bei der Kirche Eisodia Theotoku bis zum Meer herabreichende Unifassungsmauer (Stärke 1,75 m) einer kleinen, etwa fünfecldgen Befestigungsanlage unter jüngerer Mauer; an der Uferseite Reste eines Turmes.
Kastron tu Christu Place , ein dem Ostabhang des Hymēttos vorgelagerter Berg, 3,5 km w. von Koropi Hist.: — Mon.: Der antike Befestigungsring in frühbyz. (?) Zeit erneuert u. ausgebaut; die Befestigung stand wahrscheinlich in Verbindung mit dem etwa 3 km w., am s. Einschnitt des → Hymēttos-Hauptkamms gelegenen antil‘en Befestigungssystem (Flurname Stauros).
Katakuzēnopolis Place , Stadt in der Lokris, an der Küste des Golfs von Korinth, vielleicht bei Erateinē Hist.: 1448 besuchte Cyriacus von Ancona eine Stadt am Meer bei Lidoriki, quam primum euanthiam dixere, nunc vere ab se Catacuzinopolim (Κατακουζηνόπολις) dictam aliqua ex parte moenibus arceque solertissime restituendas curasse, welche er also mit dem antiken Oiantheia gleichsetzte; vielleicht eine späte und kurzfristige Umbenennung von → Bitrinitsa ? Mon.: → Bitrinitsa
Kellia Place , ma. Bezeichnung für das Pēlion-Geb. Hist.: Ein Zusammenhang zwischen dem Abt Leōn τοũ άγίου Γεωργίου των Κελλίων, Teilnehmer am Konzil von Kikaia 787, u. dem Mönchsgebiet Kellia am Pēlion eher unwahrscheinlich. Erster sicherer Beleg 1083, als Alexios I. διά τοũ βουνοϋ των Κελλίων καί την δημοσίαν λεωφόρον δεξιόθεν καταλιπών καί τον βουνδν τον ούτωσί έγχωρίως καλούμενον Κίσσαβον gegen die Normannen zog, welche → Larisa besetz hatten. Er benützte dabei den Umgehungsweg des Tempē-Tales, welcher zwischen Ossa (→ Kissabos) und → Pēlion in die Senke von → Hagia (2) führte. An die Kellia, welche dem ganzen Pēlion und insbesondere wohl dem Maurobunion (n. Ausläufer des Pēlion) den Namen gaben, erinnern noch die Ortsnamen → Hagia (2), Skētē und Hagiokampos. 1091 Kellia zusammen mit → Zagora, dem slaw. Namen des Pēlion, in der Hypotypōsis des H. Christodulos für das Iōannēs Theologos-Kl. auf Patmos genannt. Das ὂροςτωνΚελλίων auch in der Vita des H. Barnabas, Sōphronios und Christophoros erwähnt. In den Text der Partitio Romaniae Kellia fälschlich aufgenommen. Aus einem Brief des Papstes Innozenz III. von 1210 ebenfalls die monasteria Kelliae bekannt. → H. Anargyroi Mon.: —
Kentauropolis Place , byz. Festung nw. von Skētē, 6,5 km sw. von → Hagia (2) am Durchgang zwischen → Kissabos (Ossa) u. → Pēlion Hist.: Die byz. Siedlung anstelle einer antiken, die am Pēlion lag u. in justinianischer Zeit zusammen mit → Eurymenē neu befestigt wurde. Demnach die Identifizierung mit der byz. Festung bei Skētē sehr wahrscheinlich. Mon.: Erhalten die Reste einer sehr ausgedehnten Anlage; an der Ostseite Rest eines Turmes, Umfassungsmauer 1,70 m stark, Wehrgang mit Zinnen, außen Stützpfeiler.
Kerasea Place , 14 km sw. von Phanarion u. 2 km w. von der Nordwestecke des Taurōpu-Stausees Hist.: 1348 von Stephan Dušan dem → Lykusada-Kl. als Metochion bestätigt. Mon.: —
Kissabos Place , ma. Name des Ossa-Geb. Hist.: In mittel- u. spätbyz. Zeit der antike u. frühbyz. Name Ossa vom slaw. Kissabos verdrängt. Daneben auch Ossa — zumeist antikisierend — gebraucht. Mon.: —
Klausion Place , knapp 1 km ö. des Karpenēsiōtikos-Flusses, 6 km sw. von Karpenēsi Hist.: Frühbyz. Siedlung, wahrscheinlich 551 durch Erdbeben vernichtet (→ Mon). Mon.: Zwischen Dorf u. Fluß ausgedehnte Reste einer dreischiffigen Basilika mit haibrunder Apsis, Querschiff, das beiderseits in halbrunden Apsiden ausläuft, u. Narthex; im Hieron Spolien eines älteren Baues; Mosaikfußboden zum Großteil erhalten, darunter sechs Stifter inschriften. Datierung wahrscheinlich Anfang 6. Jh.; die Anlage vermutlich durch ein Erdbeben — 551 ? — vernichtet.
Kleisura (1) (Kallidromon-Geb.) Place , Engpaß ssw. von Mendenitsa im Kallidromon-Geb. zwischen den Höhen 1371 u. 1133, vielleicht früher Gebietsname Hist.: Nach dem ersten Parlament von → Ravenica zog Kaiser Heinrich am 7. Mai 1209 über die Kleisura (passent la Closure) Richtung Theben weiter; der Flurname hoch heute belegt. Weiters befand sich im 12./13. Jh. in diesem Gebiet ein Kl. s. Maria de Clusurio dioecesis Fermopilensis im Besitz der Tempelkanoniker, welches unter den Schutz des Papstes Innozenz III. genommen wurde; vielleicht dasselbe Kl. wie die abbatia, quae Cornmunio vulgariter appellatur, in proprio Cermopilensis Ecclesiae fundo sita (Name vielleicht von Κονομειό oder ähnlichem herzuleiten), in die Sich Bischof u. Kapitel von → Thermopylai angesichts andauernder Piratenüberfälle 1209 zurückziehen wollten, wogegen sich jedoch der Abt. u. die Mönche dieses Kl. (monasterii de Chamenum) wehrten. Mon.: Die S. Maria de Clusurio vielleicht zu identifizieren mit der heutigen Kirche Panagia Paliomonastro etwa 3,5 km nw. der Kleisura; sehr günstige Klosterlage nahe reicher Quelle; Kirche jedoch 1955 zur Gänze erneuert, daher keine älteren Bauteile erhalten.
Kleisura (2) (Zentraleuböa) Place , Paß u. Festung an der Nahstelle von Dirphys- u. Kandēlion-Geb. etwa 6 km sö. von Prokopion, Zentraleuböa Hist.: Wahrscheinlich Anfang 13. Jh. als Hauptfestung des mittleren der lombardischen drei Lehen Euböas, des terzerius a Ciesura ultra (terzero della Clissura, Chiusura u. ä.) oltre il casal de Manducho (→ Mandugo) erbaut; von den Byzantiern unter Licario wahrscheinlich vor der Schlacht bei → Varonda, um 1276, erobert u. befestigt, doch nach 1280 mit venez. Hilfe wieder zurückgewonnen; die Byzantiner verübten vor 1278 von der Clausura aus Raubüberfälle. Die Burg (samt hoher u. niederer Gerichtsbarkeit) ging wie allen Burgen Euböas im 14. Jh. (vor 1385) in venez. Besitz über, doch genoß die Familie de Noyer bis ins 15. Jh. usufructus et redditus aus dem Lehen. Die Burg wahrscheinlich Juni 1470 von den Türken erobert. Mon.: Direkt sw. über der Schlucht, die auch von der modernen Straße benützt wird, Reste der Burg, insbesondere der Ostmauer (im 19. Jh. sichtbar: zweifacher Mauerring, Burgtor an der Ostseite, wo die Festung bis an den Paßweg reichte; Reste von Kirchen, Zisternen u. anderen Bauten).
Kobeltzion Place , heute Theopetra, 6 km sö. von Stagoi Hist.: In Besitzbestätigungen für das Bistum → Stagoi 1163, 1336 u. 1393 urkundlich genannt. Der Name slawisch. Mon.: —
Koili Place , gegenüber von Cuppa am Eingang des Paßtales nach Makrychōri u. Betheia, etwa 7 km nw. von → Aulōn Hist.: Wahrscheinlich eine zu → Cuppa gehörige kleine Festung, die der Sperre des nach Makrychōri diente.
Kokkinon (Κōpaïs) Place , etwa 4 km nö. Karditsa (Akraiphnion), am Nordabfall des Ptōon-Geb. am Rand der Bucht von Topolia (→ Kōpaïs) Hist.: — Mon.: Nahe dem Ortsfriedhof Kirche II. Nikolaos, Dreikonchenkirche mit außen halbrunden Konchen; aufgehendes Mauerwerk bis 2,50 m erhalten, Mauerung: Bruchstein mit Ziegelbruch. W. schließt ein später angebauter, schmälerer Narthex an; Kuppel eingestürzt; an der Süd- und Ostwand zahlreiche Freskenreste erhalten. — Im 17. Jh. noch mehrere Kirchenruinen erwähnt.
Kolydros Place , Lage unbekannt Hist.: Von der Zeit Leōns VI. an bis in die Türkenzeit als Suffragan von → Larisa belegt. Mit dem gleichnamigen makedonischen Ort wohl nicht zu identifizieren. Mon.: —
Korakaipyrgos Place , bei Aphyssos zwischen → Lephokastron u. Kala Nera, etwa 23 km sö. von Golos am Pagasitischen Golf Hist.: — Mon.: Der auch Palaiopyrgos genannte Turm auf einem alleinstehenden Hügel in der Nähe des Meeres Rest einer byz. Festung. Der Name des Turmes erinnert an das antike Korakai, das beim nahen Kala Nera zu suchen ist . Nördlich davon auf einer Anhöhe bei Zerbochia möglicherweise eine weitere byz. Festung, Genitsarokastron genannt. Heute nichts mehr erhalten.
Koraku, Brücke Place , Achelōos-Übergang 25 km sw. der Porta Panagia Hist.: — Mon.: Spätbyz. Einbogenbrücke über den Achelōos (Kutsokamaro; im Schwemmsand des Flusses, der jetzt w. an der Brücke vorbeifließt) und 2 km nö., bei Petrōton, weitere ma. Einbogenbrücke über einen linken Nebenfluß des Achelōos im Verlauf der ma. Straße von Trikala nach Arta. Türkenzeitliche und moderne Straßentrassierung etwa 1 km weiter s., markiert durch die 1949 vernichtete Koraku-Brücke des hl. Bēssariōn (16. Jh.).
Kornēsia Place , heute Moschophyton, 36 km sw. von Trikala Hist.: Genannt in einer Besitzbestätigung für das Bistum → Stagoi von 1336. Auf älteren Karten als Kornesi bzw. Kornevi eingetragen. Mon.: —
Koropi Place , etwa 7 km sö. des Hymēttos in den Mesogeia, Attika Hist.: Aufgrund des Denkmalbefundes mittel- u. spätbyz. Besiedlung gesichert. — Die Lukas-Kirche (→ Man) vielleicht gleichzusetzen mit dem 1209 als Besitz der Athener Kirche belegten monasterium sancti Lucae. Mon.: Metamorphōsis Sōtēros, Übergangstypus zur Kreuzkuppelkirche, Kuppel ruht w. auf zwei Pfeilern, ö. auf Apsis-Trennwänden; eine außen halbrunde Apsis, Eingang von W. u. N; im Inneren Fresken 2. Hälfte 10. Jh.; bei der Restaurierung des 11./12. Jh. — Euangelistēs Lukas, sö. von Koropi nahe dem Kl. H. Trias, Flurname Lamprika; um die Kirche Bautenreste; Mischtypus A1/A3 der kreuzförmigen Kirche mit Dachtransept, mit außen halbrunder Apsis; der kleine Narthex aufgrund der Mauerung (Ziegelverwendung) vielleicht älter als der Naos; über der Narthextür antike Grabstele eingemauert, auch sonst zahlreiche antike Spolien im Mauerwerk; Gesamtbau ursprünglich 12. Jh., in jetziger Form 17. Jh., im Inneren Fresken des 19. Jh. — H. Pantes am Rand von Koropi, Flurname Xylokena tu Kaliana, Reste eines einschiffigen Baues mit Tonnengewölbe u. Narthex, Mauerung: Verwendung antiker u. byz. Spolien. — Die in einem Privathaus des Ortes gefundene Marmorplatte mit Darstellung des Erzengels Michael u. Datierungsinschrift 6810/1302 (Stiftung des Dēmētrios Chaliditēs für die Theotokos-Kirche) gehörte vielleicht zu der alten Koimēsis Theotoku.
Kortiki Place , ma. Festung 2 km nw. von Kortiki (heute Metamorphōsis) auf dem 250 m hohen, inselartig aus der westthess. Ebene ragenden Felsberg Petromagula (heute Strongylobuni) Hist.: Die ma. Festung anstelle des antiken Limnaion, das im MA. Nicht mehr belegt ist. Zusammen mit den Kastra bei Blochos (→ Peirasia), Klokotos (→ Pharkadōn) und Grizanon (→ Tzibiskos) in byz. Zeit ein Glied des Festungssystems, das den Pēneiosdurchbruch zwischen ost- u. westthess. Ebene zu bewachen hatte. Mon.: Ma. Mörtelmauern auf die antiken aufgesetzt. Südlich unterhalb des Kastron Reste einer byz. Kirche (Kapitelle, Säulen).
Korōneia Place , an einem nö. Ausläufer des Helikōn, am Südrand des ehemaligen Kōpais-See, etwa 4 km n. des heutigen Ortes Hist.: Frühbyz. als Siedlung gesichert bis ins 6. Jh.: doch dürfte es an den Folgen des Erdbebens im Herbst 551 und der Slaweninvasion zugrunde gegangen sein (letzter Beleg, Vita Hos. Meletios, bezeugt nicht ausdrücklich den Ort). Hingegen als Bistum nicht nur frühbyz. Nachweisbar (zuerst vertreten beim Konzil in Ephesos 431), sondern auch in den Notitiae seit Leōn VI. bis 1204. Nach 1204 sowohl von byz. als auch von latein. Seite als Bistum Athens geführt; die ecclesia Carmensis soll 1233 den vertriebenen Bischof von Andros aufnehmen (gemeinsam mit Daulia u. Thermopylai); 1346 ist ein Nachfolgestreit um das verwaiste Bistum (ecclesia Carminensis) belegt. Denkmal- u. Quellenbefund ermöglichen die Annahme, daß Korōneia zumindest spätbyz. Nicht besiedelt war u. der Bischof in einem nahegelegenen anderen Ort residierte (Lebadeia ?). Mon.: Antiker Akropolishügel knapp 2 km sö. vom H. Geōrgios mit Resten eines spätma. Wachtturms
Kothōni Place Hist.: Als Ort an der Grenze des Bistums → Stagoi erwähnt 1393 in einem Sigillion des Patriarchen Antōnios IV.
Kottai Place Hist.: — Mon.: Frühbyz. Besiedlung nachweisbar (Ruinen einer christlichen Basilika)
Koziakos, Geb. Place , heute Kerketion Oros (früher Koziakas), schroffe Bergkette, welche die westthess. Ebene zwischen Trikala u. → Stagoi abschließt Hist.: Teil des in der Antike Kerketion genannten Geb., das in frühbyz. Zeit noch belegt ist. Der 1336 urkundlich erwähnte ma. Name slawisch. Am Fuß des Kerketion-Geb. lag das in frühbyz. Zeit noch genannte Pialeia.
Kraneia Place , heute Kranea, 5 km nö. von Phanarion Hist.: In einem Chrysobull des Stephan Dušan von 1348 wurde dem → Lykusada-Kl. Eine Mühle in Kraneia bestätigt. Mon.: —
Kripus Place , heute nicht mehr existierendes Dorf etwa s. von Petra (1) am ehemaligen Ufer des → Boibē-Sees Hist.: Das Fischerdorf zwischen 1266 u. 1276 mehrfach als Besitz des → Makrinitissa-Kl. bezeugt. Namensvarianten Γρεποϋς, Κρυποΰς η. Χρεποΰς.
Krisa Place , 2 km ö. von Itea, am Golf von Itea (byz. Golf von Krisa), byz. Hafen von Salona Hist.: An Stelle der heutigen u. antiken Siedlung Kirra hatte Krisa in byz. Zeit dieselbe Hafenfunktion für → Salona wie heute → Itea. Daher antik. u. byz. Κρισαϊος κόλπος (Golf von Krisa) für den Golf von Itea. Das Gebiet um den Golf 551 durch ein schweres Erdbeben erschüttert. In mittelbyz. Zeit Krisa auch als Chryson bekannt, nach dem Ort Bezeichnung des umliegenden Gebietes (z. B. τά μέρη του Χρυσού); heutiger Ort Chryson (6 km nö. von Kirra, an der Straße nach Delphoi) wohl Ergebnis einer Umsiedlung (aus Furcht vor Piraten) in nachbyz. Seit. Mittelbyz. Beliebter Hafen — 1147/8 Landung Rogers II. u. Weitermarsch nach → Thēbai — u. wahrscheinlich relativ große Gemeinde, da 200 jüd. Bewohner (als Bauern). In spätbyz. Hafen des aufblühenden → Salona, in späten Ortsnamenlisten daher häufig Gleichsetzung mit letzterem. Mon.: Im heutigen Kirra am Strand Reste eines fast quadratischen Festungsturmes (etwa 6 x 6 m), Mauerung teils antiken Spolienquader, teils Bruchstein, Ziegel u. Mörtel.
Kubaras Place , etwa 7 km sö. von Markopulon, am Südrand der Mesogeia Mon.: Etwa 1 km s. von Kalybia Thoriku (Kubara) Reste einer dreischiffigen Basilika mit Narthex u. Halbrunder Apsis; über dem Mittelschiff nun einschiffige Kapelle der Taxiarchen. — 3 km nw. von Kubaras einschiffige Basilika H. Geōrgios mit halbrunder Apsis, deren Holzdach auf vier Verstärkungsbögen ruht; gemauertes Templon; mehrere Bauphasen, bis in frühchristl. Zeit zurückreichend; Fresken des 13. Jh. — Etwa 1 km w. von Kalybia Thoriku (Flurname Ennea Pyrgoi) Eisodia Theotokos-Kirche „Mesosporitissa“, ursprünglich einschiffiger Bau mit direkt auf den Längsmauern ruhender, fast ellipsioder Kuppel u. außen dreiseitiger Apsis; Kästelmauerwerk; später n. ein zweites Schiff, sowie Narthex für beide Schiffe angebaut; Datierung 11./12. Jh. — N. der „Mesosporitissa“ H. Petros, Kreuzkuppelkirche, Zweisäulentyp mit drei außen dreiseitigen Apsiden u. Narthex; Mauerung unter Verwendung von Spolien, darunter einer Inschrift; im Inneren Fresken des beginnenden 13. Jh., darunter Darstellung des Michaēl Chōniatēs — 3 km n. von Kubaras Kirche H. Athanasios, einschiffige Basilika mit außen dreiseitiger Apsis, Holzdach auf drei Verstärkungsbögen ruhend; Mauerung unter Verwendung von antiken u. frühchristlichen Spolien; im Inneren Fresken, datiert 1744. — Etwa 2 km sw. des Ortes, nahe Kubaras, Kirche H. Kyriakē, kleine einschiffige Basilika mit außen halbrunder Apsis u. späterem breiterem Narthex; Mauerung unter Verwendung antiker u. frühchristlicher Spolien; gut erhaltene Fresken, datiert wahrscheinlich 13. Jh.
Kukura Place , heute Amygdalē am Abfall des Maurobuni-Geb. zum ehemaligen → Boibē-See, sö. von Kastri Hist.: Die in einer Schenkungsurkunde des Bischofs Michaēl Panaretos von → Dēmētrias an das → Nea Petra-Kl. 1279 genannte Theotos-Kirche tu Kukura .wohl im früher Kukuraba genannten Amygdalē am Abfall des Maurobuni-Geb. zum Boibē-See zu suchen. Der Name slawisch. Mon.: Ruinen einer kleinen byz. Kirche aus dem 8. oder 9. Jh. im Amzgdalē
Kymē, Bucht von Place
Kynēgu ton Philosophōn, Κl. Place
Kyparissōn Place , 12 km sw. von Pteleos, 6 km n. der Bucht von Gardiki Hist.: — Mon.: Kirche Koimēsis Theotoku sw. Ortes (ehemalige Friedhofskirche ?) über antikem Heiligtum erbaut; Kirche jetzt zur Gänze erneuert, Mauerung und früherer Bauzustand nicht mehr erkennbar, nur wenige Spolien im Umkreis der Anlage. — Vom H. Dēmētrios nichts erhalten, Lage an Proskynetarion erkennbar. — Auf einer steilen Anhöhe etwa 2 km w. von Kyparissōn kleine, einschiffige Marienkirche (Flurname Agnantē) Tonnengewölbe u. außen halbrunder Apsis. Bau jetzt verfallen, Mauerung teils behauene Quader mit Ziegeln, teils später in Bruchstein erneuert, jedoch unter starker Verwendung von byz. Spolien.
Kēbisa Place , zwischen Kēphissos u. dem w. Abfall des Pentelikon-Geb., etwa 15 km nö. von Athen Hist.: Um die Mitte des 15. Jh. Nennung der ψυχηκά des Kl. → Taxiarchēs (2) am Pentelikon είς την Κηβισά; vielleicht nahe einer Taxiarchēs-Kapelle in Kēphisia zu lokalisieren. Mon.: Taxiarchēs-Kapelle an der Tatoi-Straße, kleine, einschiffige Basilika mit außen dreiseitiger Apsis; die an derselben Straße gelegene Panagia Xydu (Kirche mit Dachtransept, Typ B1) wahrscheinlich türkenzeitlich.
Kēphissos Place , Fluß, Hauptquellen zwischen Subala u. Lilaia sowie nahe Grabia, Mündung in byz. Zeit bei Orchomenos in den Kōpïas-See (neuzeitlich als Kanals an der ehemaligen Kōpïas vorbei in den Hylikē-See geleitet) Hist.: Das breite u. fruchtbare, über 50 km lange Tal des Kēphissos dank seiner NW-SO-Erstreckung Hauptverbindungen von Nordgriechenland nach S. (Asōpos-Schlucht von Lamia; Paßstraße des → Oitē-Geb. über Neai Patrai, Kastriōtissa u. → Grabia; → Thermopylai u. → Muntonitsa), aber auch von Golf von Korinth (über Salona u. Grabia); daher nach 1204 am Südwestrand des Kēphissos-Tales eine Festungs- u. Turmkette zum Schutz vor Überraschungsangriffen errichtet: Festungen → Grabia, → Daulia, → Tithora, → Parorion, → Thurion, Fortsetzung nach Theben über → Haliartos. — Der Fluß wie wahrscheinlich in der Antike zur künstlichen Bewässerung benutzt. Lokalisierung der Schlacht am 15. März 1311, bei der die Katalanen die fränk. Ritter schlugen, wahrscheinlich nicht am Kēphissos, sondern bei → Halmyros, wodurch genauere Lokalisierungsversuche hinfällig werden.
Kēpoi Place , im Nordteil der Senke von Aulōnari, etwa 2,5 km sw. von Oxylithos, Zentraleuböa Hist.: Gleich dem benachbarten → Spēlies in der fruchtbaren Talsenke von Aulōnari (→ Aulōn), die im 14. u. 15. Jh. blühte. Mon.: Im Ort quadratischer, mehrgeschossiger Wachtturm, in dem antiken Spolienquaderverbaut sind. — Die Kirchen in der Umgebung zumeist türkenzeitlich.
Kοrmpοbοn Place
Kοrmpοs, Βerg Place
Laragia Place , im Gebiet des Dukats von Athen, Lage unbekannt Hist.: Da die griech. Mönche des Kl. im casale Laragie der Konspiration verdächtig waren, erhielt Guy de la Roche 1244 die päpstliche Erlaubnis, sie zu vertreiben u. latein. Mönche anzusiedeln; vielleicht gleichzusetzen mit dem casale Largedo im Besitz der Athener Kirche, dessen Identifizierung mit → Anthēdōn eher unwahrscheinlich ist.
Larisa Place , am rechten Pēneios-Ufer, im Zentrum der ostthess. Ebene Hist.: Larisa war durch seine zentrale Lage im fruchtbarsten Teil der ostthessal. Ebene von jeher zur Hauptstadt Thessaliens prädestiniert; es bewahrte seinen Namen von der Antike bis heute unverändert (Schreibung mit einem -s- besser). Hier Kreuzungspunkt der wichtigsten Straßen durch Thessalien. Larisa auch Mētropolis der thess. Bistümer; nachweisbar folgende Suffragane: → Belestinos, → Besaina, → Biainē, → Bunaina, → Charmaina → Dēmētrias, → Domenikon, → Echinos, → Elassōn, → Ezeros, → Gardiki, → Gardikia hetera, → Gomphoi, → Halmyros, Kaisareia (in Makedonien), → Kallindos, → Kappua (= Kapulianōn ?), Katria (→ Kastri (1)), → Kolydros, → Loidoriki, → Lytza, → Marmaritzion, Muntinitza (→ Muntonitsa), Oxymokobon (→ Smokobon), → Patzuna, → Peristera, → Phanarion, → Pharsalos, → Radobisdion, → Skiathos, → Skopelos, → Stagoi, Thaumakos (→ Domokos), → Thēbai Phtiōtides, Thessalikoi Saltoi (→ Lykostomion (2)), Trikkē (→ Trikala) u. Zētunion (Lamia). Als erster Bischof von Larisa u. zugleich Metropolit von Thessalien der hl. Achilleios zur Zeit Konstantins des Großen bekannt. Die Wahl (531) Stephans zum Bischof von Larisa wurde vom Patriarchen in Kpl. angefochten, worauf sich Stephan an Papst Bonifaz II. wandte. Nach 1204 Larisa Sitz eines latein. Erzbischofs 1208; wies Papst Innozenz III. dem Erzbischof, welcher propter hostium circumstantiam sine damno rerum et propriae timore personae nicht mehr in Larisa residieren konnte, Ferchika (→ Pharsalos) als Ersatzresidenz an. Letzter Beleg für einen latein. Erzbischof 1219. 1222 ein Kalospitēs als erster griech. Bischof von Larisa nach dem latein. Zwischenspiel bekannt; seine vom Provinzialklerus durchgeführte Wahl vom Patriarchen Manuēl I. Sarantēnos nicht anerkannt. Anläßlich von von Kampfhandlungen in Larisa 1318 wurde der Metropolit in einem Schreiben des Patriarchen angewiesen, seine Amtsgeschäfte im Bistum → Charmaina auszuüben, bis wieder friedliche Zustände in Larisa herrschten. Offensichtlich residierte er damals im nahe bei Charmaina gelegenen Patriarchatskloster → Marmarianoi. Das im 4. Jh. blühende Larisa wurde nach Zerstörung und Plünderung durch die Ostgoten Ende 5. Jh., da es nach den Barbarenstürmen fast unbefestigt war (σχεδόν τι άτείχιστος) unter Kaiser Justinian mit mächtigen Mauern neu gesichert. Bei Hieroklēs u. Kōnstantinos Porphyrogennētos Larisa Metrōpolis der Eparchia Thessalia, bei letzterem im Verband des Themas Makedonia, Zur Zeit Leōns VI. Überfall der Bulgaren auf Larisa, zu deren Abwehr der hl. Nikolaos Neos nach Thessalien kam (→ Bunaina). In den Jahren 976–983 weitere Überfälle der Bulgaren unter Samuēl; die Einnahme der Stadt vereitelt durch die List des Kekaumenos, welcher damals als Stratege von Hellas in Larisa residierte. Dem Nachfolger des Kekaumenos als Stratege von Hellas gelang es jedoch nicht mehr, Samuēl zu täuschen, welcher 986 Larisa eroberte u. die Reliquien des hl. Achilleios nach Prespa brachte. Der 1006—1007 inschriftlich bezeugte Stratege von Larisa u. Makedonia kann nicht mit dem thess. Larisa in Verbindung gebracht werden, da es nur vorübergehend Sitz des Strategen von Hellas war u. ein Stratege sonst nur für das kappadokische Larissa nachzuweisen. 1064—1067 ein Prōtospatharios Nikulitzas Delphinas, welcher gegen seinen Willen in einen Aufstand der Blachen gegen Kaiser Konstantin X. Dukas verwickelt wurde, Herr von Larisa. 1082/1083 Larisa von Bohemund belagert u. von Kaiser Alexios I. befreit. Im Chrysobull des Alexios III. für die Venezianer 1198 die provincia (έπαρχία) Larisse, in der Partitio Romaniae 1204 das Orion Larisse bzw. Horion Larissēs (in der französischen Version verstümmelt zu Ocitiolarisse) genannt. Larisa 1204 Treffpunkt von Leōn Sguros u. Alexios III.; wenig später Zuweisung der Stadt an den Lombarden Guillelmus durch Bonifaz von Montferrat. 1209 ein Aufstand der Lombarden in Larisa von Kaiser Heinrich niedergeworfen. Der Bericht über ein Treffen zwischen Kaiser Robert von Courtenay u. Gottfried II. Villehardouin 1214 im Castel della Rissa in Vlachia romanhaft u. nicht den Tatsachen entsprechend. Um 1241 Larisa in den Händen Manuēls, des ehemaligen Königs von Thessalonikē. Im Winder 1252/1253 wurde in Larisa ein Vertrag zwischen Michaēl II. von Epirus u. Kaiser Iōannēs III. von Nikaia über Abtretung einiger Städte an den Kaiser abgeschlossen. 1393 Larisa türkisch. Mon.: Von der justinianischen Mauer u. der zwölfbogigen Brücke über den Pēneios nichts mehr erhalten. Im ma. Kastron, dessen Grundriß noch auszunehmen ist (Rechteck etwa 30 x 20 m), heute ein Restaurant. Bei Erdarbeiten Fund eines frühchristlichen Gebäudes (wahrscheinlich einer Basilika) mit Wandmalereien Anfang 5. Jh.
Larymna Place , an der Bucht von Larmes, am n. Golf von Euböa Hist.: Vielleicht das bei Benjamin von Tudela genannte Jabustrissa es würde sich dann um die slaw. Nachfolgesiedlung von Larymna handeln, die nach Benjamin im 12. Jh. von etwa 100 jüd. Familien bewohnt wurde. Mon.: Die Reste der Hafenanlage (Mob aus großen Quadern, Reste eines in die Bucht hinausgebauten Dammes, Gebäudereste) gleichen denen bei → Anthēdon u. sind daher vielleicht in justinianische Zeit zu datieren. – An der Straße nach Kokkinon Kirchenruine H. Nikolaos, athonitische Dreikonchenkirche des 1 1./12. Jh., aufgrund des Typs wohl Klosterrest. In der Nähe (Flurname Pazaraki) Reste einer frühchristlichen Basilika.
Laï Place , etwa 27 km osö. von Golos Hist.: — Mon.: Etwa 3 km sö. von Neochōrion in der Flur Laï Ruinen byz. Kirchen des H. Geōrgios, H Iōannēs u. Prophētēs Ēlias, ferner einer frühchristlichen Basilika vom Ende 5. oder Anfang 6. Jh.; Besiedlung die ganze byz. Zeit hindurch anzunehmen.
