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Dēmētrias

Δημητριάς

Begin 01.01.0300
End 31.12.1499

Properties

ID 124734
System Class Place
Place Urban Settlement
Case Study TIB 1
Administrative unit Greece
GeoNames TIB 1 DigTIB Reader

Description

beim heutigen gleichnamigen Ort, 2 km sw. von Golos
Hist.: Dēmētrias, das die ganze byz. Zeit hindurch bezeugt ist u. erst am Ende dieser Periode von → Golos abgelöst wurde, liegt an der Stelle der antiken Doppelstadt Pagasai- Dēmētrias. Bedeutend vor allem durch seine Hafenanlagen, lag es in ständigem Konkurrenzkampf mit den weiter s. in der Ebene von Halmyros gelegenen Hafenstädten → Thēbai Phthiōtides u. → Halmyros. In der Spätantike Station einer Straße von Chalkis nach Larisa. Dieser Straßenzug u. Dēmētrias als Station für das MA. bei Idrisi belegt. Erster bekannter Bischof von Dēmētrias, das den 1. Rang unter den Suffraganen der Mētropolis Larisa einnahm, ist Maximos im Jahr 422. Das Bistum im folgenden oft in den Konzilsakten u. Notitiae belegt, zuletzt in byz. Zeit in einem Synodalschreiben von 1371 erwähnt. Unter Justinian wurde die Stadt neu befestigt, Hieroklēs, in der Folge auch Konstantin Porphyrogennētos, rechnen sie zur Eparchia Thessalia. Nach der Slaweninvasion wurde im Gebiet von Dēmētrias der slaw. Stamm der Belegezitai (→ Belechtuïa) seßhaft. 901 oder 902 Eroberung durch die Araber unter Damianos. Im Zusammenhang mit diesem Ereignis Dēmētrias von den Historikern z. T. als χάστρον u. als im Thema Hellas gelegen bezeichnet. Unter Kaiser Michaēl IV. um 1040 kurzfristig von den Bulgaren erobert u. damals die bereits verfallenen Mauern von den Besatzungstruppen wieder instandgesetzt. Knapp vor 1070 neuerdings arab. Überfall auf Dēmētrias. Seiner Bedeutung als Hafenstadt u. Warenumschlagplatz entsprechend immer wieder in den Verträgen zwischen Byzanz u. Venedig erwähnt (1082, 1148, 1187, 1198). In der Partitio Romaniae 1204 zusammen mit anderen thess. Städten als Besitz der Kaiserin Euphrosyne Dukaina, der Gattin Alexiosʼ III., angeführt. 1210 Dimitriata mit → Besaina, → Archontochōrion und den beiden → Halmyros von Kaiser Heinrich von Flandern Margarete, der Witwe des Bonifaz von Montferrat, geschenkt; Bestätigung dieser Schenkung durch Papst Innozenz III. Als latein. Bistum ab 1208 belegt. 1212 Dēmētrias dem bedürftigen Bischof von → Gardikia hetera zugewiesen. In der Auseinandersetzung zwischen den byz. Separatistenstaaten in Epirus u. Thessalonikē fiel Dēmētrias 1240 in die Hände Manuēls, des ehemaligen Königs von Thessalonikē. Tatsächlich damals die Stadt u. ihre Umgebung im Besitz der reichen Familie der Maliasēnoi (Gründer der Klöster → Makrinitissa u. → Nea Petra). Andauernde Streitigkeiten zwischen dem Bischof von Dēmētrias u. den Maliasēnoi um die Klöster am Pēlion, die als Stauropēgklöster keine Abgaben an den Bischof von Dēmētrias zu zahlen hatten. Vor Dēmētrias, wahrscheinlich vor dem alten Südhafen, 1271 Seeschlacht zwischen den Venezianern von Euböa u. einer byz. Flotte unter Alexios Philanthrōpēnos, dabei Entscheidung zugunsten der Byzantiner durch das Eingreifen eines Landheere unter Johannes Palaiologos. 1284 Dēmētrias von Tarchaneiōtēs belagert u. mit 24 hölzernen Türmen umgeben, die Belagerung aber erfolglos abgebrochen. Im Vertrag zwischen Byzanz u. Venedig von 1278 Dēmētrias mehrmals genannt, ein Beweis für die damalige Bedeutung der Stadt für den venez. Handel. 1299 erfolgloser Versuch Andronikosʼ II., die Stadt auf diplomatischem Wege dem Reich zurückzugewinnen. 1310 mit anderen thess. Orten vorn der katalan. Kompanie im Auftrag Walters von Brienne erobert, später als Sitz des Grafen von Dēmētrias (comte Mitra, comte de Mitre) zum katalan. Herzogtum gehörig (so noch 1381). Von der serbischen Herrschaft in Westthessalien das Gebiet von Dēmētrias nicht berührt. 1333 begegnet erstmals die Nachfolgesiedlung der Stadt, das 2 km nö. davon gelegene → Golos. Seit 1393 Dēmētrias mit dem übrigen Thessalien türkisch.
Mon.: Die byz. Stadt bedeckte nur einen Teil der hellenistischen, vor allem die Gegend um den ehemaligen Nordhafen zwischen Burbulithra u. Peukakia. Von der byz. Stadtmauer nur geringe Reste erhalten. Unter den byz. Bauwerken besonders interessant die Basilika der Damokratia (so genannt nach der Stifterin, deren Name in einem Mosaik erhalten ist) des 4./5. Jh. nahe dem Nordhafen sowie die s. außerhalb der byz. Stadt am Fuße des Hügels Ēlias gelegene Friedhofskirche des 4. Jh. (älteste Kirche Thessaliens). Von der Dontia („Zähne“) genannten röm. Wasserleitung, die vom Pēlion in einem weiten Bogen nach Dēmētrias führte, noch zahlreiche Pfeiler w. der byz. Stadt erhalten; sie wurde im MA. weiterverwendet u. mit Mörtelmauerwerk ausgebessert.

literature

TIB 1 — 144f.