Ὠρωπός
End 31.12.1499
Properties
| ID | 125206 |
|---|---|
| System Class | Place |
| Place | Rural Settlement |
| Case Study | TIB 1 |
| Administrative unit | Greece |
Description
, an der attischen Ostküste, etwa 4 km landeinwärts (sw.) des Hafenorts Skala Ōrōpu (= antikes Ōrōpos); diese ma. Siedlungslage bis 1938 (Erdbeben) bewohnt, dann zugunsten einer verkehrsgünstigeren in Meeresnähe aufgegeben
Hist.: Die spätantike u. frühma. Besiedlung des antiken Ortes ist wenig gesichert; immer hin existierte das Dorf bereits im 12. Jh.; um 1200 ging es in den Besitz der Kirche Athens über‚ doch machte auch Theben als Vorbesitzer Ansprüche geltend, was zu Streit mit den zuständigen anagrapheis führte . Innozenz III. bestätigte den Athenern ihren Besitz Vertipos. Die Burg wurde vielleicht erst nach 1204 gebaut, sicher aber vor 1210, da sie zu dem Zeitpunkt bereits den Tempelrittern als Besitz bestätigt wurde. 1255 Gefangennahme der abtrünnigen Dreiherren Euböas in Rupo durch Wilhelm von Achaia. Weiterhin wird Ōrōpos im Zusammenhang mit einem Piratenüberfall etwa 12786 u. der genues. Plünderung Negropontes Mitte 14. Jh. genannt. Ende des 14. Jh. war die Burg vielleicht verlassen; Erwähnung als Sitz alban. Räuber (Ripo, in quo castro erant certi Albanenses qui disrobant etc.). 1403 versuchte Venedig, in den Besitz der Burg zu gelangen, mußte aber 1407 darauf verzichten; sie blieb bei Athen u. ging erst 1460 in türk. Besitz über. Die Burg hatte Sichtverbindung mit → Sykaminon u. mit → Phylla auf Euböa u. war daher für die Verteidigung dieser Insel wichtig.
Mon.: Von der Burg keine Reste erhalten, sie lag wahrscheinlich auf dem Doppelhügel direkt s. über dem alten Dorf. — Neben in Häusern wiederverbauter Plastik des 11. u. 12. Jh. sowie wappenverzierten Kapitellen der Frankenzeit waren vor dem Erdbeben von 1938 einige Kirchen gut erhalten: H. Geōrgios, eine kleine dreischiffige Basilika mit halbkreisförmigen Seitenapsiden u. außen dreiseitiger Hauptapsis; CHATZEDAKES datiert den Bau aufgrund des reichen Freskenschmuckes an den Anfang des 13. Jh.. In die Frankenzeit gehören die H. Apostoloi, eine einschiffige Basilika mit außen dreiseitiger Apsis, in der zahlreiche mittelbyz. Spolien verbaut waren. Weitere Kirchen in Ōrōpos u. Umgebung, so die Kreuzkuppelkirche Koimēsis Theotoku und die Dachtranseptkirchen II. Nikolaos u. H. Dēmētrios, gehören wohl schon der frühen Türkenzeit an. → Markopulon (2).