Ἅλμυρός
End 31.12.1499
Properties
| ID | 124872 |
|---|---|
| System Class | Place |
| Place | Urban Settlement |
| Case Study | TIB 1 |
| Administrative unit | Greece |
Description
Dyo Halmyroi, anstelle der 4km vom Meer entfernten Akropolis des antiken Halos (6 km sö. vom heutigen Halmyros) u. zugehöriger Hafenort am Pagasitischen Golf; daher auch Bezeichnung als „zwei Halmyroi“
Hist.: Das alte Halos in frühbyz. Zeit noch belegt. Die ma. Nachfolgesiedlung Halmyros erstmals im 11. Jh. als Suffragan von → Larisa angeführt. Als Bistum später nur noch in Zusammenhang mit → Dēmētrias 1271 u. 1272 erwähnt. Halmyros verdankte seine Bedeutung in erster Linie den Niederlassungen der ital. Seemächte Venedig, Pisa und Genua, zu denen sich auch eine starke Judengemeinde gestellte. 1108 belegt in Kreuzfahrerbericht (Amiroth). Neben der oft bezeugten Georgskirche der Venezianer erinnern vielleicht auch die Ruinen einer Markos-Kirche an die venez. Kolonie. Die Pisaner hatten hier eine Jakobs kirche, welche 1158 bei einer Plünderung der Stadt durch ein Flottenkommando des Königs Wilhelm von Sizilien abbrannte. Bei den Venezianerverfolgungen1171 auch die Venezianer in Halmyros schwer getroffen. Im Privileg des Kaisers Alexios III. für die Venezianer 1198 erstmals die zwei Halmyroi (duo Almeri) genannt. Die Partitio Romaniae 1204 führt die duo Almiri unter den thess. Gütern der Gemahlin Alexios III. Daher wies Bonifaz von Montferrat gerade Halmyros dem Alexios III. als Wohnsitz an, wo er als Privatmann leben sollte. Später Halmyros im Besitz des Wilhelm von Larisa (W. de Lanissa dominus de Armiro) u. dann die beiden Halmyroi (duo Almurus) zusammen mit → Besaina, → Dēmētrias und → Archontochōrion Margarete, der Witwe des Königs Bonifaz, zugewiesen 1209 längerer Aufenthalt Kaiser Heinrichs zur Regelung der Verhältnisse in Griechenland. Halmyros blieb bis 1246 im Besitz der Lateiner, wie aus einem Chrysobull Michaēls II. von Epirus hervorgeht (Bezug auf das erst 1246 aus den Händen der Lateiner zurückeroberte Hilariōn-Kl. bei Halmyros). 1259 das Gebiet von Halmyros urkundlich als Thema bezeugt. Die Venezianer erhielten 1265 hier wieder ein Quartier, aus dem sie offensichtlich vorher vertrieben worden waren. Vor 1278 zahlreiche Fälle von Piraterie im Raume von Halmyros belegt (Amiro, Almiro, Larmirum, Larmiro). 1289 unter den Besitzungen des → Lykusada-Kl. auch einige im Gebiet von Halmyros genannt: εις τον τόπον τοϋ 'Αλμυρού χωρίον ή Μαγούλα καί οί Σιμισαράτοι λεγόμενοι σύν τη έκεϊσε γη των Λεβαχάτων καί Ταρωνάτων. In der Umgebung von Halmyros lag auch das dem Athōs-Kl. Batopedi gehörige u. 1301 erwähnte Kleinkloster Sōtēr Christos. 1307 Plünderung, 1309 Aufenthalt der Katalanen in Halmyros (Lalmiro). 1310 mit anderen südthess. Städten von der katalan. Kompanie unter Walther von Brienne erobert. Bald darauf entzweite sich Walther mit der Kompanie und verlor 1311 im Kampf mit den Katalanen bei Halmyros Schlacht und Leben. 1327 Almiro nochmals im Besitz der Katalanen (→ Domokos, → Gardikia hetera, → Pharsalos). In Besitzbestätigungen für das → Lykusada-Kl. Halmyros noch mehrmals, zuletzt 1348 genannt. Vom 14. Jh. an büßte es allmählich seine Bedeutung als Hafenstadt zugunsten des neugegründeten → Golos ein. In den Portulanen des 15. Jh. erscheint noch der Pagasitische Golf als Golf von Halmyros (Golfo bzw. Colfo de Darmiro, Larmiro, Armiro).
Mon.: Von den bei Giannopulos beschriebenen drei Festungen (1. anstelle des alten Halos, 2. bei der Mündung des Platanorrerna [früher Matatzēs], 3. bei Tsengeli) fast nichts erhalten. Die ma. Besiedlung am Gipfel der Akropolis von Ilalos nachweisbar, wo noch der Grundriß eines quadratischen Turmes (etwa 4 m Seitenlänge) aus Bruchstein u. Mörtel zu erkennen ist. Am Fuß der Akropolis, auf der ö. Seite der Autobahn Reste eines Turmes aus Bruchstein u. Mörtel mit großen Quaderblöcken als Basis (Spolien oder antike Mauer ?) 32 Die Unterstadt von Halmyros lag zwischen den beiden Festungen an der Mündung des Platanorrema u. bei Tsengeli, welche wohl Reste der alten Stadtbefestigungen sind. Die Festung bei Tsengeli heute im Gebiet eines Militärflughafens u. unzugänglich.