Ὅσιος Λουκάς
End 31.12.1499
Description
, Kl., etwa 3 km sö. von Steiri, 7 km nö. der Bucht von Antikyra, auf halber Höhe des Amalia-Geb.
Hist.: Nach dreijährigem Aufenthalt auf → Ampelōn kehrte Hos. Lukas etwa 946 auf das Festland zurück, lebte in einem von ihm neu erbauten Kellion nahe einer starken Quelle, wo er mit Hilfe des Strategen von Hellas, Krinitēs, ab 942 die Barbara-Kirche (heute Panagia) baute (vollendet erst zwei Jahre nach seinem Tod, 953). Seine Anhänger bauten dort ein Kl. u. wandelten seine Mönchszelle, nunmehr sein Grab, in einen kreuzförmige Grabeskirche (εις σχήμα σταυρικόν) um, die Vorgängerin des heutigen Katholikon. Blüte des Kl. in mittelbyz. Zeit (→ Mon); in der Überlieferung gilt Hos. Lukas als 1. Abt; 1048 Erwähnung eines ηγούμενος των Στειρίου als Mitglied einer Bruderschaft. Nach 1204 wurde das Kl. dem Orden vom Hl. Grab übergeben, doch verblieb ein Großteil der griech. Mönche unter latein. Aufsicht im Kl.; daher häufiger Zwist, bisweilen auch Austreibung einzelner Mönche. Deshalb bald wieder ausschließlich von griech. Mönchen bewohnt u. um 1300 ein griech. Abt belegt. Nach 1311 wahrscheinlich Verlust großer Teile des Klosterlandes an die katalan. Herren von → Steiri (so das Metochion στο γιαλό von → Antikyria). Ab etwa 1394 weitere Beeinträchtigung durch türk. Besetzung des benachbarten → Salona. 1436 Besuch des Ciriaco de‘ Pizzicolli, der besonders die Bibliothek lobte. Vor 1460 endgültig türk. Inbesitznahme des Gebiets. Im 16. Jh. (frühestes Besitzverzeichnis) wichtigste Metochia: → H. Nikolaos sta kampia, H. Blasios u. Lykuresi bei Panopeus, Panagia in → Kalamion, H. Geōrgios Lephta bei → Elateia, Panagia Staïku bei Myrōn (= → Myrrinion ?), → H. Lukas auf Euböa, weiterer Landbesitz bei Steiri, Arachoba u. Lebadeia.
Mon.: Der die Außenmauer bildende Zellentrakt nur teilweise erhalten; in der Mitte freistehend das dem Hos. Lukas geweihte Katholikon, eine kreuzförmige, oktogonale Trompenkirche, wahrscheinlich Mitte 11. Jh. (,‚unter Könstantinos Monomachos“) erbaut, mit einer außen dreiseitigen Apsis. Neben der auf acht Stützen ruhenden Hauptkuppel eine kleinere über dem Presbyterium; w. anschließend Narthex; der schmale, rechteckige Exonarthex aus dem 12. Jh. im 19. Jh. vernichtet Innenausstattung: Marmorfußboden u. -wandverkleidung bis zum Gewölbeansatz; steinerne Ikonostase des 11. Jh.; Wandverkleidung über Gewölbeansatz Mosaiken des 11. Jh.; gleichzeitige Fresken in einigen Seitenkapellen u. in der Empore — Unter dem Katholikon als Krypta die ursprüngliche, kreuzförmige Grabeskirche des Hl., erbaut um 955, mit Gräbern von Äbten (nicht Kaisern) u. Fresken des 11. Jh. — An die Nordwand des Katholikon z. T. angebaut die Koimēsis Theotoku, Kreuzkuppelkirche (Viersäulentyp) mit drei außen dreiseitigen Apsiden, Lite u. Exonarthex; Kuppel nachbyz. umgebaut; Kästelmauerwerk mit pseudokufischen Ornamenten; nur wenige Fresken des 12.—13. Jh. erhalten; Marmorfußhoden. Die Marienkirche jedenfalls älter als das Katholikon u. wahrscheinlich mit der Barbarakirche zu identifizieren — Trapeza freistehend s. des Katholikon, Eingang von W, stark restauriert. — An der Südwestecke der Klostermauer Glockenturm, im Erdgeschoß ursprünglich Brunnenanlage, darüber kleine, quadratische Kapelle, Oktogonalbau mit Kuppel u. außen dreiseitiger Apsis, 11. Jh.