Maps of Power

Larisa

Λάρισα

Begin 01.01.0300
End 31.12.1393

Properties

ID 125046
System Class Place
Place Metropolis
Case Study TIB 1
Administrative unit Greece
TIB 1 DigTIB Reader

Description

, am rechten Pēneios-Ufer, im Zentrum der ostthess. Ebene
Hist.: Larisa war durch seine zentrale Lage im fruchtbarsten Teil der ostthessal. Ebene von jeher zur Hauptstadt Thessaliens prädestiniert; es bewahrte seinen Namen von der Antike bis heute unverändert (Schreibung mit einem -s- besser). Hier Kreuzungspunkt der wichtigsten Straßen durch Thessalien. Larisa auch Mētropolis der thess. Bistümer; nachweisbar folgende Suffragane: → Belestinos, → Besaina, → Biainē, → Bunaina, → Charmaina → Dēmētrias, → Domenikon, → Echinos, → Elassōn, → Ezeros, → Gardiki, → Gardikia hetera, → Gomphoi, → Halmyros, Kaisareia (in Makedonien), → Kallindos, → Kappua (= Kapulianōn ?), Katria (→ Kastri (1)), → Kolydros, → Loidoriki, → Lytza, → Marmaritzion, Muntinitza (→ Muntonitsa), Oxymokobon (→ Smokobon), → Patzuna, → Peristera, → Phanarion, → Pharsalos, → Radobisdion, → Skiathos, → Skopelos, → Stagoi, Thaumakos (→ Domokos), → Thēbai Phtiōtides, Thessalikoi Saltoi (→ Lykostomion (2)), Trikkē (→ Trikala) u. Zētunion (Lamia). Als erster Bischof von Larisa u. zugleich Metropolit von Thessalien der hl. Achilleios zur Zeit Konstantins des Großen bekannt. Die Wahl (531) Stephans zum Bischof von Larisa wurde vom Patriarchen in Kpl. angefochten, worauf sich Stephan an Papst Bonifaz II. wandte. Nach 1204 Larisa Sitz eines latein. Erzbischofs 1208; wies Papst Innozenz III. dem Erzbischof, welcher propter hostium circumstantiam sine damno rerum et propriae timore personae nicht mehr in Larisa residieren konnte, Ferchika (→ Pharsalos) als Ersatzresidenz an. Letzter Beleg für einen latein. Erzbischof 1219. 1222 ein Kalospitēs als erster griech. Bischof von Larisa nach dem latein. Zwischenspiel bekannt; seine vom Provinzialklerus durchgeführte Wahl vom Patriarchen Manuēl I. Sarantēnos nicht anerkannt. Anläßlich von von Kampfhandlungen in Larisa 1318 wurde der Metropolit in einem Schreiben des Patriarchen angewiesen, seine Amtsgeschäfte im Bistum → Charmaina auszuüben, bis wieder friedliche Zustände in Larisa herrschten. Offensichtlich residierte er damals im nahe bei Charmaina gelegenen Patriarchatskloster → Marmarianoi. Das im 4. Jh. blühende Larisa wurde nach Zerstörung und Plünderung durch die Ostgoten Ende 5. Jh., da es nach den Barbarenstürmen fast unbefestigt war (σχεδόν τι άτείχιστος) unter Kaiser Justinian mit mächtigen Mauern neu gesichert. Bei Hieroklēs u. Kōnstantinos Porphyrogennētos Larisa Metrōpolis der Eparchia Thessalia, bei letzterem im Verband des Themas Makedonia, Zur Zeit Leōns VI. Überfall der Bulgaren auf Larisa, zu deren Abwehr der hl. Nikolaos Neos nach Thessalien kam (→ Bunaina). In den Jahren 976–983 weitere Überfälle der Bulgaren unter Samuēl; die Einnahme der Stadt vereitelt durch die List des Kekaumenos, welcher damals als Stratege von Hellas in Larisa residierte. Dem Nachfolger des Kekaumenos als Stratege von Hellas gelang es jedoch nicht mehr, Samuēl zu täuschen, welcher 986 Larisa eroberte u. die Reliquien des hl. Achilleios nach Prespa brachte. Der 1006—1007 inschriftlich bezeugte Stratege von Larisa u. Makedonia kann nicht mit dem thess. Larisa in Verbindung gebracht werden, da es nur vorübergehend Sitz des Strategen von Hellas war u. ein Stratege sonst nur für das kappadokische Larissa nachzuweisen. 1064—1067 ein Prōtospatharios Nikulitzas Delphinas, welcher gegen seinen Willen in einen Aufstand der Blachen gegen Kaiser Konstantin X. Dukas verwickelt wurde, Herr von Larisa. 1082/1083 Larisa von Bohemund belagert u. von Kaiser Alexios I. befreit. Im Chrysobull des Alexios III. für die Venezianer 1198 die provincia (έπαρχία) Larisse, in der Partitio Romaniae 1204 das Orion Larisse bzw. Horion Larissēs (in der französischen Version verstümmelt zu Ocitiolarisse) genannt. Larisa 1204 Treffpunkt von Leōn Sguros u. Alexios III.; wenig später Zuweisung der Stadt an den Lombarden Guillelmus durch Bonifaz von Montferrat. 1209 ein Aufstand der Lombarden in Larisa von Kaiser Heinrich niedergeworfen. Der Bericht über ein Treffen zwischen Kaiser Robert von Courtenay u. Gottfried II. Villehardouin 1214 im Castel della Rissa in Vlachia romanhaft u. nicht den Tatsachen entsprechend. Um 1241 Larisa in den Händen Manuēls, des ehemaligen Königs von Thessalonikē. Im Winder 1252/1253 wurde in Larisa ein Vertrag zwischen Michaēl II. von Epirus u. Kaiser Iōannēs III. von Nikaia über Abtretung einiger Städte an den Kaiser abgeschlossen. 1393 Larisa türkisch.
Mon.: Von der justinianischen Mauer u. der zwölfbogigen Brücke über den Pēneios nichts mehr erhalten. Im ma. Kastron, dessen Grundriß noch auszunehmen ist (Rechteck etwa 30 x 20 m), heute ein Restaurant. Bei Erdarbeiten Fund eines frühchristlichen Gebäudes (wahrscheinlich einer Basilika) mit Wandmalereien Anfang 5. Jh.

literature

TIB 1 — 198f.