Ὠρεός
End 31.12.1499
Properties
| ID | 125204 |
|---|---|
| System Class | Place |
| Place | Rural Settlement |
| Case Study | TIB 1 |
| Administrative unit | Greece |
Description
, an der gleichnamigen Bucht an der n. Schmalseite Euböas, am Südrand der Ebene von Histiaia, Nordeuböa
Hist.: Seit der Antike kontinuierlich besiedelt, byz. überwiegend Name Ōreos (Ōraios, Hōraios, Ōreios). Seit dem 8. Jh. bis zur Eroberung durch die Lateiner durchgehend als Bistum belegt (Suffragan Athens). Bei der Partitio 1204 den Venezianern zugewiesen, doch Loredo 1205 von Jacques dʼAvesnes für Bonifaz von Montferrat erobert u. Pecoraro übergeben; fortan Hauptort des n. Drittels Euböas, des terzero del Rio (terzerius de Loreo). Von Innozenz III. als Bistum bestätigt (Zorconensis), doch 1222 Zusammenlegung mit Negroponte, wobei der bisherige Bischof noch am Ort verblieb; vielleicht zeitweise (im 14. Jh.) wieder latein. Titularbistum. Jedenfalls nach 1470 wieder eigenes Bistum, Suffragan der neuen Mētropolis Euripos. 1256 von Wilhelm von Achaia besetzt, 1258 Rückeroberungsversuch durch die Venezianer. 1272 u. 1276 Seesiege des Licario bei Rio, 1276 Eroberung durch die Byzantiner, die von hier aus die Schiffahrt verunsicherten (Piraterie per Grecos de Loreo); 1279 nochmalige Landung Licarios vor der Schlacht von → Varonda. Wahrscheinlich am Beginn des 14. Jh. die Burg von den Venezianern erworben, die im 14. u. 15. Jh. für die Instandhaltung der Festung sorgten. 1470 (nach Euripos) Eroberung durch die Türken. — Weitere Belege in Portulanen (τὸ Ῥέντο) u. alten Karten.
Mon.: Am n. Rand des Dorfes auf einem bereits in der Antike künstlich erhöhten Akropolishügel Reste der Festung (etwa 115 x 70 m); längere Partien der Kurtinen (ma. Zweischalenmauer) unter Verwendung antiker Spolien, z. T. auf hellenistischer Grundmauer; das Tor vermutlich in der Südwestecke der Anlage; im 19. Jh. noch Türme erhalten. → H. Geōrgios, → Histiaia.