Lebadeia Place , in einer w. Seitenbucht des → Kōpïas-Beckens, am Nordabfall des Helikōn, Böotien Hist.: Vor dem Slawensturm u. in mittelbyz. Zeit besiedelt, doch wahrscheinlich erst bald nach 1204 Bau einer Festung, als Lavadia zum Herzogtum Athen gehörte; Sekundogenitur der de la Roche, belegt 1215 (concessio … de Castro, quod Lavadia nuncupatur). Nach der Schlacht von Pelagonia (1259) plünderten die Truppen des Sebastokratōrs Johannes die Λεβαδία χώρα auf ihrem Zug nach S. 1311 stiftete Walther von Brienne testamentarisch der Kirche Seint Jourge de la Levadie cent parpres; nach seiner Niederlage u. seinem Tod ging auch Lebadeia in katalan. Besitz über; nach Athen u. Theben die bedeutendste katalan. Siedlung (die einheimischen Griechen erhielten unter anderem dieselben Vorrechte wie die Franken); zwei Jahre nach dem Fall Thebens 1380 Besetzung durch die navarres. Kompanie, wobei zahlreiche Einwohner auf Euböa Zuflucht suchten. Die Navarresen übergaben Lebadeia wahrscheinlich zugleich mit Theben an Nerio Acciajuoli, der es testamentarisch seinem Sohn Antonio vermachte, doch wurde die Stadt bereits Anfang 1394, beim Griechenlandfeldzug Bajezids 1., von den Türken erobert. Aus diesem Anlaß dürften größere Mengen von Albanern de Levadie partibus nach Euböa ausgewandert sein. 1444 die Umgebung von Truppen des Despotats von Morea geplündert. Außer der Georgskirche auch eine Marien- u. eine Michaelskirche in Quellen belegt. → Orchomenos. Mon.: Die fränk. Festung auf einem etwa 150 m hohen Bergkegel am Sw. Stadtrand, im 5 u. O durch den Steilabfall allein geschützt, an der einzig zugänglichen Nordostseite die aus gedehnten Befestigungen; an der Nordostecke, direkt über dein Flußübergang, ein weit vorspringender Eckturm, der w. Partie der äußeren Mauer im Bereich des Tores eine Barbakane vorgebaut; weiters Reste einer inneren Burgmauer u. einer Oberburg mit Donjon; nahe dem Donjon eine der Zisternen später zu einer zweischiffigen Kapelle H. Barbara umgebaut, die als Krypta der darüber befindlichen H. Sophia dient. – Fund einer Statuenbasis des Constantius Chlorus, gewidmet von der ιερά Λεβαδέων πόλις, in Hos. Lukas. – In der Ruine einer Marienkirche nach dem Trophōnios-Heiligtum Fund einer Templonplatte des 10./11. Jh
Leontarion Place , vielleicht im Bereich des Spercheios-Tals, wohl nicht heutige Orte bei Thespiai oder nw. von Domokos, Lage unbekannt Hist.: Prokop nennt Leontarion (το καλούμενον Λεοντάριον) unter mehreren Siedlungen darunter (Hypatē) außerhalb der Thermopylen-Befestigungen; daher Lokalisierung im Bereich des Spercheios-Tales möglich; von Justinian im 6. Jh. mit Mauern umgeben, wahrscheinlich im Slawensturm untergegangen. Mon.: —
Lephokastron Place , etwa 25 km sö. von Golos am Pagasitischen Golf Hist.: — Mon.: Byz. Ruinenstätte mit Resten von Kirchen der Panagia, der H. Euphēmia, des H. Panteleimōn, des H. Nikolaos u. der H. Apostoloi. Die H. Euphmia auf der kleinen Halbinsel Hagia Thēmnia offensichtlich anstelle eines antiken Tempels erbaut.
Lessiana Place , heute Philyra, 15 km sw. von Trikala, 4 km n. der Porta Panagia Hist.: Das Dorf Lessiana 1331 durch ein Chrysobull des Kaisers Andronikos III. dem → Porta Panagia-Kl. zugesprochen. Der Name Lessiana slawisch. Mon.: —
Libotanion Place Region nahe Larisa, genaue Lage unbekannt Hist.: Anläßlich des Normannenfeldzugs Alexios‘ I. erwähnt im Zusammenhang mit → Allagē und dem Fluß - Rebenikos; Gleichsetzung mit dem in der Partitio Romaniae genannten Gebiet (episkepsis?) Dipotamon (, Dipotamus) wahrscheinlich, welches dann als Landschaft zwischen den Flüssen Pēneios u. Rebenikos anzusprechen wäre. Mon.: —
Liconia Place , etwa 11 km sö. von Golos zwischen Katō u. Anō Lechōnia Hist.: Nachfolgesiedlung des antiken Methōn, das für die frühbyz. Zeit noch literarisch u. archäologisch (→ Mon) nachweisbar ist. Als Ort des Martyriums des H. Barbaros wohl nicht das thess., sondern das messenische Methōnē anzusehen. Die offensichtlich in byz. Zeit bedeutende Siedlung (→ Mon) nur aus westlichen Quellen bekannt. Das Castello della Liconia 1259 als Mitgift der Anna, der Tochter Michaels II. von Epirus, an Wilhelm von Villehardouin, ohne daß dadurch allerdings eine Trennung dieses Gebietes von Thessalien eingetreten wäre. 1278 Aliconia in venez. Piraterieakten genannt‚ 1325 in einem Brief des Marino Sanudo als Besitz der Maliasēnoi bezeugt. Mon.: Vorn spätantiken Methōnē bei Platanidia am Meeresufer u. z. T. vom Meer überspült die Reste einer frühchristlichen Basilika mit Mosaiken erhalten. Im MA. die Siedlung vom Meeresufer zurückgenommen auf den 250 m hohen Hügel Palaiokastron zwischen Katō u. Anō Lechōnia, s. vom Dorf Palaiokastron. Reste eines inneren u. äußeren Mauerringes aus Bruchstein mit kleinen Ziegeln dazwischen. Im äußeren (unteren) Mauerring auf der Südseite ein rechteckiger Turm, auf dem Gipfelplateau eine kleine, zerfallene, dreischiffige Basilika. An der von Katō Lechōnia nach H. Laurentios führenden Straße ein fast quadratischer, viergeschossiger Turm (5,60 x 5,90 m), oben eingewölbt, Kuppel-Kamin, Eingang im 1. Stock auf der Südostseite, Flurname Palaios Pyrgos.
Lilaia Place , an den n. Ausläufern des Parnassos, w. der Quellen des Kēphissos Hist.: — Mon.: Etwa 2 km sö. des heutigen Ortes, auf der antiken Akropolis von Lilaia ein rechteckiger (13,30 x 7,60 m) Turm; Baumaterial: unten ausschließlich antike Quader, teils in situ, darüber Bruchstein u. Ziegelbruch; das Mauerwerk außer dem des Turmes aus schließlich antik. Der Turm ist Rest eines spätbyz. Befestigungssystems entlang des → Kēphissos.
Lilanto Place , in der gleichnamigen Ebene am Fluß Lilas, wahrscheinlich heutiges Basilikon, etwa 7,5 km sö. von Euripos, Zentraleuböa Hist.: Die in der Antike wegen ihrer Fruchtbarkeit u. Bewässerungsanlagen umkämpfte Ebene auch in byz. Zeit, jedenfalls nach 1204, künstlich bewässert. Die Wasserverwaltung oblag dem potarnarcho di Lilanto, der vom venez. Bailo bezahlt wurde; 1275 Erwähnung einiger Grundstücke in Lilando im Lehensvertrag des Merineto dalle Carcere . Das gleich namige Dorf im Zentrum der Ebene — wegen seines Turmes (turrim sitam in medio dicti casalis) wohl mit Basilikon gleichzusetzen — wurde im 15. Jh. von Venedig als Besitzer der Region gegen Höchstgebot verpachtet. Dein Schutz der Ebene u. ihrer Bewässerung, aber auch der Wasserleitung von → Euripos u. schließlich dieser Stadt selbst dienten neben dem Kastell von → Phylla der Turm im heutigen Basilikon u. zwei Türme am Austritt des Flusses in die Ebene (→ Mon); sie hatten Sichtverbindung mit → Sykaminon u. → Orōpos auf dem Festland. Mon.: Im Ortszentrum von Basilikon viergeschossiger Wachtturm mit quadratischem Grundriß. — Ein durch eine Mulde getrenntes Paar von ähnlichen Wachttürmen auf einer Anhöhe gegenüber von Phylla, beim Austritt des Lilas in die Ebene, diente vor allem dein Schutz der Wasserleitung, die hier nach NW in Richtung Euripos drehte.
Limnē Place , an einer gleichnamigen Bucht im n. Golf von Euböa, an der Südwestküste Euböas Hist.: Als Hafen wohl immer von lokaler Bedeutung, wie frühbyz. Siedlungsspuren (→ Mon) u. die häufigen Belege in frühen Karten zeigen, doch lediglich 1256 eine urkundliche Erwähnung (Nicola di Limine als Vertragszeuge). Mon.: Im Ort Reste eines Profanbaues des 5./6. Jh. mit reichen Fußbodenmosaiken; eine apsidale Kammer des Baues jetzt Kapellen. — N. über dem Ort (Flurname Kastria) geringe Reste einer antiken Anlage (spätbyz. erneuert?).
Limogardion Place , 9 km nö. von Zētunion Hist.: — Mon.: Etwa 1 km sw. von Limogardion u. n. vom antiken Narthakion Ruine einer H. Iōannēs-Kirche aus dem 11./12. Jh., die möglicherweise anstelle einer früheren u. eines antiken Heiligtums steht. Das antike Narthakion im MA. nicht mehr besiedelt.
Limpochobon Place , heute Panagia (früher Nea Kutsuphlianē), an der Straße von Thessalien über den Katara-Paß nach Epirus, 27 km nw. von Stagoi Hist.: In Limpochobon ehemals ein Theotokos-Kl., das 1336 durch ein Chrysobull des Kaisers Andronikos III. u. 1393 durch ein Sigillion des Patriarchen Antōnios IV. dem Bistum → Stagoi zugesprochen wurde. Limpochobon der Namensvariante Lampochobon vorzuziehen, da es so in älteren Karten aufscheint;der Name slawisch. Mon.: —
Liopesi Place , am ö. Fuß des Hymēttos, in den Mesogeia, etwa 11 km ö. von Athen Hist.: In frühchristlicher Zeit Weiterbesiedlung des antiken Paiania gesichert (→ Mon). Der Name Liopesi von alban. Familiennamen wie Liosa u. ä. herzuleiten, weshalb spätbyz. Wiederbesiedlung durch Albaner anzunehmen ist. Mon.: Am sö. Rand des Dorfes Reste einer dreischiffigen Basilika mit außen halbrunder Apsis u. Narthex, darüber türkenzeitliche Kirche H. Athanasios, Klosterkatholikon unter Verwendung des Baumaterials u. z. T. auch des Mauerwerks in situ der altchristlichen Basilika; Mauerung auch mit antiken Spolien, darunter zwei Grabsteinen mit Inschriften; im Inneren Fresken, datiert 1660 bzw. 1671. — Im Dorf ehemalige Friedhofskirche II. Paraskeuē, türkenzeitlich, über altchristlicher Basilika, deren Apsis weiterverwendet; um die Kirche zahlreiche antike Spolien. — H. Iōannēs Chrysostomos, kleine einschiffige Kirche mit außen dreiseitiger Apsis, ursprünglich Tonnengewölbe mit Verstärkungsbogen; im Inneren Fresken, datiert 1750. Knapp 4 km nö. von Liopesi, in Kantza, kleine einschiffige Kirche Palaiopanagia, türkenzeitlich, über älterer Dreikonchenkirche, deren n. Seitenkonche (außen dreiseitig) weiterverwendet (Kästelmauerwerk; Freskenreste erhalten).
Lithada (1) Place , Dorf auf der gleichnamigen Halbinsel (→ Lithada (2)), am Westabhang des Lichas-Geb., etwa 2km vom Meer, Nordeuböa Hist.: Als Siedlung (Λιθάδα) vielleicht in der Ikonoklastennotiz belegt; im 15. Jh. das casale Litada (Liptada) häufig Opfer türk. Piraterie, daher 1416 von Steuern befreit; es gehörte den Venezianern u. wurde — so wie → Aidēpsos — verpachtet; wahrscheinlich gemeinsam mit Aidēpsos erst 1470 von den Türken erobert. Mon.: Auf einem Vorberg des Lichas-Geb., ö. des Ortes Reste einer kleinen ma. Burg; erhalten Teile eines quadratischen Donjons u. des ummauerten, ovalen Festungsplateaus; Sicht u. Kontrolle über das Kap → Lithada (2) u. die anliegenden Meeresbuchten bis → Achladion bzw. Arkitsa.
Lithada (2) Place , Geb., Halbinsel u. Kap, nw. Ausläufer der Insel Euböa Hist.: Die Ponta Litadi (de Litaldo, Litaldi) im 13. Jh. häufig Schauplatz von Piraterie, welche z. T. per Grecos dc Loreo (→ Ōreos) verübt wurde. In den Verträgen von 1262 Lithada als Nordgrenze des Bereichs, in dem Venedig totum comerclum maris verblieb (Südgrenze: die → Petalioi-Inseln); κάβο Λυτείνα der griech, C. Litar der westlichen Portulane. Mon.: Sw. des gleichnamigen Ortes Festungshügel mit eingeebnetem Plateau als Rest der Burg (Flurname Kastri); → Lithada (1)
Liōsa Place , am Südrand des Parnēs-Geb., etwa 11 km n. vom Zentrum Athens Hist.: Ursprünglich alban. Familienname, daher wahrscheinlich in spätbyz. Zeit durch Albaner (wieder)besiedelt. Mon.: Kirchen u. Kirchenruinen des Gebietes zumeist türkenzeitlich, doch über älteren Anlagen (H. Tessarakonta) oder unter Verwendung byz. Spolien (H. Theodōroi, Euangelistria).
Loidoriki Place , am Westabhang des Gkiōna-Geb., über dem Mornos-Tal, 19 km n. von Erateinē am Golf von Korinth Hist.: Seit dem ausgehenden 9. Jh. kontinuierlich als Bistum (Suffragan von → Larisa) belegt. Lokalereignisse berichtet die Chronik von Galaxeidi (Pest 1054; Mitwirkung an den Kämpfen 1259). Nach 1204 Zugehörigkeit zu Epirus. Vor 1327 von Katalanen besetzt (Lodorich castrum cum contrata); unter ihnen gehörte es zur Grafschaft Salona u. war trotz häufigen Wechsels meist im Besitz der Familie Faclrique 9,b0 Im Jänner 1394 von Bajezid 1. besetzt, konnte nochmals (gemeinsam mit → Bitrinitsa) 1397 durch den Despoten von Morea, Theodöros Palaiologos, rückerobert werden, bevor es endgültig verlorenging. 1448 Besuch des Cyriacus von Ancona (Lydoricia). — Bei Arethas von Kaisareia Gleichsetzung mit antikem Pylaia. Mon.: Burg urkundlich seit 1325 belegt; nichts erhalten.
Lutro Place , im Spercheios-Tal, etwa 5 km nö. von Neai Patrai Hist.: Das antik. u. neuzeitlich bekannte Thermalbad auch in byz. Zeit als separate Siedlung nachweisbar (frühbyz. → Mon): Anfang 14. Jh. unterbrach Nikolaus III. von Saint Omer seine Reise nach Thessalien a la riviere de la Elade (→ Spercheios), que on appelle le Lutro, et la trova les beles loges. 1381 Albanenses habitants en lo terme de la Allada brieflich erwähnt. Mon.: In Barka, s. von Lutra Hypatēs, Reste einer dreischiffigen Basilika H. Geōrgios mit drei außen halbrunden Apsiden, Mauerung unter Verwendung antiker Spolien, datiert 6. Jh.; über dem Mittelschiff Ruine einer späteren einschiffigen Kapelle mit außen dreiseitiger Apsis; im Areal der Basilika zahlreiche Grabfunde (Begräbnisstätte von Würdenträgern?).
Lutsa Place , am Südwestabfall des lJirphys-Hauptkammes, etwa 14 km ö. von Psachna, Zentraleuböa Hist.: Aufgrund des Namens vielleicht albanische Ansiedlung in spätbyz. Zeit. Mon.: Am w. Dorfrand Kirche H. Paraskeuē mit Dachtransept (A 1) des 15. oder 16. Jh.; im Inneren Fresken des 16. Jh. — Vielleicht Katholikon eines ehemaligen Kl.
Lykabēttos Place , steiler Bergkegel (Höhe 275 m), nö. des alten Mauerrings von → Athēnai, etwa 1,5 km vom Rizokastron Hist.: Die antike Bezeicimung in frühbyz. Zeit noch bekannt; vielleicht schon in byz. Zeit der von einer gleichnamigen Kirche übertragene Name H. Geōrgios geläufig, doch ist eine Gleichsetzung mit dem monasterium St. Georgius des Papstschreibens von 1209 nicht nachweisbar. Mon.: Auf dem sw. Gipfel unter neuzeitlichem Kellion u. ebenfalls neuzeitlicher Kapelle H. Geōrgios Reste älterer Anlagen u. Grabinschriften, die eine Bebauung über die gesamte byz. Zeit wahrscheinlich machen.— Am Südwestfuß der etwa 500 m3 fassende Wasserbehälter der Hadrianischen Wasserleitung (→ Athēnai); etwa 150 m w. Reste der nach der Grabinschrift eines Bischofs Klēmatios-Basilika genannten Kirche (datiert 1. Hälfte 5. Jh.).
Lykostomion (1) (bei Stagoi) Place , eine 285 m hohe Geländeformation sö. des Ortes Theopetra (früher Kubeltsion), 6 km sö. von Stagoi Hist.: In spätbyz. Zeit hier bedeutende Salzgewinnung, da sowohl das → Lykusada-Kl. als auch das → Zablantia-Kl. sich urkundllich Rechte auf die Salzgewinnung in Lykostomion, bzw. die damit verbundenen Einkünfte, bestätigen oder erweitern ließen. Lykostomion auch aus der Vita des H. Athanasios Meteōritēs bekannt. Mon.: —
Lykostomion (2) (Tempē-Tal) Place , am Nordabfall des Kissabos (Ossa) zum Tempē-Tal, im Bereich des sog. Kastron tēs Hōraias Hist.: An der engsten Stelle des Tempē-Tals bei der röm. Straßenstation Stenae in früh-byz. Zeit wohl das Bistum των Θετταλικών (Θεσσαλικών) σάλτων (σάλτων) anzusetzen (Suffragan von → Larisa), dessen Bischof Perrebios in den Akten des Konzils von Ephesos 431 begegnet; der Plural Θεσσαλικοί σάλτοι aufgelöst bei Hieroklēs zu Σαλτοβουραμίσιον (Σάλτος Βουραμήσιος) η. Σαλτοσιόβιος (Σάλτος Ίόβιος). Die Hieroklēs-Liste später in der Ikonoklastennotiz (Σαλτουβόργης 11. Σαλτουμηόνης) u. bei Kōnstantinos Porph. (Βουραμίνσιος u. σάλτος Ί[ωανν]ούβιος) ausgeschrieben. Die beiden Namen wohl daher zu erklären, daß es sich um zwei dicht übereinander liegende Siedlungen handelte, die vielleicht bei der Slaweninvasion zugrundegingen. Das Bistum begegnet erst wieder in einer Notitia des frühen 13. Jh., u. zwar in der neuen Namensform Lykostomion, welche ab dem 11. Jh. auftaucht u. auch als Name für den Pēneios u. das → Tempē-Tal im besonderen Verwendung fand. In einer türkenzeitlichen Notitia mit dem nahe gelegenen Palatmōn vereinigt. Die zu Makedonien gehörige Festung Palatmōn, welche in ihrem Kern aus der Zeit der Frankokratie stammt, entlastete etwa seit dem 12. Jh. die Festung Lykostomion; außerdem hatte sie den Vorteil nicht, nur das Tempē-Tal, sondern auch den außen am Meer entlangführenden Umgehungsweg sperren zu können. Im Bericht über die Kämpfe zwischen Bohemung u. Alexios I. (Verballhornung von Lykostomion) 1325, als große Teile Thessaliens in katalan. Besitz waren, in der Hand eines Griechen. Nach dem Tod des Stephanons Gabriēlopulos 1333 Lykostomo wie → Golos u. → Kastri (1) von Iōannēs Monomachos eingenommen. Um 1340 wurde es vom Metropoliten Antōnios von Larisa besucht; 1350 unterwarf es sich dem Iōannēs Kantakuzēnos. Mon.: Unterhalb des als Kastron tēs Hōraias bezeichneten, vermutlich fränk. Wachtturms zwei Umfassungsmauern u. ein weiterer Turm festgestellt, die z. T. aus Bruchstein u. Ziegeln erbaut waren u. somit ins MA. weisen. Heute außer Resten des oberen Turms nichts mehr erhalten. Das jetzt nur mehr von Ampelakia aus zugängliche Kastron tēs Hōraias früher auch vom Tempē-Tal aus erreichbar; dieser Zugang wohl durch die Sprengarbeiten für die Anlage der modernen Autostraße vernichtet, ebenso wie die Reste des alten Lykostomion.
Lykusada Place , Dorf u. Kl., heute Loxada s. von Phanarion, am Westrand der westthess. Ebene Hist.: Bei Lykusada lag das Kl. της θεομήτορος της Έλεούσης mit dem Beinamen της Λυκουσάδος (Λευκουσιάδος), das im ausgehenden 13. u. 14. Jh. oft in Urkunden erwähnt wird. Auf Ansuchen der Stifterin, der Nonne Hypomonē, Witwe des verstorbenen Sebastokratōrs Johannes Dukas Komnēnos, wurde dem Kl. 1289 sein Besitz von Andronikos II. bestätigt; demnach hatte das Kl. Besitzungen in fast ganz Thessalien, so neben dem Dorf Lykusada selbst solche in der Gegend von → Halmyros, im „Thema“ → Bunaina, am → Ezeros-See u. in der Umgebung von Trikala. In einem zwischen 1331 u. 1341 unter Kaiser Andronikos III. ausgestellten Chrysobull wurden dem Kl. zusätzliche Besitzungen bestätigt. Ein weiteres, in mehreren Fragmenten erhaltenes u. um 1336 abgefaßtes Chrysobull des Andronikos III., welchem durch den Kopisten offensichtlich Teile eines Chrysobulls des Johannes Orsini von Epirus hinzugefügt wurden, nennt zusätzlich noch das Muttergottes-Kl. bei Arta (vielleicht Katō Panagia ?). 1342 das Kl. selbst in der Gewalt der Archonten von → Phanarion. Unter Stephan Dušan 1348 eine weitere Bestätigung des Klosterbesitzes u. neuerliche Vermehrung desselben; unter anderem erhöhter Salzbezug aus den Salinen von → Lykostomion (1) zugesichert. Bestätigung als Stauropeg-Kl. durch Patriarch Philotheos (1354—1355 u. 1364—1376) u. 1383 durch Patriarch Neilos; gleichzeitig der Abt Euthymios als αρχιμανδρίτης καί πρωτοσύγκελλος των περί την Βλαχίαν μοναστηρίων eingesetzt. An der 1382 in → Zablantia abgehaltenen Synode nahm auch der abt des Lykusada-Kl. teil. Als Metochien in den Urkunden genannt: H. Andreas, H. Basileios, H. Dēmētrios bei → Bunaina, H. Geōrgios Tristenikos, , H. Geōrgios, , H. Geōrgios (mit Fischteich Peristera), → Kerasea, Limuresē, H. Nikolaos Mesonēsin, Slibna, Sōtēr Christos Spirlētus, Sōtēr Christos Zōodotos bei Trikala, Panagia bei Arta, Archistratēgoi in → Magula, Theotokos → Raxa, Theotokos bei Trikala, als Dörfer: Batusianē, Gorianē bei Domokos → Kalogēriana, Lasda bei Phanarion (heute nicht mehr existentes Dorf 1,5 km s. von Loxada), Lebachē oder Lebachoi bei Phyrsala (= Pharsalos ? → Belechatuïa), → Magula bei → Halmyros; als sonstige Toponyme: → Ezeros-See, → Goritza, Grumaradai oder Grumurades, Katharomandrē, → Kraneia, Langabitza, Libadion, Lykubianē, Lysetzu, Praktikatoi (z. T. mit Blachokatuna, Sykea), Rimu Pyrgos, Rizaban (Fischteich), Simisaratoi oder Simisartoi, Skortē (τοϋ Σκούρτη αύλοτοπίον), → Suitza (Mühle); → Porta Panagia. Mon.: Vom bereits am Ende des 18. Jh. verlassenden Kl. zu Beginn des 20. Jhs. nur noch niedrige Ruinen erhalten. Heute lediglich die Stelle des ehemaligen Kl. im Ort Loxada bekannt.
Lytza Place , in Thessalien, Lage unbekannt Hist.: Das in einer Notitia des 11. Jh. als Suffragan von → Larisa genannte Bistum möglicherweise bei → Episkopē (1) im Pindos zu suchen. In nachbyz. Zeit Karpenēsion Sitz des Bischofs von Litza u. Agrapha. Mon.: —
Magula Place , bei Aïdinion, 7 km n. vom heutigen Halmyros Hist.: Lokalisierung bei der Aidiniōtikē Magula genannten Stelle (nahe bei Aïdinion) n. von Halmyros sehr wahrscheinlich, da die Quellen jeweils Magula in der Umgebung von Halmyros nennen. Das Dorf Magula um 1336 durch ein Chrysobull Andronikosʼ III. dem → Lykusada-Kl. zugewiesen. 1348 Bestätigung dieser Zuweisung durch ein Chrysobull des Stephan Dušan, worin auch ein monydrion tōn Archistratēgon in Magula genannt wird. In einer Urkunde für das → Makrinitissa Kl. von 1268 Magula u. Sōtēr Christos-Kirche angeführt. Der Name slawisch. Mon.: —
Makrē, Insel Place , heute Makronēsos, Insel etwa 5 km ö. der Ostküste Attikas, gegenüber von Laurion Hist.: Am Beginn des 13. Jh. der έν τη Μάκρη άγ. Γεώργιος als Metochion des Georgsklosters έν τω Κεραμεικω (Athen) belegt; er wurde vor 1207 von Michaēl Chōniatēs dem Mönch Kornmolardos als Abt unterstellt; um 1200 öfters als Piratenschlupfwinkel belegt“6.1209 wurde das monctsterium St. Georgii de Insula der Kirche Athens als Besitz bestätigt. — Viel leicht auch 1308 Station des Patriarchen Athanasios von Alexandreia auf seiner Reise ins Exil.— Ab Mitte 13. Jh. der Name Makronēsos (isola Macronese) belegt; 1276 Bericht über Plünderung eines Handelsschiffes inter Ceam et Macrenisso;1289 wird ein Zusammen treffen venez. u. genues. Schiffe in la Vaile de Ruzini presso l‘isola de Macronissi erwähnt‚ weitere Belege in Portulanen. Mon.: Jion Kapelle (türkenzeitlich?) H. Geōrgios als Rest eines Klosters
Malesina Place , Kl., 2 km nö. des gleichnamigen Dorfes, auf der breit in den n. Golf von Euböa vorspringenden Halbinsel Aetolima Hist.: Das Kl. Malesina (= Panagia Melinitsa) wohl schon vor 1100 entstanden (→ Mon); die benachbarte Siedlung aufgrund des alban. Namens (malʼesi = Bergland) wahrscheinlich in spätbyz. Zeit durch Albaner wiederbesiedelt (eher keine Neugründung). Mon.: 300 m s. des heutigen (türkenzeitlichen) Klosters Ruine des ma. Katholikon: Kreuzkuppelkirche, Viersäulentyp, mit drei außen dreiseitigen Apsiden (nach 1204 erneuert) u. geräumigem Narthex; Zugang von W (durch Narthex) u. 5. An die Nordwand des Naos u. Narthex schräg angesetzt eine einschiffige Kapelle mit außen halbrunder Apsis; Datierung 11./12. Jh. Im Inneren stark zerstörte Fresken vom Anfang des 17. Jh. — Am nw., dem Meer zugewandten Abfall des Aetolima-Geb. Bautenreste, Mauerung aus Bruchstein, viel leicht Rest eines kleinen spätbyz. Forts (Flurname Enetika).
Mantelo Place , Kap an der Ostküste von Südeuböa, am s. Eingang der Meerenge zwischen Euböa u. Andros, etwa 3 km sw. von Kastri (2), mit vorgelagerter kleiner Insel Hist.: In griech. Portulanen, die ansonsten ma. Namen belegen (κάβο Μαντάλο), Reminiszens des antiken Geraistos in Τζεράσο; westliche Portulane Cambiamantcllo, insula Mantallo u. ä.; im 13. Jh. hier häufig Piratenüberfälle‚ vielleicht von → Kastri (2) ausgehend.
Maratha Place , kleine Insel im Golf von Petalioi, etwa 8 km s. der Insel Prementore (Styra) Hist.: Als Orientierungspunkt zwischen den Petalioi-Inseln u. Prementore in den Portulanen eine Insel namens Μαραθᾶ καί φραγκικά Φενογερόλα bzw. Malatro u. Marito Elatiti belegt. Mon.: —
Marathias Place , am Nordabhang des Karakolithos-Geb., etwa 5 km wnw. von Aidēpsos Hist.: — Mon.: Ruine einer einschiffigen, von einer Längstonne überdachten Theotokos-Kirche mit außen halbrunder Apsis; w. anschließend kreuzförmiger Dreikonchen-Narthex mit eingestürzter Kuppel; geringe Freskenreste (14. Jh. ?).
Markopulon (1) (Mesogeia) Place , in den Mesogeia, etwa 21 km sö. von Athen, 7 km w. von Porto Raphtē Hist.: Wahrscheinlich Nachfolgesiedlung des antiken Hagnus bis frühbyz. Zeit Mon.: Auf einem Felshügel s. des Ortes (Flurname Liada, Piada) spätma. Wachtturm u. Taxiarchēs-Kapelle (Mauerung unter Verwendung antiker Spolien, darunter eines Grabreliefs), kreuzförmige Kuppelkirche mit außen halbrunder Apsis u. späteren Anbauten, wahrscheinlich 15. Jh.; im Inneren gut erhaltene Fresken. — Am Fuß des Hügels weiters Kapellenruine H. Aimilianos: ursprünglich spätröm. Bad (rechteckiger Bau mit halbrunder Ostapsis, Wasserzuleitung, Zisterne), später in altchristliche Basilika verwandelt (Zubau an der Südostecke), nach ihrer Zerstörung ein etwas kleinerer einschiffiger Kirchenbau errichtet, über dem die noch kleinere heutige Ruine steht (in der Mauerung antike Spolien). — Panagia tu Barampa, 2 km n. des Ortes, kreuzförmige Kuppelkirche mit außen dreiseitiger Apsis, in der Mauerung zahlreiche antike Spolien u. Ziegelschmuck; Datierung 12.—13. Jh., Fresken 1792. — H. Triada, 2 km nö. des Ortes, als Rest eines kleinen Klosters; der zweischiffige Bau (mit zwei außen halbrunden Apsiden) wahrscheinlich frühe Türkenzeit, doch in der Mauerung u. in der Umgebung verstreut zahlreiche Spolien einer altchristlichen Basilika.
