Ἀνατολικό
End 31.12.1499
Properties
| ID | 125554 |
|---|---|
| System Class | Place |
| Place | Urban Settlement |
| Case Study | TIB 3 |
| Administrative unit | Greece |
Description
, jetzt Aitōlikon, in der Lagune von Aitōlikon (→ Anatoliku limnē), 10 km nw. von Mesolongion
Hist.: 1048 ein Kōnstantinos tu Anatoliku als Mitglied einer frommen Bruderschaft genannt. 1165 bereist Benjamin von Tudela das am Meerbusen gelegene Anatolica. Die pertinentia de Anatolico 1204 den Venezianern zugewiesen; 1210 werden ihnen dort (pertinentia de Natolico) ihren Handelsprivilegien von Michaēl I. von Epirus bestätigt. Quellen des 15. Jh. nennen einen pyrgos tu Anatoliku bzw. eine turris (oder: turricella) de Natalico. 1406 erobern die Tocco den Pyrgos von den Albanern. Die Schilderung dieses Ereignisses (Erwähnung der Insellage, Kanäle, Fischgewässer u. Salzgärten) sowie eine Stelle aus einer venez. Urkunde (est una parvula turris fundata in quadam palude sita intra pischerias) passen genau zur Lage des heutigen Aitōlikon. Den Pyrgos beanspruchen aber auch die Venezianer als einen Bestandteil jener Fischgewässer und Salzgärten, die sie 1407 suammen mit → Naupaktos von den Albanern übernahmen. 1409 Beilegung des Konfliktes: Die Tocco behalten gegen Tribut den Pyrgos, und der Reingewinn aus der Fischerei (abzüglich der für die Erhaltung des Pyrgos und er Festung Naupaktos bestimmten Gelder) wird mit Venedig geteilt. Dieser Status bis 1452 nachweisbar. Nach einer Chronik Übernahme durch die Türken etwa 1430 (Anaitōliko). Weitere Belege in Portulanen. Anatolico, Natalicha (→ Achelōos, Fluß), Natalicho, Nathalico, Natolium, Natulico. Anatoliko selbst — im Gegensatz zum Pyrgos — lag möglicherweise etwas von der Küste agesetzt am Fuß oder Abhang des Arakynthos Geb. An der weitläufigen antiken Anlage des neueren Pleurōn (etwa 4,5 km sö. von Aitōlikon und auf einem Ausläufer des Arakynthos-Geb. gelegen), dem heutigen Kastron tēs Kyras Eirēnēs (wohl nach Eirēnē, der Tochter Alexio's III.), sind jedoch keine ma. Besiedlungsspuren festzustellen.
Mon.: In u. bei Aitōlikon keine ma. Reste bekannt. Am Fuß des Akropolishügels von Pleurōn in der Gegend Phoinikia Reste einer großen dreischiffigen frühchristl. Basilika mit Zubauten (u. a. einem Baptisterium) beiderseits des Narthex ; Zahlreiche Gräber weisen auf spätere (vermutlich mittelbyz .) Verwendung der Baulichkeiten als Friedhof.