Δελφοί
End 31.12.1499
Properties
| ID | 124732 |
|---|---|
| System Class | Place |
| Place | Urban Settlement |
| Case Study | TIB 1 |
| Administrative unit | Greece |
Description
am Südabhang des Parnassos, 12 km sö. von Amphissa, etwa 8 km nö. von Itea
Hist.: Byz. Belege meist antike Reminiszenzen bzw. geographische Hinweise; bedeutungsvoll auch der Orakelspruch bezüglich des Sieges des Christentums über den delphischen Apollōn. Im Itinerarium Antonini eine Station an der Strecke Nikopolis—Athen; Blüte im 4. Jh., wie Inschriften auf Kaiser (bis Valentinian I. u. Valens) und Berichte zeigen; wurde auch von Hieroklēs im 6. Jh. noch unter die griechischen Städte gezählt. Da spätere Belege lediglich den frühbyz. Zustand referieren, ist der Untergang im Gefolge der Slaweninvasion nach dem 6. Jh. anzunehmen (Pseudo-Sphrantzēs verwechselt es mit Daulia). Die mehrfach versuchte Gleichsetzung mit Kastorion nicht belegbar u. unwahrscheinlich (Der türkenzeitliche Name Kastri für Delphoi an einem von Ruinen bedeckten Ort zu unspezifisch). Christianisierung vielleicht schon Ende 4. Jh., jedenfalls gefördert durch offizielle Verbote heidnischer Temple unter Theodosios I. u. deren Zerstörung unter Arkadios (Apollōntempel vielleicht in christliche Kirche umgewandelt). Christentum jedenfalls im 5. Jh. belegt durch Baureste (→ Mon) u. Inschriften, darunter eine mit Erwähnung des Bischofs Pantamianos (einziger Beleg für Bistum). → Pythō(n).
Mon.: Durch Besiedlung in türk. Zeit u. durch frühe, unsystematische Ausgrabungen Denkmalslage ungünstig u. viele — zeitlich nicht mehr bestimmbare — Kirche nur aus älteren Berichten nachweisbar (Theotokos, H. Iōannēs bei der Kastalia, H. Nikolaos beim Apollōn-Tempel, Pantanassa, H. Geōrgios, Prophētēs Elias). Neben zahlreichen frühchristlichen Architekturspolien v. a. hervorzuheben Fund von Resten einer Kapelle des 6./7. Jh., Teile eines Fußbodenmosaiks, sog. theodosianische Kapitelle u. Kämpfer des 4./5. Jh., vermutlich Kirche H. Geōrgios; Reste einer dreischiffigen Basilika extra muros (im heutigen Dorf, teils unter der Hauptstraße) mit wertvollen Mosaikfußboden im Mittelschiff (jetzt im Museum); Apsisfund (Mauerung: Bruchstein, Ziegel) in der Südostecke des Peribolos des Apolōn-Tempels, datiert Ende 4. Jh. (?). — In türkenzeitlichen Reiseberichten das Panagia-Kl. ö. der Kastalia öfters erwähnt.