Markopulon (2) (bei Ōrōpos) Place , etwa 6 km ö. von Ōrōpos, nahe dem s. Golf von Euböa Hist.: → Ōrōpos ? Mon.: Im Ort kleine Kirche Zōodochos Pēgē, Kreuzkuppelkirche, Viersäulentyp, mit drei außen dreiseitigen Apsiden; jetzt ohne Narthex, aber mit drei Eingängen von W; in der Mauerung Spolien verbaut; im Inneren Fresken des 18. Jh.; Datierung 16.—17. Vermutlich aber Umbau einer älteren Anlage. — Etwa 3 km ö. von Markopulon H. Nikolaos, Friedhofskirche von Kalamos, dreischiffige Kirche mit Dachtransept (Γ2), außen dreiseitiger Apsis u. etwas späterem Narthex, datiert 13. Jh.; im Inneren über geringen Resten früherer Fresken gut erhaltene palaiologische.
Marmarianoi Place , Kl., bei Marmarianoi (heute Marmarinē) am Kissabos (Ossa) etwa 18 km nö. von Larisa Hist.: Der Name des Kl. wohl von den Marmorbrüchen am Mopsion Oros (→ Atrax), etwa 3 km sw. von Marmarianoi, abzuleiten. Das Patriarchatskloster immer wieder den Übergriffen des Metropoliten von Larisa ausgesetzt; daher 1318 vom Patriarchen Johannes XIII. dem Metropoliten von → Larisa u. dem Bischof des nahen → Charmaina jegliche Belästigung des Kl. untersagt. Möglicherweise identisch mit → Marmaritzion. Mon.: —
Marmaritzana Place , wahrscheinlich Siedlung im oberen Spercheios-Tal, w. von Neai Patrai, Gleichsetzung mit heutigem Marmara jedoch unwahrscheinlich Hist.: Seit Leōn VI. als einziger Suffragan von → Neai Patrai ein episkopos Marmaritzanōn belegt, der bis zur Lateinerherrschaft regelmäßig in den Notitiae aufscheint“ nach 1204 jedoch nur in griech. Listen in westlichen Quellen lediglich ein Valacensis (Lavacensis) electus als Suffragan von Neai Patrai unter Innozenz III. belegt, das Bistum aber wohl schon seit Anfang 13. Jh. nicht mehr besetzt, wie dies für die Türkenzeit nachweisbar ist (ό Νεών Πατρών . . . είχεν τον Μαρμαριτζάνων). Möglicherweise identisch mit → Marmaritzion. → Aulaki Mon.: —
Megara Place , in der gleichnamigen Ebene, am Saronischen Golf, etwa 3 km von der Küste, 35 km w. von Athen Hist.: In frühbyz. Zeit als Stadt in Achaia belegt, von den Goten geplündert doch Besiedlung dank seiner Akropolis auch während der Slaweninvasion wahrscheinlich (Erwähnung in der Vita des Nikōn Metanoeite); in mittelbyz. Zeit das Gebiet um Megara eine eigene episkepsis, bei der Aufteilung 1204 den Kreuzfahrern zugeschlagen (orium Athenarum cum pertinentia Megaron). Megara begegnet im 4.—6. Jh. als Bistum, dürfte aber aufgelassen worden sein u. wird erst wieder am Beginn der Lateinerzeit, um freilich 1222 im Zuge der Zusammenlegungen mit Athen vereinigt zu werden; in der Katalanenzeit (nachweislich ab 1351) wurde das Bistum reaktiviert (Suffragan von Athen, Magara, Magvera, Meguera u. ä.). Nach der Errichtung des Dukats von Athen verlief bei Megara (citra Macram) die Grenze mit Morea; in der Ebene von Megara (el plano de la Megara) sammelte Wilhelm II. von Achaia seine Truppen vor der Schlacht von → Karydē, die Truppen des Sebastokratōrs Iōannēs plünderten die Umgebung auf einem Streifzug; Erwähnung der de la Roche als Besitzer von la Maigre im Testament des Walther von Brienne. 1311 von den Katalanen besetzt, 1371 im Einvernehmen mit den Katalanen u. de la Roehe von Venedig, 1374 von Nerio Acciajuoli; er überließ 1390 den Venezianern el castello e la terra de la Megra, die es ihm jedoch 1394 im Rahmen des Friedens mit dem Despotat von Morea zurückgaben u. im Krieg um seine Erbschaft (u. auch später) nicht wiedergewannen. Somit im 15. Jh. wie Athen im Besitz der Acciajuoli; 1455 hier Enthauptung der Chiara Acciajuoli, der Witwe Nerios II., u. in der Folge 1456 Eroberung durch die Türken. — 1214 als Besitz des Deutschen Ordens ein hospitale S. Iacobi dc Macra Atteniensis diocesis erwähnt. Weitere Belege in Itineraren u. Portulanen (Migra, Magar u. ä). Mon.: Von der ma. Siedlung anstelle der beiden Akropolishügel mi heutigen Ortszentrum nur geringe Reste. — Außer Funden frühchristlicher Architekturteile u. Spolien Reste eines frühen Peristyl-Wohnhauses, dessen Räume im Rechteck um einen Innenhof angeordnet waren; die zahlreichen Kirchen im Bereich des Kastron wahrscheinlich zur Gänze türkenzeitlich. — Etwa 1 km nw. von Pachē, s. von Megara, auf einem Akropolishügel an der Küste (Flurname türkenzeitlich Dōdeka Ekklēsies) geringe Reste einer spätma. Burg (etwa rechteckige Anlage 150 x 80 m), durch Wiederverwendung im 2. Weltkrieg stark verfremdet 1. — In der näheren Hingebung der Stadt zahlreiche, zumeist türkenzeitliche Kirchen; noch spätbyz. sind zwei Kirchen n. von Megara (Flurname Elaiōn): H. Sōtēra (Metamorphsōis Sōtēros), Kreuzkuppelkirche (kpl. Viersäulentyp, mit jüngst eingestürztem Narthex, Kästelmauerwerk mit kufischen Ornamenten, im Inneren Fresken), datiert 13./14. Jh.; bereits am Südabhang des Nioskurē -Geb. H. Nikolaos (einfache Kreuzkuppelkirche, Viersäulentyp, ohne Narthex, außen dreiseitige Apsis, die vier Kapitelle von älterem Bau). Vielleicht noch byz. zwei Kirchen ö. von Megara (Flurname Kardatas): H. Geōrgios (einschiffig, mit Dachtransept, Typ A2) u. H. Dēmētrios (einschiffig, mit Dachtransept, Typ A3).
Melissa (am Βoibē-See) Place , Dorf am Westufer des ehemaligen → Boibē-Sees Hist.: In einem Argyrobull des Despoten Nikēphoros von 1266 als Besitz des → Makrinitissa Kl. bestätigt. Mon.: —
Melitaia Place , sö vom heutigen Melitaia, 16 km nnö. von Zētunion Hist.: Das antike Melitaia, in frühbyz. Zeit noch belegt, in byz. Zeit weiterbesiedelt, wie Funde von byz. Keramik u. fränk. Münzen vom Anfang des 13. Jh. bezeugen.
Menidi Place , am rechten Ufer des Kēphissos, etwa 13 km n. von → Athēnai Hist.: Das Dorf (casale) Menidi u. das Kl. beatus Nicolaus de Menide 1209 als Besitz der Athener Kirche bestätigt. Mon.: Erhalten eine Kirche II. Nikolaos (spätbyz. oder frühe Türkenzeit), Kreuzkuppelkirche, Viersäulentyp, ohne Narthex, mit drei außen dreiseitigen Apsiden. Drei ionische Kapitelle mit Kämpfern u. andere Reliefplastik sind Spolien eines älteren Baues; im Inneren zahlreiche Freskenreste (Ende 17. Jh. ?); starke Ähnlichkeit mit dem Katholikon des Kl. → Taxiarchai Asterē.
Mingiai Place , wahrscheinlich im Geraneia-Geb., n. von H. Theodōroi, in den sog. Megala Derbenia, wo noch Anfang des 20. Jh. ein Flurname Myiges belegt war Hist.: Auf seinem Zug gegen Konstantin XII. Palaiologos hielt Murad II. vor dem Angriff auf das Hexamilion 1446 in Mingiai (nicht → Pagai, wie DARKÓ unbegründet konjiziert). Mon.: —
Mistros Place , im Einschnitt zwischen Dirphys- u. Olympos-Geb., im Quellgebiet des Flusses Lilas, etwa 23 km nö. von Euripos, Euböa Hist.: Nahe Mistros Beginn der venez. Wasserleitung → Euripos, die von hier aus dem Flußlauf des Lilas bis → Lilanto folgte, wo sie nach NW drehte, um über Dokos die Hauptstadt zu errichten. Mon.: Knapp 0,5 km nö. von Mistros neben türkenzeitlicher Kapelle H. Anargyroi eine der Hauptquellen des Lilas; daneben rechteckiger (9,80 x 9,30 m) ma. Wachtturm, bis 6 m Höhe erhalten; eine Schießscharte je Wand im Erdgeschoß, Mauerstärke 1,45 m (Bruchstein, Ziegel, Mörtel).
Molybion Oros Place , Berg, Teil des → Oitē-Geb. oberhalb von Neai Patrai Hist.: Am Fuß des Molybion Oros lag Nea Patra (→ Neai Patrai), die Geburtsstadt des hl. Athanasios Meteōritēs. Mon.: —
Motzara, Berg Place , jetzt amtlich Athamania (früher Mutsiara), 38 km sw. von Stagoi Hist.: In Besitzbestätigungen von 1336 u. 1393 der Berg von Motzara (Monezara) als Grenze des Bistums → Stagoi genannt. Der Name slawisch. Mon.: —
Mponasa, Berg Place , Berg, heute Bunasa, 30 km nnö. von Stagoi Hist.: Erwähnt in Besitzbestätigungen für das Bistum → Stagoi von 1336 u. 1393. Mon.: —
Muntonitsa Place , am Nordabhang des Kallidromon-Geb., am Weg zum Kleisura (1)-Paß, etwa 6 km sö. von Thermopylai Hist.: Wahrscheinlich Slawensiedllung1aus dem Beginn der mittelbyz. Zeit, doch Bau der Burg u. Aufschwung des Ortes erst am Beginn des 13. Jh. mit der Errichtung der Markgrafschaft Bodoniza (Bondenica Bondonitia, Bondeniza u. ä.) aus strategischen Erwägungen; Belehnung des Markgrafen Pallavicini wahrscheinlich durch den Fürsten von Achaia, unter dessen Lehen es aufgezählt wird Das latein. Bistum → Thermopylai (Suffragan von Athen) vor 1209 von der Küste nach Bondonicia verlegt dessen Namen es im 14. Jh. annahm (bereits 1311 testierte Walther von Brienne zugunsten der esglise dc la Bondenice); 1371 (oder früher) das griech. Bistum Muntinitza dem Metropoliten von → Larisa unterstellt doch im 15. Jh. wieder bei Athen. Durch Heirat Verbindung mit der Familie dalle Carceri (Euböa); daher nach dem Sieg der Katalanen 1311 unter dem Schutz Venedigs, das Muntonitsa in seine Verträge mit Katalanen u. Türken einschloß, einzige auch weiterhin freie Baronie. Etwa 1332 Plünderung des Marquisats (Mumduniça) durch Umur Paša, dem die Markgräfin Guglielma Pallavicini huldigen mußte. Durch ihre Heirat kam Muntonitsa 1335 in den Besitz der Familie Giorgi. Seit 1394 den Türken tributpflichtig; nach der Schlacht von Ankara kurzfristige Entspannung, doch infolge andauernder Bedrohung 1408 Übersiedlung der Einwohner u. des Viehs nach Karystos, Südeuböa. 1410 Verlust des gesamten umliegenden Gebiets, 1414 nach jahrelanger Belagerung Eroberung u. Zerstörung durch die Türken; Rückgabeverhandlungen der Venezianer blieben erfolglos. — Der Hafen hatte nach P1iraterieb6erichten u. Portulanen den Namen der Stadt; die Burg hieß nachbyz. vielleicht Βριόκαστρο. Mon.: Die Anfang des 13. Jh. erbaute Festung bestand aus einem äußeren Mauerring, der das gesamte Oval des Burgberges über dem Dorf als Fluchtburg einschloß, u. einem inneren, durch eine Quermauer geteilten Maueroval; an der Quermauer der Donjon angesetzt; Außenmauer z. T. über der Stadtmauer der antiken Akropolis (vielleicht Pharygai); der Zugang erfolgte von S, wo die äußere Toranlage u. bei der inneren Reste einer Barbakane erhalten sind. Im Inneren Reste von Bauten u. Zisternen. → Kleisura (1), → Ravenica, → Thermopylai.
Muresion Place , an der Ostküste der Magnesia etwa 18 km onö. von Golos Hist.: — Mon.: Oberhalb der 2 km ö. von Muresion gelegenen kleinen Bucht Tamucharē Mauerreste aus byz. Zeit.
Myrokobon Place , heute Myrophyllon, 44 km sw. von Trikala Hist.: Genannt in einer Besitzbestätigung für das Bistum → Stagoi von 1336. Auf einer alten Karte als Merokovon eingetragen; der Name slawisch. Mon.: —
Myrrinion, Κl. Place , Kl., vielleicht im Grenzgebiet der Kirchensprengel von Theben u. Neai Patrai, im Bereich des Oitē-Geb., Lage unbekannt Hist.: Nach 1199 rügte Michaēl Chōniatēs den Bischof von Neai Patrai, Euthymios Malakēs, wegen ungerechtfertigter Absetzimg des Abtes von Myrrinion; etwa 1202 entschuldigte er sich bei Bischof Manuel von Theben für die durch Krankheit bedingte Verzögerung der Erledigung dieser Angelegenheit. — Vielleicht gleichzusetzen mit jenem Myrōn (Panagia tu Staïku), welches in der frühen Türkenzeit als Metochion von → Hos. Lukas bezeugt ist. Mon.: —
Mēlea Place , 38 km nw. von Stagoi u. etwa 7 km n. vom Metsobon-Paß Hist.: In Besitzbestätigungen von 1336 u. 1393 Mēlea als Ort an der Grenze des Bistums → Stagoi genannt. Mon.: —
Mēlina Place , etwa 30 km sö. von Golos, am Pagasitischen Golf, 2 km nö. vom Isthmos zwischen der Halbinsel Magnēsia u. der Halbinsel Trikeri Hist.: — Mon.: S. von Mēlina im Friedhof Kapelle des H. Athanasios anstelle einer frühchristlichen Kirche, von der noch zahlreiche Architekturfragmente gefunden wurden. Zwischen dieser u. dem Ort Kapelle der H. Marina, ebenfalls anstelle eines älteren Baus.
Neai Patrai Place , am Nordabhang des Oitē-Geb. zum Spercheios-Tal, 6 km ö. des nach S führenden Bistritsa-Talausganges, etwa 17 km wsw. von Zētunion Hist.: Unter dem antiken Namen Hypatē noch im 6. Jh. belegt, erhielt unter Justinian einen neuen Stadtmauerring; vermutlich bei der Slaweneinwanderung verlassen u. unter dem neuen Namen Neai Patrai später wiederbesiedelt (1. Beleg unter Phōtios), gehörte der Eparchia Thessalia an (Υπάτη, αί νῦν λεγόμεναι Νέαι Πάτραι); 1204 ging die Pertinentia Neopatron (έπίσκεψις Νεοπατρῶν) an die Peregrini. Als Bistum seit dem 4. Jh., als Mētropolis ab etwa 900 mit einem Suffragan (→ Marmaritzana) belegt, lediglich um die Mitte des 12. Jh. mit drei Suffraganen (Marmaritzana, → Bela u. Hagia), wovon jedoch ab dem 13. Jh. nur der ursprüngliche Suffragan Marmaritzana blieb, der vermutlich ab 1318 dem bedeutenderen → Zētunion weichen mußte; bekannt der Metropolit Euthymios Malakēs, Briefpartner des Michaēl Chōniates. Während der Lateinerherrschaft der archiepiscopus Neopatrensis häufig Adressat päpstlicher Schreiben bezüglich des Streites um die Kirchenbesitzungen bzw. die Immunität des Klerus. Bereits 1218 Eroberung durch Theodōros von Epirus. Nach der Schlacht von Pelagonia (1259) vorübergehend in kaiserlichem Besitz; spätestens 1264 durch Teilung des Reichs Michaēls II. von Epirus Residenz für epirotisch Thessalien unter seinem Sohn Iōannēs I.. Dieser erhob sich gegen Kaiser Michaēl VIII., daher 1270 oder 1271 erfolgloser Feldzug des Iōannes Palaiologos gegen Neai Patrai. Nach dem Tod des kinderlosen Iōannēs II. Dukas 1318 der Dukat von Neopatra (Neupatria, la Patria u. ä.) 1319 von den Katalanen besetzt, welche es erst 1391 an Nerio Acciajuoli verloren. Ab 1371 Unterstellung von Neai Patrai unter den Metropoliten von Athen κατ’ έπίδοσιν (belegt noch 1393, also bis zum Beginn der Turkokratie). 1394 Eroberung durch die Türken unter Bajezid I. → Molybion. Mon.: Geringe Reste einer dreischiffigen Basilika (drei außen halbrunde Apsiden) beim Gymnasion; hier Fund eines byz. Grabes. — In neuerer Kirche H. Nikolaos zahlreiche Spolien eines byz. Baues, darunter Stifterinschrift des Dbmbtrios Katakalōn ftir Kirche H. Sophia. Die Festung des 13. Jh. direkt s. des heutigen Ortes Hypatē auf einem steilen, etwa 200 m hohen Felsplateau (OW-Erstreckung), an dessen Fuß starke Quelle; am Gipfel Reste des Donjons (4,80 x 5,80 m) über antiker Akropolis, etwa 30 m w., am Ende des Plateaus, Reste einer runden Eckbastion; das gesamte Areal von einer Mauer umschlossen, der am flacheren Nordabhang, zur Stadt hin, eine 2. Mauer vorgelagert war; Zugang zum oberen Plateau im NO (Eckbastion u. Rampe erhalten); Mauerung: Bruchstein, Ziegelbruch u. Mörtel.
Ochthonia Place , am ö. Rand der Senke von Aulōnari, etwa 3,5 km nö. von Aulōn, Zentraleuböa Hist.: — Mon.: Auf einem zur Bucht von Kymē blickenden Vorberg des Ochthonia-Geb., etwa 2 km nö. des Ortes geringe Mauerreste einer kleinen Festung neben einer Zisterne u. einer türken zeitlichen Kapelle (Metamorphōsis Sotērōs), mit Sichtverbindung nach → Cuppa u. → Kymē. Gleichsetzung mit → Potiri falsch, mit Graspilea unbegründet.
Oitē, Geb. Place , Gebirgsstock s. des Spercheios-Tales, ö. des Bardusia-Geb., vom Kallidromon Geb. durch den Asōpos-Durchbruch getrennt Hist.: Infolge seiner Bedeutung als Festungs- u. Paßlandschaft (→ Hrakleia, → Siderokastron, → Sideroporta, → Thermopylai) war die antike Bezeichnung für das Geb. nicht nur in frühbyz. Zeit, sondern jedenfalls bis an den Beginn der Frankokratie geläufig: Bericht des Nikētas Chōniatēs über den Feldzug des Leōn Sguros nach N (Θερμοπύλας διιὼν καὶ τὴν Οἴτην ὑπερκαταβὰς εἰς Λάρισσαν ἔξεισι). → Molybion. Mon.: —
Olizōn Place , Palaiokastron im Isthmos zwischen der Halbinsel Trikeri u. der Magnēsia Hist.: Das antike Olizōn noch in frühbyz. Zeit belegt. Von hier aus zugleich der Pagasitische Golf u. der Kanal von Trikeri zu überwachen. Mon.: Am Palaiokastron genannten höchsten Hügel im Isthmos jetzt verlassene ausgedehnte Siedlung, welche auch das Gipfelplateau miteinbezog; sie wird von den Einheimischen Olizōn genannt, ist aber ihrem Baubefund nach (ausschließlich Bruchsteinpiatten für die Mauern verwendet) wohl nachbyz. Reste einer frühchristlichen Basilika des 5./6. Jh. bei Baltudi.
Opus Place , heute Flurname Kastraki s. von Kyparission u. w. von Tragana am Golfvon Atalantē Hist.: Opus war im 3. u. 4. Jh. eine bedeutende Siedlung; als Bistum auf den Konzilien von Ephesos (431) u. Chalkdōn (451)3 vertreten. Da es auch bei Steph. Byz.4u. Hieroklēs noch genannt ist, dürfte es erst in nachjustinianischer Zeit vernichtet worden sein; letzte — unsichere — Nennung ikonoklastenzeitlich. — Als Nachfolgesiedlung in spätbyz. Zeit ist wohl → Atalantē anzusehen. Mon.: —
Orchomenos Place , etwa 11 km nö. von Lebadeia, am Westufer des ehemaligen Kōpaïs-Sees Hist.: 873/874 gründete der βασιλικὸς πρωτοσπαθάριος καὶ ἐπὶ τῶν οἰκειακῶν Lēon laut Stifterinschrift das Theotokos-KI. am Ortsrand von Orchomenos (Ortsname inschriftlich noch bezeugt) an der Stelle einer altehristlichen Kirche (ebenfalls eines Klosters?) u. eines antiken Erdheiligtums. Der Platz wahrscheinlich im 14. Jh. von Albanern wieder besiedelt (spätbyz. u. türkenzeitlieher Name Slcripu von albanischem shkrep = Felsen ?). Die spätbyz. Nachfolgesiedlung von Orchomenos als Zentrum des Kōpaïs-Beckens wahrscheinlich → Lebadeia. Mon.: Als Rest des Muttergottes-Kl. am nö. Ortsausgang von Orchomenos das Katholikon erhalten, als Vorform zur Kreuzkuppelkirche eine dreischiffige Basilika mit seitlich hervorragendem Querschiff. Die drei schmalen Längsschiffe durch starke Mauern getrennt, Durchgänge lediglich im Bereich des Querschiffs u. der Eckkompartimente. Auf diesen Mauern ruht die Kuppelkonstruktion; Narthex; im 0 eine außen halbkreisförmige Apsis. Ostpartie mit besonders sorgfältiger Mauerung, mit zahlreichen altchristlichen Spolien u. drei der vier Stifterinschriften. Der Bau später oft umgebaut u. erneuert; die Spolien, ionischen Kapitelle u. die Reste altchristlicher Fußbodenmosaiken, belegen eine frühbyz. Basilika als Vorgängerin des Kl. — Im heutigen Ortszentrum von Orchomenos kleine einschiffige Dreikonchenkirche H. Sōzōn mit Kuppel u. drei außen dreiseitigen Konchen, datiert Anfang 11. Jh..
Ossa Place , 18 km nö. von Larisa Hist.: Türkenzeitlicher Name Asarhk (Benennung nach Burgresten, → Mon). Mon.: Auf einem Hügel am n. Ortsrand von Ossa, 1 km vom Flußbett entfernt, Burgrest; Außenmauer im Grundriß noch erkennbar; Durchmesser etwa 50 m.
Oxylithos Place , im hügeligen Nordteil der Senke von Aulōnari, etwa 7 km s. von Kymē, Zentraleuböa Hist.: Im Zentrum der fruchtbaren Talsenke von Aulönari, die im 14. u. 15. Jh. unter venez. Herrschaft blühte. → Aulōn. Mon.: Im Bereich des Dorfes, das in mehrere Teilsiedlungen zerfällt: kleine Privatkirche H. Nikolaos Ritzanōn mit Dachtransept (A 1) u. später angebautem Narthex, mit gut erhaltenen Fresken, inschriftlich datiert 1304. — Friedhofskirche Koimēsis Theotoku Chatzērianōn mit Dachtransept (A,), datiert Anfang 14. Jh., mit gleichzeitigen Fresken; Narthex (mit Kreiizgewölbe) später. — Einräumige Privatkirche IH. Anna, mit Tonnengewölbe (Verstärkungsbogen), 1. Hälfte 14. Jh.; Fresken im Ostteil Mitte 14. Jh., im Westteil inschriftlich datiert 1370.
Pagai Place , Siedlungslage nahe dem heutigen Katō Alepochōri am Golf von Psatha, am Westabfall des Pateras-Geb. Hist.: Die Stadt bestand in justinianischer Zeit noch; trotz Nennung in der Ikonoklastennotiz ist zu bezweifeln, daß sie die Slaweninvasion überstanden hat. In spätbyz. Zeit war der Ort jedenfalls besiedelt (→ Mon). Er ist nicht mit → Mingiai gleichzusetzen. Mon.: Nahe Alepochōri kleine Dachtranseptkirche (A1) Metamorphōsis Sōtēros, die vielleicht noch in byz. Zeit erbaut wurde.
Palaiopyrgos Place , 4 km nw. der Pēneios-Mündung Hist.: Die byz. Festung bei Palaiopyrgos Glied der Befestigungskette am Umgehungsweg des Tempē-Tales. Mon.: Im 19. Jh. noch ein Rundturm aus Bruchstein u. Mörtel n. von Palaiopyrgos (früher Nekterem) mit der Bezeichnung Palaiokastron oder Kastri erhalten.
Panagia Peribleptos, Κl. Place , Kl., etwa 1 km nö. von Politika, am n. Golf von Euböa Hist.: Das Kl. entstand im 11. oder 12. Jh., vielleicht über einer frühchristlichen Kultstätte (→ Mon); eine Stifterinschrift für ein Theotokos Peribleptos-Kl. (datiert 1186), im Museum zu Chalkis, möglicherweise von hier. Das Kl. überdauerte die fränk. Eroberung u. wird in einem päpstlichen Schreiben von 1252 (S. Maria de Peribleto in der Diözese Nigripons) erwähnt. Wahrscheinlich mit der türk. Eroberung zerstört, im 16. Jh. als Metochion des Kl. → H. Nikolaos Galatak erneuert. → Politika. Mon.: In einem vom Kandēlion-Geb. abfallenden Waldta.l Reste der Kloster-Umfassungsmauer u. das Katholikon erhalten: Kreuzkuppelkirche, Viersäulentyp (die zwei w. Säulen bei Umgestaltung während der Türkenzeit durch einen gemauerten Pfeiler u. eine antike Grabstele mit Inschrift des 2. Jh. n. Chr. ersetzt), drei außen dreiseitige Apsiden; kein Narthex; Fußbodenmosaiken (Marmorinkrustation) teilweise gut erhalten, ebenso das Templon.
Panakton Place , etwa 3 km s. von Pylē (Derbenosalesi), am Ostabhang des Pastra-Geb. Hist.: Aufgrund des Denkmalbefundes vielleicht ehemaliges Metochion des nur 4 km w. gelegenen Kl. → Hos. Meletios (→ Mon). Mon.: Im Friedhof von Panakton kleine einschiffige Kapelle H. Paraskeuē, Tonnengewölbe, Bruchsteinmauerwerk, türkenzeitlich, mit gut erhaltenem Marmortemplon des 12. Jh. aus einem wesentlich größeren Bau; dem Templon von → Hos. Meletios stilistisch verwandt.
Panasarē, Κl. Place , am Nordostabhang des Parnassos, zwischen Grabia u. Mariolata Hist.: Gründung des Zōodochos Pēgē-Kl. vielleicht schon in spätbyz. Zeit, jedenfalls Stiftungsinschrift um 1500 datiert (→ Mon). 1594 an das Prophētēs Ēlias-Kl. bei Amphissa (Salona) als Metochion verkauft. Mon.: Türkenzeitliche, stark verfallene Reste von Klostergebäuden. Das Katholikon Kreuzkuppelkirche mit auf den Längswänden ruhender Kuppelkonstruktion u. ebensolcher Kuppel über dem etwas späteren Narthex; außen fünfseitige Apsis; Mauerung z. T. Spolien von antikem Bauwerk (Quader, Bauplastik); neuzeitlicher Exonarthex. Stifterinschrift der Mönche Zōsimos, Sōphronios u. Meletios links vom Narthexeingang, mit unsicherer Datierung: 7000/1492, 7003/1495 oder — am wahrscheinlichsten — 7025/1517.
Paralimnē, See Place , abflußloser See, in einer vom Hylikē-See zum n. Golf von Euböa streichenden Senke, zwischen Ptōon- u. Messapion-Geb. Hist.: Vor der Austrocknung des → Kōpaïs-Sees Ende des 19. Jh. war die Paralimnē wesentlich kürzer (8 gegen jetzt 10 km) u. seichter als heute (Flächenbedeckung früher 9, jetzt 14,5 km2). Vielleicht die Ungrolimnē in einer Besitzurkunde des Kl. → Sagmatas. Mon.: Am Nordostende des Sees (früher in größerer Entfernung vom Ufer) auf einem antiken Akropolishügel spätbyz. Turm innerhalb der Reste einer antiken Umfassungsmauer. Der Turm (8,90>< 9,35 m) bis etwa 6 m Höhe erhalten, Mauerstärke 1,60 m; alter Einstieg (ins Obergeschoß) an der Westseite.
Parnassos, Geb. Place zwischen dem → Kēphissos-Tal u. dem Golf von Korinth, verbindet die Gebirgsstöcke → Helikōn u. Gkiōna Hist.: Neben zahlreichen Beispielen in geographischen Werken u. antiken Reminiszenzen auch spätbyz. Belege für die Geläufigkeit des Namens in dieser Zeit. Das Gebirge sperrt den Zugang zum Golf von Korinth u. läßt praktisch nur zwei Verbindungsstrecken offen: w. des Gebirgsstockes die NS-Verbindung Grabia — Salona — Krisa u. s. die OW-Verbindung Lebadeia — Arachoba — Delphoi — Krisa (oder — Distomon — Golf von Antikyra). Mon.: —
Parorion Place , an einem ö. Vorberg des Parnassos, sw. des Kēphissos-Tales Hist.: — Mon.: Sö. des Ortes fast quadratischer (7,50 x 7,90 m) Wachtturm bis über 10 m Höhe erhalten; 2. Geschoß etwas kleiner als Untergeschoß; Mauerung: Bruchstein, Ziegel; Rest eines spätbyz. Befestigungssystems entlang des → Kēphissos.
