Ἐτέρα Γαρδικία
End 31.12.1499
Properties
| ID | 124810 |
|---|---|
| System Class | Place |
| Place | Urban Settlement |
| Case Study | TIB 1 |
| Administrative unit | Greece |
Description
35 km onö. von Zētunion, 2 km n. von Pelasgia (früher Gardiki) am Ausgang des Malischen Golfes, mit gutem Blick auf die Meerenge zwischen dem nw. Euböa und dem Festland
Hist.: Die Burg von Gardikia anstelle der Oberburg des antiken Larisa Kremastē (Pelasgia), das in frühbyz. Zeit noch belegt ist. Mit dem neuen slaw. Namen erstmals im 11. Jh. u. zwar als Bistum erwähnt (Suffragan von → Larisa) . 1165 traf Benjamin von Tudela in der zerstörten Stadt nur noch wenige Griechen und Juden an. Zur Zeit Kaiser Isaaks II. (1189) unter die Mētropoleis gereiht (ό Γαρδικίου)‚ jedoch ohne Suffragane. Nach 1204 Sitz des latein. Bischofs Bartholomaeus, der auch noch Valestinum (→ Belestinos) als beneficium bekam; dem im ständigen Streit mit den Johannitern verarmten Bischof 1212 außerdem → Dēmētrias zugewiesen. Erst 1213 Schlichtung des Streites mit den Johannitern durch Papst Innozenz III.; dabei wurden dem Bischof von Gardikia auch bestätigt: die septem casalia Toliasiki (τὸ Λιαδίκι), Jajadinami (ἠ ἀγία Δύναμη), Toalepocori (τὸ ̕Αλεποχώρι), Olognos (ό Λόγγος), Icanapiza (ἠ Καναπίτσα ?), Iconzobi (ἠ Κοντσόπη), Stenes (Στενές), weiters duo molendina integra und tria inadeficata (scil. molendina) in loco qui dicitur Suppettusu, welche die Kirche von Gardikia durch ein altes Privileg Konstantins, eines Verwandten des Kaisers Alexios (gemeint wohl Konstantin Angelos, der Schwiegersohn des Kaisers Alexios I.), besaß. 1222 Gardikia wieder griech. u. Erzbistum (ἀρχιεπίσκοπος Γαρδικίου bzw. Γαρδικίων)‚ wenig später auch Mētropolis (Gerdikia). 1275 kam Gardichy zusammen mit → Grabia, → Siderokastron und → Zētunion als Mitgift an Wilhelm de la Roche. Im Zusammenhang mit Piraterie 1278 Cardiche, Lacardica, Gaudica genannt. Wahrscheinlich 1294 von Guy II. de la Roche an Bonifacio da Verona gegeben, welcher zumindest bis 1311 Herr von Gardikia blieb. Zusammen mit den anderen südthess. Städten → Pharsalos, → Domokos und → Halmyros 1325—27 katalanisch. Aus den Jahren 1363 und 1396 (?) latein. Bischöfe (Cardicensis) bekannt. 1470 Gardikia nach der Eroberung von Euripos den Türken übergeben, wobei die Einwohner nach Kpl. deportiert wurden. In einem späten Portulan Chardichi als Hafen genannt (gemeint wohl die Bucht unterhalb von Pelasgia).
Mon.: Das ma. Kastron auf der antiken Oberburg; Mörtelmauern auf die antiken Mauern aufgesetzt. Eine antike Zisterne im MA. erneuert. Außerhalb der antiken Stadtmauer auf der Südwestseite Reste eines viereckigen Gebäudes mit Mörtelmauern, Phrangekklēsia genannt. Heute von den ma. Bauten nichts mehr erhalten.