Ἀγγελόκαστρον
End 31.12.1499
Properties
| ID | 125562 |
|---|---|
| System Class | Place |
| Place | Existing Fortification |
| Case Study | TIB 3 |
| Administrative unit | Greece |
Description
, auf einem Meer vorspringenden felsigen Berg an der W-Küste von Kerkyra, knapp 1 km s. des Dorfes Krēnē, 22 km nw. der Stadt Kerkyra
Hist.: Die Festung, der Volksüberlieferung nach von den Herrschern des epirotischen Reiches errichtet, ist wahrscheinlich älter (→ Mon). Der älteste Quellenbeleg aber erst aus der Zeit der angiovinischen Herrschaft: 1271—72 das castrum St. Angeli dem Raymundo Americi anvertraut. 1386/7 bemächtigen sich die Venezianer der Festung. Das Amt des Kastellans von castrum St. Angeli wird direkt von Venedig vergeben. Buondelmonti (1420) erwähnt das weithin sichtbare phrurion tu H. Angely en Amphipolei tō akrōtēriō. Der 1455 mit einem Kastellan erwähnte tour des Saint-Archanges trotz der Lagebeschreibung (im O der Insel) wahrscheinlich mit Angelokastron identisch. In einem griech. Portulan erstmals in der Namensform Angelokastron belegt.
Mon.: Die Festung liegt, knapp 1 km s. des Dorfes Krēnē, von dem sie durch einen tiefen Einschnitt getrennt ist. Der Gipfelbereich des steilen, nach 5 ins Meer vorspringenden
Burgberges fast allseits von einer schwachen Befestigungsmauer umgeben; Mauerstärke zwischen 60 und 80cm; Mauerung: mittelgroßer Bruchstein, roter Mörtel, Ziegelbruch; der Grundriß ungefähr dreieckig (Mauern an der N-, 0- u. SW-Seite), Umfang etwa 195 m. Eingang von N mit Torturm und Barbakane. Keine Wehrtürme; an markanten Stellen im Mauerverlauf dreieckige bastionsartige Vorbauten. Landseitig (nach N und auch 0) stellenweise Vormauer bis zur halben Höhe des Burgberges herabreichend. Auf dem Gipfel des Burgberges neuzeitl. Kapelle der Taxiarchai anstelle einer älteren, von der der marmorne Altarstein (Reliefplastik) erhalten ist. Im NO-Teil der Festung, unweit der 0-Mauer Höhlenkapelle H. Kyriakē mit Fresken etwa des 15. oder 16. Jh. u. byz. marmornem Ältarstein mit Plastik. Im W-Teil der Festung neben einem Gebäuderest gemauerte Zisterne (10 x 8,5 m; Tiefe etwa 3,5 m). Datierung wahrscheinlich 11. oder 12.Jh. (zum Schutz vor den Normannen errichtet?) — Etwa 1,5 km sö. des Angelokastron auf einer kleinen Halbinsel Kloster Palaiokastritsa (Theotokos Pataiokastritissa), angeblich aus byz. Zeit stammend, doch in seinem jetzigen Zustand nachbyz. Auf der Landenge zwischen dem w. u. ö. Hafen von Palaiokastritsa mittelbyz. Gräber (Beigaben etwa 11. Jh.).