Partibento Place , Kap, etwa 3 km w. von Limnē, Nordeuböa Hist.: Belegt als Orientierungspunkt auf halber Strecke zwischen Euripos u. Kap Lithada in griech. u. westlichen Portulanen (Partivento, Spartivento). Mon.: —
Patzuna Place , in Thessalien, Lage unbekannt Hist.: Als Suffragan der Mētropolis → Larisa im 11. u. 14. Jh. belegt. Möglicherweise mit Pazima der Partitio Romaniae von 1204 oder dein 1224 in einem Brief des Papstes Honorius III. genannten monosterium Pacenasiense identisch. Mon.: —
Peiraieus Place , Hafenort u. gleichnamige Bucht, eingeschlossen von den Halbinseln Drapetsōna bzw. Peiraïkē u. Kastella (antike Aktē u. Munichia), etwa 8 km sw. von → Athēnai, am Saronischen Golf Hist.: Trotz relativer Bedeutungslosigkeit in byz. Zeit wohl durchgehend besiedelt u. als Hafen Athens im Handelsverkehr in Verwendung. 322 Flottenstützpunkt Konstantins I.; bald nach 1034 möglicherweise Plünderung durch Harald Hardrada; ansonsten historische Entwicklung wie → Athēnai. Der Name Peiraieus in byz. Zeit immer bekannt, doch zumeist in antikem Zusammenhang; die geläufigen Bezeichnungen ab 13. Jh. entweder nur portus de Satines (Sithines) bzw. πόρτο τῆς Ἀθήνας, wie auch der Saronische Golf als Athenarum mare bezeichnet wurde, oder — nach dem großen, steinernen Löwen — porto de Leo (di Lion, portum Liniae u. ä.); später auch Porto Draco (Porto Dracone) benannt. Mon.: Die ma. Siedlung wahrscheinlich auf der Halbinsel Kastella, wo Lubenau im 16. Jh. noch eine Festung mitt gewaltigen Pasteien und Streichwehren sah; jetzt nichts erhalten. — Das dem Hafen seinen ma. Namen gebende Löwenmonument mit Inschrift des 11. Jh. seit 1688 im Arsenal von Venedig. — Türkenzeitlich ein Kl. St. Spiridion belegt.
Peirasia Place , auf dem halbkugelförmigen Berg Strongylobuno s. von Blochos, 28 km osö. von Trikala Hist.: Die antike Siedlung Peirasia (älterer Name Asterion) noch in frühbyz. Zeit belegt. In byz. Zeit Glied des Festungssystems, welches den Pēneiosdurchbruch zwischen der ost- u. westthess. Ebene zu bewachen hatte. Gute Sichtverbindung mit den Kastra bei → Kortiki u. Klokotos (→ Pharkadōn). Mon.: Am s. Ortsrand von Blochos Festungshügel mit ma. Mauerresten; Hauptzugang auf der Nordseite des Berges im Zickzack, zu beiden Seiten von ma. Mauern eingefaßt. Im n. Teil der Umfassungsmauer auf dem Gipfel kleinere Bruchsteine auf größere Quader aufgesetzt.
Pentelikon, Geb. Place im NO von Athen, Hauptkamin in NW-SO-Erstreckung, bis zu 1100 in ansteigend, im 5 durch eine Senke bei H. Paraskeuē vom Hymēttos getrennt. Hist.: Die unteren Abhänge des Montepentell fruchtbar u. relativ stark bewaldet, ausreichende Wasserversorgung, daher ma. u. türkenzeitlich neben dem → Hymēttos wichtiger Klosterberg im Nahbereich von Athen (→ Mon). Mon.: → Kalisia, → Phrangokklēsia, → Spōlia Pentelēs, → Taō Pantelē, → Taxiarchēs (2). — Das heutige Pentelē-KI. wie viele andere Klosterkirchen des Pentelikon erst in der Türkenzeit gegründet; w. dieses Kl. Beginn der sog. Hadrianischen Wasserleitung, die auch in byz. Zeit die Wasserversorgung von → Athēnai sicherstellte.
Pera Place , kleine Insel in der Bucht von Peranē, vor der Südost-Küste von Salamis, Saronischer Golf Hist.: Wahrscheinlich im 6. u. 7. Jh. von Griechen aus → Salamis besiedelt, die vor den slaw. Einwanderern hier Zuflucht suchten. Mon.: Mauerreste, Siedlungsspuren u. Scherben des 6. u. 7. Jh. über die Insel verstreut.
Perbyla Place , in Thessalien, Lage unbekannt Hist.: Unter Justinian erneuerte Festung in Thessalien. Mon.: —
Peristerai Place , am rechten Ufer des Kēphissos, etwa 5 km nw. von Athēnai Hist.: 1209 päpstliche Besitzbestätigung über das casale Leperistere für die Kirche von → Athēnai; der Name wahrscheinlich vom Besitzernamen herzuleiten. Mon.: Die erhaltenen Kirchen türkenzeitlich.
Petalioi, lnseln Place , Inselgruppe im s. Golf von Euböa, der Bucht von Marmari vorgelagert Hist.: Anfang des 12. Jh. bei Saewulf erwähnt; die unbewohnte Inselgruppe galt im Vertrag von 1202 als Südgrenze des Bereichs, in dem Venedig totum comerclum maris verblieb Nordgrenze: Kap → Lithada); die Inseln auch in Portulanen genannt (Pataline, Patelline u. ä.). Die häufige Erwähnung von Piratenüberfällen nahe den Lepantalee (Pantalanea, Pantatenae u. ä.) im 13. u. 14. Jh. legt die Vermutung nahe, daß sie als Piratenunterschlupf dienten. Mon.: —
Petra (1) (Boibē-See) Place , 32 km osö. von Larisa an der Nordwestspitze eines kleinen Gebirgsmassives, welches einen Teil des Westufers des ehemaligen → Boibē-Sees bildete Hist.: 1276 die Hälfte des Gebietes von Petra dem → Makrinitissa-Kl. zugewiesen, darunter auch Armenonēsin. Dieses vermutlich mit einem spitzen Hügel etwa 500 m s. des Petra-Massives gleichzusetzen, der ehemals eine Insel im Boibē-See war. In der Bezeichnung Armenonēsin vielleicht der Name des antiken Armenion tradiert, welches an der Südwestecke des Petra-Massives liegt u. in mittelbyz. Zeit noch genannt wird. Die andere Hälfte des Gebietes erhielt das Theotokos-Kl. bei Petra. Mon.: Bei Petra Ruinen einer byz. Kirche auf antiken Fundamenten gefunden‚ möglicherweise die Reste des oben genannten Theotokos-Kl.
Petra (2) (Magnēsia) Place , ma. Name der Halbinsel Magnēsia Hist.: Die in der Partitio Romaniae 1204 erwälmte pertinentia Petrion oder. Petriorum (ἐπίσζεψις Πετρίων) am ehesten auf der Magnsia zu suchen, welche im MA. Petra genannt wurde. Mon.: —
Petrakē, Κl. Place , Kl. (tōn Asōmatōn Taxiarchōn) in Ampelokēpoi (ursprünglich Vorort, jetzt Stadtteil von Athen), Iasiu-Straße Hist.: Belegbar erst in nachbyz. Zeit als Stauropeg-Kl.; der Beiname (nach dem Erneuerer Parthenios Petrakēs) seit 1673 nachweisbar. Vorher trug es den Beinamen tu Kukupulē u. gehörte als Metochion dem Kl. → H. Iōannēs Karea (am Hymēttos) an. Mon.: Erhalten das Katholikon, eine Kreuzkuppelkirche vom kpl. Viersäulentyp mit drei außen halbkreisförmigen Apsiden, datiert in das 10. Jh.; Eso- u. Exonarthex wurden später ausgebaut u. gehören in ihrer jetzigen Form der Türkenzeit an.
Petrinon Place , am Ostrand der westthess. Ebene, 34 km osö. von Trikala Hist.: Befestigte byz. Siedlung (anstelle des antiken Phakion ?) Mon.: Sö. von Petrinon Reste von Säulen u. einer nachantiken Mauer gefunden; heute nichts mehr erhalten.
Petromagula (Κōpaïs-See) Place , am Nordufer des ehemaligen Kōpaïs-Sees, etwa 5 km nö. vom Orchomenos Hist.: — Mon.: Am ö. Ortsrand auf einem Hügel quadratischer Wachtturm; Mauerung: Bruchstein, an den Ecken kleine Quadern; vielleicht Teil d. spätbyz. Befestigungssystems entlang des → Kēphissos u. der → Kōpaïs-Ufer.
Phanarion Place , 16 km s. von Trikala auf dem letzten Gipfel des zwischen Gomphoi u. Mētropolis vorspringenden Hügelzuges, in weithin sichtbarer Lage Hist.: Die byz. Siedlung u. Burg anstelle des antiken Ithōmē, das in frühbyz. Zeit noch belegt ist. 1304 wurde Fanary (Fenary) von Anna Palaiologina, Witwe des Despoten Nikēphoros I. von Epirus, okkupiert. 1333 kam es zusammen mit → Stagoi, → Trikala, → Damasis u. → Elassōn nach dem Tod des thess. Machthabers Stephanos Gabriēlopulos vertraglich an Johannes Orsini von Epirus, der es befestigte In einer Besitzbestätigung für das → Lykusada-Kl. um 1336 das Gebiet von Phanarion als Thema bezeichnet. Den Archonten von Phanarion wurde 1342 von Michaēl Gabriēopulos zugesichert, daß keine Albaner in ihrem Gebiet angesiedelt würden; im gleichen Schreiben Bestätigung der Besitztümer von Phanarion, vor allem der Klöster → Lykusada u. Megalē Porta (→ Porta Panagia). Die Archonten von Phanarion auch 1382 auf einer Lokalsynode in → Zablantia genannt. 1444 gelang Konstantin, dem Despoten von Morea, kurzfristig die Rückeroberung von Mittelgriechenland; dabei in Phanarion ein Archōn eingesetzt. Als Bistum (Suffragan von Larisa) erst 1382 u. 1388 zusammen mit → Kappua u. nach der Eroberung Thessaliens durch die Türken auch separat bzw. als Erzbistum zu belegen. Mon.: Gut erhaltene Burgruine; die Anlage besteht aus einem Mauerring im Geländeverlauf mit fünf viereckigen Türmen; zusätzlich besonders starker quadratischer Turm zur Deckung des Einganges an der Westseite. Festungsplateau etwa kreisförmig u. 100 m im Durchmesser. Im Inneren Reste einer Zisterne u. eines von einer Längstonne überdachten Gebäudes (Mannschaftsraum). Alle Mauern aus nicht sehr sorgfältig behauenen Steinen mit Mörtel u. Ziegelbruch. Die einfache u. ans Gelände angepaßte Anlage wohl als rein byz. Festung anzusehen.
Pharakla Place , n. des Flusses Nöleus, etwa 8 km w. von Mandngo, Nordeuböa Hist.: Wie der Turm von → Tsuka zur Bewachung des Paßweges von Mandugo nach Limnē Mon.: Etwa 0,5 km s. des Ortes quadratischer Wachtturm (Seitenlänge 6 m; bis zu 4 m Höhe erhalten).
Pharkadōn Place , ö. oberhalb des heutigen Klokotos, etwa 20 km ö. von Trikala, nahe der Straße von Trikala nach Larisa Hist.: Das antike Pharkadön in frühbyz. Zeit noch belegt. Die byz. Festung diente zusammen mit den Kastra bei Blochos (→ Peirasia), → Kortiki u. Grizanon (→ Tzibiskos) zur Sperre des Pneiosdurchbruches zwischen ost- u. westthess. Ebene. Mon.: Zwischen den beiden antiken Stadthügeln Reste zweier Kirchen (H. Sophia u. Panagia) festgestellt. Das byz. Kastron lag auf dem westlichen der beiden antiken Stadthügel. Erhalten am Westabhang ein ma. Bau aus Bruchstein, Mörtel u. wenig Ziegeln, am Gipfel quadratische Öffnung (Zisterne unter ehemaligem Donjon) u. s. davon Reste eines ma. quadratischen Turmes.
Pharsalos Place , beim heutigen Pharsala, an einer verkehrsgeographisch wichtigen Stelle, wo Straßen aus der westthess. Ebene u. vorn Pagasitischen Golf in die alte Hauptstraße Larisa — Lamia — Athen einmünden. Hist.: Das byz. Pharsalos anstelle der antiken Polis Pharsalos (Nachfolgesiedlung von Phthia; in byz. Zeit die Namen Phthia u. Pharsalos für ein u. dieselbe Siedlung gebraucht). Die in justinianischer Zeit neu befestigte Stadt bei Hierokls, dem Konstantin Porphyrogenntos folgt, unter den Städten der Eparchia Thessalia genannt. Pharsalos als Bistum (Suffragan von Larisa) erstmals auf dem Konzil von Ephesos 431 belegt: Περρεβίου Φαρμάλου (sic!). Ab Mitte 10. Jh. Pharsalos in den Notitiae zumeist als Erzbistum geführt, unter Andronikos II. Mētropolis, 1371 Suffragan von Larisa. Auf einem Siegel aus dem 11./12. Jh. das Bistum mit dem alten Namen Phthia benannt. In nachbyz. Zeit mit → Phanarion zur Mētropolis Phanariophersalōn zusammengelegt. 998 zog Nikēphoros Uranos über τὸ τῆς Φαρσαλίας πεδίον gegen den bulgarischen Zaren Samul, der bis in die Peloponnes vorgedrungen war. Im Strategikon des Kekaumenos erscheint Pharsala auf dem Weg von Larisa zum → Plērēs, einem Fluß, der das Gebiet der Blachoi (gemeint sein kann nur die westthess. Ebene) zweiteilt. Im Privileg Alexiosʼ III. für die Venezianer 1198 die Episkepsis Fersalon (Episcepsis Pharsalorum) genannt; die Partitio Romaniae 1204 rechnet Fersala zur Pertinentia Imperatricis. 1208 Ferchika (= Pharsalos) von Papst Innozenz III. unter Hinweis darauf, daß es schon früher Sitz eines Erzbischofs war, dem in → Larisa schwer bedrängten Erzbischof als Ersatzresidenz zugewiesen. Als 1209 Kaiser Heinrich Larisa besetzte, wandten sich die aufständischen Lombarden nach le Flagre (= Pharsalos ?). Um 1241 Pharsalos von Manuēl von Thessalonikē eingenommen. In Ferssela (= Pharsalos?) wurde 1245 Gottfried II. Villehardouin angeblich vom latein. Kaiser zum Fürsten von Achaia gekrönt. 1278 wurde das kaiserlich byz. Heer bei Pharsalos von Johannes 1. von → Neai Patrai geschlagen. 1325 — 1327 Ferselle, Ferxela kurzfristig in katalan. Besitz (→ Domokos, → Gardikia hetera, → Halmyros). 1393 mit dem übrigen Thessalien von den Türken erobert; damals Stephan, Sohn des Syrneōn Uroš, seigneur de Pharsalos et de Domocos. In der Türkenzeit Pharsalos wegen seiner Lage an einer Straßengabelung Çatalca (türk. atal = Gabel) genannt. Mon.: Die ma. Siedlung deckt sich im großen u. ganzen mit der auf zwei tafelförmigen Felshügeln (bis 348 in hoch) gelegenen antiken Stadt; antike Stadtmauern zumeist ma. überbaut. Inder Senke zwischen den beiden Biirgbergen auf der Südseite ein großes byz. Gebäude (Wachtturm ?)
Philagra Place , Burg u. Kap an der Nordostküste von Südeuböa, bei Giannitsi, etwa 17 km n. von Karystos Hist.: Alfonso Fadrique mußte sich 1321 als Besitzer von Südeuböa in einem Vertrag zwischen Venedig u. den Katalanen bereit erklären, die muralia Fillagre zu schleifen u. dort keine Burg mehr zu bauen (Vertragserneuerung 1331), was offenbar auch durchgeführt wurde (→ Mon). Der dem Flurnamen Philagra zugehörige Burgname ist wahrscheinlich Anemopylai (Termopile, Metropille), die Festung, von der aus Licario unter Michaēl VIII. anfangs die euböischen Dreiherren bekämpfte; Anemopylai jedenfalls nicht die Burg von Karystos. Mon.: Auf dem etwa 400 m vom Meer aufragenden Kap Philagra, welches durch einen tiefen Taleinschnitt vom s. gelegenen Giannitsi getrennt ist, bei einer neuzeitlichen Kirche neben antiken Besiedlungsspuren viel ma. Bauschutt u. geringe Reste von Festungsmauerzügen; Sicht bis Kap Ochthonia, Skyros u. Kap Kaphēreus (Xylophagos); im 19. Jh. in der Hafenbucht von Philagra noch zwei Wachtttirme erhalten.
Philagrion Oros Place , Berg in Böotien, vielleicht ein Vorberg des Kithairōn, Lage unbekannt Hist.: Etwa 1081 verließ Hos. Meletios das von ihm gegründete Kl. → 1. Geōrgios (4) „bei Theben“ u. hielt sich kurz auf dem Berg Philagrion auf, bevor er im nachmaligen Kl. → Hos. Meletios Zuflucht suchte. Mon.: —
Philia Place , in der westthess. Ebene, 16 km sö. von Karditsa Hist.: — Mon.: Auf einer Anhöhe n. von Philia Reste einer dreischiffigen frühchristlichen Basilika aus dem 5. Jh. anstelle eines antiken Athēnē-Heiligtums.
Phrakellan Place , in Thessalien, Lage unbekannt Hist.: Unter Justinian erneuerte Festung in Thessalien. Mon.: —
Phrangokklēsia Place , am Südwestabfall des → Pentelikon, etwa 3 km nw. von Taō Pentelē, Flurname Bagiati Hist.: Vielleicht nach 1204 Kl. eines latein. Ordens Mon.: Ruine einer Kreuzkuppelkirche mit drei außen halbrunden Apsiden u. Narthex, wobei die Kuppel auf zwei freistehenden u. zwei aus der w. Naoswand hervorragenden rechteckigen Pfeilern ruht, datiert 14./15. Jh..
Phteleon Place , auf einem ins Meer vorspringenden Bergkegel, am Nordrand der Bucht von Pteleos, etwa 3 km sö. des heutigen Pteleos Hist.: Frühbyz. Besiedlung vielleicht bei Achilleion, im SW der Bucht von Pteleos. Sonst erst als Siedlung ab dem 12. Jh. belegt: Um 1192 Erwähnung des οῗνος Πτελεατικός als Handelsware für Kpl. (der Wein von Fitileo auch bis ins 15. Jh. bekannt). Nach 1204 zu nächst fränk., 1218 durch Theodöros 1. dein epirotischen Reich einverleibt u. seit 1259 wieder zum byz. Reich gehörig, doch wohl meist an die eigenständige Politik von → Neai Patrai gebunden. Anläßlich der Besetzung des Gebiets von Neai Patrai durch die Katalanen (1319) 1322 Übernahme des castrum Phtelei . . . cum sua contrata vocate Nicopolita durch die Venezianer mit byz. Zustimmung (Veneti habent unum castrum juxta marc in Blachia, nomine Fetenli, quod de bona voluntate et sua licentia reliquit eis imperator Graecorurn) u. auf Wunsch der Einwohner (. . . illi de castro . . . se dederint). Sie verwalteten die Stadt durch einen Rektor u. (ab 1340) einen Kastellan, meist in Euböa ansässige Venezianer, die ab 1416 dem Regimen Nigropontis in allen Belangen unterstanden, u. konnten sie samt der engeren Umgebung trotz der Isolierung bis ins 15. Jh. halten, wobei sie in Verträgen mit den Türken jeweils ausdrücklich mit einbezogen wurde (Namensvarianten Fitileum, Phitileo, Phytileum, Lofiteleo u. ä.); 1350 Plünderung durch Katalanen u. Albaner. 1470 nach der Eroberung von Euripos den Türken übergeben, wobei die Einwohner nach Kpl. deportiert wurden. — Für 1365 bei Phteleon τρία πατριαρχικὰ μονύδρια belegt, die einem Mönch Lukas anvertraut wurden; von ihnen eines vielleicht mit → H. Geōrgios (3) auf dem gleichnamigen Kap zu identifizieren. — Weiters besaßen am Anfang des 13. Jh. (Beleg 1213) die Johanniter eine domus dc Phitalea. — Weitere Belege in Portulanen (Fetelei, Fedalexe), Berichten über Piraterie u. über eine Landung der Flotte des Umur Paša um 1339/40 (Bucht von Qoç = Tragobuni). Mon.: In Achilleion Mosaikfußboden u. zwei frühchristliche Kapitelle gefunden. — Die ma. Stadtfestung nimmt einen steilen Bergkegel am Strand sw. von Pēgadi ein; erhalten am Gipfel, auf einem künstlich erhöhten Plateau, Reste des quadratischen Donjons (bis etwa 10 m Höhe, im unteren Teil Spolien verbaut) u. einer rechteckigen Zisterne; ferner an den Abhängen des Berges, vor allem nach N, au vielen Stellen Reste von Häusern u. Spuren eines Stadtmauerringes (Tor an der Nordseite); am Sw. Fuß des Burghügels, an der Küste Wachtturm Halatopyrgos. — Am n. Ende der Bucht von Pteleos, auf einem nö. der ma. Siedlung vorspringenden Kap (Flurname Gynaikokastro) keine Befestigungsreste feststellbar; in einem Olivenhain unterhalb dieses Kaps Reste einer Marienkapelle. → H. Geōrgios (3).
Phylla Place , am ö. Rand der lelantischen Ebene, etwa 8 km osö. von Euripos, Zentraleuböa Hist.: 1279/80 eroberte Licario das Castello della Filla che guarda sopra Lilando; später geriet es in venez. Besitz. Die Burg Teil eines Verteidigungs- u. Warnsystems für die lelantische Ebene (→ Lilanto) u. Euripos, daher Sichtverbindung nach → Sykaminon bzw. → Ōrōpos am attischen Festland; vielleicht auch Basilicon im Bericht des Stefano Magno über die türk. Eroberung 1470 mit Phylla zu identifizieren; in der frühen Kartographie als Lilanto (oder Tianto) verzeichnet. Mon.: Auf einer Bergklippe nö. oberhalb von Phylla eine kleine Burg, das sog. Kastelli: Kurtinen u. Donjon relativ gut erhalten, im Inneren Ruinen weiterer Bauten u. einer Zisterne. Am Fuß des Burgberges auf einem Felsen türkenzeitliche Kirche Panagia Rizokastriōtissa mit Fresken des 17. Jh.
Phylē Place , antike Grenzbefestigung im Parns-Geb., oberhalb von Chasia, nw. von Athen Hist.: Falls die Identifizierung des 1209 im Rahmen der Besitzbestätigung für das Athener Bistum genannten casale Felin mit Phylē richtig ist, muß man nahe der antiken Akropolis eine ma. Siedlung annehmen, die gleichzeitig mit → Chasia bestanden hat; türkenzeitlich nur als Burgruine Bigla-Castro belegt. Mon.: Etwa 1 km Sw. der modernen u. unmittelbar neben der alten Paßstraße Akropolis mit Blick auf Athen; erhalten der antike Mauerring in Geländeanpassung um ein nach W steil abfallendes Plateau, mit geringfügigen ma. Ausbesserungen in der Nordostmauer (Ziegel, Mörtel); Tore im O u. SW.
Pikermē Place , an der Straße Athen — Raphēna Hist.: Der Name mit dem byz. Titel ἐπικέρνης in Verbindung zu bringen, woraus auf ma. Besiedlung geschlossen werden darf. Mon.: 2,5 km Sw. von Pikermē (Flurname Skemphthi oder Skympti) Reste einer kleinen dreischiffigen Basilika mit zwei Narthizes u. außen haibrunder Apsis; an die Nordwand schlossen Nebenräume an, die vom linken Seitenschiff aus zugänglich waren; Funde von Marmorsäulen u. deren Basen. — Die Dachtranseptkirche Metamorphōsis Sōtēros im Friedhof von Pikermē (stark erneuert; ursprünglich teils sorgfältige Mauerung mit behauenen Quadern u. Ziegelbändern) vielleicht noch spätbyz..
Pindos, Geb. Place , Grenz-Geb. zwischen Epirus u. Thessalien, Verlauf in ssö. Richtung Hist.: Der antike Name auch in byz. Zeit zu belegen. Teile des Pindos durch Besitzbestätigung für das Bistum → Stagoi von 1336 u. 1393 bekannt; → Kormpos, → Koziakos, → Motzara, → Zygos. Mon.: —
Piperi, lnsel (n. Sporaden) Place , etwa 19 km ö. von Gymnopelagēsion (Kyra Panagia), 6,8 km2 Hist.: Belegt in griech. u. westlichen Portulanen (Piper, Pepere u. ä.); das 1753 auf der ἐρήμῳ νήσῳ καὶ ἀοικήτῳ Πεπέρι λεγομένῳ erneuerte Kl. der Zōodochos Pēgē wahrscheinlich in byz. Zeit gegründet. Mon.: Reste eines Kl..
Pissōnas Place , Dorf in den sw. Ausläufern des Dirphys-Geb., etwa 13 km nö. von Chalkis, Zentraleuböa Hist.: — Mon.: Im Ort quadratischer fränk. Wachtturm; neben der Kapelle H. Geōrgios Fund eines rechteckigen Fußbodenmosaiks (5,60 x 4,15 m), laut Inschrift Anbau eines größeren Gebäudes.
Plagion Kakon Place , die durch den östlichsten Ausläufer der Geraneia-Berge gebildete Steilküste am Saronischen Golf, w. von Megara Hist.: Pseudo-Sphrantzēs erwähnt 1415 τὴν τραχεῖαν ὁδὸν τὴν λεγομένην Πλάγιον Κακόν im Zusammenhang mit der Befestigung des Isthmos von Korinth. Die Straße war wegen ihrer Unwirtlichkeit u. der Raubüberfälle bereits in der Antike gefürchtet. Mon.: —
Plataiai Place , am Nordabhang des Kithairōn, 13 km s. von Thēbai Hist.: Frühbyz. als Siedlung gesichert, noch unter Justinian Erneuermg der verfallenen Stadtmauern; dürfte aber in der Slaweninvasion untergegangen sein, da spätere Nennungen nur klassische Reminiszenzen oder übernahmen aus älteren Schriften. Als Landschaftsname jedoch offenbar über die gesamte byz. Zeit erhalten, daher im 14. Jh. (Platea) u. 15. Jh. (ἡ Πλαταία χώρα, ἡ Πλαταϊίς) belegt. Ab dem 4. Jh. christliche Inschriften im 4. u. 5. Jh. ist Plataiai auch auf Konzilien vertreten (Serdica 342/310, Räubersynode Ephesos 449, Chalkēdōn 451), war also in frühbyz. Zeit auch Bistum. Wohl nicht wieder Bistum (Πλάτανα) unter Manuēl. (als Suffragan von → Thēbai) In frühbyz. Zeit vielleicht auch Judengemeinde. Mon.: Die justinianische Stadtmauer mit Wehranlagen (fast zur Gänze aus älterem Baumaterial, vor allem behauenen Quadern) noch über weite Strecken nachweisbar. Innerhalb des Grabungsfeldes im 19. Jh. noch Reste einer byz. Kirche die inzwischen vernichtet wurden.
Platanakia Place , am Nordwestabhang des Messapion-Geb., 3 km sö. des Paralimnē-Sees Hist.: Identifizierung mit dem Suffragan von → Thēbai ὁ Πλατάνων (Mitte 12. Jh.) fraglich. Mon.: Unter neuzeitlicher Kirche II. Paraskeuē, in der frühchristliche Spolien verbaut sind, Reste einer dreischiffigen Basilika, die wahrscheinlich in der Zwischenzeit vernichtet wurden (Kirchenneubau 1970). — Nahe der Kirche große rechteckige Ruine eines Hauses, ehemaliges Metochion des → Sagmatas-Kl..
Platanistos Place , etwa 8 km ö. von Karystos, Südeuböa Hist.: 1252 wurde unter anderem ein Platonisti . . . Sancti Helyae monasterium im Besitz der Diözese Negroponte unter päpstlichen Schutz genommen, 1255 das Kl. Sancti Helyae de Platanisco vom Zehnten befreit; Identität mit dem heutigen Platanistos wahrscheinlich. Mon.: —
Plērēs, westthess. Fluß Place Hist.: Der im Zusammenhang mit → Pharsalos erwähnte Fluß ist der antike Pamisos. Mehrere Quellarme, die aus dem Pindos sw. von Gomphoi u. Phanarion kommen, vereinigen sich in der westthess. Ebene n. von Karditsa u. münden n. von Kortiki in den → Pēneios. Mon.: —
Politika (Euböa) Place , etwa 3 km von der seichten gleichnamigen Bucht entfernt, 9 km von Psachna, am n. Golf von Euböa Hist.: In spätbyz. Zeit Besiedlung gesichert (→ Mon). Ort vielleicht in Zusammenhang mit dem nahegelegenen Kl. → Panagia Peribleptos zu sehen; die Erwähnung eines Kl. S. Lucas de Politika wohl Verwechslung mit → H. Lukas bei Aliberi. Mon.: Im Ortszentrum spätbyz. Wachtturm, quadratisch (etwa 6 x 6 m), viergeschossig, Eingang im 2. Geschoß (Südwestseite), als Teil eines Sicherungsgürtels von Burgen u. Türmen um Negroponte.
Polystylo Place , Hafenort an der attischen Küste, Lage unbekannt Hist.: 1209 ein casale Lopolistile als Besitz der Athener Kirche genannt, 1278 ein Hafen Pellestello (ad portum Pellestello) im Zusammenhang mit Athen erwähnt; vielleicht mit → Kolōnai gleichzusetzen, das freilich 1209 (de Columpnis) gesondert aufgeführt wird, doch kommen auch andere Hafenbuchten im Saronischen Golf in Frage (Eleusis, Peiraieus?). Mon.: —
Pontiko Place , kleine Insel vor Kap Artemision an der Nordspitze Nordeuböas Hist.: Belege in Portulanen u. alten Karten; dort auch das Kap → Artemision nach der Insel benannt (Pondiconese, ponta de Conisa, κάβο Κομίσος, türk. si̊ğanği̊q). Mon.: —
Porta Panagia Place , Kl., 20 km sw. von Trikala u. wenig nw. vom heutigen Pylē (früher Porta) am Nordufer des Portaïtikos Hist.: Die Porta Panagia oder Panagia ts Portas genannte Kirche liegt inmitten der spärlichen Trümmer der Vorgängersiedlung von Pylē, welche Megalai Pylai oder auch Megalē Porta genannt u. 1822 zerstört wurde. Die Namen der Kirche, des alten u. des neuen Ortes sind abzuleiten von dem mächtigen Felstor, welches hier den Eingang in den Pindos ermöglicht. Die Kirche ehemals Katholikon eines der Panagia Akatamachētos geweihten Stauropēg-Kl., das in der Türkenzeit aufgelöst wurde. Sie wurde 1283 vom Sebastokratōr Johannes I. Angelos errichtet. Die Besitzungen des Kl. unter Andronikos II. u. 1331 unter Andronikos III. bestätigt. 1340 ein Papas Portōn belegt; 1342 wurde das Kl. den Archonten von → Phanarion zugesprochen, 1382 jedoch auf einer Lokalsynode in → Zablantia dem Kl. sein Besitz wieder bestätigt. Das Dorf Megalai Pylai als Geburtsort des hl. Bēssariōn bekannt. In den Besitzbestätigungen werden genannt: 1) die Orte Argyrolimnē, → Desē, H. Kyriakē, → Lessiana, Lōpsista (mit Poros), Meleoi, → Mertzion, Peletsē, Plasēnē (genannt Drobistianē), → Phanarion; 2) die Kleinklöster (Metochien) H. Athanasios bei Phanarion, ein Dēmētrios-Kl., genannt → Pyrgētos, H. Nikolaos tēs Leukosados (→ Lykusada), Nea Monē, H. Theodōroi tu Kyru Paulu, Theotokos-Kl. im Maurobunion, Theotokos-Metochion im Kastron Phanarion, Theotokos-Kl. genannt Boxista; 3) die Kirchen: H. Anthimos, H. Geōrgios Nasku, eine Sotēr Christos-Kirche im Kastron → Trikala; 4) die Flüsse Belas u. Pyrgetos (→ Pyrgētos), 5) der Berg Maurobunion, 6) die Flurbezeichnungen: Akonitēs petra, Aramēnos, Borbora, Chlerinu topos, Raxē (→ Raxa), Slontoban. Mon.: Die Kirche steht anstelle eines antiken Heiligtums, von dem noch Säulenfragmente vor dem Exonarthex liegen. Sie wurde 1283 erbaut; dreischiffige Basilika, deren Längstonnengewölbe im Hauptschiff von einem höheren Dachtransept durchbrochen wird. Die wesentlich niedrigeren Seitenschiffe durch auf sechs Säulen ruhende Bogen mit dem Hauptschiff verbunden; das Gewölbe des Esonarthex von der höheren Längstonne durchbrochen. Nach O Abschluß durch drei außen dreiseitige Apsiden. Im Inneren noch das reliefgeschmückte Marmortemplon u. beiderseits davon Mosaiken Christi u. der Panagia erhalten. — Exonarthex: Ende des 14. Jh. hinzugefügt; quadratischer, von einer Kuppel eingedeckter Kirchenraum; die Kuppel ruht auf vier kreuzförmig angeordneten Gewölben u. vier schmalen Nischen in den Ecken; erbaut unter starker Verwendung von älteren Quadern. → Zōodochos Pēgē (1).
Porthmos Place , Hafenort, etwa 4km sö. von Aliberi, nahe dem heutigen Mylaki an der Bucht von Aliberi, Zentraleuböa Hist.: In frühbyz. Zeit besiedelte Stadt, seit dem 6. Jh. als Bistum belegt; in den Bischofslisten kontinuierlich als Suffragan von → Athēnai geführt, doch nach 787 kein Bischof mehr nachweisbar die latein. Kirche Athens kennt das Bistum nicht, doch begegnet es nach 1470 als Suffragan der neugegründeten Metropole → Euripos. Nach der Slaweneinwanderung vielleicht unbevölkert, doch ab dem 13. Jh. als Siedlung u. Lehen (ei luogo de Protimo) nachweisbar, welches 1470 nach Negroponte von den Türken erobert wurde. Mon.: Reste einer kleinen Burg sö. von Mylaki (Flurname Rizokastron) auf einer Anhöhe, etwa 0,5 km von der Küste (rechteckiger Grundriß, etwa 43 x 28 m); innerhalb der Umfassungsmauer noch Reste von Zisternen u. einem Donjon erkennbar. — Im Gelände des Kraftwerks von Aliberi an der Küste gut erhaltener viergeschossiger Wachtturm (7,70 x 7,60 m). → Aliberi.
Potamos Place , wahrscheinlich der heutige Hafen Daskaleio, etwa 7 km ö. von Keratea an der attischen Ostküste, in Übereinstimmung mit den topographischen Gegebenheiten (schluchtartiges Flußbett von etwa 3,7 km Länge mit versumpfter Mündung) u. der antiken Ortslage Potamos. Hist.: 1209 wurde der Kirche Athens der Besitz des casale Pothamo bestätigt; die Lage an der attischen Ostküste durch die Reihung nahe Taō Pentelē u. Marathōn wahrscheinlich. Vor 1278 wurde ein venez. Schiffseigentüiner aus Negroponte ad Potamum von Piraten überfallen u. ausgeraubt. Mon.: —
Potiri Place , Burg am Westabfall des Ochthonia-Geb., etwa 1,5 km sö. von Aulōn (Aulōnari), Zentraleuböa Hist.: Das castel de comun dito Potiris 1426 als Sitz des einen der beiden Gapitanei Avalone (→ Aulōn, → Cuppa) überliefert; weiters in alten Karten belegt. Mon.: → Aulōn.
Prementore Place , Insel in der Bucht von Styra, im s. Golf von Euböa Hist.: In griech. (Πρεμεντούραις) u. westlichen Portulanen (auch Promentore) ebenso wie die n. der Insel gelegene Castriso- (Castricxo-, heute Tēgani-) Bucht als guter Ankerplatz belegt. Mon.: —
Procovenico Place
Prophētēs Elias, Insel (n. Sporaden) Place
Psyttaleia, lnsel Place , Insel im Saronischen Golf, zwischen Salamis u. Peiraieus, etwa 1,5 x 0,4 km Hist.: Der antike Name der langgestreckten, schmalen u. niedrigen Insel auch in byz. Zeit noch geläufig; vielleicht mit Platea (Πλατέα ἡ ἐγγὺς τῆς Ἀθήνας νῆσος) in einer Umbenennungsliste des 15. Jh. (?) gleichzusetzen (neugriech. Name Lypsokutala belegt schon im 17. Jh. als Lipsocatalia). Mon.: —
Purion Place , an der Ostküste der Magnēsia, etwa 19 km osö. von Kanalia am Boibē-See Hist.: — Mon.: In der Nähe von Purion (Flurname Kalybi tu Panagiōtē) byz. Ruinen.
Pyrgi Place , an einem w. Ausläufer des Ochthonia-Geb., etwa 2km n. von Aulōn, Zentraleuböa Hist.: Im Zentrum der fruchtbaren Talsenke von Aulönari, die im 14. u. 15. Jh. unter venez. Herrschaft blühte. → Aulōn. Mon.: Im Ort kleine Kirche Metamorphōsis Sōtēros, mit Dachtransept (A1), im Inneren gut erhaltene Fresken, inschriftlich datiert 1309.
Pyrgos (Euböa) Place , am Nordostabfall des Maurobuni in fruchtbarem Hügelland, etwa 4 km sw. von Kymē, Zentraleuböa Hist.: Der fruchtbaren Talsenke von Aulönari zugehörig, die im 14. u. 15. Jh. unter venez. Herrschaft blühte. → Aulōn. Mon.: Am Rand des Dorfes kleine, einräumige Privatkirche II. Nikolaos mit Längstonne (ein Verstärkungsbogen), im Inneren Fresken (ältere Schicht 14. Jh., jüngere 17. Jh.).
Pyrgētos, Place , heute Pyrgetos, 1 km w. von Trikala Hist.: Ein Dēmētrios-Kl. mit dem Beinamen Pyrgētos wurde 1331 in einem Chrysobull Andronikosʼ III. dem → Porta Panagia-KJ. zugesprochen; zu suchen wohl beim heutigen Pyrgetos w. von Trikala; der zwischen Pyrgetos u. Trikala fließende Bach möglicherweise der in einer anderen Urkunde für das → Porta Panagia-Kl. genannte Fluß Pyrgetos, an welchem das Dēmētrios-Kl. liegen soll. Mon.: —
Pythion Place , 19 km nnö. von Elassōn Hist.: Das antike Pythion in frühbyz. Zeit noch belegt. Die byz. Festung bei Pythion diente — möglicherweise zusammen mit → Dolichē — zur Sperre der Straße durch den Paß von Petra. Mon.: W. vom heutigen Dorf Pythion am Hügel Hagioi Apostoloi die Ruinen des antiken u. frühbyz. Pythion, ö. vom Dorf auf einem anderen Hügel Reste eines byz. Kastron; Grundmauern eines Donjons auf dem Gipfel des Hügels u. Mönchszellen in natürlichen Höhlen des Felsens mit Wandmalereien (datiert inschriftlich 1339).
Pēlion, Geb. Place , Gebirgszug, der durch die Senke von Hagia (2) vom Kissabos (Ossa) getrennt ist u. sich bis zur Südostspitze der Halbinsel Magnēsia erstreckt. Hist.: Im MA. für das Pēlion-Geb., das in frühbyz. Zeit noch unter dem antiken Namen belegt ist, der slaw. Name → Zagora geläufig. Nach den Mönchsniederlassungen im n. Teil des Pēlion, dem heutigen Maurobuni, hieß der Pēlion (im speziellen das Maurobuni-Geb.) auch → Kellia. In spätbyz. Zeit antikisierend wieder Pēlion genannt. Mon.: —
Pēneios Place , Hauptfluß Thessaliens, entspringt in der Gegend des Metsobon-Passes, nimmt in der westthess. Ebene den → Plērēs u. → Apidanos auf, in der ostthess. Ebene den → Titarēsios u. jetzt auch den → Rebenikos (der früher in den → Boibē-See mündete), quert im → Tempē-Tal den Gebirgsriegel u. erreicht bei Homolion die Küste. Hist.: Im MA. der Pēneios in Salambrias (Salabria Solornbria) umbenannt. Johannes Tzetzēs empfand diese Umbenennung als barbarisch. Von Idrisi im 12. Jh. der Pēneios Fluß von Lycostomi genannt, nach der gleichnamigen, am Fluß gelegenen Festung → Lykostomion (2). Daneben aber der alte Name Pēneios weiter in Gebrauch. Mon.: —
Rachē Place , Burg u. Dorf in Euböa, wahrscheinlich Südeuböa, Lage unbekannt Hist.: 1360 Aufforderung an den Bailo von Negroponte, Pietro Morosini, die von ihm besetzte Festung l‘Arachi wieder auszufolgen. 1442 Vergabe des casale de Larachi an Crusino Sommaripa (seit 1440 Herr der benachbarten Insel Andros). Der Flurname Rachē in Südeuböa sehr geläufig. Mon.: —
Radobisdion Place , 6 km s. von Elassōn bei den heutigen eng nebeneinander liegenden Orten Galanobrysē u. Stephanobunon, an der Straße von Elassōn nach Larisa Hist.: Der Ort, dessen Name slaw. ist, begegnet erstmals in einer Notitia des 11. Jh.. In der Partitio Romaniae 1204 Radouisidon (Radouisdium, Ῥαδοβίσδον) angeführt. Im gefälschten Chrysobull für das Olympiōtissa-Kl. in → Elassōn 1336 die τοποθεσία τοῦ Ῥαδοσίβου erwähnt. Als Bistum (Suifragan von → Larisa) noch 1371 aus einer Patriarchatsurkunde u. später aus einer Notitia der Türkenzeit bekannt. Die Lokalisierung von Radobisdion bei Galanobrys u. Stephanobunon empfiehlt sich, da diese Orte noch im 20. Jh. Orta u. Zeïnel Radosibia hießen. Hier zweifellos die im genannten Ohrysobull erwähnte die τοποθεσία τοῦ Ῥαδοσίβου zu suchen. Offensichtlich war zum Zeitpunkt der Fälschung des Chrysobulls das Bistum Radobisdion nicht mehr bekannt (daher τοποθεσία). Mon.: Keine Denkmäler erhalten, da 1566 die Gegend von Radobisdion von einem schweren Erdbeben heimgesucht wurde.
Raphtēs Place , gute Hafenbucht u. Siedlung an der attischen Ostküste, etwa 7 km ö. von Markopulon (1) Hist.: Als beste Hafenbucht der näheren Umgebung auch in byz. Zeit benützt bzw. besiedelt; im 6. u. 7. Jh. Fluchtsiedlung (vor slaw. Einwanderern?) auf der vorgelagerten Insel Raphtēs (→ Mon). Mon.: Zwischen den Überresten der antiken Siedlungen Steiria (im n. Teil der Bucht) u. Prasiai (im sö. Teil) ma. Baureste auf der in der Mitte der Bucht gelegenen Halbinsel Punta nahe der Kapelle H. Nikolaos; die Halbinsel Punta damals an der Engstelle überdies vom Festland durch eine Mauer getrennt, von der Spuren vorhanden sind. — Auf der kegelförmigen Insel Raphtēs Leuchtturm in Form einer Kolossalstatue (wahrscheinlich kaiserzeitlich); im Südostteil der Insel Reste von Hausmauern u. Keramik (Amphoren, Schalen) des 6. u. 7. Jh. über einer antiken Anlage. Die Statue — sie trug den Namen der Insel — noch in spätbyz. Zeit Orientierungshilfe für die Seefahrt.
Rasusa Place , Kl., heute Panagia Rasoba-Kl. am Pēlion, etwa 3km nw. vom heutigen Ort Zagora Hist.: Gegründet etwa 1215 als Hēsychastrion für Iōannēs, den Pneumatikos Patēr des Kōnstantinos Maliasēnos, in der Gegend Rasusa. Von Theodosios, dem Nachfolger des Iōannēs, das Hēsychastērion dem Makrinitissa-Kl. unterstellt. Rasusa als Metochion dem → Makrinitissa-Kl. in Urkunden Michaēls VIII. u. des Patriarchen Joseph I. von 1270 u. 1272 bestätigt; weiters wurde diesem ein dem Metochion Rasusa benachbartes, verfallenes Prodromos-Kl. zugesprochen. Der Name Rasusa (Rasoba) volksetymologisch von einer dort gefundenen Ikone mit dem Bildnis der Panagia ,, ἠμφιεσμένη διὰ ῥάσου“ abgeleitet, ist aber slawisch. Mon.: Das heutige Panagia Rasoba-Kl. eine Gründung der Türkenzeit.
Ravenica Place , Flur- oder Siedlungsname s. von Zētunion, Lage unbekannt Hist.: Das in griech. Quellen nicht belegbare Ravenica begegnet zuerst im 3. Viertel des 12. Jh. bei Benjamin von Tudela (Rovinaca) als Siedlung mit einer jüd. Gemeinde (100 Familien), eine Tagesreise vor Sinon Potamu (Fluß von Zētunion ?). 1209 fand dort unter dem Vorsitz Kaiser Heinrichs im Zuge der Neuordnung des Gebietes das erste „Parlament“ von Ravenica statt, 1210 das wesentlich für das Verhältnis zur röm. Kirche bestimmende zweite „Parlament“, welches in päpstlichen Briefen u. Entscheidungen bis lange in das 13. Jh. zitiert wurde. Ein Schreiben Innozenzʼ III. vom 5.10.1211 forderte die Rückgabe des castrum de Situm (= Zētunion) super Ravenica an die Templer . — Die Angabe Benjamins ergibt eine Lokalisienmg s. von Zētunion. Der wahrscheinlich slaw. Name (etwa „Ebene“), sowie die Beschreibungen bei Innozenz III. u. bei Henri dc Valenciennes (parlemens ou val de Ravenique) ergeben eine Lokalisierung in der Mündungsebene des Spercheios, s. von Zētunion, wahrscheinlich jedoch noch nw. der Thermopylen u. nicht unbedingt an der Küste (Mōlos) ‚ aber auch nicht an der Nordküste des Malischen Golfs, etwa im Bereich von → Aulaki, welches in spätbyz. Zeit unter eigenem Namen belegbar ist. Vielleicht Nach folgesiedlung von → Skarpheia. Mon.: —
Raxa Place , 7 km nnw. von Trikala Hist.: In Raxa Theotokos-Metochion des → Lykusada-Kl., mehrfach in Urkunden aus dem 13./14. Jh. bezeugt. Die Hälfte von Raxa 1359 von Symeōn Uroš dem → Zablantia-Kl. zugesprochen. Raxē als Flur auch unter den Besitzungen des → Porta Panagia-Kl. genannt. Mon.: —
Rebenikos, Fluß Place , Fluß, jetzt Platanoreuma Hist.: Aus dem Bericht über den Kampf zwischen Alexios I. u. Bohemund um → Larisa geht hervor, daß der Rebenikos s. von Larisa floß; er ist daher mit dem Rebenikos gleichzusetzen, welcher im Hügelland von Kynoskephalai entspringt u. früher in den → Boibē-See mündete (jetzt dagegen in den → Pēneios). Das Ursprungsgebiet dieses Flusses (um die antike Stadt Skotusa, welche in frühbyz. Zeit noch belegt ist) hieß ebenfalls Rebenikos; hier wohl die 1198 im Privileg des Kaisers Alexios III. für die Venezianer genannte Episkepsis Crevennicon (episcepsis Grebenicorum, ἐπίσκεψις Γρεβενίκων) u. das in der Partitio Romaniae 1204 angeführte Reuenica zu suchen. Ein Zusammenhang mit dem makedonischen Grebena wohl auszuschließen. → Allagē. Mon.: —
Riva dʼOstria Place , Hafen, heute Bucht von Libadostro am ö. Ende des Golfs von Korinth, 13 km w. von Plataiai Hist.: Wegen verkehrsgünstiger Lage u. geringer Entfernung (22 km) für Theben vor allem in spätbyz. Zeit wichtiger Hafen nach W; erste Erwähnung (portus Hostae) um 1102, dann häufig nach 1204 (port de Rivedostre, Hostie riperia, Ostrie riparia), doch dürfte erst in katalan. Zeit eine kleine Ansiedlung hinzugekommen sein. Alle Verträge zwischen Venedig u. der katalan. Kompanie gestatteten nur in man de Rivadostria die Haltung katalan. Schiffe; weitere Nennungen in einem Brief des Antonio Acciajuoli 1423 sowie in Portulane. Mon.: Reste eines quadratischen Wachtturms (etwa 7 x 7 m) nahe der Küste im n. Teil der Bucht gegenüber dem antiken Kreusis. Die im 16. Jh. erwähnte Kirche H. Nikolaos mit Brunnen (Flurname Sarakēna) vielleicht im Mittelteil der Bucht anzunehmen, wo alte Brunnen vorhanden sind.
Rizus Place , wahrscheinlich bei Tarsanas am Ostabhang des → Kissabos (Ossa), 2 km nw. von Kap → Berliki Hist.: Das antike Rizus in frühbyz. Zeit noch belegt. Mon.: Bei Tarsanas antike u. byz. Ruinen, etwa 1 km w. von Tarsanas am n. Ufer des Paliurias Architekturfragmente einer byz. Kirche, ferner 2 km nw. die Ruine eines byz. Kl. (Palaiomonastēro) in der Flur Monopetra.
Robiai Place , am n. Golf von Euböa, etwa 9 km nw. von Limnē, Nordeuböa Hist.: Das antike Orobiai in byz. Zeit wohl aus Sicherheitsgründen von der Küste weggesiedelt. Einzige Erwähnung des Namens in einer Vita des 16. Jh.. Mon.: Im Ort spätbyz. quadratischer Wachtturm; Reste der ma. Siedlung 2,5 km nö. des Dorfes bei Paliochōri (Flurname H. Giannakos): ein von Mauerresten u. Bauschutt bedeckter Hügel, auf dessen Gipfelplateau Reste einer Kreuzkuppelkirche (Zweisäulentyp, mit außen dreiseitiger Hauptapsis u. halbrunden Seitenapsiden). — 6 km nö. des Ortes das Kl. → Metamorphōsis Sōtēros.
Sagmatas, Κl. Place , am Sagmation- (Hypaton-)Geb., einem sw. Ausläufer des Messapion-Geb., etwa 12 km nö. von Theben Hist.: Vielleicht schon im 11. Jh. Einsiedeleien (Erwähnung eines Γεωργίου τοῦ Σαγματοῦ als Mitglied einer frommen Bruderschaft 1048). Das Pantokratōr- (später Metamorphōsis Sōtēros-) Kl. in der 1. Hälfte des 12. Jh. von Hos. Klēmēns gegründet, der ursprünglich Mönch des Kl. → Hos. Meletios war, dessen Gründer Hos. Meletios (✝ 1105) er angeblich noch kannte. Hos. Klēmēns zog als Einsiedler auf den Gipfel des Sagmation-Geb. Nach seinem Tod Bau des Kl., das später (gefälschtes Chrysobull) unter anderem Ansprüche auf den See Ungrolimnē (heutige Hylikē oder → Paralimnē, nw. bzw. w. des Kl.?) erhob. Mon.: Viereckige Klostermauer, an die innen die Zellen, Ställe, Speicher, in der Südecke Trapeza u. Küche angesetzt sind; in der Westecke ragt ein etwa quadratischer Befestigungsturm aus der Baulinie hervor; ältester Bauteil Südseite, dort alter Eingang, neuer an der Ostseite. Im Inneren freistehend das Katholikon: Kreuzkuppelkirche vom Viersäulentyp mit drei außen dreiseitigen Apsiden; w. anschließend — durch drei Türen erreichbar — die gleichzeitige Lite, eine baulich vollkommene Entsprechung zum Naos; Exonarthex erst wesentlich später angebaut. Fußboden: gut erhaltene Marmorinkrustation u. Mosaiken nebeneinander, datiert 2. Hälfte 12. Jh.. — Etwa 150 m s. des Kl. Kapelle H. Nikolaos (freies Kreuz, mit Dachtransept) aus der Türkenzeit.
Salamis Place , Insel im Saronischen Golf, durch die Bucht von Eleusis von der attisch-megarischen Festlandsküste getrennt, 93,3 km2 Hist.: In frühbyz. Zeit die antiken Siedlungen wahrscheinlich bewohnt, doch kein Bistum; wahrscheinlich Entvölkerung durch slaw. Einwanderung u. vor allem arab. Piraterie in nachjustinianischer Zeit (daher Fluchtsiediung auf → Pera)‚ weshalb die Insel im 10. Jh. praktisch unbewohnt war. Weitere Nennungen von Salamis meist historische Reminiszenzen, da etwa ab mittelbyz. Zeit die bereits seit dem 4. Jh. v. Ohr. als Name für Kap Punta belegbare Bezeichnung Koluris auf die gesamte Insel übertragen wurde. Wie → Aigina wurde Culuris 1204 den Venezianern zugesprochen; Ende des 13. Jh. Bonifacio da Verona als dominator Caristi et Gardichie, Selizirij (= Culuri?) et Egue belegt, daher vermutlich nach dessen Tod (1317) in katalan. Besitz übergegangen. Da die Einwohner an die kaiserlichen Behörden in Monembasia Steuern entrichteten, 1319 Strafexpedition der Murtati dc Nigroponte, wobei 500 Personen in die Sklaverei verkauft wurden. Um 1332/33 Landung des Umur Paša mit 170 Schiffen auf Quluri: Da er dort ein griech. (?) Heer antraf, Rückzug. An dem gegen Smyrna gerichteten Unternehmen (1344) auch Schiffe von Salamis beteiligt. 1350 unter katalan. Herrschaft (insularum Egene et Cullure dominus); Entwicklung im 14. u. 15. Jh. wohl gleich der des benachbarten → Athēnai. Weitere Belege in griech. (Κούλουρη) u. westlichen (Colori) Portulanen. Mon.: Am Südostrand von Mulki/Aianteion Friedhofskirche Metamorphōsis Sōtēros, Kreuzkuppelkirche (Viersäulentyp, Säulen u. Kapitelle Spolien) mit außen dreiseitiger Apsis, kleinem Narthex u. Meiner n. Seitenkapelle. — Etwa 2 km ö. des Ortes, am Südabhang des Maurobuni-Geb., geringe, in jüngster Zeit überbaute Reste der ma. Hauptsiediung: Ruine einer Kuppelkirche H. Dēmētrios (Grundriß freies Kreuz) mit außen halbrunder Apsis, datiert 1. Hälfte 11. Jh., daran ein seitlicher Narthex Ende 13. Jh. angebaut; in der Kirchenruine Fund von sechs fränk. Münzen (nach 1250); frühchristliche Baureste u. neun Gräber um die Kirche; nö. der Kirche Grundmauern einer Festungsanlage; im neuzeitlichen Kl. Zōodochos Pēgē zahlreiche Spolien verbaut u. verstreut — In Peranē Kirche Eisodia Theotoku mit zahlreichen frühchristlichen Spolien; 300 m sö. geringe Reste einer frühchristlichen Basilika. — In Salamis frühchristliche Gräber, im NW der Stadt byz. Friedhof u. Siedlungsspuren; Kuppelkirche H. Iōannēs (Dreikonchenkirche mit außen dreiseitigen Apsiden). — Im NW der Insel, nahe dem Kl. Phanerōmenē (17. Jh.) ma. Siedlungsspuren u. spätbyz. Kirche H. Grēgorios.
Salona Place , am sö. Abhang des Gkiōna-Geb., am n. Ende einer fruchtbaren Küstenebene, etwa 10 km n. vom Golf von → Itea Hist.: Frühbyz. noch unter dem antiken Namen Amphissa der — ausgenommen bei Kōnst. Porph. — nach dem 6. Jh. nicht mehr nachweisbar ist. Herkunft des Namens Salona (vielleicht seit 10. Jh.) von ἔσω ἁλώνια eher unwahrscheinlich. 981 oder 996 belagerten Bulgaren die Stadt (vergeblich ?). Ab 1205 mit einer kurzen Unterbrechung (1210 Eroberung durch Michaēl I. von Epirus) für ein Jh. im Besitz der Familie Autremencourt, welche vermutlich die Festung baute u. zeitweise eigene Münzen prägte. Nach dem Sieg der Katalanen erhielt Roger Deslaw Lehen u. Burg la Sola‚ ab 1318 im Besitz der Familie Fadrique, welche es bis zur türk. Besetzung 1394 behielt. Im Gegenschlag konnte Salona von den Byzantinern des Despotats rückerobert werden; sie gaben es 1403 an die Johanniter ab, die nach kurzer Zeit endgültig den Türken weichen mußten. Zwar zweimal im 15. Jh. Nennung eines ἐπίσκοπος bzw. ἀρχιερεύς, doch griech. Bistum (ὁ Σόλωνος) erst türkenzeitlich nachweisbar, während ein latein. Bistum sicher im 14. Jh. bestanden hat (nachweisbar 1332—1382). Zugehöriger Hafen → Krisa. Mon.: N. über der Stadt anstelle der antiken Akropolis fränk. Festung mit doppeltem Mauerring (z. T. Verwendung von hellenistischem Material in situ) u. komplizierter Toranlage; der Donjon an höchster Stelle in der Südostecke; in der Oberburg Reste einer Kirche H. Sophia. — W. der Burg Kirche Metamorphōsis Sōtēros als Rest eines Kl., Kreuzkuppelkirche, Zweisäulentyp, mit drei außen dreiseitigen Apsiden, Narthex (mit Stiftergräbern); Kästelmauerwerk; Anfang 12. Jh.
San Marco a Cazonelis Place , an der Südspitze der Halbinsel H. Marina, am Eingang in den Südhafen von Euripos, Zentraleuböa Hist.: Am Kap San Marco (ponta de San Marcho u. ä.) — offenbar nach einer nahe gelegenen Kirche benannt — 1402 Errichtung eines Festungsturms, der ständig von Soldaten besetzt sein sollte, um die strategisch wichtige Engstelle (Einfahrt des Südhafens von — Euripos) kontrollieren zu können. Tatsächlich landete hier 1470 ein Teil der türk. Angreifer u. verschanzte sich auf der Halbinsel. — In den westlichen Portulanen hieß das Kap — nach benachbarten Olivenhainen — auch Olivero (Ulivero u. ä.). Mon.: —
Schisma Place , am Malischen Golf, Lage unbekannt Hist.: Die zwischen → Echinos u. → Skarpheia liegende Stadt durch Erdbeben u. Überschwemmungen 551 stark zerstört, wobei viele Menschen aus ganz Hellas ums Leben kamen, die zu einer Panēgyris versammelt waren. Mon.: —
Schēmatari Place , etwa 23 km ö. von Theben, 4 km nö. von Tanagra Hist.: Vielleicht byz. Nachfolgesiedlung des antiken u. frühchristlichen → Tanagra. Mon.: Nahe dem Ort Friedhofskirche H. Iōannēs (neuerdings umbenannt in II. Paraskeuē), Kreuzkuppelkirche, Vierpfeilertyp, mit außen dreiseitiger Apsis, ohne Narthex, im Inneren Freskenreste, 12. Jh., in der Mauerung u. um die Kirche herum zahlreiche Spolien; außerhalb des Friedhofs, etwa 100 m n. weitere Meine Kirche II. Paraskeuē, gleicher Typus wie H. Iōannēs (Nachahmung), die Kuppel nach Einsturz durch Holzkonstruktion ersetzt, der Nordwestpfeiler durch Holzstange. — Der ma. Wachtturm im Ort (in der Mauerung antike Spolien, darunter Inschriften verbaut) im 2. Weltkrieg zerstört.
Serquices Place , vielleicht zwischen Stagoi u. Pindos; Lage unbekannt Hist.: In einem Bericht über den Feldzug Guy II. von Athen gegen die Despoina Anna von Epirus 1304 als Station nach Stagoi (Estagus) Serquices (Serquiches) genannt, welches vielleicht mit dem in der Nähe von Stagoi gelegenen heutigen Sarakēna zu identifizieren ist. Mon.: —
Seta, Kap Place , Kap n. von Purion, an der Ostküste der Magnēsia Hist.: Das in einem griech. Portulan zwischen Kap Berliki u. Kap H. Geōrgios Sagora ge nannte Kap Seta (τὸ μοναστήρι τῆς Σέτας, Σέτα) wohl n. von Purion zu suchen, wo die Magnēsia einen leichten Knick nach NW macht. Die Nennung des Kl. von Seta läßt wohl die Identifizierung mit dem cavo di Moster zu, das in einem ital. Portulan unmittelbar vor Verliqui (Berliki) genannt ist 2 In einem anderen ital. Portulan an der dem griech. Portulan genau entsprechenden Stelle anstatt Seta Sacra angeführt. Mon.: Nö. von Purion unterhalb des Dorfes am Meer Meine H. Iōannēs-Kapelle des frühen 18. Jh., die möglicherweise anstelle eines älteren Baues steht.
Siderokastron Place , auf einem ö. Vorberg des Oitē-Geb., 3 km ö. von Kumaritsi, oberhalb des Asōpos Hist.: Wohl im 13. Jh. entstanden (→ Mon); Name vielleicht vom nahegelegenen Paß → Sideroporta herzuleiten, Lokalisierung jedenfalls hier wahrscheinlicher als in Hērakleia Trachis oder Delphoi, was auch die Angaben der Chron. Mor. erweisen (Routenbeschreibung: . . . la Gravie . . . et pasa par Siderocastro et avala la grant avalée; et vint a al riviere de la Elade, que on appelle le Lutro [→ Lutro]). 1275 als Mitgift der Helenē Angelina Komnēnē an Guilleaume II. de la Roche, fortan dem Dukat von Athen zugehörig. Bald nach 1318 (jedenfalls vor 1327) von Katalanen erobert; verblieb als selbständiges Lehen verschiedener Familien in katalan. Besitz bis nach 1382 (letzte Erwähnung), vielleicht noch bis zur türk. Eroberung der Grafschaft Salona (1394); 1367 für kurze Zeit von in Thessalien siedelnden Albanern erobert. Nach der türk. Eroberung jedenfalls als Grenzbefestigung nicht mehr sinnvoll u. daher verlassen. Mon.: Steil oberhalb des linken Asōpos-Ufers auf einem lediglich von NW her (Nea Paulianē) begehbaren, teils steil ansteigenden Felsplateau (Flurname κἀστρο τῆς Ὡριᾶς) Reste einer ausgedehnten befestigten Siedlung; Kontrolle möglich über Straßen durch das Asōpos- zum Kēphissos-Tal (im 0) sowie von Paulianē nach Dyo Buna (→ Sideroporta) u. Hypatē (im W). Das gesamte Plateau heute stark überwuchert; geringe, schlecht erkennbare Mauerreste (Bruchstein, Ziegel), darunter Teile zweier in NS-Richtung verlaufender Sperrmauern; vor dem 2. Weltkrieg noch größere Partien der Befestigungen erhalten.
Sideroporta Place , Paß am ö. Abhang des Oit&Geb., s. von Dyo Buna, etwa 4 km nw. des Siderokastron Hist.: Wilhelm II. Villehardouin zog 1259 (vor der Schlacht von Pelagonia) durch die Sideroporta in die Ebene von Neai Patrai, wo er Micha1 II. von Epirus traf (ἀπὸ τὴν Σιδερόπορτα ἐδιάβησαν ... εἰς τὴν Βλαχίαν; … et descendirent par Sideroporta et vindrent par le plain de la Patre; Porta di Ferro); Lage im Engpaß oberhalb von Dyo Buna wahrscheinlich aufgrund der Quellen, der nahen Lage der — wohl nach der Paßsperre benannten — Burg → Siderokastron u. der Befestigungen (→ Mon); hier wohl Straßenverlauf vom → Kēphissos-Tal bzw. von Salona über Grabia, Oitē u. Siderokastron nach Neai Patrai bzw. Zētunion. Mon.: Etwa 100 m s. ober Anō Dyo Buna Durchgang von nur 40 m Breite, von dessen Sperrmauer bis nach dem 1. Weltkrieg noch beiderseits am Berghang Reste erhalten (Teil der justinianisehen Befestigung der → Thermopylai ?); Mauerverlauf jetzt noch an Bruchsteinhaufen u. Sondervegetation auszunehmen.
Skantzura, Insel (n. Sporaden) Place , etwa 19 km sö. von Diadromoi (Halonnēsos), 7,7 km2 Hist.: Wahrscheinlich Κουρκούλη (Κορκόρο) der griech. u. Scanda, Scandolo u. ä. der westlichen Portulane. Obwohl es Metochion des Kl. Megistē Laura (Athōs) war, wohl nicht mit der Insel τῶν Νἐων gleichzusetzen, für die eher H. Eustratios paßt. Mon.: Knapp 2 km s. von Kap Glypha (Nordkap der Insel) Reste des ma. Metochions des Kl. Megistē Laura neben einer kleineren, türkenzeitlichen Anlage.
Skarpheia Place , wahrscheinlich heutiges Trochala, 1 km s. von Mōlos, etwa 10 km ö. der Thermopylai Hist.: Frühbyz. bedeutende Hafenstadt, 401/2 nach Korinth wichtigster Getreidespeicherplatz. Im 5. Jh. auch als Bistum (Carphia) nachweisbar (458, 459), letzter Beleg hiefür 518, falls Skarpheia tatsächlich Hauptort der Pentapolis. Die Siedlung florierte noch im 6. Jh., dürfte aber — durch das Erdbeben von 551 schwer geschädigt — an den Folgen des Slawensturms untergegangen sein; spätere Belege nur noch die Liste von Kōnstantinos Porphyrogennētos u. die Ikonoklastennotiz (Σκαπφείας). → Ravenica. Mon.: Auf einem Akropolishügel s. von Mōlos (Flurname T& Tp6Xcc?) reichliche Siedlungsspuren (Scherben u. bemalte Keramik).
Skiathos Place , Insel der n. Sporaden, zwischen der Halbinsel Magnēsia u. Skopelos, 45 km2 Hist.: In frühbyz. Zeit besiedelt1‘2,3, bis zum 6. Jh. (531) wohl eigenes Bistum (Suffragan von Larisa), doch später Skopelos angegliedert. Die Insel — wahrscheinlich bei Angriffen slaw. Stämme auf kleinen Booten, vom Pagasitischen Golf aus — im 7. Jh. geplündert u. entvölkert, so daß sie der Stratege Sisinnios um 680 seit langem unbewohnt vorfand; nach der Restaurierung der byz. Herrschaft zu Thessalia gehörig. — Wie → Skopelos u. Skyros 1207 von Geremia Ghisi erobert, dessen Familie es bis zur byz. Rückeroberung unter Licario 1276/7 besaß; in spätbyz. u. venez. Zeit als Seeräubernest genannt. Wohl gleichzeitig mit der Eroberung Thessaliens 1393 von den Türken besetzt, doch nach der Schlacht bei Ankara Rückgabe an die Byzantiner. Nach türk. Eroberung von Kpl. Auf Wunsch der Einwohner 1454 Übernahme der Insel unter venez. Obhut. In der 2. Hälfte des 15. Jh. Wiedererrichtung des Bistums, welches dann auch während der Turkokratie bestand. 1538 endgültige türk. Eroberung durch Chaireddin Barbarossa, wobei die n. Sporaden entvölkert wurden. — Häufige Nennung in griech. u. westlichen Portulanen (Shiati, Scati, Loscato u. ä.) — Ende 15. Jh. gemeinsam mit → Skopelos 1200 Einwohner, nach anderer Angabe zwei kleinere Burgen u. 15 Dörfer. Mon.: Die moderne u. antike Stadt im SO der Insel im MA. nur Hafen; auf einer kleinen Insel (heute Halbinsel) in der Hafenbucht bis vor kurzem Reste (unter anderem Basen von zwei Tortürmen) des venez. Hafenforts erhalten. — An der Nordspitze vorgelagertes Kap Kastron von der Insel ursprünglich nur über eine Zugbrücke erreichbar, mit Resten der befestigten ma. Siedlung; im Stadttor altchristliche Spolien; im Kastron Ναὸς τοῦ Χριστοῦ, einräumige Kirche mit Holzdach, rechteckig vorspringender Apsis, vielleicht noch vortürk. (Fresken 1. Hälfte 17. Jh.). — Bei der Trulos-Bucht an der Südwestküste neben anderen Siedlungsresten dreischiffige frühchristliche Basilika, mit außen halbrunder Apsis; in der Nähe Reste eines Rundturms. — Am Hafen des Kastron (Nordspitze) Kirchenruine, Rest eines Kl. Euangelismos Theotoku: Kreuzkuppelkirche (kpl. Viersäulentyp, mit außen dreiseitiger, nur wenig hervortretender Apsis), 13. Jh. — Die übrigen Klöster bereits türkenzeitlich.
Skidreus Place , in Thessalien, Lage unbekannt Hist.: Unter Justinian erneuerte Festung in Thessalien. Mon.: —
Skopelos Place , Insel der n. Sporaden, zwischen Skiathos u. Diadromoi (amtlich Halonnēsos), 96 km² Hist.: Antiker Name Peparsthos nach 6. Jh. lediglich als Reminiszenz, bei Hierokiēs u. Kōnst. Porph. (Σκέπολα, bei der Eparchia Thessalia) beide Namen. Die Insel somit administrativ Thessalien zugehörig; sie war in frühchristlicher Zeit ein eigenes Bistum (Bischof von Phrata, Oparata = Peparēthos, auf der Synode von Serdica; vielleicht noch in Nikaia 787), begegnet aber dann erst Mitte 11. Jh. wieder in einer Bischofsliste als Suffragan von → Larisa. Im 7. Jh. wahrscheinlich, wie → Skiathos, durch Slawen bzw. arab. Piraten entvölkert. Mit Zustimmung des latein. Kaisers u. über Aufforderung der Venezianer 1207 (wie → Skiathos u. Skyros) von Geremia Ghisi erobert, dessen Familie es als Lehensträger des latein. Kaisers (bzw. ab 1244 der Fürsten von Achaia) u. als venez. Staatsangehörige besaßen (fränk. Namensformen Loscopolo, Scopulo, Scopella u. ä.); 1276/7 von den Byzantinern unter Licario erobert. In der Folgezeit als Seeräubernest berüchtigt; 1307 kurzer Aufenthalt Muntaners (illa de Spoll), um 1333 Landung der Flotte Umur Paša‘s bei der ersten Unternehmung gegen Thessalien (Iskebolos). Wohl gleichzeitig mit der Eroberung Thessaliens 1393 von den Türken besetzt, doch nach der Schlacht bei Ankara 1403 Rückgabe an die Byzantiner; 1439 Verproviantierung der kaiserlichen Flotte auf der Rückkehr vom Unionskonzil 20.Nach dem Fall von Kpl. übernahmen 1454 auf Wunsch der Einwohner die Venezianer die Herrschaft; im 15. Jh. in → Skiathos u. Scupelum duo castra parva et ville XV, nach anderer Angabe 1200 Einwohner. 1538 endgültige türk. Eroberung durch Chaireddin Barbarossa, wobei die n. Sporaden entvölkert wurden. — 1239/40 u. 1247/48 Erwähnung eines Theodosios-Kl., welches vermutlich bei der türk. Eroberung vernichtet wurde (keine Erwähnung in Dapontes Verzeichnis). Mon.: Ini. Nordteil der Stadt Skopelos auf antikem Akropolishügel geringe Mauerreste des Kastron, innerhalb des Kastron alte Bischofskirehe H. Athanasios (einräumig, Tonnengewölbe, im Inneren Freskenreste). — Etwa 1 km sw. der Stadt die Episkopē: Über antikem Heiligtum u. altchristlicher Kirche (Spolienfunde) Reste einer dreischiffigen Basilika mit drei außen halbrunden Apsiden u. Narthex, erbaut 6586 (1077/8) durch Bischof Anastasios (Inschrift), wahrscheinlich 1538 zerstört; darüber kleine Kirche des 16./17. Jh., umgeben von einer zweigeschossigen rechteckigen Befestigung, an der Front oben Balkonansatz, unvollendet, wohl nach 1453 erbaut; vielleicht Sitz des venez. Rektors. — Von den zahlreichen, meist schon türkenzeitlichen Kirchen u. Klöstern (vgl. Verzeichnis von Daponte) hervorzuheben das Kl. H. Barbara, etwa 3 km ö. der Stadt: Umgeben von festungsartigem Peribolos mit innen angesetzten türkenzeitlichen Kellia das Katholikon, eine Kreuzkuppelkirche mit drei stark hervortretenden fünfseitigen Apsiden, Prothesis u. Diakonikon durch durchgehende Mauern separiert; Narthex lediglich auf Breite des Mittelschiffs; wahrscheinlich vor 1538 erbaut. — Vielleicht wurde auch die antike Akropolis Palaiokastro bei Glōssa spätbyz. wiederverwendet.
Smokobon (Lutropēgē, Südwestthessalien) Place , heute Lutropēgē, an einer Straße von Karditsa ins Spercheios-Tal, etwa 35 km ssw. von Karditsa Hist.: Der vor allem durch seine Thermalquellen 3 km wnw., bei Lutra Smokobu, bekannte Ort begegnet in einer Notitia aus dem 11. Jh. als Bistum in der verballhornten Form Ὀξυμοκόβου. Der slaw. Ortsname Smokobon (,‚Drachenort“) kommt auch sonst in Griechenland vor. Mon.: —
Smolia Place , heute Agrelia (früher Palaia Smolia), 26 km ö. von Stagoi Hist.: Smolia (χώρα Σμόλιας) in einer Besitzbestätigung von 1393 als Grenze des Bistums → Stagoi angegeben. In älteren Karten Nea u. Palaea Smolia (Smolja) eingetragen; der Name slawisch. Mon.: —
Spata Place , ö. des Hymēttos, in den Mesogeia, etwa 8 km nö. von Koropi Hist.: Wahrscheinlich, wie der alban. Ortsname zeigt, im späten 14. Jh. als Siedlungszentrum alban. Kolonisten entstanden. Mon.: Zwischen Spata u. Markopulon, etwa 3 km s. von Spata, Kreuzkuppelkirche H. Petros (Zweisäulentyp) mit außen dreiseitiger Hauptapsis u. halbkreisförmigen Seitenapsiden; die zwei Säulen u. Kapitelle Spolien; weitere Architekturteile teils in den Mauern verbaut, teils um die Kirche verstreut; Eingang von W u. von N. Datierung spätestens Anfang der Türkenzeit.
Spercheios, Fluß Place , Quellen im Tymphrēstos-Geb., ö. von Karpenēsi, Lauf in wö. Richtung im breiten Tal zwischen Agrapha u. Othrys (im N) u. Bardusia- u. Oitē-Geb. (im S), Mündung in den Malischen Golf, etwa 10 km sö. von Zētunion Hist.: Der antike Name wohl immer geläufig; Nikēphoros Uranos lagerte 997 κατὰ τὸ χεῖλος τοῦ Σπερχειοῦ, bevor er nach nächtlicher Überquerung des Flusses die auf der anderen Seite lagernden Bulgaren Samuēls besiegte. Weiters Erwähnung 1458 im Zusammenhang mit dem Zug Mehmeds II. gegen Morea. Vielleicht in spätbyz., jedenfalls in türk. Zeit Ἀγριομέλας als Flußname belegt, wenn auch nur in Umbenennungslisten. Nur in latein. Quellen begegnet nach 1204 — in Anklang an Hellas? — für das breite Tal des Spereheios (jedenfalls etwa zwischen Hypat. u. der Mündung) der Name Elade (portus Lade, la riviere dc la Elade, flumare dc la Elade‚ ähnlich 1381 Allada als alban. Siedlungsgebiet: Albaneses habitants en lo terme dc Ta Allada); türkenzeitlich dann auch Flußname (Lade, Eaylada). Im 12. Jh. auch Benennung nach Zētunion (Sinon Potamu) ? → Lutro. Mon.: Durch die stete Wanderung der Flußmündung — allein seit dem 19. Jh. um mindestens 2 km nach N — am Fluß keine Denkmäler im Zusammenhang mit dem Festungssystem der → Thermopylai erhalten.
Spēlaia Place , im Nahbereich von Lebadeia, vielleicht an einem Ausläufer des Helikōn, Lage unbekannt Hist.: 1366 wurde die Restituierung des turris et casale vocato Lespileya cum villanis suis … in territorio … Livadie an Arnaldo de Spug, einen Einwohner der Stadt (habitator Livadie) angeordnet. Mon.: —
Spēlia Pentelēs Place , (Tiefe 62 m, Breite 45 m) am Südabhang des → Pentelikon-Geb., ö. des Pentelē-Kl., Flurname Νταβέλη Hist.: Das antike Pan-Heiligtum schon in frühbyz. Zeit in einen christlichen Kultraum umgewandelt u. seither kontinuierlich in Benützung (Starke Quelle: Hagiasma) (→ Mon). Mon.: Im Inneren der Grotte in den Fels gehauene Kapelle II. Spyridōn; direkt anschließend kleine einräumige Kuppelkirche H. Nikolaos (Kuppel auf vier starken Pfeilern ruhend). An der rechten (inneren) Wand des H. Spyridōn Ritzzeichnungen u. Inschriften des 7. Jh., in beiden Kapellen Fresken des 13. Jh., z. T. datiert auf 1233/34, unter anderem Darstellung des Michaēl Chōniatēs.
Spēlies Place , im Nordteil der Senke von Aulōnari, etwa 3 km sw. von Oxylithos, Zentraleuböa Hist.: Der fruchtbaren Talsenke von Aulōnari angehörig, die im 14. u. 15. Jh. unter venez. Herrschaft blühte; der Name vielleicht mit der Eintragung Graspilea in Karten des 17. Jh. in Zusammenhang. → Aulōn. Mon.: Privatkirche Panagia Hodēgētria, mit Dachtransept (A1); im Inneren gut erhaltene Fresken, inschriftlich datiert 1311.
Stagoi Place , heute Kalampaka, am Eintritt des Pēneios-Tales in die westthess. Ebene Hist.: Das ma. Stagoi identisch mit dem antiken Aiginion es überwachte u. beherrschte die Stelle, wo die Routen aus Epirus u. Makedonien zusammentreffen u. Zugang in das Pēneios-Tal sowie nach Thessalien finden. Wann Aiginion in Stagoi umbenannt wurde, ist unsicher; erstmals begegnet der neue Name in einer Notitia aus der Zeit Leōns VI.. Unsicher auch die Ableitung aus griech. στάξ, σταγών („Tropfen“) oder slaw. staja („Stall, Gebäude“); verschiedentlich auch von εἰς τοὺς ἁγίους hergeleitet. Als Bistum bis in die Türkenzeit oft belegt, im 13. u. 14. Jh. auch in der Namensform Stamē. Um 1020 wurde Stagoi aus dem thess. Kirchenverband ausgeschieden u. an das Erzbistum Ochrid abgetreten Mitte 11. Jh. erscheint es aber schon wieder als Suffragan von → Larisa. Eine Besitzbestätigungsurkunde für die Kirche von Stagoi von 1163 zeigt, daß die Stadt damals zum Thema Serbia gehörte (In dieser Bestätigung Verweis auf zwei frühere Urkunden von Nikphoros Botaneiatēs u. Alexios I.). Weitere Besitzbestätigungen unter Andronikos III. von 1336, u. dem Patriarchen Antōnios IV. (1393). Bischof Dēmētrios von → Domenikon, der 1250 um die Rechte über zwei Klöster seiner Diözese kämpfte, wurde später nach Stagoi versetzt Mitte 14. Jh. das Bistum von einem Archōn Hieremias Chranisthlabos verwaltet. — Zur politischen Geschichte von Stagoi wenig bekannt: Nach den Bulgarenkriegen Besuch des Kaisers Basileios II. im phrurion von Stagoi. Auf dem Feldzug des Guy II. de la Roche von Athen gegen Anna von Epirus wurde auch Estagus berührt. Nach dem Tod des Stephanos Gabriēlopulos kam Stagoi 1333 gemeinsam mit → Trikala, → Phanarion, → Damasis u. → Elassōn an Johannes Orsini von Epirus. Aus der Zeit der Serbenherrschaft mehrere Gouverneure (κεφαλαί) von Stagoi bekannt: Theodōros Orphanoiōannēs, Lukas Komētopulos u. Stephanos Koresēs. → Dupianē. In den Besitzbestätigungen für das Bistum Stagoi sind genannt: 1) eine Prodromos- u. eine Barbara-Kirche in Stagoi, 2) als Metochien die Dörfer → Kobeltzion (mit Land von 1000 Modioi, γῆ μοδίων χιλίων bzw. τοπίον Χιλιόμοδον [sic]) u. Knina, weiters die Klöster der Theotokos → Dupianē, der Theotokos in → Limpochobon, der Panagia ἐν τῷ Ἀσπροποτάμω (→ Achelōos), des H. Nikolaos Knina (wohl beim oben genannten Dorf Knina) u. des H. Nikolaos Petra; ferner zur Angabe der Grenze des Bistums Stagoi 3) die Orte → Bardani, → Boïbonda, → Chaliki, Gabrobikos, → Grebenoseli, Karitza, → Kornēsia, → Kothōni, Mēlea, Melobon, → Mertzion, Musinia (Musinta), → Myrokobon, Orchobiana, → Smolia → Sthlataina, Trampuchunista, Tzērnitzobon, Xylikoi, 4) die Flüsse bzw. Bäche → Achelōos (Aspropotamos), → Delbinon, Salabria (→ Pēneios), → Susitza , 5) die Berge → Blempi (Blempon), → Kormpos (= Krompos ?), → Koziakos, → Kursebon, Leuka Orē, → Motzara (Monezara), → Mponasa, Mpukobikos (Mpokobikos), → Zygos, 6) die Flurnamen Diaracha, Hēmeroklimatos (Ἡμέρου Κλήματος), Loetron, βρύσις τοῦ Μαύρου νεροῦ (Μαυρονέρου), τὸ τῶν Χλαπῶν σύνορον. Mon.: Da Stagoi vom heutigen Kalampaka überbaut ist, keine Spuren der ma. Festung erhalten. Die jetzige Pfarrkirche Koimsis Theotoku von Kalampaka ist die Bischofskirche von Stagoi. Die Kirche des 11. oder frühen 12. Jh., die auf eine frühchristliche zurückgeht, von der noch unter anderem Ambon, Templon sowie Synthronon erhalten u. Teile eines Mosaikfußbodens aufgedeckt sind, im Kern eine dreischiffige Basilika mit höherem Mittelschiff, drei halbrunden Apsiden u. einem Narthex. Der Exonarthex, die s. angebaute — heute abgerissene — Stoa u. der Glockenturm spätere Zubauten. In der Lite (Esonarthex) auf der Nordwand inschriftlich die Besitzbestätigungen für das Bistum Stagoi von 1336 u. 1393 (siehe oben) erhalten.
Starista Place , beim heutigen Tsaritsanē, 5 km sö. von Elassōn Hist.: Nach einem gefälschten Chrysobull 1336 von Kaiser Andronikos III. dem Olympiōtissa-Kl. in → Elassōn als Besitz bestätigt. Das byz. Dorf lag wohl bei der Flur Palaiotsaritsanē zwischen Elassōn u. Tsaritsanē. Mon.: —
Steiri Place Hist.: Noch im 5. Jh. als Stadt belegt, in mittelbyz. Zeit meist im Zusammenhang mit dem nahe gelegenen Kl. → Hos. Lukas erwähnt. Wahrscheinlich erst nach 1204 Errichtung einer Burg, welche nach 1311 in katalan. Besitz überging. Katalan. Burgherren von Estir (Stiri castrum u. ä.) ab der Mitte des 14. Jh. auch namentlich belegt; den Burgherren gehörte auch der Turm, que dicitur lu Mathociyii der wahrscheinlich mit der kürzlich vernichteten Kirche anstelle des antiken Medeōn nahe → Antikyra gleichzusetzen ist. Nach einer Anordnung von 1381 sollte lo castell e loch dc Estir gegen die Navarresen verteidigt werden. 1499 überwinterte das Heer Bajezids II. (von Naupaktos kommend) in der Umgebung des Ortes — Spätbyz. auch als Name der Bucht von Antikyra belegt; um 1500 türk. Kriegshafen. Mon.: Von der Burg aus der Zeit der Lateinerherrschaft nichts erhalten.
Sthlatena Place , 10 km osö. von Stagoi Hist.: Erwähnt in Besitzbestätigungen für das Bistum → Stagoi von 1336 u. 1393. In älteren Karten Sklatena oder Slatena genannt; der Name slawisch. Mon.: —
Stomion Place , etwa 2 km s. des Pēneios-Deltas Hist.: Etwa 2 km sö. von Stomion byz. Burg zum Schutz der Umgehungsstraße des Tempē-Tales. Mon.: Auf einem etwa 70 m über dem Meer liegenden, dicht bewachsenen Hügel mit einem kleinen Plateau (Flurname Palaiopyrgos) Reste von Ziegel- u. Bruchsteinmauerwerk. — Byz. Ruinen in der Flur Ampelikē zwischen Stomion und Homolion.
Stura Place , etwa 5 km sö. des Hafens Nea Styra, in den Vorbergen des Kliosi-Geb., Südeuböa Hist.: Die zur Burg → Armena gehörige Siedlung erst in den Eroberungsberichten von 1470 genannt (Stura, Steura, Strues, Stius); weitere Belege in alten Karten (Astura, lastura). Mon.: → Armena.
Stylida Place , Hafenort am Malischen Golf, an der Stelle des antiken Phalara, 4 km ö. von Aulaki Hist.: 1403 vom venez. Unterhändler in einem Bericht als Besitztum Zētunions erwähnt (damals offenbar nicht befestigt). 1423 angesichts der bevorstehenden türk. Invasion wurde Stylida (Scalida, Stalide, Stelida) zusammen mit → Aulaki den Venezianern vom byz. Kommandanten von Zētunion angeboten. Nach Verhandlungen übernahm Venedig den Schutz der beiden Festungen im Juli 1423 u. versuchte gleichzeitig, sie in den bevorstehenden Vertrag mit den Türken einzubeziehen. Der endgültige Verlust an die Türken wahrscheinlich etwa 1444, gleichzeitig mit Zētunion. Mon.: Am nö. Ortsrand steiler Hügel, jedoch keine Befestigungsreste erhalten. — Sowohl das Kl. H. Blasios (datiert 1746, Fresken 1752) als auch die Prodromos-Kapelle bei Stylis (Fresken von 1755) dürften erst in der Türkenzeit errichtet worden sein.
Subala (n. des Parnassos) Place , an den n. Ausläufern des Parnassos, nahe den Quellen des Kēphissos Hist.: Vielleicht frühbyz. besiedelt — Denkmäler bezeugen nur Queliheiligtum (eventuell Kl.?) —‚ jedenfalls durch den Ortsnamen slaw. Besiedlung in mittelbyz. Zeit belegt. Mon.: Nahe dem Dorf (Flurname Pyrgos) quadratischer Turm (6,80 x 6,80 m, Höhe 10 m2) als Rest eines Befestigungssystems entlang des → Kēphissos. — Genau über der Quelle des böotischen Kēphissos, etwa 2 km s. von Subala Reste einer dreischiffigen Basilika (H. Christophoros) mit drei außen halbrunden Apsiden. Etwas w. der Quelle Reste der Paliopanagia (H. Eleusa): dreischiffige Basilika mit drei außen trapezförmigen Apsiden; Schiffe durch Arkaden aus je drei ionischen Säulen getrennt; das 1. u. 2. Säulenpaar (von O her) bildete ein Quadrat, auf dem die Kuppelkonstruktion ruhte; Mauerung: zahlreiche Spolien des nahen → Lilaia mitverwendet; Datierung: Wende 6./7. Jh. (?); Vorläufer von → Orchomenos.
Susitza Place , Wildbach, der w. vom Mponasa-Geb. in den Haliakmōn mündet Hist.: Erwähnt in Besitzbestätigungen für das Bistum → Stagoi von 1336 u. 1393. Eine Mühle Susitza in einem Chrysobull für das → Lykusada-Kl. 1348 genannt; der Name slaw. Mon.: —
Sykaminon Place , an der attischen Ostküste, etwa 3 km landeinwärts, 2 km w. von Orōpos Hist.: Trotz älterer Denkmäler Siedlung u. Burg erst ab dem 14. Jh. belegbar. Die Burg war damals im Besitz der Johanniter; 1381 Sucameno vielleicht an Berenguer Battle vergeben. Zugehöriger Hafen dürfte damals nicht der von Ōropōs gewesen sein, sondern vielleicht die etwas westlichere Chalkutsi-Bucht. 1403 versuchte Venedig, in den Besitz der Burg zu gelangen, mußte aber 1407 darauf verzichten, da die seit Nerio Acciajuoli zu Athen gehörigen Burgen auch von dessen Nachkommen nicht herausgegeben wurden; sie kam erst 1460 in den Besitz der Türken. Die Festung hatte wie — Ōrōpos für die Verteidigung Euböas wegen ihrer Sichtverbindung nach → Phylla Bedeutung. Mon.: Die Burg ist nicht erhalten, doch ist ihre Lage — auf einem Hügel am nw. Ortsrand — am rechteckigen, eingeebneten Festungsplateau noch auszunehmen. Erhalten sind zwei Kirchen: H. Eleusa auf einer Anhöhe s. des Dorfes, eine einschiffige Kuppelkirche des 11. — 12. Jh., die während der Frankenzeit erweitert wurde (Kästelmauerwerk, die Kuppel ähnlich den gleichzeitigen Denkmälern in Athen), u. im Dorf H. Tessarakonta (Kuppelkirche, Grundriß freies Kreuz) des 13. Jh. Die alte Friedhofskirche (Koimēsis Theotoku) barg in ihrem Mauerwerk zahlreiche Spolien des 11. — 12. Jh..
Synοikiōn, Κl. Place
Sōtēr Place , Kl., etwa 3 km n. von → Kymē, unterhalb der venez. Burg, am Nordabfall des Maurobuni, Zentraleuböa Hist.: Nach einer lokalen Tradition ursprünglich Metochion eines Athōs-Kl.. Mon.: Die Klosterbauten neuzeitlich, das Katholikon ursprünglich dreischiffige Basilika mit außen fünfseitiger Apsis, die nachträglich in eine Kreuzkuppelkirche umgewandelt wurde.
Sōtēr Christos Place , Kl., auf dem Berg H. Blasios, etwa 3 km sw. von Galaxeidi, Golf von Itea Hist.: Der Berg diente als Zufluchtsort, als Galaxeidi anläßlich des normannischen Überfalls 1147 von seinen Einwohnern verlassen wurde. Vor 1271 Gründung des Sōtēr Christos Kl. durch Michaēl II. von Epirus (als Sühnopfer); beim Erdbeben 1580 die Klostergebäude zerstört (Kirche unversehrt), doch wiederaufgebaut, da noch im 17. Jh. in Blüte (in der Klosterbibliothek Abfassung der Chron. Gal.). — Wahrscheinlich gehörte das nahegelegene Metochion → H. Trias (1) dem Kl. Mon.: Am Abhang des II. Blasios-Berges Katholikon Metamorphösis Sötros, Kirche mit Dachtransept (A1) u. außen halbrunder Apsis (im Fenster ionisches Kapitell verbaut); Dachtransept u. Ostwand Kästelmauerwerk, sonst Bruchsteinmauer mit Ziegeln; Narthex später angesetzt, im Inneren Freskenreste des 17. Jh.; jüngst restauriert. Neben der Kirche Ruine eines Kellion.
Tachion Place , etwa 2 km s. von Theben, w. der Straße nach Eleusis Hist.: Im Kataster von Theben (→ Thēbai) im 11. Jh. das χωρίον τοῦ Ταχῆ (Ταχίου) belegt, weiters die Kirche Panagia Theotokos τοῦ Ταχίου. Mon.: —
Tanagra Place , etwa 22 km ö. von Theben, 6 km sö. des heutigen Ortes Hist.: Das antike Tanagra vielleicht frühchristlicher Bischofssitz (→ Mon) 1, jedenfalls noch frühbyz. als Siedlung belegt. Mon.: Etwa 1 km nw. des heutigen Dorfes auf einer Anhöhe fränk. Wachtturm, aufgehendes Mauerwerk bis etwa 5 m Höhe erhalten, Mauerung Bruchstein, Mörtel u. viel Ziegelbruch, in der unteren Partie behauene Quadern u. Spolien eines antiken Bauwerkes. — Im antiken Tanagra Funde christlicher Inschriften vom Ende des 4. Jh. (mit Nennung einer Kirche H. Trias) u. vom 5. Jh. 6 — Nahe der antiken Grabung, am rechten Ufer des Asōpos Kirche H. Thōmas inmitten zahlreicher Spolien; Kreuzkuppelkirche (Zweisäulentyp) ohne Narthex, mit drei außen dreiseitigen Apsiden, Kästelmanerwerk, kufische Bauplastik, wahrscheinlich Mitte 11. Jh. → Schēmatari.
Tatarna, Κl. Place , Kl., am Abhang w. eines Höhenrückens zwischen den Flüssen Achelōos u. Agraphiōtēs, etwa 25 km w. von Karpenēsi Hist.: Die Existenz des Kl. bereits in spätbyz. Zeit erscheint durch die Möglichkeit der Gleichsetzung mit der abbeye que on dit la Starne, sowie durch die Herkunft einer Mosaikikone (Akra Tapeinōsis, Anfang 14. Jh., derzeit Byz. Museum, Athen) aus diesem Kl. gesichert, obwohl der älteste nachweisbare Bau 1555 datiert. Blüte in der Türkenzeit. Mon.: Die Mitte des 19. Jh. erneuerte Klosteranlage durch Erdrutsche 1963 zerstört.
Taxiarchai Place , Kl., auf einer Anhöhe ö. des Flusses Kalas, etwa 2 km osö. von Histiaia, Nordeuböa Hist.: Vielleicht das monasterium Sancti Archangeli, situm in loco qui dicitur Maduvium, im Gebiet von Oreos gelegen, welches Bischof Johannes von Negroponte um 1220 den Zisterziensern übergab; 1233 der Jurisdiktion von Locedio unterstellt; vor 1276 wieder aufgegeben. Mon.: Auf einer Anhöhe rechts des Kalas (Flurname Ἁϊταξάρχης) neben neuerer Kirche, in der Spolien verbaut sind, geringe, stark überwachsene Reste einer älteren Kirche (Apsis, ein Teil der Nordwestecke; Mauerung unter Verwendung von Ziegeln), datiert etwa 12. Jh..
Taxiarchai Asterē Place , nö. des Kl. Kaisarianē am w. Abhang des Hymēttos Hist.: In byz. Zeit ein Stauropeg-Kl. (Marmortafel mit Inschrift σταυροπήγιον πατριαρχικόν). Der Beiname des Taxiarchai-Kl. angeblich auf los. Lukas zurückzuführen (Steiriōtēs = Asteriōtēs), welcher in einem attischen Kl. (hier?) das Mönchsschema empfing. Vielleicht die 1209 in einem päpstlichen Schreiben genannte abbatia St. Michaelis. Mon.: Erhalten die viereckige Klosternauer mit innen angebauten Zellen, Refektorium, Küche, an letztere angebaut das ältere Refektorium (später Lagerraum); in der Mitte der Anlage freistehend das Katholikon, eine Kreuzkuppelkirche (Viersäulentyp) mit drei außen dreiseitigen Apsiden u. geräumigem Narthex; die Kuppel aus regelmäßigen Quadern, abwechselnd mit Ziegelbändern, sonst unregelmäßiges Mauerwerk; im Inneren der Kirche Fresken des 16. Jh. → Menidi.
Taxiarchēs (1) (bei Η. Kōnstantinos) Place , Kirchenruine zwischen Agnantē u. Gulemi, bei einer Quelle nahe dem Dipotamos-Fluß, etwa 7 km sö. von H. Kōnstantinos Hist.: Nach der Lage nahe einer Quelle wohl ursprünglich Kl., welches laut Inschrift vom Archimandriten Michaēl erneuert (gegründet?) wurde. Mon.: Über antikem Heiligtum Taxiarchēs-Kirche, nur wenig aufgehendes Mauerwerk erhalten; Kreuzkuppelkirche vom zusammengesetzten Viersäulentyp, 10,55 x 8,40 m, mit außen trapezförmiger Apsis, ohne Narthex. Fußboden teils Mosaik, teils kleine Marmorplatten (als spätere Ausbesserung, auf einer der Platten Inschrift, → Hist). Sehr viel Architekturplastik, vor allem vom Templon erhalten; datiert Ende 13./Anfang 14. Jh.; durch Erdbeben 1894 zerstört.
Taxiarchēs (2) Place , Kl., am Südabhang des → Pentelikon Geb. (Flurname Kamari), nö. ober dem Pentelē-Kl., bei Kēphisia Hist.: 1218 wurde dem monasterium S. Angeli dc Kypolusto dc Montepentell. eine exemptio a decimis gewährt; dasselbe Kl. Mitte 15. Jh. in einer handschriftlichen Aufzählung der Klostergüter genannt: τὰ ψυχηκὰ τῆς μονῆς τοῦ Ἀρχαγγέλλου Μιχαὴλ τοῦ λεγομένου Κηπουλουέζη ἅπερ εἰς τὴν Κηβισά (→ Kēbisa). Mon.: Kloster: nahe einer starken Quelle kleine einschiffige Basilika mit außen dreiseitiger Apsis u. Narthex; Blindkuppel; s. angebaut zwei Kellia, wohl Rest des Kl.; Datierung 11. — 12. Jh. → Kēbisa.
Tempē-Tal Place , Tal, Durchbruch des Pēneios zwischen Olympos u. Kissabos (Ossa) Hist.: Nach der das Tal beherrschenden Festung → Lykostomion (2) die Schlucht ebenfalls Lykostomion benannt1‘2 In Umbenennungslisten für Tempē αἱ νῦν Κλεισοῦραι angeführt. Daneben in byz. Zeit auch Tempē bzw. Thettalika Tempē geläufig. Mon.: Lykostomion (2)
Ternabos Place , 16 km nw. von Larisa Hist.: Die ma. Siedlung 3 km w. vom antiken Phalanna‘, das in frühbyz. Zeit noch belegt ist. Der bei Tirnabos gelegene Berg Τέρναβος ὄρος oder ὄρος τοῦ Τερνάβου (heute Meluna) war eine Station auf der Flucht des H. Nikolaos Neos von Larisa nach → Bunaina. Im MA. sonst nur noch das Dorf Trinobos in einer Urkunde für das → Nea Petra-Kl. von 1277 genannt; der Ortsname slawisch. Mon.: Die 13 Kirchen, welche HEUZEY in Tirnabos sah, sind nachbyz.; zwei davon dem H. Nikolaos Neos geweiht. Von den ehemaligen byz. Kirchen lediglich zwei Relieffragmente mit Muttergottesdarstellungen gefunden.
Theomētōr Place , Kl. am Abhang des Kissabos (Ossa), 2 km ssw. von Stomion Hist.: Nach einer Inschrift von 1543 das neuere Dēmētrios-Kl. mit dem Beinamen Komnēneion (Konomeio) anstelle eines älteren τῆς πανάγνου καὶ Θεομήτορος παρθένου. Der Beiname des neueren Kl., wie eine weitere Inschrift zeigt, abzuleiten von „κονομίον“; dieses wiederum auf οἰκονομεῖον zurückzuführen, das SOTERIU als Namen einer ma. Siedlung (Οἰκονομεῖον) deutete, deren Überreste er oberhalb des Kl. sah. Tatsächlich bezeichnete οἰκονομεῖον (= Wirtschaftsgebäude eines Kl.) wohl nur die Flur, wo das Kl. errichtet wurde. Mon.: Erhalten das Katholikon aus dem ausgehenden 13. oder beginnenden 14. Jh.: Dreikonchen-Kirehe vom Athōstyp, Kuppel auf vier Säulen, an den vier Ecken des Naos Seitenkapellen angesetzt. Im W angebaut eine Lite mit zwei Säulen in der Mitte, davor ein als Stoa angelegter Exonarthex der auch seitlich vorgezogen ist. Im Südteil führt vom Exonarthex eine Treppe in den Gynaikōn über der Lite. Zahlreiche Spolien, darunter auch frühchristliche Kapitelle, verbaut. Etwa 2 km oberhalb der von SOTERIU als Oikonomeion gedeuteten Ruinen Reste einer Kirche der H. Apostoloi; kleine einschiffige Dreikonchen Kirche mit einer Seitenkapelle an der Nordwestecke u. einem Narthex.
Theotokos Leukōn Place , Kl., am w. Abhang des Elaphokklēsi-Geb., etwa 4 km ö. von Aulōnari Hist.: Laut Inschrift unter Manuēl 1. (1143 — 1180) renoviert, Gründung folglich vor dem 12. Jh. In der Blütezeit der Senke von Aulōnari (→ Aulōn) im 14. Jh. erneuert (→ Mon); Umbenennung auf H. Charalampos 1835. Mon.: Innerhalb der türkenzeitlichen u. modernen Klostergebäude Katholikon Eisodia Theotoku, einschiffige, kreuzförmige Dreikonchenkirche mit außen dreiseitigen Konchen; anstelle der Kuppel eine Quertonne (14. Jh.); Renovierungsinschrift des 12. Jh. innen an der Westwand.
Theotokos Κleistōn Place , Kl., in einem Seitental am Südabhang des Parnēs-Geb. bei Chasia, etwa 18 km nw. vom Zentrum Athens Hist.: → Curiomonaster Mon.: Inmitten jüngst erneuerter Klostergebäude spätbyz. Katholikon, Kreuzkuppelkirche, Zweisäulentyp mit einer außen dreiseitigen Apsis, Narthex u. n. angesetzter Seitenkapelle; die Kirche reicht w. u. n. unter einen grottenartig vorgewölbten Felsen des Parnēs-Geb..
Thermopylai Place , Landschaft u. zeitweise Siedlung s. der Spercheios-Mündung, am Nordabhang des Kallidromon-Geb., sö. von Zētunion; Lage der Siedlung unsicher, vielleicht oberhalb v. Palaio Eleutherochōri Hist.: Vor 1204 nicht als Siedlung nachweisbar; der Engpaß zwischen Küste u. Steilabfall des Kallidromon jedoch wiederholt befestigt. 517 Grenze der gotischen Plünderungen; Prokopios berichtet über τείχη u. ein φυλακτήριον, das von einheimischen Wehrbauern bewacht u. 540 von „Hunnen“ vergeblich belagert wurde (die die Engstelle dann w. umgingen); er schildert ausführlich die justinianischen Festungsbauten, die wohl nur teilweise ausgeführt wurden (→ Mon), doch 559 einem Angriff der Kotriguren standhielten. 1018 besichtigte Basileios II. bei seinem Zug nach Athen τὸ ἐν Θερμοπύλαις γενόμενον τεῖχος ὃ σκέλος ἄρτι κατονομάζεται εἰς ἀποτροπὴν τῶν Βουλγάρω, also eine Neubefestigung des ausgehenden 10. Jh. (die zeitweise Umbenennung in Skelos auch durch Umbenennungslisten u. alte Karten bestätigt: Scelos ò Bocca di Lupo, olim Thermopylae). Die Thermopylai galten als Nordgrenze des Themas Hellas (καταντᾶ μέχρι Θερμοπυλῶν), ihre Verteidigungsmöglichkeiten suchte auch Leōn Sguros 1205 gegen den fränk. Einmarsch zu nutzen, mußte sich aber dann nach S zurückziehen. Der Engpaß auch sonst besonders hervorgehoben, so z. B. 1458, als Mehmed II. gegen die Peloponnes zog. Als Bistum trat Thermopylai — die zweifelhafte Ikonoklastennotiz ausgenommen — erst nach 1205 hervor (daher wahrscheinlich erst nach der latein. Eroberung entstanden), ist aber dann im 13. Jh. gut belegt (häufigste Formen: Cermopilensis, Ermipolensis‚ Fermopilensis, Termopilensis), ebenso in der Katalanenzeit (letzter Beleg 1356; später mir mehr Titularbischöfe). Doch nur in katalan. Belegen (Siedlungsliste) Nennung einer civitas Termipolensis. Da bereits 1209 von der destructa quondam Cermopilensis civitas per guerrarurn incursus gesprochen wurde, dürfte eine kurzzeitig existente Siedlung wegen Überfällen aufgegeben u. das Bistum nach → Muntonitsa transferiert worden sein, welches nach 1204 auch Hauptsiedlung der Grenzregion war. Jedenfalls Thermopylai auch spätbyz. Regionalbezeichnung (z. B. τὸ Ζητοῦνιν τὸ ἐν Θερμοπύλαις), speziell als Grenzzone. → Kleisura (1). Mon.: In den Quellen überliefert sind Befestigungserneuerungen unter Justinian I. u. im ausgehenden 10. Jh. gegen die Bulgaren‚ wobei nur Prokopios ausführlicher berichtet, der Kaiser habe eine Engstelle zwischen zwei Bergen durch eine Mauer gesperrt u. den herabstürzenden Wildbach dadurch so aufgestaut, daß ein Vordringen unmöglich wurde; die Festungen beiderseits dieser Schlucht — → Hrakleia u. → Myropöls — seien erneuert u. generell die Thermopylen-Mauern wieder aufgebaut worden. Danach hätte man es vor wiegend mit einer Sperre der Asōpos-Schlucht — wo freilich nichts erhalten ist — u. einer Neubefestigung des unmittelbar nw. gelegenen - Hērakleia zu tun. Myropōlēs wahrscheinlich mit der Phylakē ö. von Palaio Eleutherochōri zu identifizieren, wo Reste einer alten Wegtrasse u. Fundamente eines quadratischen Turms (4 x 4 m, Bruchstein) erhalten (gegen KOLLIAS Datierung in das 13. Jh.). Etwas früher berichtet Prokopios über die Erichtung einer durchgehenden, hohen Mauer mit διπλαὶ ἐπάλξεις u. die Erneuerung des alten Thermopylen-Kastells, welches ebenfalls mit διπλαὶ προμαχῶνες ausgestattet wurde u. ein Wasserreservoir erhielt; besonders hebt Prokopios die Sperre sämtlicher Paßübergänge hervor. Mit diesen Befestigungen im eigentlichen Thermopylen-Bereich sind wahrscheinlich die Mauerreste gleichzusetzen, welche z. B. etwa 2 km sö. des Kl. Damasta erhalten sind (Bruchsteinmauer, viel Mörtel, vor allem im unteren Bereich auch Ziegelbruch; Verlauf genau nach N-S; Stärke 1,40 m, jedoch an dieser Stelle verstärkt auf 3,20 m, Höhe bis etwa 3 m) 22 Die Mauer zog sich einerseits s. des Kl. Damasta vorbei u. ist bis knapp 1 km ö. von Palaio Eleutherochōri nachweisbar, auf der anderen Seite drehte sie mit dem Berg nach O u. zog sich — noch jetzt teils nachweisbar — an den Thermen vorbei, machte etwa 1 km ö. dieser (im Bereich des Weges zum Iöanns Theologos-Kl.) einen Knick nach N, um dann in der Fallinie zur Küste zu verlaufen. Von einer weiter w., oberhalb von Anō Dyo Buna, gelegenen Sperrmauer nur geringe Reste erhalten. Die Datierung der hier beschriebenen Mauerzüge ins 6. Jh. 20,23 ist nicht gesichert; eine spätere Datierung (10. Jh. ?) scheint in Anbetracht der unspezifischen Mauertechnik, insbes. der Mauern ö. der Thermen, erwägenswert (→ Siderokastron, → Sideroporta).
Thespiai Place , am Ostabhang des Motsara- (Helikōn-) Geb., 15 km w. von Theben Hist.: Die antike Siedlung in frühbyz. Zeit nicht nur bei Geographen‘ belegt; ohne Zweifel im 3. u. 4. Jh. bewohnt;in einem Papstschreiben Leos des Großen von 446 die Thespienses erwähnt; Siedlung noch Anfang des 6. Jh. nachweisbar folglich wohl erst in der 2. Hälfte des 6. Jh. im Gefolge der Slaweninvasion untergegangen. Wiederbesiedlung wahrscheinlich noch in mittelbyz. Zeit; 1212 Besitzbestätigung über das casale Hermocastrum (nahe Theben) für die Prämonstratenser in Brindisi; der Name bis Ende des 19. Jh. nachwejsbar. Mon.: Grabungsfund einer Inschrift Konstantins d. Gr., wodurch Stadtmauererneuerung im 4. Jh. gesichert; Fund einer wahrscheinlich christlichen Inschrift — Die Ruine der byz. Burg um 1900 gänzlich zerstört.
Thisbai Place , am Südabhang des Motsara-Geb., etwa 4 km n. vom Golf von Dombraina, am Rand eines Meinen Talkessels Hist.: Die antike Siedlung bis ins 6. Jh. nachweisbar“ 2, danach wohl slawisiert, wie der ma. u. türkenzeitliche Ortsname Kakosi(a) beweist. Mon.: Über den Resten der antiken Akropolis sö. des Ortes u. in deren Umgebung Ende des 19. Jh. noch 23 Kirchen u. Kirchenruinen; damals auch Funde byzantinischer Spolien; ein quadratischer ma. Wachtturm noch erhalten. Am Abfall des Akropolishügels in den Fels gehauene Grabkammern u. Arkosolien, die teils in christlicher Zeit wiederverwendet, teils auch neu gehauen wurden.
Thurion Place , Ort am Abfall des gleichnamigen Geb. s. des Ksphissos-Tals, 4 km osö. von Chairōneia Hist.: — Mon.: Auf einer Anhöhe ober dem Ort Rest eines fast quadratischen Wachtturms; Teil eines spätbyz. Befestigungssystems entlang des → Kēphissos.
Thēbai (Βöotien) Place , am Südrand der böotischen Schwemmlandebene, etwa 28 km sw. von Euripos Hist.: In frühbyz. Zeit besiedelt (μητρόπολις Βοιωτίας) u. befestigt, unter Justinian Erneuerung der Stadtmauern; daher auch während der slaw. Einwanderung durchgehend besiedelt u. (mit seinem Hafen → Euripos) Basis der staatlichen Restauration bzw. später Verwaltungszentrum von Hellas (Sitz des Stratēgos bzw. Dux) u., als kleinere Einheit, des ὅριον ηβῶν καὶ Εὐρίπου (orion Thebarum et Euripij), dessen Umfang wohl durch den teilweise erhaltenen Kataster bestimmt ist. Bereits um 1100 volkssprachliche Namensformen geläufig (… vulgariter Stivas vocatur; Istīfās, Istībās), daneben aber auch klassizistische Bezeichnungen (Kadmeia, ἑπτάπυλαι u. ä). Am Konzil von Nikaia 325 durch einen Bischof vertreten u. spätestens seit 870 autokephales Erzbistum (wohl in Zusammenhang mit der Restaurierung der staatlichen Verwaltung); vor Mitte des 11. Jh. Anhebung zur Mētropolis (1048 ein Metropolit belegt) mit zeitweise fünf Suffraganen (→ Kanala, → Zaratoba, → Kaïstorion, Trichia, Platana); nach 1204 Sitz eines latein. Erzbischofs. 1147 Eroberung u. Plünderung durch Roger II., wobei unter anderem die Seidenweberinnen nach Palermo verschleppt wurden, doch wurde die Fabrikation mit Hilfe jüd. Arbeiter rasch reaktiviert (Nach Benjamin von Tudela 2000 Juden, die in der Seidenmanufaktur arbeiteten). 1204 zunächst Eroberung durch Leōn Sguros, Ende des Jahres durch die Franken unter Bonifaz von Montferrat, nachdem schon seit dem 12. Jh. venez. u. genues. Handelskolonien nachweisbar waren. Er belehnte Othon de la Roche mit Athen u. Theben (Estivas, Stives u. ä.), wobei letzteres bald durch Heirat zur Hälfte an Bela von St. Omer ging, von dem die damals erbaute Burg Thebens ihren Namen erhielt, die im 13. Jh. zumeist Sitz der Herzöge von Athen war. 1311 Besetzung durch die Katalanen (Destines, Estines, Destives) 3O Unter ihrer Herrschaft 1331 Zerstörung der Burg St. Omer anläßlich eines zu erwartenden Angriffs Walthers II. von Brienne; um 1339/40 Plünderung der Umgebung durch Truppen Umur Pašas. 1378 Verlust an die navarres. Kompanie, die Theben wahrscheinlich Mitte der achtziger Jahre an Nerio Acciajuoli abtrat, in dessen Familienbesitz die Stadt bis zur türk. Machtübernahme verblieb. 1371 bis mindestens 1393 wurde der Metropolitansprengel von Theben von orthodoxer Seite durch den griech. Erzbischof von Athen mitverwaltet. Nach wiederholten Plünderungen der Stadt u. der Umgebung durch die Türken u. die Griechen des Despotats von Morea (1444) endgültige türk. Besitznahme 1460, nachdem das Gebiet schon seit spätestens 1435 unter osman. Botmäßigkeit gestanden war. Weiters belegt in Theben das erzbischöfliche Palais, eine Marienkirche (Nostre Dame), die Friedhofskirche H. Lukas sowie Konvente der Minoriten u. der Dominikaner‚ eine Nikolaus-Kirche, ein monasterium S. Mariae de Plagier (Blachernenkloster, vielleicht die schon bei Innozenz III. genannte St. Maria de Blahernis u. die ecclesia de Kalenda. Mon.: Von dem Anfang des 13. Jh. anstelle der zuletzt in justinianischer Zeit befestigten Kadmeia erbauten Kastell St. Omer (zerstört 1331) der rechteckige Donjon (13,60 x 16 m, Höhe 12 m) erhalten (Mauerung: Bruchstein u. antike Spolien) — Ö. der Burg ausgedehnte Reste eines frühchristlichen u. byz. F8,riedhofs‘ Grundmauern eines byz. Gebäudes mit Mosaikfußboden des 9.710. Jh. u. weitere Bauten, darunter eine einschiffige Kapelle mit Tonnengewölbe u. Kästelmauerwerk des 10./11. Jh. (darüber Anlage der frühen Türkenzeit) das ma. Straßennetz, das z. T. mit dem antiken übereinstimmt, ist noch nachweisbar — Grgorios Theologos-Kirche, einschiffige Kuppelbasilika, wahrscheinlich Privatkirche (Gräber), inschriftlich datiert 872/3. — H. Nikolaos, auf einem Hügel w. der Stadt (Flurname Kanabari), über antikem Demeter-Heiligtum Reste eines dreischiff. Baues ohne Narthex, die Schiffe durch massive rechteckige Pfeiler getrennt, die s. Apsis außen dreiseitig, die beiden anderen halbrund, z. T. Spolien verbaut. → H. Phōteinē.
Thēbai Ρhthiōtides (thessalisches Theben) Place , 14 km sw. von Golos Hist.: Das frühchristliche thess. Theben anstelle des antiken Pyrasos, dessen Stadtmauern in byz. Zeit weiterverwendet u. erneuert wurden. Der neue Name der Stadt vom weiter landeinwärts liegenden antiken thess. Theben (= heute Mikrothēbai, früher Aketsi) übernommen, das wohl wegen seiner ungünstigen Lage (abseits vom Meer) verlassen wurde. Bei Hieroklēs an 3. Stelle unter den Städten der Eparchia Thessalia. Die Erwähnung bei Konstantin Porphyrogennētos nur historische Reminiszenz, da Thēbai zu seiner Zeit wohl nicht mehr existierte. Als Bistum schon beim Konzil von Nikaia 325 durch Bischof Kleonikos (oder Klaudianos?) vertreten‚ zuletzt 592 belegt. Blütezeit der Stadt, wie die Denkmäler zeigen (→ Mon), vom Ende 4. Jh. bis Anfang 7. Jh., als Thēbai die dominierende Hafenstadt am Pagasitischen Golf war. Später von → Dēmētrias u. → Halmyros abgelöst. Die Zerstörung einiger Denkmäler der Stadt durch eine Brandkatastrophe Ende 7. Jh. hat wohl nichts mit der Einwanderung der Slawen zu tun, die bereits früher erfolgte. Nach dem Zeugnis der Miracula S. Demetrii um 675 — 677 im Gebiet von Thēbai Phthiōtides u. Dēmētrias Ansiedlung des slaw. Stammes der Belegezitai (→ Belechatuïa), die dort Ackerbau betrieben. Jüd. Grabsteine bezeugen eine Judengemeinde in Thebai. Die Erneuerung der Basilika A (→ Mon) Ende 7. oder Anfang 8. Jh. u. ein Münzfund aus dem frühen 9. Jh. zeigen, daß die Stelle damals noch besiedelt war. Später Thēbai in Quellen nicht mehr nachweisbar. In der Form Istefa (abzuleiten von Estives) ist der Name Thēbai noch im 14. Jh. in den Gesta des Umur Paša erhalten (gemeint aber das böotische → Thēbai). Mon.: Seit 1924 systematische archäologische Untersuchung. Der Verlauf der röm. Stadtmauer mit justinianischen Ausbesserungen noch im Gelände auszunehmen. Sie schloß die Akropolis des alten Pyrasos mit ein u. reichte bis ans Meer. Neben einer Geschäftsstraße von der Stadt zum Hafen u. dem dazugehörigen Händlerviertel mehrere große Basiliken ausgegraben. Die sog. Basilika A, auch Basilika des hl. Dēmētrias genannt, wurde Ende 5. oder Anfang 6. Jh. gegründet u. Ende 7. Jh. oder in der 1. Hälfte des 8. Jh. nach Zerstörung durch einen Brand erneuert. Aus der gleichen Zeit stammt die Basilika B, mit dem Beinamen Elpidius-Basilika. Die größte u. reichst ausgestattete ist die Basilika Γ, auch Kirche des Archiereus Petros genannt, die in ihrer ältesten Bauphase auf das ausgehende 4. oder beginnende 5. Jh. zurückgeht. Die Basilika Δ vom Anfang 7. Jh. liegt außerhalb der alten Stadtmauern u. wird als Friedhofskirche bezeichnet. An allen Basiliken Brandspuren. Im Rahmen der Ausgrabungen auch der Bischofspalast (ἐπισκοπικὸν μέγαρον) entdeckt u. freigelegt, ferner zahlreiche, zumeist kirchliche Inschriften gefunden. W. von Nea Anchialos zwischen dem antiken u. ma. Thēbai Reste einer fränk. Brücke u. einer ma. Wasserleitung. → H. Trias (2).
Titarēsios, Fluß Place , linker Nebenfluß des Pēneios Hist.: Der Titarēsios entspringt an der thess.-makedonischen Grenze in der Gegend der Stena Portas. Am Durchbruch durch die s. Bergumrandung des Beckens s. von Elassōn die byz. Festung → Damasis. Erwähnung des Flusses in mittel- und spätbyz. Zeit. Mon.: —
Tithora Place , am nö. Abfall des Parnassos, etwa 9 km nw. von Daulia Hist.: Die antike Siedlung bis 6. Jh. belegt (Tithora); der slaw. Name Belitsa Beleg für mittelbyz. slaw. Siedlung. Spätbyz. nur Befestigung gesichert (→ Mon). Mon.: In der Zōsimas-Kirche bei Grabungen Fund eines frühchristlichen Fußbodenmosaiks; dieses inzwischen nach Niederreißen der Kirche zerstört. — Im Ort quadratischer Turm, Baumaterial großteils antike Spolien, als Rest eines spätbyz. Befestigungssystems entlang des → Kēphissos.
Trachōnes Place , am Südwestfuß des Hymttos, ö. von Halimus, etwa 8 km ssö. von Athen Hist.: — Mon.: W. der Straße nach Buliagmenē Spuren einer kleinen, einschiffigen Basilika mit Narthex, sowie mehrerer Gräber, als Rest einer frühbyz. Begräbnisstätte. Eine kleine Kirche Eisodia Theotoku gehört bereits der Türkenzeit an.
Triada Place , etwa 7 km ö. von Psachna, Zentraleuböa Hist.: → H. Trias (3). Mon.: Zwei Wachttürme aus der Zeit der Venezianerherrschaft, einer etwa 2 km w. des Ortes, an der Straße nach Psachna, der andere 2 km nö. an der Straße nach Attalē, als Reste eines Befestigungssystems für Negroponte, welches von Politika über die Ebene von Psachna bis zur Inselhauptstadt reichte.
Trikala Place , Stadt am Lēthaios, einem Nebenfluß des Pēneios im NW der westthess. Ebene Hist.: Die byz. Festung Trikala auf dem letzten, weit in die Ebene vorspringenden Ausläufer der Chasia Ors anstelle der Akropolis des antiken Trikkē gebaut. Die ma. Blüte der Stadt unter anderem dadurch zu erklären, daß sie → Gomphoi als Verkehrsknotenpunkt ablöste. Der alte Name Trikkö durchgehend in der kirchlichen Onomastik, während in der Historiographie ab Anna Komnēnē die Form Trik(k)ala vorherrschte. Die Entstehung des Namens Trikala u. die Frage, ob Trikkē oder Trikala die ältere Form sei, umstritten; slawisch ist der Name aber wohl nicht. Als Bistum (Suffragan von → Larisa) seit dem 4. Jh. nachweisbar. Erster namentlich bekannter Bischof ein Hēliodōros, den die christliche Legende mit Hēliodōros, dem Autor der Aithiopika, gleichsetzte. Der als Teilnehmer am Konzil von Nikaia 325 überlieferte Diodöros von Trikkö6erscheint nicht in den Konzilsakten u. ist wohl identisch mit Hēliodōros.In den Notitiae bis in die Türkenzeit belegt, zuletzt in der verderbten Form Τριάνης mit dem Vermerk ἡvομένη (sic) τῆ μητροπόλει. Prokop erwähnt den Wiederaufbau der Stadtmauern von Τρίχα in justinianischer Zeit. Bei Hieroklēs wird die Stadt Τρίχαι genannt; Konstantin Porphyrogennētos rechnet Τρίχη zur Eparchia Thessalisa des Themas Makedonia. In der Historiographie Trikala erstmals 1082/83 erwähnt (Besetzung durch die Normannen). Bei Kekaumenos die Einwohner von Trikala als Τριχαλῖται bezeichnet. Im Privileg des Kaisers Alexios III. für die Venezianer von 1198 unter den thess. Städten auch Tricala genannt. 1217 soll der latein. Kaiser Peter von Courtenay in Trikala mit Theodōros Angelos von Epirus zusammengetroffen u. in dessen Gefangenschaft geraten sein. Um 1258 wurde die Stadt von Johannes Palaiologos erobert. Der Bischof Johannes von Trikala trat 1278 als Verfechter der Union mit der röm. Kirche gegen Johannes I. Angelos von → Neai Patrai auf.1304 berührte Guy II. auf seinem Zug gegen Anna von Epirus auch Trikala. 1325 Herrschaft „eines Griechen“ (wohl Stephanos Gabriēlopulos) über Trikala. Nach dessen Tod 1333 kam Trikala vertraglich an Johannes Orsini von Epirus; wenig später im Besitz Andronikosʼ III. Um 1355 das Gebiet von Trikala in der Hand des Nikolaos, eines Vasallen des Stephan Dušan. Von 1359 bis zur Eroberung Thessaliens durch die Türken 1393 Residenz der serbischen Herrscher. — Trikala auch Sitz einer Judengemeinde. Mon.: Die anstelle der Akropolis von Trikkē erbaute byz. Burg in der Türkenzeit umgebaut u. heute z. T. als Restaurant verwendet. An der Südseite der Akropolis noch Reste der justinianischen Mauern festgestellt Auf einer Säule der ehemaligen byz. Kirche H. Stephanos stand die inzwischen verschollene Inschrift, welche den Basileus Symeōn Palaiologos (= Symeōn Uro) u. die Despoina Anna nannte. Bei Erdarbeiten auf dein n. vom Kastron liegenden Hügel Prophētēs Elias ein Mosaikfußboden mit Inschrift entdeckt, welcher nach Aussage der Inschrift zum Narthex einer Basilika aus der Mitte bis zweiten Hälfte des 5. Jh. gehörte. Mauerreste einer ehemaligen byz. Kirche im Kastron, vielleicht die Reste der dem → Porta Panagia-Kl. gehörigen Sōtēr Christos-Kirche.
Trikerion, Insel Place
Tsuka Place , n. des Flusses Nēleus, etwa 5 km w. von Mandugo Nordeuböa Hist.: Wie der Turm von → Pharakla zur Bewachung des Paßweges von Mandugo nach Limnē errichtet. Mon.: Im Ort neben der Pfarrkirche breiter quadratischer Wachtturm (Seitenlänge 9 m, bis etwa 5 m Höhe erhalten, an den Ecken Quader eingemauert). — Am w. Ortsrand die wahrscheinlich nachbyz. Iōannēs Prodromos-Kirche, einschiffige Anlage mit Dachtransept (A1).
Tureta Place , Kap an der Meerenge von Aulis, etwa 1 km s. von H. Nikolaos, 7 km sö. von Euripos, Zentraleuböa Hist.: Das in die Meerenge vorspringende Kap in griech. (πούντα τῆς Τουρέτας, Τουρέταν ἢ τὸ Πυργόπουλον) u. westlichen Portulanen (Toreta, Torrecta). Hauptorientierungspunkt für die Einfahrt in den Euripos; in spätbyz. Zeit durch ein kleines Fort befestigt, welches zum Schutz der Stadt Euripos u. der lelantischen Ebene diente. Mon.: Am Kap Reste einer türk. Küstenbatterie über älteren Grundmauern.
Tzibiskos Place , ausgedehnte byz. Festungsanlage auf einem Bergrücken nö. des Dorfes Grizanon, in der nö. Ecke der westthess. Ebene Hist.: Tzibiskos (Civiscus), das 1082 von Bohemund auf seinem Feldzug von Trikala nach Larisa erobert wurde vielleicht im Namen des Ortes Tsiotion (amtlich Pharkadōn, zu unterscheiden vom antiken → Pharkadōn) an der Straße von Trikala nach Larisa erhalten. Ein Zusammenhang mit dem Bistum Sibiktos, das in einer Notitia aus dem 11. Jh. unter der Mētropolis Neai Patrai angeführt ist, besteht nicht, da dieses Bistum zur Mētropolis Euchaita gehören dürfte. Wegen der völlig ungeschützten Lage von Tsiotion (Pharkadōn) ist das byz. Tzibiskos allerdings bei der etwa 5 km n. davon liegenden byz. Burgruine oberhalb von Grizanon zu suchen. Diese Burg Hauptfestung der um den Pēneiosdurchbruch zwischen ost- u. westthess. Ebene angelegten Festungen bei Blochos (→ Peirasia), Klokotos (→ Pharkadōn) u. → Kortiki; gute Sichtverbindung nach Pharkadōn (Klokotos). Mon.: Das gesamte etwa 1 km lange Gipfelplateau des nö. von Grizanon etwa 300 m emporsteigenden Bergrückens ist von einem noch fast zur Gänze erhaltenen Mauerzug (Bruchstein mit Mörtel) umgeben. Auf der Westseite zieht sich die Mauer fast bis zum Dorf hinunter, um dort eine Quelle (Reste der Quellfassung erkennbar) u. den Aufgang zur Burg zu schützen. Im n. Teil des Gipfelplateaus drei Zwischenmauern zwischen ö. u. w. Umfassungsmauer, von denen die mittlere mit vier quadratischen Türmen u. Treppenanlagen auf der Südseite besonders gut erhalten ist (aufgehendes Zweischalen-Mauerwerk aus Bruchstein, Mörtel u. wenig Ziegelstückchen bis 10 m Höhe erhalten). Es handelt sich um eine großangelegte Fluchtburg, welche geeignet war, einem beträchtlichen Teil der Bevölkerung der Ebene Schutz zu bieten.
Unnon Place , befestigte Siedlung n. der Thermopylen, Lage unbekannt Hist.: Prokop erwähnt unter den Städten, deren Mauern erneuert wurden, auch Unnon (Οὐννῶ); es befand sich „außerhalb“ (ἐκτός) der Thermopylen‘. Vielleicht, wie Unnōn, vom Volksnamen der Hunnen herzuleiten. Mon.: —
Varonda Place , vielleicht Batōntas, etwa 8 km nö. von Euripos, Zentraleuböa Hist.: Zwischen Herbst 1279 u. Frühjahr 1280 besiegte Licario mit byz. Trupien in der contracta d‘Amusonda (Varonda) Jean de la Roche u. Giberto da Verona, welche spanische u. katalan. Truppen mit sich führten, u. nahm sie gefangen. Weitere Quellen nennen keinen Schlachtenort, doch scheint die Gleichsetzung mit Batōntas möglich. Unbeweisbar die Identifizierung von Malachonda mit Batontas. Mon.: Türkenzeitliche Kapelle H. Geōrgios über antikem Bauwerk; nahe dem Dorf bedeutende Reste einer frühchristlichen Basilika H. Paraskeuē (Mauerung mit Spolien, darunter auch Inschriften).
Vumi Place , vielleicht heutiges Bunoi am Südabfall des Dirphys-Geb., etwa 20 km wnw. von Euripos, Zentraleuböa Hist.: Vumi in einem Eroberungsbericht von 1470 erwähnt u. vielleicht eher mit Bunoi als mit → Kymē gleichzusetzen. Mon.: In Bunoi geringe Reste eines Wachtturmes sowie vier späte Kirchen, wovon zwei mit Dachtransept (H. Dēmētrios, Metamorphōsis Sōtēros).
Xenias, Κl. Place , Kl. auf einer kleinen Halbinsel am sö. Ortsende von Achilleion, am Westende der Bucht von Pteleos Hist.: Das nach einer Marienikone benannte Kl. nach der lokalen Tradition von Piraten geplündert u. zunächst nach Bata (bei Phteleon) verlegt; von dort flohen die Mönche nach einer weiteren Plünderung ins Kissiōtissa-Kl. 2 km nö. von Brynaina; dorthin brachten sie auch die Ikone der Panagia Xenia; danach das Kissiötissa-Kl. umbenannt in Koimēsis Theotoku Xenias. Die Plünderung des (zur Unterscheidung vom neuen Xenias-Kl.) auch Palaioxenias genannten Kl. bei Achilleion geht möglicherweise auf die Expedition des Umur Paša in den ausgehenden dreißiger Jahren des 14. Jh. zurück. Mon.: Von den Ruinen des bei GIANNOPULOS beschriebenen Kl. das Katholikon (Nr. 3) verschwunden. Das neuere Kirchlein (Nr. 2) steht noch, ebenso die Reste der kleineren Kapelle (Nr. 1); sie sind von einander etwa 20 in entfernt. Ein Mauerrest des Turmes an der Landseite erhalten.
Xylophagos, Kap Place , weit nach N vorspringendes Kap an der Ostküste von Südeuböa, am n. Eingang der Meerenge zwischen Euböa u. Andros Hist.: Der antike Name lediglich als Reminiszenz geläufig (bei Michaēl Chōniatēs Καφηρίς), wogegen schon in der Vita der Theoktistē von Lesbos τῶ τῆς Εὐβοίης ἄκρω, ὃ ξυλοφά γος καλεῖται, ähnlich bei Iōannēs Tzetzēs Καφηρέα, νῦν δὲ ξυλοφάγον καλούμενον, bleegt ist. Daraus verballhornt S(c)ilofa, Sirofa, Sirofo, Silosa u. ä. der westlichen Portulane während in einem griech. Portulan lediglich die μποῦκα δὲ Τζεράσο von antikem Geraistos) als Name der Meerenge begegnet. Der türkenzeitlich geläufige Name Cabo dʼOro setzte sieh vor allem in der Kartographie durch, wo dann die Meerenge mit bocca della silofa u. ä. bezeichnet wird. Mon.: —
Zablantia Place , Dorf (heute Palaiopyrgos) u. Kl. (nw. des Dorfes), 7 km nö. von Trikala Hist.: Der Ort vor allem durch das nw. oberhalb des heutigen Palaiopyrgos gelegene Georgskloster bekannt. Dieses erstmals in einem Chrysobull Andronikosʼ III. von 1336 erwähnt, worin dem Kl. der Besitz des Dorfes Zablantia, des Weilers → Kormpobon u. der Metochien II. Nikolaos u. Theotokos Kalogērianē in bzw. bei → Trikala bestätigt werden; letzteres 1340 Streitobjekt zwischen dem Georgs-Kl. von Zablantia u. dem Bodesadōn-Kl.. Anläßlich der byz.-serbischen Auseinandersetzungen in Thessalien dem Georgs-Kl. das Dorf Zablantia mit seinen Bauern vom Sebastokratōr Johannes Angelos entrissen u. die Bauern zu Soldaten gemacht. 1348 dem Kl. die Rückgabe des Dorfes u. der Bauern durch ein Chrysobull des Stephan Dušan zugesichert. In einem Chrysobull des Symeōn Uroš von 1359 dem Kl. unter anderem auch die Einkünfte aus den Salmen von → Lykostomion (1) zugesichert. Ein zweites Chrysobull von 1366 gestattete den Bau eines Wehrturmes im Klosterareal auf der Melissa genannten Anhöhe oberhalb von Zablantia. 1382 eine Lokalsynode in Zablantia abgehalten Der Name slawisch. In Besitzbestätigungsurkunden für das Kl. sind genannt: 1) Die Klöster H. Dēmētrios, H. Nikolaos Arkydion am → Ezeros-See Sōtēr Christos; 2) die Kirchen II. Geōrgios in Kotzēkobon H. Paraskeuē tu Tzurugianē, Theotokos Eleusa, H. Treis Hierarcheis; 3) die Dörfer Boxista, tu Gulēnu‘, Klinobista (mit petra Choirokephalos), Magula, tēs Samosados; 4) die Flurnamen tu Aphrata, tu Bulpabu, Palaion Bubalarion, Butura, Diastaton, tu Hyalea‘, tēs Ligaraias, Lokobē, Lykostomion (1), Magula, Melaioi, tu Metaxa (Wald) Plastarus Rapēnaia tu Raxē (→ Raxa), Zulianis, schließlich Salzgärten bei → Golos. Mon.: Nw. des Dorfes Palaiopyrgos auf einer Anhöhe die mit einer Befestigungsmauer (Stärke 0,75 m) umgebene Kirche H. Geōrgios (laut neuer Ikone II. Achilleios); die Apsiswand der einschiffigen Kirche in die Umfassungsmauer eingebaut. Gegenüber der Kirche u. noch innerhalb der Ummauerung Rest eines Wehrturmes, bei dem es sich vielleicht um den Pyrgos handelt, dessen Bau dem Kl. durch das zweite Chrysobull des Symeōn Uroš von 1366 zugestanden wurde. S. neben der Kirche Eingangstor ins Klosterareal mit schönen Verstärkungsbogen. Ummauertes Gesamtareal etwa 18 x 25 m.
Zagora, Geb. Place , ma. Bezeichnung für das → Pēlion-Geb. Hist.: Der slaw. Name Zagora bedeutet „hinter dem Berge (Walde) gelegen“; ursprünglich also Regionalbezeichnung für das Gebiet ö. des P1ion-Gipfels an der Ostküste der Magnēsia, das den gleichnamigen Ort umgibt. 1091 in der Hypotypōsis des II. Christodulos Zagora zusammen mit → Kellia für das Pēlion-Geb. allgemein gebraucht. In späteren Quellen damit wieder ausschließlich die Gegend an der Ostküste der Magnēsia gemeint, so in den Urkunden für das → Makrinitissa-Kl. 1272 u. 1273, ferner Sagora in Piraterieberichten von 1278 u. Σαγόρα bzw. Çagora u. Zaora in griech. u. westlichen Portulanen als namen des Kaps → H. Geōrgios an der Südostspitze der Magnēsia. Mon.: —
Zaratoba Place , vielleicht Zagora (amtlich Euangelistria) am Nordabhang des Motsara- (Helikōn-) Geb., etwa 26 km w. von Theben Hist.: Einzige griech. Erwähnung einer episkopē Zaratobōn (als Suffragan von → Thēbai) in der 1. Hälfte des 12. Jh.‘. Nach der latein. Eroberung ein Bischof auf dem zweiten Parlament von Ravenica 1210 bezeugt (episcopis Zaratoriensis), 1211 — 1212 noch häufig Adressat päpstlicher Schreiben (Saratoviensis, Zaratoniensis), doch war das Bistum so verarmt, daß Innozenz III. den Erzbischof von Theben u. andere Bischöfe zur Hilfe aufforderte; durch einen der Briefe (Bericht über Plünderung des Bischofshauses in Zaratoba durch Einwohner Thebens) ist die Nähe zu Theben bezeugt ‚ was eine Identifizierung mit Zagora am Helikōn ermöglicht, während Arachoba wegen seiner Distanz nicht in Frage kommt. Letzte Erwähnung wahrscheinlich 1338 (Zaraconien.); der Name slawisch. Mon.: Nö. des Dorfes neu erbautes Kl. Euangelistria über älterer Anlage, von der eine türkenzeitliche Kapelle erhalten ist. ->Zaratoviensis
Zarkos Place , am w. Ausgang des Pēneios-Durchbruches zwischen ost- u. westthess. Ebene, 2 km n. der Straße Larisa — Trikala Hist.: Zarkos liegt am Fuß des Akropolis-Hügels von Phayttos, das in byz. Zeit offensichtlich weiterbestand, wie Ruinen zweier Basiliken zeigen. In nachbyz. Zeit Sitz des Bischofs von → Gardiki. Mon.: Zarkos Ruinen zweier Basiliken.
Zygos Place , Berg im → Pindos-Geb., etwa 30 km w. von Stagoi Hist.: In Besitzbestätigungen von 1336 u. 1393 als Grenze des Bistums → Stagoi angegeben. Als Zigos in einer älteren Karte eingetragen. Mon.: —
Zētuni(on) Place -> Citon, Lamia
Ōreos Place , an der gleichnamigen Bucht an der n. Schmalseite Euböas, am Südrand der Ebene von Histiaia, Nordeuböa Hist.: Seit der Antike kontinuierlich besiedelt, byz. überwiegend Name Ōreos (Ōraios, Hōraios, Ōreios). Seit dem 8. Jh. bis zur Eroberung durch die Lateiner durchgehend als Bistum belegt (Suffragan Athens). Bei der Partitio 1204 den Venezianern zugewiesen, doch Loredo 1205 von Jacques dʼAvesnes für Bonifaz von Montferrat erobert u. Pecoraro übergeben; fortan Hauptort des n. Drittels Euböas, des terzero del Rio (terzerius de Loreo). Von Innozenz III. als Bistum bestätigt (Zorconensis), doch 1222 Zusammenlegung mit Negroponte, wobei der bisherige Bischof noch am Ort verblieb; vielleicht zeitweise (im 14. Jh.) wieder latein. Titularbistum. Jedenfalls nach 1470 wieder eigenes Bistum, Suffragan der neuen Mētropolis Euripos. 1256 von Wilhelm von Achaia besetzt, 1258 Rückeroberungsversuch durch die Venezianer. 1272 u. 1276 Seesiege des Licario bei Rio, 1276 Eroberung durch die Byzantiner, die von hier aus die Schiffahrt verunsicherten (Piraterie per Grecos de Loreo); 1279 nochmalige Landung Licarios vor der Schlacht von → Varonda. Wahrscheinlich am Beginn des 14. Jh. die Burg von den Venezianern erworben, die im 14. u. 15. Jh. für die Instandhaltung der Festung sorgten. 1470 (nach Euripos) Eroberung durch die Türken. — Weitere Belege in Portulanen (τὸ Ῥέντο) u. alten Karten. Mon.: Am n. Rand des Dorfes auf einem bereits in der Antike künstlich erhöhten Akropolishügel Reste der Festung (etwa 115 x 70 m); längere Partien der Kurtinen (ma. Zweischalenmauer) unter Verwendung antiker Spolien, z. T. auf hellenistischer Grundmauer; das Tor vermutlich in der Südwestecke der Anlage; im 19. Jh. noch Türme erhalten. → H. Geōrgios, → Histiaia.
Ōrōpos Place , an der attischen Ostküste, etwa 4 km landeinwärts (sw.) des Hafenorts Skala Ōrōpu (= antikes Ōrōpos); diese ma. Siedlungslage bis 1938 (Erdbeben) bewohnt, dann zugunsten einer verkehrsgünstigeren in Meeresnähe aufgegeben Hist.: Die spätantike u. frühma. Besiedlung des antiken Ortes ist wenig gesichert; immer hin existierte das Dorf bereits im 12. Jh.; um 1200 ging es in den Besitz der Kirche Athens über‚ doch machte auch Theben als Vorbesitzer Ansprüche geltend, was zu Streit mit den zuständigen anagrapheis führte . Innozenz III. bestätigte den Athenern ihren Besitz Vertipos. Die Burg wurde vielleicht erst nach 1204 gebaut, sicher aber vor 1210, da sie zu dem Zeitpunkt bereits den Tempelrittern als Besitz bestätigt wurde. 1255 Gefangennahme der abtrünnigen Dreiherren Euböas in Rupo durch Wilhelm von Achaia. Weiterhin wird Ōrōpos im Zusammenhang mit einem Piratenüberfall etwa 12786 u. der genues. Plünderung Negropontes Mitte 14. Jh. genannt. Ende des 14. Jh. war die Burg vielleicht verlassen; Erwähnung als Sitz alban. Räuber (Ripo, in quo castro erant certi Albanenses qui disrobant etc.). 1403 versuchte Venedig, in den Besitz der Burg zu gelangen, mußte aber 1407 darauf verzichten; sie blieb bei Athen u. ging erst 1460 in türk. Besitz über. Die Burg hatte Sichtverbindung mit → Sykaminon u. mit → Phylla auf Euböa u. war daher für die Verteidigung dieser Insel wichtig. Mon.: Von der Burg keine Reste erhalten, sie lag wahrscheinlich auf dem Doppelhügel direkt s. über dem alten Dorf. — Neben in Häusern wiederverbauter Plastik des 11. u. 12. Jh. sowie wappenverzierten Kapitellen der Frankenzeit waren vor dem Erdbeben von 1938 einige Kirchen gut erhalten: H. Geōrgios, eine kleine dreischiffige Basilika mit halbkreisförmigen Seitenapsiden u. außen dreiseitiger Hauptapsis; CHATZEDAKES datiert den Bau aufgrund des reichen Freskenschmuckes an den Anfang des 13. Jh.. In die Frankenzeit gehören die H. Apostoloi, eine einschiffige Basilika mit außen dreiseitiger Apsis, in der zahlreiche mittelbyz. Spolien verbaut waren. Weitere Kirchen in Ōrōpos u. Umgebung, so die Kreuzkuppelkirche Koimēsis Theotoku und die Dachtranseptkirchen II. Nikolaos u. H. Dēmētrios, gehören wohl schon der frühen Türkenzeit an. → Markopulon (2).
Αchelōοs, Fluß Place
Αigileia Place
Αmarusi Place
Αrchontochōrion Place
Αrgyrupοlis Place
Αsōpos, Fluß (Βöotien) Place
Αulōn (Euböa) Place
Αzōrοs Place
Βelechatuϊa Place
Βraurōn Place
Βοϊbοnda Place
Εlaiōn (bei Athen) Place
Εlassōn Place
Ζōοdοchοs Pēgē (1), Κl. (bei Derbenosalesi) Place
Ζōοdοchοs Pēgē (2), Kl. (Südeuböa) Place
Η. Anargyroi, Κl. Place 1 km nw. von → Kentauropolis, 3 km ö. der Straße → – Skētē in einem Seitental an einer Quelle Hist.: Eines der Klöster im Gebiet → Kellia. Mon.: Kleines Kl. mit Kirche H. Anargyroi; erhalten ein quadratischer, zweigeschossiger Befestigungsturm und die einräumige Kirche mit außen fünfseitiger Apsis. In den steil aufragenden Felswänden ö. vom Kl. zwei Einsiedeleien aus byz. Zeit mit Fresken vom 12. bis zum 16. Jh.
Η. Dēmētrios (1) (Magnēsia) Place
Η. Dēmētrios (2) (Attika) Place
Η. Geōrgiοs "Arma" Place
Η. Geōrgiοs (1), Κl. (bei Rēgaion) Place
Η. Geōrgiοs (2) (Nordeuböa) Place
Η. Geōrgiοs (3) (bei Pteleos) Place
Η. Geōrgiοs (4), Κl. (Pastra—Geb.) Place
Η. Geōrgiοs Sagora, Kap Place
Η. Geōrgiοs Ēlia Place
Η. Geōrgiοs Μauru Place
Η. Iōannēs Kalybitēs, Kl. Place
Η. Iōannēs Theologos (2) Place Kl. am Westabhang des Hymēttos-Geb., nw. von Kaisarianē, etwa 8 km ö. von Athen Hist.: Vielleicht mit der abbatia sancti Johannis gleichzusetzen, die im Papstschreiben von´1209 als Besitztum der Athener Kirche genannt ist. Mon.: Die erhaltenen Klostergebäude (Trapeza, Wehrturm, Peribolos) wohl schon türken zeitlich, lediglich das Katholikon datiert 13.—14. Jh. (Narthex 15. Jh.): Kreuzkuppelkirche, Viersäulentyp, mit außen dreiseitiger Hauptapsis und zwei halbrunden Seitenapsiden, kleiner Narthex mit Blindkuppel; im Inneren gut erhaltene Fresken.
Η. Laurentios Place , Kl. am Pēlion, etwa 11 km ö. von Golos Hist.: Das Kl. an der Stelle eines antiken Tempels errichtet. Das 1764 erneuerte Katholikon steht auf den Fundamenten eines älteren von 1378, als das Laurentios-Kl. anstelle eines früheren Kl. Metamorphösis tu Christu u. Prophötös Elias von Alexios III. von Trapezunt als Stauropēg-Kl. gegründet wurde, wie aus einer im Katholikon eingemauerten Inschrift hervorgeht. Latein. Inschriften des Laurentios-K1. bezeugen ein Andreas-Kl., das auf Kosten der Amalfitaner, e pecunia Amalfitano(rum) ‚ beim (oder an der Stelle des?) späteren Laurentios-Kl. im 11./12. Jh. errichtet worden war u. wohl in Abhängigkeit vom Amalfitaner-Kl. am Athōs stand. Mon.: Im u. beim neuen Katholikon zahlreiche Spolien aus älteren Bauten. Die Säulen im Inneren stammen vom antiken Tempel, die Kapitelle, teils auf die Säulen aufgesetzt oder vermauert, teils frei herumliegend, aus verschiedenen Epochen von der Antike bis in die mittelbyz. Zeit. Reliefbruchstücke z. T. aus dem 13.—14. Jh., der Gründungszeit des spät-byz. Kl., z. T. westlicher Provenienz, wohl vom amalfitanischen Andreas-Kl. An der Westseite des Katholikon eine byz. Sonnenuhr auf einer halbkreisförmigen Marmorplatte.
Η. Lukas, Kl. Place
Η. Marina (Κōpaïs) Place
Η. Nikolaos Galatakē, Κl. Place
Η. Nikolaos Neos, Κl. Place
Η. Nikolaos sta kampia Place
Η. Onuphrios, Κl. Place Hist.: Als Metochion des → Makrinitissa-Kl. mehrfach zwischen 1256 u. 1272 bezeugt. An das alte Kl. erinnert die neue Onuphrios-Kirche in Anō Bolos. Mon.: —
Η. Paraskeuē, Κl. (im Pindos) Place , Kl., an einer alten Verbindung, welche von Trikala durch die Porta Panagia-Enge nach Arta führte, 2,5 km w. vom heutigen Neraïdochōrion (früher Chatzipetrion) Hist.: Türkenzeitliches Kl. über älterer Anlage (→ Mon). Mon.: Nachbyz. Kreuzkuppelkirche vom Viersäulentyp; außen vorgelagerte zweischiffige Lite mit Obergeschoß; Fußboden, besonders im Bereich der Kuppel, unter Verwendung älterer Bauplastik. Von den übrigen Klosterbauten nur noch geringe Reste erhalten.
Η. Phōteinē, Κl. Place , am sö. Stadtrand von Theben am Fahrweg nach Moschopodi Hist.: Das Kl. wohl aufgrund der Datierung des Kirchleins (→ Mon) bereits im 10. Jh. gegründet. Schon 1048 unterzeichnete in einer Stiftungsurkunde einer frommen Bruderschaft ein Ἰωάννης εὐτελὴς μοναχὸς καὶ πρεσβύτερος Ἁγιοφωτινίτης. 1210 bestätigte Innozenz III. den Tempelrittern den Besitz der Kirche Sanete Lucie, quae Fotae graeco vocabulo nuncupatur, extra Thebarum positam civitatem cum pertinentiis suis‚ welche wohl mit H. Phōteinē gleichzusetzen ist. Mon.: Erhalten (u. jüngst restauriert) die kleine Kirche des 10. Jh., Grundriß freies Kreuz, lediglich in der Nordostecke Anbau einer Prothesis, außen dreiseitige Apsis; Narthex später angebaut. Die Kuppel ruht auf den Kreuzarmecken bzw. im NO auf einem Pfeiler. Mauerung Quader u. Bruchstein mit einfachen Ziegelbändern; zahlreiche Spolien des antiken Heiligtums verbaut, auf dem die Anlage errichtet ist.
Η. Sophia (Zentraleuböa) Place
Η. Stephanos (1), Κl. (Μeteōra) Place
Η. Stephanos (2) (nö. von Athen) Place
Η. Thekla Place , Siedlung am Westrand der Senke von Aulōnari, Zentraleuböa, etwa 2,5 km nw. von Aulōnari Hist.: H. Thekia gehörte vermutlich zu jenen bäuerlichen Siedlungen im venez. Herrschaftsgebiet des Capitaneus Avalone, die dank ihrer relativ ungestörten Entwicklung im 14. u. 15. Jh. blühten. → Aulōn. Mon.: Am sö. Ortsrand kleine Privatkirche H. Thekla, heute Friedhofskirche, einräumige Kirche mit Dachtransept, wobei durch Zurücktreten der Längsmauern innen im Bereich der Quertonne ein Querschiff angedeutet wird (Typ A2)2; große, außen halbrunde Apsis, Eingang von S (früher auch von W); Datierung: vielleicht ursprünglich als einräumige Basilika im 10./11. Jh. errichtet, Umbau zur Dachtranseptkirche 2. Hälfte 13. Jh. — Im Inneren Fresken des 14. Jh. (Fresken im Dachtransept Wende 16./17. Jh.).
Η. Trias (1) (bei Galaxeidi) Place
Η. Trias (2), Κl. (bei Ρteleos) Place
Η. Trias (3), Κl. (Zentraleuböa) Place
Η. Ēlias, Κl. Place
Η. Ιōannēs Chrysostomos, Κl. Place
Η. Ιōannēs Karea, Κl. Place
Η. Ιōannēs Theologos (1), Κl. Place
Η. Κōnstantinοs (n. Golf von Euböa) Place
Η. Τheοdōrοi (am n. Golf von Euböa) Place
Ηelikōn, Geb. Place
Ηοmοlogētōn, Κl. Place
Ιōannitza Place
Κaϊstοriοn Place
Κithairōn, Geb. Place
Κursebon Place
Κōpaïs, See Place
Κοlōnai Place ->Sunion
Μakrychōri Place
Μalandrinon Place
Μandugo Place
Μarathōn Place
Μarmaritzion Place
Μertzion Place
Μetamοrphōsis Sōtērοs Place
Μeteōrοn, Κl. Place
Μillemoza Place
Μyropόles Place
Μētrοροlis Place
Νeopleus Place
Ρerachōra Place
Ρeristera (bei Trikala) Place
Ρythō(n) Place
Τaō Pentelē Place
Actors (1)
Name Class Begin End Relation Type Description
Chlapenos Radoslabos Person Identical with Radoslav’ (Povikь?)? It is doubtful, that he is the same person as the župan Hlapen, who governed Konavle and the region of Trebinje. He died before 1385. He was a commandant of the Serbian military troops in Macedonia, 1350. He controlled a large area in Macedonia in the border region, 1357–1362. He was a relative of the Serbian Emperor Stefan Uroš IV Dušan. He married Eirene Prelumpissa in 1358 (ὅθεν καὶ γυναῖκα λαμβάνει τὴν τοῦ Πρελούμπου ἐκείνου γαμετήν). He was the father of Helena. According to a manuscript note she was married to Marko Mrnjavčević (vь dьni blagověrnago kralja Mar’ka, jegda ōdade Thodoru Grьgurovu ženu Hlapenu, a uze ženu svoju prьvověn’čan’nu Jelenu, Hlapenovu dьštere). His second daughter was the wife of Nikolaos Baldubinos Pagases [Νικόλαος Βαλδουβῖνος Παγάσης/Nikola Bagaš] (ἀπὸ τοῦ πενθεροῦ μου Ῥαδοσλάβου τοῦ Χλαπένου). The third daughter called Maria Angelina Radosthlaba married Alexios Angelos Philantropenos. Mauro Orbini, a Ragusan chronicler from 16th century, who used older sources, mentions also a son of him called Stefan-Dukas (I maschi si chiamauno Duca & Stefano). He defected in 1350 along with Tolisthlabos from the Serbian Emperor Stefan Uroš IV Dušan to the Byzantine Emperor Ioannes VI Kantakuzenos (ἧκον δὲ καὶ αὐτόμολοι δύο ἐξ αὐτῶν· ὧν ἅτερος τῶν μάλιστα ἦν ἐπιφανῶν, κατὰ γένος προσήκων Κράλῃ, Χλάπαινος ὠνομασμένος, στρατιάν τε ἔχων ὑφ’ ἑαυτὸν οὐκ εὐκαταφρόνητον καὶ πολλὴν περιουσίαν· ὁ λοιπὸς δὲ οὐ τῶν πάνυ περιδόξων ἦν, πλὴν κἀκεῖνος ἀρχάς τε πόλεων ἐγκεχειρισμένος καὶ στρατοπέδων ἡγεμονίας, ὄνομα Τολίσθλαβος). After a while he switched sides again and joined most likely the Serbian Emperor Stefan Uroš IV Dušan. He captured Beroia before 1359, probably in 1351 (Οὗτος τοίνυν ὁ Χλάπενος, εἷς ὢν τῶν Σερβικῶν σατραπῶν καὶ τινα φρούρια ἐκ τῶν Ῥωμαï κῶν ὁρίων εἰληφώς, ἀλλὰ δὴ καὶ τὴν μεγαλόδοξον πόλιν Βέῤῥοιαν, μεγάλως ἐπὶ τοὶς κατορθώμασιν ἐσέμνυνεν). He witnessed the apparently falsified charter issued by the Serbian Emperor Stefan Uroš V in 1355 for the inhabitants of the town of Kotor (Radosav Chlapene). He acted as a protector of the inheritance right of his wife and his stepson Toma Preljubović (Θωμᾶς Πρέλουμπος). Therefore he seized the Thessalian town Damasis in 1359/1360 (Τῇ Βλαχίᾳ δὲ φθάσας μετὰ τῶν στρατευμάτων καὶ φρούριον ἓν πολιορκία εἰληφώς, Δάμασιν καλούμενον, εἰς συμβάσεις μετὰ τοῦ βασιλέως Συμεὼν χωροῦσι, καὶ τὸ φρούριον τούτῳ παραχωρεῖ). He gave up the town of Damasis to Simeon Uroš (Συμεὼν Παλαιολόγος) on condition of arranging the marriage between Maria Angelina Komnene Palaiologina, the daughter of Simeon, and Toma Preljubović (Θωμᾶς Πρέλουμπος). He founded the Mesonesiotissa Monastery near Kastoria (καὶ ἂν κατὰ διαδοχὴν καὶ κληρονομίαν ἔλαβον ἀπὸ τοῦ πενθεροῦ μου Ῥαδοσλάβου τοῦ Χλαπένου σεβασμίαν καὶ ἱερὰν μονὴν, τὴν παρ’ ἐκείνου ἀνεγερθεῖσαν ἐκ βάθρων αὐτῶν τῇ ὑπερευλογημένῃ ἡμῶν δεσποίνῃ καὶ θεομήτορι, τὴν οὕτω πως καλουμένην Μεσονησιώτισσαν). Apparently his ring was found on a medieval necropolis of the Vodoča Monastery near Strumica. It bears an invocation (Izvolite raba Božija Hlapena).